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Transkript:

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 Ältere Menschen im Landkreis Göppingen (1. Kapitel)... 8 1.1 Demografische Entwicklung... 8 1.1.1 Künftige Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur in Deutschland... 8 1.1.2 Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg... 10 1.1.3 Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Göppingen... 12 1.1.4 Räumliche Verteilung der älteren Bevölkerung im Landkreis... 15 1.2 Lebenslagen älterer Menschen... 16 1.2.1 Lebensformen Haushalts- und Familienstrukturen... 17 1.2.2 Einkommens- und Vermögenssituation... 20 1.2.3 Wohnsituation... 22 1.2.4 Soziale Beziehungen... 23 1.2.5 Gesundheitliche Situation... 26 1.2.7 Lebenslage von älteren Menschen mit Behinderungen... 31 1.2.8 Selbst- und Fremdbild älterer Menschen... 31 2 Pflege im Alter (2. Kapitel)... 33 2.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen... 33 2.1.1 Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI)... 33 2.1.2 Landespflegegesetz... 35 2.1.3 Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetz (SGB XI)... 35 2.1.4 Pflege-Qualitätssicherungsgesetz (SGB XI)... 36 2.1.5 Heimgesetz... 36 2.1.6 Heimmitwirkungs-Verordnung... 37 2.1.7 Betreuungsgesetz... 37 2.1.8 Altenpflegegesetz... 38 2.1.9 Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen (SGB IX)... 38 2.1.10 Gesetz zur Grundsicherung im Alter (SGB XII)... 38 2.1.11 Fallpauschalengesetz für Krankenhäuser... 39 2.2 Kreispflegeplan für die voll- und teilstationäre pflegerische Versorgung.. 39 2.2.1 Grundlagen für die Kreispflegeplanung... 39 2.4.3.1 Pflegeversicherungsgesetz... 39 Nach 8 Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI) gelten folgende Grundsätze: 39 2.4.3.2 Landespflegegesetz... 40 2.4.3.3 Landespflegeplan... 40 2.4.3.4 Bedarfszahlen... 41 2.4.3.5 Weitere Vorgaben... 42 2.2.2 Fachbeirat Kreispflegeplanung und Arbeitsgruppe Kreisaltenplan... 42 2.2.3 Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Platzbedarfs... 43 2.2.4 Bisherige Kreispflegeplanung... 45 2.2.5 Entwicklung des Platzbestands und Platzbedarfs im Landkreis Göppingen... 46 2.4.3.6 Stationäre Dauerpflege... 46 2.4.3.7 Kurzzeitpflege... 47 2.4.3.8 Tagespflege... 48 2.2.6 Bau und Betrieb von Pflegeheimen... 48 2.4.3.9 Förderung von voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen... 48 1

Inhaltsverzeichnis 2.4.3.10 Empfehlungen für die Versorgung von Demenzkranken in vollund teilstationären Pflegeeinrichtungen... 48 2.2.7 Stand der voll- und teilstationären Versorgung... 50 2.2.8 Zahlenteil zum Kreispflegeplan... 52 2.3 Pflegebedürftigkeit im Alter... 89 2.3.1 Allgemeines... 89 2.3.2 Pflegebedürftige in Baden-Württemberg... 90 2.3.3 Einstufungspraxis des Medizinisches Dienstes (MDK)... 91 2.3.4 Familiale Unterstützungsnetzwerke in der Pflege... 92 2.4 Vor- und Umfeld der Pflege94 2.4.1 Allgemeines... 94 2.4.2 Information Beratung Vermittlung... 94 2.4.2.4 Weitere Informations- und Beratungsstellen... 97 2.4.3 Hauswirtschaftliche Versorgung - Organisierte Nachbarschaftshilfe und Mobile Soziale Dienste... 101 2.4.3.1 Organisierte Nachbarschaftshilfe... 101 2.4.3.2 Mobile Soziale Dienste... 102 2.4.3.3 Finanzierung... 103 2.4.3.4 Fahrdienst für Schwerstbehinderte... 104 2.4.4 Essen auf Rädern - Mittagstische... 104 2.4.4.1 Essen auf Rädern... 104 2.4.4.2 Mittagstische... 105 2.4.5 Familienpflege... 106 2.4.6 Hausnotrufsysteme... 106 2.4.7 Krankenpflegevereine und Sozialstationen... 107 2.5 Ambulante pflegerische Versorgung... 108 2.5.1 Pflegende Angehörige... 109 2.5.1.1...Allgemeines 109 2.5.1.2 Bestehende Hilfs- und Unterstützungsformen für pflegende Angehörige... 110 Beratungsmöglichkeiten (vgl. Ziffer 2.4.1)... 110 2.5.2 Ambulante pflegerische Versorgung... 112 2.5.2.1 Bestands- und Bedarfsentwicklung... 112 2.5.2.2 Ambulante Pflegedienste... 113 2.5.3 Ambulante Pflege von Migranten... 115 2.5.4 Ärztliche Versorgung... 116 2.5.5 Hospizgruppen/Sterbebegleitung... 116 2.5.5.1 Allgemeines... 116 2.5.5.2 Förderverein Hospizbewegung Göppingen e.v... 118 2.5.5.3 Sitzwachengruppen... 120 2.5.5.4 Stationäre Hospize... 120 2.5.5.5 Brückenschwestern... 121 2.2.5.7 Patientenverfügung... 123 2.3 Altenpflege-Ausbildung, Altenpflegeschulen, Gewinnung von Pflegefachkräften... 125 2.6.1 Allgemeines... 125 2.6.2 Neue Altenpflegeausbildung... 126 2.6.3 Fachschule für Altenpflege der Wilhelmshilfe Göppingen e.v.... 129 2

Inhaltsverzeichnis 2.6.4 Emil-von-Behring-Schule Geislingen/Steige... 130 2.6.5 Gewinnung von Fachkräften für die Altenpflege... 131 2.7 Heimaufsicht/Qualitätssicherung... 133 2.7.1 Heimgesetz... 133 2.7.2 Heimmitwirkungs-Verordnung... 135 2.7.3 Pflegequalitätssicherungsgesetz und Rahmenvertrag... 135 3 Geriatrie, Prävention und Rehabilitation im Alter (3. Kapitel)... 137 3.1 Geriatrie... 137 3.1.1 Allgemeines... 137 3.1.2 Alterserkrankungen... 142 3.1.3 Prävention und Rehabilitation gesetzliche Rahmenbedingungen... 143 3.2 Geriatriekonzept... 144 3.2.1 Grundsätze und Ziele... 144 3.2.2 Voraussetzungen für eine bedarfgerechte geriatrische Versorgung... 146 3.2.3 Strukturen der geriatrischen Versorgung im Landkreis Göppingen... 146 3.2.3.1 Geriatrische Prävention... 146 3.2.3.2 Geriatrische Akutbehandlung... 147 3.2.3.2.1 Ambulante Akutbehandlung... 147 3.2.3.2.2 Stationäre und teilstationäre Akutbehandlung... 148 3.2.4 Geriatrische Rehabilitation... 151 3.2.4.1 Frührehabilitation in Akutkrankenhäusern... 153 3.2.4.2 Göppinger Reha-Klinik im Christophsbad... 153 3.2.4.3... Ambulante bzw. mobile geriatrische Rehabilitation 157 3.2.4.4...Entwicklungstendenzen zur geriatrischen Rehabilitation 158 3.3 Psychische Erkrankungen im Alter (Gerontopsychiatrