Abiturstoff Physik. Elektrostatik Magnetisches Feld Elektromagnetische Schwingungen Optik Relativitätstheorie Wärmelehre Atomphysik Kernphysik



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Transkript:

Abiturstoff Physik Elektrostatik Magnetisches Feld Elektromagnetische Schwingungen Optik Relativitätstheorie Wärmelehre Atomphysik Kernphysik 5 Andreas Preu

Elektrostatik. 5 Physikalische Größen, Definitionen und Gesetze der Elektrizitätslehre... 5 Elektrische Stromstärke und elektrische Ladung... 5 Kondensator... 6 Die elektrische Feldstärke... 7 Arbeit im elektrischen Feld... 7 Das elektrische Potential... 8 Spannung und Potentialdifferenz... 8 Elektrische Verschiebungsdichte... 8 Das radialsymmetrische Feld das Cloulombsche Gesetz... 8 Materie im elektrischen Feld... 9 Energie im elektrischen Feld... 9 Faradayschen Gesetze der Elektrolyse... Millikansche Öltröpfchenversuch Elementarladung... Bewegung von Elektronen im homogenen elektrische Feld... Das magnetische Feld. 3 Wichtige Begriffe... 3 Kraft auf stromdurchflossene Leiter... 3 Kraft auf bewegte Ladungsträger... 3 Elektromagnetische Induktion.Teil... 3 Halleffekt... 3 Bewegung geladener Teilchen im homogenen Magnetfeld... 3 - Fadenstrahlrohr... 3 - Zyklotron... 4 Magnetfelder langer Spulen... 5 Die elektromagnetische Induktion.Teil... 5 Das Lenzsche Gesetz... 5 Wechselstrom... 6 Selbstinduktion... 6 Induktivität... 6 Kondensator und Spule... 7 Energiedichte... 7 Elektromagnetische Schwingungen und Wellen. 8 Wechselstromkreis... 8 Elektromagnetischer Schwingkreis... 9 Erzwungene ungedämpfte Schwingungen... 9 Elektromagnetische Dipolschwingung... Elektromagnetische Strahlung... Wellennatur der elektromagnetischen Strahlung... Mikrowellen (Zentimeterwellen)...

Optik 4 Beugungs- und Interferenzversuche mit Licht... 4 - Zweiquelleninterferenz - Versuch von Pohl... 4 Mehrfachspalt optisches Gitter... 5 Polarisation... 6 Das elektromagnetische Spektrum... 6 - Röntgenstrahlung... 7 Relativitätstheorie 8 Grenzgeschwindigkeit... 8 Relativistischer Impuls Geschwindigkeitsabhängigkeit der Masse... 8 Relativistische Energie Äquivalenz von Masse und Energie... 8 Wärmelehre 3 Grundlagen/ -begriffe... 3 Molekülgröße und Avogadrokonstante... 3 Ideales Gas... 3 - Versuch von Stern... 33 Atomphysik 34 Lichtelektrischer Effekt (Photoeffekt)... 34 Lichtquanten-Hypothese... 35 Compton-Effekt... 36 Materiewelle... 37 - Interferenz bei Elektronenstrahlen (Davisson/Germer)... 37 - Die de-broglie-wellenlänge... 37 - Debye-Scherrer-Streuung... 38 - Möllenstedt-Versuch... 38 Dualismus Welle-Teilchen... 38 - Versuch von Taylor... 38 Das Heisenbergsche Unschärfeprinzip/ -relation... 39 Entwicklung der Atommodelle... 39 Quantenhafte Emission und Absorption... 4 - Serienformel des Wasserstoffspektrums... 4 - Termschema... 4 - Franck-Hertz-Versuch... 4 Das Atommodell von Bohr... 4 Quantenmechanisches Atommodell... 44 Belege für den Schalenaufbau... 45 3

Kernphysik... 46 Grundlegende Eigenschaften... 46 Diskrete Energiestufen... 46 Massendefekt und Bindungsenergie... 47 Radioaktive Strahlung... 47 Komponenten der natürlichen radioaktiven Strahlung... 5 Reichweite radioaktiver Strahlung... 5 Absorptionsgesetz von β- und γ -Strahlung... 5 Wirkung auf den Menschen... 5 Radioaktiver Zerfall... 5 Freie Neutronen... 54 Kernreaktionen... 54 Modellvorstellung der radioaktiven Zerfälle... 56 Kernenergietechnik... 57 Ausblick auf die Elementarteilchenphysik... 59 Quellen... 6 4

A) Elektrostatik I. Physikalische Größen, Definitionen und Gesetze der Elektrizitätslehre. Kirchhoffschen Gesetze (FS S.39f) U R I R ς l A () Parallelschaltung - Knotenregel: I I + I + I 3 R R + R + R 3 () Reihenschaltung: Maschenregel: U U + U + U 3 R R + R + R 3. Stromarbeit und elektrische Leistung (FS S.39f) () U I t W el () Q I t (3) U Q W el (4) Wel Pel (FS S.3) t (5) U I P el II. Elektrische Stromstärke und elektrische Ladung. Stromstärke als Basisgröße () Einheit (FS S.77) () Gleichheit (3) Vielfachheit. Die elektrische Ladung als abgeleitete Größe () Definition (FS S.39) (a) Q I t 5

(b) Q t t I( t) dt III. Kondensator. Definition () Messung (a) Elektrometer (b) Galvanometer (c) Messverstärker (3) Eigenschaften (a) Leitung sitzt auf der äußeren Oberfläche (b) Elektrischer Strom ist fließen elektrischer Ladung (c) Elektrische Influenz bei Leitern: Ladungstrennung in Doppelplatten (d) Elektrische Influenz bei Nichtleitern: Ladungsverschiebung Eine Anordnung aus zwei isoliert aufgestellten Leitern. (Sonderfall: zweiter Leiter ist die Erde). Kapazität (FS S.43f) () Definition: C Q U, Einheit: [C] V As F (Farad) () Abhängigkeit von den Abmessungen: C ε A d ε elektrische Feldkonstante/ absolute Dielektrizitätskonstante (3) Schaltungen (FS S.44) (a) Parallelschaltung: C C + C + C 3 (b) Serienschaltung: C C + C + C 3 6

IV. Die elektrische Feldstärke. Definition: Ein elektrisches Feld ist ein Raum, in dem auf geladene Körper Kräfte ausgeübt werden.. elektrische Influenz: Ein zunächst neutraler Körper wird im elektrischen Feld zum elektrischen Dipol. 3. Feldlinien: () Feldlinien statischer Felder beginnen und enden stets auf Ladungen. Die Feldlinienrichtung ist definitionsgemäß von der positiven zur negativen Ladung festgelegt. Man sagt auch: Positive Ladungen sind Quellen, negative Ladungen sind Senken des elektrischen Feldes. () Auf Leitern treffen Feldlinien immer senkrecht auf. (3) Feldlinien schneiden sich nicht. (4) Je dichter die Feldlinien in einem Gebiet verlaufen, desto stärker ist dort die Kraftwirkung. 4. elektrische Feldstärke (Versuche mit Drehwaage): Es gilt: E E + E (FS S.45) V. Arbeit im elektrischen Feld F N E ; [E] Q As. Ergänzungen zur physikalischen Arbeit: Feldarbeit (FS S.3, S.4) () Konstante Kraft: W F o s F s cos[ ( F; s )] W Q E o s () Nicht konstante Kraft: W F( s) ds. potentielle Energie: E p W Feld 7 p p

VI. Das elektrische Potential Die Potentialdifferenz der Potentiale ϕ und ϕ zwischen den Punkten P und P beträgt ϕ p p E( s) ds (FS S. 4). Wählt man einen Punkt P (Bezugspunkt) mit dem Potential ϕ, so ist das Potential aller anderen Punkte festgelegt: ϕ +. Das elektrische Feld kann auch durch Potentiale beschrieben ϕ ϕ werden. Punkte gleichen Potentials liegen im Feld auf Äquipotentialflächen, diese stehen senkrecht zu den Feldlinien. VII. Spannung und Potentialdifferenz (FS S.4) W. ϕ E l Q. Sonderfall: Wenn l gleich dem Plattenabstand d: ϕ E d 3. ϕ U ; Einheit: [ ϕ ] [U] Nm V C Die Potentialdifferenz zwischen zwei Kondensatorplatten ist also identisch mit der Spannung zwischen den Platten. VIII. Elektrische Verschiebungsdichte (FS S.4f) Qi D A i D ε E (Grundgleichung des elektrischen Feldes) IX. Das radialsymmetrische Feld das Cloulombsche Gesetz. Feldstärke im Feld einer Punktladung Eine positive Punktladung Q wird von einer Kugelschale des Radius r umgeben. Aus Symmetriegründen verteilt sich die Influenzladung auf der 8

Q Kugelfläche gleichmäßig: D. Da D ε E folgt: 4 Π r E Q 4 Π ε r.. Kraft auf eine Punktladung (FS S.4) Da F E und nur das Feld von Q eine Kraft auf Q ausübt, folgt: Q F Q Q 4 Π ε r 3. Potential im radialsymmetrischen Feld (FS S.4) Mitϕ folgt: ϕ Q 4 Π ε r 4. Kapazität: Mit Q Q C und E U 4 Π ε r folgt durch U r r E( s) ds C 4 Π ε r r Mit r folgt C 4 Π ε r X. Materie im elektrischen Feld Durch Einführen eines Isolators zwischen die Belege eines Kondensators wird dessen Kapazität vergrößert: A C ε r ε ( ε r heißt relative d Dielektrizitätskonstante). Ebenso folgt: EVak ε r Ediel und daraus: D diel ε ε E. r diel XI. Energie im elektrischen Feld (FS S.43). Energieinhalt eines geladenen Kondensators W ges Q U Q C U C 9

Mit A C ε r ε und U E d folgt: W ges E D V d Wges. Energiedichte: we E D V XII. Faradayschen Gesetze der Elektrolyse. m Ä Q. Abscheidung von kmol eines z-wertigen Stoffes: Q z 9,6494 7 C Folgerung: Für die Ladung eines z-wertigen Ions ergibt sich entsprechend: 7 9,6494 C Q z N A z e Ladung: Nur ganzzahlige Vielfache von der Elementarladung e?!? XIII. Millikansche Öltröpfchenversuch Elementarladung. Versuchsaufbau In ein mit einem Mikroskop beobachteten beleuchteten Kondensator werden mit einem Zerstäuber Öltröpfchen gebracht, dadurch werden sie geladen. () Schwebemethode: Öltröpfchen werden in einem Schwebezustand gebracht, d.h. F el G Nachteile: Kleiner Radius schwer zu sehen Brownsche Bewegung erschwert Schwebezustand () Gleichfeldmethode: Öltröpfchen werden durch Umpolung der Spannungsquelle zum Steigen und Sinken gebracht, dabei muss die Reibungskraft F r 6 v * Π η r (Stokessche Gesetz, FS S.3) beachtet werden.

Ansatz: (a) Sinken: F r G + F el (b) Steigen: F el G + F r Ergebnis: Alle Ladungen sind als ganzzahlige Vielfache der Elementarladung e darstellbar. XIV. Bewegung von Elektronen im homogenen elektrische Feld. Parallel zu den Feldlinien () Entgegengesetzt zur Feldlinienrichtung: Das Elektron wir mit der Beschleunigung a F m e E m e U d m konstant beschleunigt. Mit dem Zeit-Weg-Gesetz (analog: senkrechter Wurf) a s( t) t v t + und Zeit-Geschwindigkeits-Gesetz v v + a t (FS S.) folgt m v m v + e U oder E kin E e U Beim Durchlaufen der Spannung U gewinnt das Elektron die kinetische Energie () In Feldrichtung: e U Das Elektron wird mit der Beschleunigung e U a konstant d m gebremst.. Senkrecht zu den Feldlinien (Elektrisches Querfeld) Es gelten folgende Gesetze (analog: waagrechter Wurf, FS S.8): () Zeit-Weg-Gesetz: x v t und y a y t () Zeit-Geschwindigkeits-Gesetz: v x v und v a t y y

Mit e U a erhält man aus. in. eingesetzt, die Bahngleichung: d m y e U x, also eine Parabelbahn. m d v Darstellung z.b. in der Elektronenstrahlröhre (Anwendung: Oszilloskop).

B) Das magnetische Feld I. Wichtige Begriffe:. Magnetische Influenz: Feromagnetische Stoffe werden in näherer Umgebung von Magneten selbst zum Magneten.. Feldlinien: Nordpol - Südpol 3. Stromdurchflossener Leiter Magnetfeld (Feldrichtung: Rechte-Faust- Regel, Daumen technische Stromrichtung [+ nach -]) II. Kraft auf stromdurchflossene Leiter Magnetische Flussdichte: Fm B (FS S.45) (Richtung: Rechte-Hand-Regel) I l Messgerät: Hallsonde III. Kraft auf bewegte Ladungsträger Leiterschaukel: Durch Bewegung des Leiters wirkt eine Kraft auf den Leiter, es fließt Strom. Lorenzkraft: F L Fm q v B (FS S. 46) N IV. Elektromagnetische Induktion.Teil Es kommt durch die Lorenzkraft zu einer Ladungstrennung im Leiter, eine Spannung U wird aufgebaut. Im Gleichgewichtsfall gilt: F el F L, d.h. eine Spannung von U l v B wird induziert, die Induktionsspannung U ind. V. Halleffekt (FS S.46) Wir ein stromdurchflossener Leitersenkrecht zur Stromrichtung von einem Magnetfeld durchsetzt, so tritt zwischen zwei gegenüberliegenden Anschlussstellen eine Spannung auf, die Hallspannung: U H I B n e d VI. Bewegung geladener Teilchen im homogenen Magnetfeld. Fadenstrahlrohr Bestimmung von m e () Versuchsaufbau: In einer sonst gut evakuierten Glasröhre befindet sich ein Wasserstoffgas sehr geringen Drucks. In die Glasröhre sind 3

eine Glühkathode und eine Anode mit Loch eingeschmolzen. Die Glühelektrisch freigesetzten Elektronen werden durch die Spannung zwischen der Kathode und er Anode beschleunigt und treten durch das Loch in der Anode dahinter senkrecht zu den Feldlinien in ein Magnetfeld der Flussdichte B ein. Dort regen sie die Wasserstoffatome an, die bei der Rückkehr in den Grundzustand Licht aussenden. So wird eine Kreisbahn der Elektronen sichtbar. () Ansatz: Es gilt also: F Z F L, d.h. man kommt auf die spezifische e U Ladung des Elektrons von:. m r B. Anwendungen: () Zyklotron (a) Versuchsaufbau: Zwei halbkreisförmige, durch Schlitz getrennte und gegeneinander isolierte Metalldosen, die so genannten Duanden, werden von einem starken homogenen Magnetfeld senkrecht durchsetzt. Eine hochfrequente Wechselspannung erzeugt ein elektrisches Feld im Duandenzwischenraum. Geladene Teilchen, beschreiben unter dem Einfluss des Magnetfeldes in jedem Duanden einen Halbkreis und werden jedes Mal wenn sie den Duandenzwischenraum durchqueren, durch das elektrische Feld beschleunigt. Mit zunehmender Teilchengeschwindigkeit werden die Bahnradien größer. Hat ein Teilchen die gewünschte Geschwindigkeit erreicht, so kann es durch die Ablenkvorrichtung aus dem Zyklotron herausgeführt werden. Die Umlaufdauer T hängt dabei nicht von der Geschwindigkeit ab. (b) Ansatz: F Z F L 4

() Massenspektrometer (a) Thomson (b) Aston VII. Magnetfelder langer Spulen (FS S.46) Im Inneren einer langen Spule ist das Magnetfeld homogen (Messungen durch Hallsonde). Versuche ergeben: B ~ I und B ~ l N (Windungsdichte), d.h. B I N I N µ ( µ Induktionskonstante). Man bezeichnet l l als magnetische Feldstärke H, d.h. B µ H. Bei endlich langen Zylinderspulen ist diese magnetische Feldstärke etwas komplizierter: H I N l 4 R + l VIII. Die elektromagnetische Induktion.Teil Induktion tritt auch ohne Leiterbewegung auf. Man führt als neue Größe den magnetischen Fluss Φ ein, wobei gilt: Φ B A. Der induzierte Spannungsstoß ist dann: t t U ( t) dt N Φ (FS S.47) i IX. Das Lenzsche Gesetz Der Induktionsstrom ist so gerichtet, dass er die Ursache, der er seine Entstehung verdankt, zu hemmen sucht. Versuche. Thomsonscher Ringversuch. Waltenhofensches Pendel: Wirbelstrombremsung 5

X. Wechselstrom (FS S.49). Erzeugung sinusförmiger Wechselspannung Eine rechteckige Spule wird in einem homogenen Magnetfeld gedreht, man erhält die induzierte Spannung U sin( ωt) mit U ω Φ.. Effektivwerte U i () I eff I () U U eff 3. Messung von Wechselströmen/ Wechselspannung XI. Selbstinduktion () Drehspulinstrumente (Gleichrichter) () Hitzdrahtinstrument (Zeigerausschlag von Stromrichtung unabhängig) Während normalerweise der Strom sofort beim Einschalten einsetzen würde, steigt der Strom langsamen an, der induzierte Strom versucht also der angelegten Spannung entgegen zu wirken. Auch beim Ausschalten tritt ein ähnliches Phänomen auf, die Spannung steigt zunächst kurz an und fällt dann rasch. Auch hier versucht die induzierte Spannung den Strom aufrecht zu erhalten. XII. Induktivität (FS S.47f). L N ² µ A Vs ; Einheit: [ L ] H (Henry) l A. di U ind L dt 3. Reihenschaltung: L L + L + L 3 4. Parallelschaltung: L L + L + L 3 6

XIII. Kondensator und Spule. Energie () Kondensator: W el (FS S.43) U C () Spule: W el (FS S.48) I L. Ein- und Ausschaltvorgang (Diagramm: FS S.44) () Kondensator: () Spule: du I C dt di U ind L dt XIV. Energiedichte (FS S.48) W ges B H V I L w m W V ges B ² B H µ 7

C) Elektromagnetische Schwingungen und Wellen I. Wechselstromkreis (FS S.5) U U eff U. Widerstand X R I I eff I. Strom und Spannung sind in Phase: U ( t) U sin( ω t) I( t) I sin( ω t) 3. Zeigerdiagramm: 4. Kondensator Wir dauernd ge- und entladen, es fließt Strom: Der Wechselstrom eilt der am Kondensator anliegende Wechselspannung in der Phase um Π ϕ voraus. Für den Wechselstromwiderstand X C gilt: X C U I U C ω U ω C 5. Spule Der Wechselstrom eilt der an der Spule anliegenden Spannung nach. Bei der idealen Spule tritt eine Phasenverschiebung von Π ϕ ein. Der Wechselstromwiderstand liegt hier bei X L U ω L. I 8

II. Elektromagnetischer Schwingkreis (FS S.5f) Nach einmaliger Energiezufuhr tritt im System reale Spule - Kondensator eine freie gedämpfte elektromagnetische Schwingung auf Die Parallelschaltung von Kondensator und Spule bezeichnet man als elektromagnetischen Schwingkreis. Mit U ( t) U + U + U und I ( t) Q( t) folgt: m R el... Q () Differentialgleichung: L Q+ RQ+ C.. Q Mit Q t) Qm sin( ϖ t + ϕ ) in L Q+ (ungedämpft: R ) folgt: C (. () Schwingungsdauer: T Π L C (Thomson-Formel) Mit Q t) Qm sin( ϖ t + ϕ ) in W t) W + W CU ² LI ² folgt: ( Q² (3) Energie: W ges ( t) C III. Erzwungene ungedämpfte Schwingungen: ges ( el m + Resonanz: Frequenz f eines Erregers gleich der Eigenfrequenz f. Serienresonanz: Das System Spule-Kondensator wird bei Anlegung einer Wechselspannung mit der Frequenz f f durchlässig, es fließt Strom.. Parallelresonanz: Wir an ein parallel geschaltetes Spule-Kondensator- System eine Wechselspannung mit der Frequenz f f geschaltet, kann es im Schwingkreis zu wesentlich höheren Strom kommen als in der Hauptleitung. 3. Rückkopplung: Eine in das magnetische Wechselfeld eines Schwingkreises gebrachte Spule erzeugt eine Induktionsspannung, die gleichphasig zur Erregerspannung ist. Daher kann man diese Spannung als Erregerspannung verwenden, eine äußere Erregerspannung kann damit entfallen (Selbststeuerung des Schwingkreises). 9

4. Meißnerschaltung: Durch phasenrichtige Rückkopplung der am Schwingkreis gewonnenen Spannung auf das Gitter einer Triode entsteht eine selbstschwingende Anordnung. 5. Tonfrequenzbereich: Mit geeignet gewähltem L und C liegt die Eigenfrequenz im Tonfrequenzbereich: () Röhrenschaltung () Transistorschaltung 6. Induktive Kopplung () Teslatransformator IV. Elektromagnetische Dipolschwingung Um noch größere Frequenzen zu bekommen werden L und C verkleinert: Spule des Schwingkreises hat nur noch eine Windung (UHF-Bügel) und der Kondensator ist nur noch zwischen Anode und Gitter in der Triode. Der angekoppelte Empfänger ist nun ein aufgebogener Schwingkreis, es liegt ein offener Schwingkreis vor (Hertzscher Dipol): Resonanz wird durch Einstellung der Länge des Dipols erreicht. Momentanbilder: () t: Dipolenden geladen E-Feld durch Induktion: () T t 4 durch Induktion: (3) T t : Strom B-Feld : Dipolenden (andersherum) geladen E-Feld

durch Induktion: (4) 3T t : Strom (andersherum) B-Feld 4 Auch in größeren Entfernungen zeigt das Strommessgerät Strom an: Aus Versuchen kann man also schließen, dass der Dipol Energien in Form von elektrischen und magnetischen Feldern in den Raum hinaus abstrahlt: V. Elektromagnetische Strahlung. In jedem Raumpunkt steht der elektrische Feldvektor auf dem magnetischen Feldvektor senkrecht.. Richtungsabhängigkeit: Auf geradlinigem Weg zum Dipol ist der Empfang maximal, mit höherer Entfernung wird dies geringer. Je höher die Abweichung von dem geradlinigen Weg desto schwächer ist der Empfang der Strahlung. VI. Wellennatur der elektromagnetischen Strahlung Wellenausbreitungsgeschwindigkeit: λ c λ T f (FS S.3) Kennzeichen von Wellen Reflexion, Brechung, Überlagerung/ Interferenz, Beugung und spezifische stehende Wellen sind ein Hinweis auf die Wellennatur eines Phänomens.

VII. Mikrowellen (Zentimeterwellen). Erzeugung: durch ein Klystron.. Wellennatur (Hertzsche Versuche): () Durchlässigkeit: Es gibt Stoffe, die für die Strahlung durchlässig sind und solche die wenig oder nicht durchlässig sind, es liegt dann eine stehende Welle vor (Phasenverschiebung von Π ). () Reflexion: An ebenen Metall- und Glasoberflächen werden Licht und elektromagnetische Wellen nach dem gleichen Gesetz reflektiert. (3) Brechung: An verschiedenen durchlässigen Medien werden Licht und Mikrowellen gebrochen. (4) Bündelung: Beim Durchgang durch Glaslinsen werden Licht und elektromagnetische Wellen gebündelt. Licht, eine elektromagnetische Welle? 3. Polarisation: Hertzsches Drahtgitter Die vom Dipol ausgesandte elektromagnetische Welle ist linear polarisiert. 4. Verschiebungsstrom: Es sieht so aus, als würde sich ein Strom durch den Kondensator bewegen: I de A ε Verallgemeinerung des Induktionsgesetzes: dt Jedes zeitlich veränderliche elektrische Feld wird von einem magnetischen Wechselfeld umschlossen und umgekehrt. Die Richtung von B hängt davon ab ob das E -Feld zu oder abnimmt: 5. Kopplung als Ursache Eine Schwingung breitet sich dadurch aus, dass die schwingenden Teilchen die folgenden Teilchen zum Schwingen bringen, d.h. bei der elektromagnetischen Welle: Ein elektrisches Wechselfeld induziert ein magnetisches Wechselfeld, dieses wiederum ein elektrisches Wechselfeld, usw.

6. Übertragung von Informationen durch Amplitudenmodulation 7. Zweiquelleninterferenz () Bedingungen: (a) Gleiche Frequenz (b) Gleiche Schwingungsrichtung (c) Gleichphasigkeit (d) Abstand konstant (e) Gleichzeitige Schwingung mit etwa gleicher Amplitude () Gangunterschied s b sinα (FS S.5) (a) Maxima: (b) Minima: s k λ λ s (k ) (3) Zweiquelleninterferenz tritt auch bei Schallwellen auf 8. Beugung und Interferenz am Doppelspalt An den zwei Spalte entsteht Beugung: Diese zwei entstanden Wellen sind zwei gleichfrequente, gleichphasige Elementarwellen. Man erhält das bekannte Interferenzmuster der Zweiquelleninterferenz. Der Doppelspalt dient zu Wellenlängenmessung von Mikrowellen. 9. mehrfache Reflexion Durch mehrfache Reflexion entstehen mehrere phasengleiche von virtuellen Sendern ausgesendete Wellen, bei denen Interferenz auftritt: () konstruktive Interferenz: d kλ () destruktive Interferenz: λ d (k ) 3

D) Optik I. Beugungs- und Interferenzversuche mit Licht. Wellenlängenbestimmung durch Doppelspaltversuch Gangunterschied s b sinα und Maxima bei s k λ lässt mit d tan α und Kleine-Winkel-Näherung ( sin α tanα α ) auf eine a b d Wellenlänge λ schleißen. a k. Interferenz von nicht kohärentem Licht Licht wird von Atomen oder Molekülen ausgesandt. Beim Laser werden geeignete Atomsorten verwendet, er erzeugt kohärentes Licht (gleichzeitig, phasengleich). Das Glühlicht hingegen erzeugt inkohärentes Licht, es besteht keine Phasenbeziehung. Durch Einengung des ausgesendeten Lichtes, durch den Kohärenzspalt, kann man nahezu kohärentes Licht erzwingen. 3. Interferenz durch Beugung Durch den Youngschen Doppelspalt-Versuch und verschiedenen Farbfiltern erkennt man, dass monochromatisches, sichtbares Licht eine Wellenlänge von 4nm 8nm hat, d.h. verschieden Farben mit verschiedenen Wellenlängen und Frequenzen. 4. Zweiquelleninterferenz - Versuch von Pohl Durch Reflexion an Vorder- und Hinterseite eines dünnen Glimmerplättchens entstehen zwei phasengleiche Wellen, von zwei virtuellen Lichtquellen, bei denen Interferenz auftritt: Das Interferenzbild besteht aus kreisförmige angeordneten Maxima und Minima: s d cosα (Analogon: Bragg-Beziehung, FS S.57) 5. Beugung am Einfachspalt (FS S.5) () Maxima: λ s (k ) 4

() Minima: d kλ (3) Huygenssche Prinzip: Jeder Punkt eines Spaltes kann als Ausgangspunkt einer Elementarwelle betrachtet werden. II. Mehrfachspalt optisches Gitter. Einfach Theorie Von jedem Einzelspalt gehen Elementarwellen aus. Die sich ausbreitenden Wellen bilden eine zum Gitter nahezu parallele Wellenfront. Die Intensität ist das Amplitudenquadrat.. Maxima (FS S.57) () Hauptmaxima: s ' kλ () Nebenmaxima: Bei der Beugung an N Spalten treten zwischen zwei aufeinander folgende Hauptmaxima jeweils N- Minima und N- Nebenmaxima auf. (3) Mit zunehmender Spaltzahl N wächst die Intensität der Hauptmaxima, während ihre Breite abnimmt 3. Wellenlängenmessung () Gitterkonstante b (Spaltmitte-Spaltmitte) b d k () λ a k (3) Farben: (a) Violett: 39 45nm (b) Blau: 45 485nm (c) Grün: 485..555nm (d) Gelb: 555 595nm (e) Orange: 595 65nm (f) Rot: 65 77nm 5

4. verschiedene Spektren () Mit Hilfe des Gitters können nun auch andere Lichtquellen untersucht werden. Während Glühlicht ein kontinuierliches Spektrum bekommt, bekommt z.b. Quecksilberdampflicht ein Linienspektrum. Auch Bandenspektren (Teile des kontinuierlichen Spektrums) können erfasst werden. () Linienspektrum: Für entsprechende Atomsorten im Gas charakteristisch nützt man für die Spektralanalyse (3) Beugung: Blaues Licht wird am wenigsten, rotes Licht am stärksten abgelenkt. (4) Brechung am Prisma: Rotes Licht wird am wenigsten, blaues Licht am meisten abgelenkt. 5. Auflösungsvermögen III. Polarisation λ λ : Hauptmaxima können gerade noch getrennt beobachtet werden, wenn das Auflösungsvermögen. Absorption: Polarisationsfolie. Reflexion: Brewsterwinkel IV. Das elektromagnetische Spektrum. Infrarotstrahlen λ k N λ. Auf der Seite des roten Lichtes gibt es noch Strahlung: Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung), λ 8nm Nachweis mit einer Thermosäule (mehrere Thermoelemente in Reihe geschaltet: Durch Erwärmung eines Kupferdrahtes entsteht nachweisbarer Thermostrom). 6

. Ultraviolettstrahlung Mit einem Zinksulfidschirm stellt man jenseits von violettem Licht weitere Strahlung fest, es handelt sich um UV-Strahlung, λ 4nm 3. Röntgenstrahlung () Aufbau der Röntgenröhre: Aus der Kathode austretenden Elektronen werden im Feld zwischen der Kathode und der Antikathode beschleunigt. Dabei wird von der Antikathode sehr kurzwellige elektromagnetische Strahlung (Röntgenstrahlung) emittiert. 4 8 ( m λ m ) () Nachweis: Fluoreszenzschirm, Schwärzung einer Photoplatte, Zählrohr (3) Spektren: Das Wellenlängenspektrum setzt sich aus zwei Anteilen zusammen, dem kontinuierlichen Bremsspektrum und das charakteristische Röntgenspektrum (Linienspektrum). (4) Wellenlängenmessung: Durch ein eindimensionales Reflexionsgitter oder die Braggsche Drehkristallmethode: Durch Reflexion von Röntgenstrahlung einer Wellenlänge (durch Zirkonfilter) an verschiedenen Kristallschichten tritt Interferenz bei einem bestimmten Glanzwinkel α k auf: k λ d sinα (FS S.57) k 7

E) Relativitätstheorie (FS S.54) I. Grenzgeschwindigkeit Die Vakuumlichtgeschwindigkeit c stellt eine obere Grenzgeschwindigkeit für die Bewegung materieller Körper dar. Die klassische Beziehung für die kinetische Energie E kin ist bei hohen Geschwindigkeiten ( v, c ) nicht gültig. v m II. Relativistischer Impuls Geschwindigkeitsabhängigkeit der Masse e. Versuche ergeben, dass die spezifische Ladung m bei steigender Geschwindigkeit abnimmt, die Elementarladung aber Geschwindigkeitsunabhängig ist, daraus folgt, dass die Elektronenmasse mit steigender Geschwindigkeit zunimmt: m( v) m, v c m ist die Masse bei v (Ruhemasse). Aus p( v) m( v) v folgt der relativistische Impuls: p( v) m v v c III. Relativistische Energie Äquivalenz von Masse und Energie. Verallgemeinerung des.newtonschen Axioms: Kraftstoß Impulsänderung, d.h. dp. F p (FS S.5) dt. kinetische Energie: m c E kin ( v) m c v c 3. Zusammenhang zwischen der Kraft F und Beschleunigung dv. a v : dt F( v) m 3 v c a 8

9 4. Gesamtenergie E Einsteinsche Masse-Energie-Beziehung: c v c m c m E 5. Daraus folgt das auch Teilchen mit der Ruhemasse und der Geschwindigkeit v noch Energie haben, die so genannte Ruheenergie: c m E 6. daraus folgt auch E E E kin d.h. wiederum: ) ( c m c v c m v E kin 7. Energie-Impuls-Beziehung: p c E E +

F) Wärmelehre I. Grundlagen/ -begriffe. Brownsche Bewegung. Feldelektronenmikroskop () Aufbau: Ein evakuierter Glaskolben mit Einkristallspitze (Wolfram) als Kathode und Wolframwendel als Anode, dort befindet sich ein Bariumvorrat. Bei Hochspannung zwischen der Kathode und der Anode tritt, welche durch den Glückelektrischen Effekt Elektronen an der Kathode freisetzt, die durch das starke elektrische Feld radial beschleunigt werden und die mit einer speziellen Schicht überzogene Innenseite des Kolbens zum Leuchten bringen. () Ergebnis: Man sieht die Struktur der Moleküle. 3. relative Atommasse A r / Molekühlmasse M r 7 4. Atomare Masseneinheit u :,6654 kg (FS S.79) 5. Avogadrokonstante/ Lohschmidtsche Zahl: 6 N A 6, (FS S.8), d.h. kmol eines Stoffes entsprechen 6 6, Teilchen II. Molekülgröße und Avogadrokonstante. Abschätzung mit Öltröpfchenversuch () Beschreibung: Eine Wasseroberfläche wird mit Bärlappsporen bestreut, darauf wird ein Tröpfchen aus Ölsäure (C7H33COOH) und Leichtbenzin aufgebracht. Das Öl verdängt diese feine Schicht. Eine monomolekulare Schicht entsteht. () Abschätzung des Atomradius: Das Volumen V des Tröpfchen ist bekannt, der Radius R des Fleckes wird gemessen. Nachdem man eine monomolekulare Schicht annimmt (Test: Doppeltes Volumen, 3

doppelte Fläche) ist die Dicke der Schicht d r. Mit mol V d folgt A V der Radius r mol. Wenn man annimmt, dass die Ölsäure aus ΠR 54 gleichgroßen Atomen besteht, d.h. Vmol 54 Vatom, folgt mit V, dass 4 r 3 3 Π 3 mol r 3 54 r atom, d.h. r mol r atom. 3 54 (3) Abschätzung der Avogadrokonstante: Wenn zwischen den Molekülen keine Zwischenräume wären kann man annehmen, dass A R Π R² N. Da N Teilchen die Masse des Ölfleckes A r Π r ² mol mol mol haben und N A Teilchen die relative Molekülmasse M r verhält sich m N öl. D.h. mit A M V r N m ς folgt: N A R M r r ² V ς mol. Aus der Faraday-Konstante, d.h. die Ladung zur Abscheidung eines Kilomols eines -wertigen Stoffes (.Faradaysche Gesetz), mit der Elementarladung e, folgt F N A (FS S.45). e 3. N A mit Hilfe der Röntgenspektroskopie: genaueste Methode Atommasse M r Bei einem idealen Einkristall ist N A 3 mittlereatommasse ς d, wobei die Gitterkonstante d durch die Braggsche Drehkristallmethode bestimmt werden muss. III. Ideales Gas (FS S.35f). Allgemeines Gasgesetz: Für eine abgeschlossene Gasmenge ist p V konstant. T. Gase, die dem allgemeinen Gasgesetz gehorchen, bezeichnet man als ideale Gase. Gase, die diesem Gesetz nicht gehorchen, heißen reale Gase. 3

3. universelle Gasgleichung: p V N k T 4. Vergleich mit realen Gasen: Bei konstanten Temperaturen nimmt bei kleiner werdenden Volumen der Druck des Gases ab einem bestimmten Druck nicht mehr zu, das Gas wird flüssig. Ist es komplett verflüssigt steigt der Druck sehr rasch ins Unendliche. Bei größer werdenden Temperaturen wird der konstante Verlauf immer kleiner bis hin zu einem einzigen Punkt (kritischer Punkt) und sogar danach ohne, der Isothermenverlauf ist danach wie bei idealen Gasen. 5. Grundgleichung der kinetischen Gastheorie: p ς wobei v 3 v,8 v (mittleres Geschwindigkeitsquadrat) 6. Die kinetische Deutung der Temperatur: Mit p ς und der v 3 Gasdichte mgas N matom ς kommt man zu V V p N V 3 m atom v p V N 3 E kin. Mit der universellen Gasgleichung kommt man auf die mittlere kinetische Energie eines Teilchens in Abhängigkeit der Temperatur: () Lichtmühle E kin 3 k T (a) Beschreibung: In einer evakuierten Glaskugel ist ein vierarmiges Flügelrädchen, drehbar gelagert und einseitig geschwärzt, angebracht. Es wird mit Licht bestrahlt und fängt an sich in die blanke Richtung zu drehen. (b) Ergebnis: Da die schwarzen Flächen stärker erwärmt werden, erhöht sich deren Energie. Auftreffende Gasmoleküle erhalten einen größeren Impuls, die schwarze Fläche demnach einen größeren Rückstoss als die Blanke. 3

() Versuch von Stern (a) Beschreibung: In einem hochevakuierten Gefäß befindet sich ein mit Silber überzogener Platindraht der so elektrisch geheizt wird, dass das Silber verdampft. Die Silberatome treten radial nach allen Seiten aus, und zwar mit der Geschwindigkeit, die ihnen bei der Temperatur des verdampften Silbers zukommt. Durch eine schmale Blende wird ein feiner Strahl von Silberatomen ausgeblendet, der bei ruhender Apparatur den im Abstand a von der Blende und r vom Platindraht eingesetzten Schirm an der Stelle S schwärzen würde. Zur Messung der Atomgeschwindigkeit lässt man die ganze Apparatur um den Platindraht mit der Frequenz f rotieren. Die Bahn eines Atoms scheint gekrümmt, der Strahl wird also scheinbar um die Strecke s abgelenkt. (b) Ergebnis: Da s Π r t T und a v kommt man mit t T auf die Atomgeschwindigkeit: f v a Π r s f d.h. nicht alle Atome haben dieselbe Geschwindigkeit. 7. Maxwellsche Geschwindigkeitsverteilung: Die Wahrscheinlichste Geschwindigkeit nimmt mit steigender Temperatur zu, mit steigender Molekülmasse ab. 33

G) Atomphysik I. Lichtelektrischer Effekt (Photoeffekt). Ein negativ geladener Leiter wird durch Licht entladen, es werden Elektronen abgelöst. Die Wellenlänge muss allerdings kürzer sein als eine Grenzwellenlänge λ, deren Wert von dem bestrahlten Material abhängt. g Der Photostrom ist dann direkt proportional zu pro Zeiteinheit zugefügter Energie.. Nachweis des Photoeffekts und der Grenzwellenlänge durch den Versuch von Lenard: Durch ein Quarzfenster tritt UV-Licht in den evakuierten Glaskolben und danach auf eine negativ geladene Platte (Kathode). Das ausgelöste Elektron wird bis zur Anode beschleunigt und tritt durch ein Loch in der Anode in ein Magnetfeld ein. Es bewegt sich dort auf einer Kreisbahn bis zum Faradayschen Käfig, in dem es aufgefangen wird. 3. Vakuumphotozelle () Aufbau: In einem evakuierten Glaskolben sind eine Kathodenschicht (Material mit niedriger Austrittsarbeit) und eine ringförmige Anode angebracht. Sie reagiert auf sichtbares Licht, da die Grenzwellenlänge im Infrarotbereich ist. () Ergebnis (a) Kinetische Energie der Photoelektronen von der Intensität der auftreffenden Strahlung unabhängig (b) Trägheitsloses Einsetzen. Widerspruch zur klassischen Physik: Eine Schätzung der Zeit mit Leistungsansatz: Aquerschnitt Peff Wa P und daraus folgender Zeit t 4 Π r² P ist um einiges größer als eine Sekunde. 34

(3) Gegenfeldmethode Bei der Gegenspannung U g werden gerade diejenigen Elektronen abgebremst, die mit der kleinstmöglichen Arbeit abgebremst, die mit der kleinstmöglichen Arbeit abgelöst werden und senkrecht aus der Photokathode austreten. Mit der Gegenfeldmethode bestimmt man daher die maximale kinetische Energie der Photoelektronen E e kin U g max. II. Lichtquanten-Hypothese. Einsteinsche Deutung des Photoeffekts () Lichtquanten/ Photonen: Energie des Lichts ist nicht kontinuierlich über den Raum verteilt sondern in einer endlichen Zahl von Energiequanten lokalisiert. () Energie: Jedes monochromatisches Lichtquant der Frequenz f trägt die Energie h f wobei E photon W a h (Plancksches f g Wirkungsquantum) (FS S.6) (3) Intensiveres Licht bedeutet das Auftreten von mehr Lichtquanten, aber nicht energiereicheren. (4) Ein Lichtquant gibt seine ganze Energie an ein Elektron ab, zur Ablösung ist mindestens eine für das Material charakteristische Ablösearbeit W a zu verrichten: E E + W (FS S.6) photon kin a. Kurzwellige Grenze des kontinuierlichen Röntgenspektrums () Die kinetische Energie der Elektronen geht zum einen an der Antikathode in Wärme Q über und löst eines oder mehrere Röntgenquanten aus: e U Q + h f + h f... + 35

() Photonen maximaler Energie werden frei, wenn ein Elektron genau ein Photon erzeugt ohne dass dabei Wärme entsteht, d.h. e U h f g und damit die kurzwellige Grenze: f g e U (FS S.6) h 3. Teilcheneigenschaften des Photons () Widerspruch zur Wellentheorie: Licht hat auch Impuls: E photon h f h p (FS S.6) c c λ () Vergleicht man die relativistische Impuls-Energie-Beziehung mit dem Impuls eines Photons, folgt dass bei m beide Gesetzte übereinstimmen, d.h. ein Photon hat keine Ruhemasse bzw. es gibt keine ruhenden Photonen. Aus E mc² folgt die Masse eines Photons: E hf m c² c² p c (FS S.6). (3) Frequenzverschiebung im Gravitationsfeld: Beim Fall nimmt Masse und Frequenz zu, da E m g beim Fall zunimmt. III. Compton-Effekt Beim Auftreffen auf Materie tritt Streuung von Röntgenstrahlung unter allen Winkeln auf. Die Wellenlänge vergrößert sich dabei (Absorber schwächt gestreute Strahlung stärker als einfallende Strahlung).. Streuversuche von Compton: () Bei gleich bleibenden Streumaterial: (a) Neben λ (Primärstrahlung) tritt auch noch eine größere Wellenlänge ( λ + λ ) auf. (b) Der Unterschied λ nimmt mit zunehmendem Streuwinkel δ zu. (c) Die Intensität der langwelligeren nimmt auf Kosten der kurzwelligeren Strahlung mit dem Streuwinkel zu. 36

() Abhängigkeit vom Streumaterial: (a) Wellenlängenänderung λ ist vom Streumaterial unabhängig (b) Mit wachsender Ordnungszahl nimmt die Intensität der Primärstrahlung zu. Wellenlängenänderung λ Modellvorstellung: Das Photon führt einen elastischen Stoß mit einem freien, anfangs ruhenden Elektron aus. Ansatz: Mit der Energiebilanz E + E E'+ E' und der Impulsbilanz e e p' e p² + p'² p p' cosδ (Kosinussatz) in Verbindung mit der Energie-Impuls-Beziehung für das Elektron ( E e E' e c p' e ) und für das Photon ( E p c bzw. E' p' c' ) kommt man auf die Wellenlängenänderung beim Compton-Effekt: λ λ ( cosδ ) c mit h h c λ c (FS S.6). Die Wellenlängenänderung ist bei m c E Rückwärtsstreuung (δ 8 ), d.h. die vollständige Abgabe der Energie an ein Elektron, λ λc. Bei λ λc ist die Photonenmasse gleich der Ruhemasse der Elektronen. IV. Materiewelle. Interferenz bei Elektronenstrahlen Davisson/ Germer: Es werden nicht in alle Richtungen Elektronen gleich stark reflektiert. Es scheint eine Interferenz aufzutreten.. Die de-broglie-wellenlänge (FS S.6) Fasst man Elektronen als Welle auf lassen sich die Interferenzmuster erklären: Für materielle Teilchen gilt derselbe Zusammenhang zwischen h Impuls und Wellenlänge wie für Photonen: λ. m v 37

3. Debye-Scherrer-Streuung Bragg-Versuch mit Pulver statt Kristall, daher ist kein Glanzwinkel notwendig, denn ein auftreffender Strahl findet stets kleine Kristalle unter geeignetem Glanzwinkel. 4. Möllenstedt-Versuch () Aufbau: Elektronen treten aus einer nahezu punktförmigen Elektronenquelle (Sonde) aus und werden im elektrischen Feld zwischen einem positiv geladenen Faden und geerdeten Feldgrenzen so abgelenkt, als kämen sie von zwei virtuellen Sonden. () Ergebnis: Es entsteht auf einem Schirm ein Interferenzmuster, d.h. Elektronen haben Welleneigenschaften. (3) Anwendung - Unabhängigkeit der Elementarladung von der Geschwindigkeit: Mit F L Fz kommt man mit der de-broglie- Wellenlänge auf h e( U ). λ B r V. Dualismus Welle-Teilchen Doppelspaltversuch mit Elektronen ergibt eine Welleneigenschaft, denn die Gesamtamplitude lässt sich durch Addition der Einzelamplituden (unter Berücksichtigung der Phasendifferenz) erreichen, während bei Teilchen die Gesamtintensität durch Addition der Einzelintensitäten bekommt.. Versuch von Taylor () Interferenz ist nicht durch das gleichzeitige Vorhandensein vieler Photonen in der Versuchsanordnung bedingt. () Es werden nur ganze Photonen registriert. (3) Der Auftreffort und Weg eines einzelnen Photons (Elektrons) kann nicht vorhergesagt werden. 38

(4) Aus den Auftrefforten vieler Photonen (Elektronen) ergibt sich eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, eine Intensitätsverteilung nach der klassischen Wellentheorie (Interferenz).. Verzicht auf Determinismus in der Quantenmechanik () Keines der anschaulichen Modelle Welle und Teilchen beschreibt das wirkliche Verhalten von Licht bzw. Elektronen umfassend. () Die Quantenmechanik liefert grundsätzlich nur Wahrscheinlichkeitsaussagen über den Ort von Mikroteilchen in einer gegebenen Versuchanordnung. Über das Verhalten einzelner Mikroteilchen können keine Aussagen gemacht werden. Der begriff Bahn eines Teilchens verliert im atomaren Bereich seinen Sinn. VI. Das Heisenbergsche Unschärfeprinzip/ -relation Ort und Impuls eines Teilchens können nicht gleichzeitig beliebt genau bestimmt werden: x p x h VII. Entwicklung der Atommodelle. Thomsons Rosinenkuchenmodell : Elektronen sind in eine positive Massenkugel eingebettet.. Lenard Absorption von Elektronen durch Atome Elektronen können Metallfolien mit einer Dicke x von mehreren Tausend Atomdurchmessern durchdringen: N( x) N e α x ( N : Anzahl der auf die Metallfolie auftreffenden Elektronen, N: Anzahl der ungestreut durch die Folie gehenden Elektronen, α : Absorptionskoeffizient) Lenardsche Massenabsorptionsgesetz: α ~ Dicke des Steumaterials. 39

α nimmt mit zunehmender Elektronengeschwindigkeit stark ab. Ergebnis: () Das Atomvolumen ist nur zu einem sehr kleinen Bruchteil mit Materie erfüllt. Der Rest des Atoms ist praktische masseleer, aber erfüllt von elektrischen Kraftfeldern der positiven und negativen Ladungen. () Je größer die Masse eines Atoms ist, desto größer ist die Elektronenzahl und die positive Ladung 3. Rutherford Streuung von α-teilchen an Atomkernen () Ergebnis: (a) Die meisten Teilchen durchdringen die Folie unabgelenkt. (b) Die Teilchenzahl hinter der Folie nimmt mit wachsendem Streuwinkel rasch ab. () Atommodell (a) Der Kern ist der Sitz der positiven Ladungen, vom Betrag Z e, und nahezu der gesamten Masse des Atoms. ( r m ) ker n 4 (b) Die Elektronen umgeben den Kern, so dass das Atom nach außen hin neutral erscheint. Die Elektronenhülle bestimmt den Radius des Atoms ( r atom m ) (c) Damit die Elektronen, auf die Coulombkräfte wirken, nicht in den Kern stürzen, müssen sie in Bewegung sein. Kreisbahn: F Z Z F Coulomb VIII. Quantenhafte Emission und Absorption. Prismenspektrum () Linienspektrum 4

() Bandenspektrum (3) Kontinuierliches Spektrum. Emissionsspektrum des Wasserstoff Serienformel des Wasserstoffspektrums: R H ( ) λ n ² n ² mit n n + (FS S.63): Lyman-Serie (UV-Licht): n Balmer-Serie (sichtbares und UV-Licht): n Paschen-Serie (IR-Strahlung): n 3 Brackett-Serie (IR-Strahlung): n 4 Pfund-Serie (IR-Strahlung): n 5 () Termschema: Ordnet man nach der Beziehung E photon E E den beobachteten Wellenlängen der voremission nachemission Spektrallinien die entsprechenden Energiedifferenzen zu, so ergibt sich ein Termschema. () Ritzsches Kombinationsprinzip: Atome können alle Energien abgeben/ aufnehmen die sich als Unterschied der Energieniveaus ergeben. 3. Resonanzabsorption/-fluoreszenz: Die Absorption und anschließende Emission von Licht gleicher Frequenz bezeichnet man als Resonanzfluoreszenz. Im Photonenbild entspricht dies der Absorption eines Lichtquants geeigneter Energie und der anschließenden Emission eines Lichtquants gleicher Energie durch das angeregte Atom. 4. Franck-Hertz-Versuch: () Aufbau: Eine gut evakuierte Triode mit einem Tropfen Quecksilber in einem Ofen erhitzt, dadurch erhöht sich der Druck des Quecksilbers auf ca. hpa. Zwischen der Auffängerelektrode und der Gitteranode wird eine Gegenspannung von ca. V angelegt. Der an der Auffängerelektrode eintreffende Strom wird gemessen. Die 4

Beschleunigungsspannung zwischen der Glühkathode und der Gitteranode wird kontinuierlich hoch geregelt. () Ergebnis: Periodisch wiederkehrende Strommaxima und minima (3) Deutung: Es sind laufend elastische Stöße zwischen den Elektronen und Quecksilberatomen vorhanden, alle Elektronen kommen an der Auffängerelektrode an, der Strom steigt erst bei erreichen einer bestimmten Energie erfolgt ein inelastischer Stoß, das Elektron kommt nicht mehr an der Auffängerelektrode an, der Strom sinkt wieder. Durch weitere Erhöhung der Beschleunigungsspannung ergeben sich weitere periodische Strommaxima und minima Portionierte Energie in Atomen 5. Elektronenleitung im Hochvakuum: Da die Stoßpartner fehlen zeigt sie einen völlig anderen Verlauf: Sie steigt langsam an, da eine Elektronenwolke den Austritt hemmt. Diese Elektronenwolke wird nach und nach abgebaut. Ist sie verschwunden, erreichen alle Elektronen die Anode, eine weitere Erhöhung der Spannung ist nicht möglich. (Kennlinie einer Vakuumdiode). IX. Das Atommodell von Bohr. Bohrschen Postulate (FS S.63) () Energie eines Atoms kann nur ganz bestimmte diskrete Werte annehmen. Der Umlauf auf den Bohrschen Bahnen erfolgt strahlungsfrei. Die auf diesen bahnen kreisenden Elektronen unterliegen der Quantenbedingung: Π m e r v n n n h () Geht ein Atom von einer höheren auf eine niedrigere Quantenbahn, so wird der freiwerdende Energiebetrag als Strahlung der Frequenz f abgegeben, wobei gilt: E h f 4

. Berechnung der Bahnradien und geschwindigkeiten für das Einelektronensystem der Kernladungszahl Z Aus dem Ansatz F Z FCoulomb mit der Quantenbedingung Π m r v n h kommt man auf den Radius und die Geschwindigkeit e n auf der n-ten Quantenbahn: n h² ε rn n², d.h. r n ~ n² Π m Z e² e² Z v n, d.h. h ε n 3. Diskrete Elektronenenergien e v n ~ n () Kinetische Energie: E kin m v ² R n H Z ² h c n² () Potentielle Energie: E pot rn W, r QEdr... R n H Z ² h c, d.h. n² E pot E kin (3) Gesamtenergie: E ges E pot + E kin R H Z ² h c n² (Bindungsenergie) (FS S.64) 4. Energie-Termschema 5. Bohrsches Korrespondenzprinzip: Im Bereich großer Quantenzahlen korrespondiert die klassische Näherung mit der Beobachtung. 6. Wasserstoffähnliche Einelektronensysteme: Ionen mit nur einem Elektron: R λ Z ² ( ) n ² n ² 7. Mängel () Postulate nicht theoretisch nicht begründet () Keine detaillierte Aussage über Strahlung (Intensität) möglich 43

(3) Feinstrukturen können mit der Bohrschen Theorie nicht verstanden werden (4) Beobachten bei Mehrelektronensysteme stimmen nicht mit der Modellrechnung überein (5) Definierte Bahnen und gleichzeitig diskrete Geschwindigkeiten widersprechen der Heisenbergschen Unschärferelation X. Quantenmechanisches Atommodell. Linearer Potentialtopf Jede Versuchsanordnung, die den Aufenthaltsraum eines Teilchens begrenzt, führt zu einem Spektrum diskreter Energien. Es gilt. Aus der de-broglie-wellenlänge folgt h v. Mit m λ λ l n, d.h. λ l, folgt mit E ges Ekin (da E pot ): n E h n m,d.h. m l h² E n² 8 m l². Nullpunktenergie für n: h² E 8 m l² Durch das Vorhandensein einer Nullpunktenergie ist die Stabilität der Atome begründet. 3. Orbitale des H-Atoms: Räume wo sich Elektronen Wahrscheinlichkeitsgemäß aufhalten 4. Quantenzahlen: () Hauptquantenzahl (Quantenbahnen): n,,3, () Nebenquantenzahlen: l [ ; n[ (3) Magnetische Quantenzahl: m ] l; l[ (4) Spin-Quantenzahl: s ; } { 44

XI. Belege für den Schalenaufbau. Ionisierungsenergie: Ionisierungsenergie zeigt eine Struktur (Maxima bei den Edelgasen) Beleg für Schalen. Röntgenemission und absorption: Neben der Bremsstrahlung tritt auch eine materialabhängige charakteristische Strahlung auf: Werden Elektronen in der Röntgenröhre genügend beschleunigt schlagen sie Elektronen aus der K- oder K-Schale. Die Lücken werden durch Elektronen aus höheren Bahnen wieder gefüllt, wobei Röntgen-Quanten emittiert werden, es gilt: R ( Z )² λ ² n² d.h. für die K α -Linie: 3 4 R ( Z )² λ (FS S.64) Es gibt auch charakteristische Röntgenabsorption: Die Energie der K-, L-, M-, Absorptionskanten ist gleich der Bindungsenergie der Elektronen in der K-, L-, M-, Schale. 3. Energie-Termschema, Schmelztemperatur, belegen Schalenaufbau 45

H) Kernphysik I. Grundlegende Eigenschaften. Positive Kernladung: Z e. Kernradius - Streuversuche () Mit Elektronen (Rutherford, vgl. 3.Sem) () Mit Neutronen: r k 3 r A ( r Protonenradius, A Massenzahl) 3. Kernmasse Massenspektrometer von Thomson, Aston 4. Kanalstrahlen positive Ionen 5. Isotope: Chemisch gleichartige Atome unterschiedlicher Masse (Neutronenzahl), [H+ Deuterium] 6. Kernaufbau: Protonen, Neutronen und Elektronen 7. Kernkräfte 8. Potentialtopfmodell II. Diskrete Energiestufen. Unelastische Protonenstreuung an Kernen Auch bei elastischer Streuung können Protonen, im Gegensatz zu Elektronen, Energie auf einen Kern übertragen (Rückstoß, Kern wird beschleunigt).. Quantenhafte Emission von Energie durch Kerne: γ -Strahlung. Angeregte Kerne senden γ -Strahlen (diskrete Linien), bei Fall von höheren auf geringere Energieniveaus, aus. Anregungsmöglichkeiten: () unelastische Stöße () α-/β-zerfall (3) Kernspaltung (4) Absorption eines geeigneten γ -Quants (Kernresonanzabsorption) Auch für Kerne gilt das Ritzsches Kombinationsprinzip. 46

* 3. Energiebilanz E E Eγ k k + E γ ist geringfügig kleiner als die Anregungsenergie E * k wegen des unvermeidlichen Rückstoßes des Kerns (Impulserhaltung): E k ist die kinetische Energie des Kerns. III. Massendefekt und Bindungsenergie (FS S.65). Massendefekt: m Z ( me + m p ) + N mn ma. Bindungsenergie: B m c 3. mittlere Bindungsenergie pro Nukleon: A B 4. Vergleich der mittleren Bindungsenergie aller Elemente zeigt, dass Energiegewinnung bei leichten Kernen durch Kernverschmelzung und bei schweren Kernen durch Kernspaltung begünstigt ist. IV. Radioaktive Strahlung. Nachweis () Ionisationskammer Zischen einem zylindrischen Gefäß (Außenelektrode) und die davon isolierte Innenelektrode, die das Präparat trägt, wird Hochspannung angelegt. Der Ionisationsstrom nimmt nach und nach einen Sättigungswert an, der ein direktes Maß für die radioaktive Strahlung ist. () Zählrohr Zylinderkondensator mit einem Edelgas gefüllt. Strahlung tritt durch ein Glimmerfenster oder durch eine sehr dünne Glaswand ein. Je nach Betriebsspannung unterscheidet man verschiedene Betriebsbereiche: 47

(a) Strahlung bildet Ladungsträger, die aber auf dem Weg zur Elektrode zu wenig Energie aufnehmen um das Edelgas zu ionisieren. (Ionisationskammer) (b) Die Feldstärke ist so groß, dass die N gebildeten Ladungsträger hohe Geschwindigkeiten erreichen. Durch Stöße mit den Atomen des Edelgases entstehen a N weitere Ionen. ( a in diesem Bereich konstant: Proportionalitätszähler) (c) Neben den Sekundärelektronen werden nun auch Photonen gebildet. Durch Photoeffekt werden weitere Elektronen gebildet, das ganze Zählrohr wird entladen: Jedes radioaktive Teilchen löst nur noch eine Glimmerentladung aus, d.h. es werden nur Teilchen registriert, ist also unabhängig von der Primärionisation. Die maximale Zählrate ist von der Impulsdauer abhängig, d.h. die Glimmerladung muss möglichst bald erlischen: Das Löschen wird erreicht durch positive Raumladung (schwächt die Feldstärke), einen hohen Zählrohrwiderstand (Todzeit) und Zusatz organischer Sunstanzen, z.b. Alkohol (Begrenzung der Photonen). (3) Photografisches Verfahren (4) Nebelkammer Durch kurzen Unterdruck wird das Gasgemisch aus Wasser und Spiritus abgekühlt und somit übersättigt. Dies verursacht eine Kondensation des Dampfes in Form kleiner Nebeltröpfchen, die durch Kondensationskeime, insbesondere Ionen begünstigt wird. (5) Blasenkammer (6) Szintillationszähler 48

. Kernphysikalische Messungen () Nulleffekt: Auch ohne radioaktive Präparate treten Impulse auf: Höhenstrahlung (kosmische Strahlung) und terrestrische Strahlung. () Zählstatistik: Registrierte Impulse sind stets durch zufällige Mikroereignisse verursacht. 3. Messung von γ -Energien () Absorptionsmechanismen (a) Photoeffekt Elektronen aus der Hülle werden herausgeschlagen, das γ -Quant verschwindet. Mit steigender Ordnungszahl nimmt der Photoeffekt zu, mit steigender γ -Energien ab: Bis,5MeV dominiert der Photoeffekt. (b) Comptoneffekt γ -Quant verliert nur zum Teil seine Energien. Die Wahrscheinlichkeit nimmt bei höheren Ordnungszahlen zu. Der Comptoneffekt dominiert gegenüber anderen Effekten im bereich zwischen,5mev und 5MeV. (c) Paarbildung Ist die Energie eines γ -Quant höher als m c (,MeV) ist es möglich, dass im Coulombfeld eines Kerns ein Elektron-Positron-Paar entsteht. Ab 5MeV dominiert die Paarbildung. Hinweis: Trifft ein Positron auf ein Elektron so tritt Paarvernichtung auf, beide Teilchen verschwinden, es entstehen mind. zwei γ -Quanten. 49

V. Komponenten der natürlichen radioaktiven Strahlung. Teilchenladung Identifizierung der α-, β- und γ -Komponente Strahlung: α-strahlung β-strahlung γ -Strahlung Teilchenart: He ++ e - kurzwellige elektromagnetische Strahlung Reichweite: einige Zentimeter größer groß Ionisationsvermögen: hoch gering sehr gering Spektrum: diskret kontinuierlich -. Zerfallsreihen (FS S.98f) () Thorium-Zerfallsreihe (4n-Serie) () Neptunium-Zerfallsreihe (4n+-Serie) (3) Uran-Radium-Zerfallsreihe (4n+-Serie) (4) Uran-Actinium-Zerfallsreihe (4n+3-Serie) VI. Reichweite radioaktiver Strahlung. Vorüberlegung: Logarithmisches Papier () Doppelt-logarithmisches Papier Jede Potenzfunktion ergibt eine Gerade (Steigung Exponent) () Einfach logarithmisches Papier Jede Exponentialfunktion ergibt eine Gerade. Abstandsgesetz für β- und γ -Strahlung Annahmen: () Präparat punktförmig () Strahlung isotrop (3) Strahlung wird zwischen Präparat und Zählrohr nicht absorbiert (4) Jedes Quant wird nachgewiesen 5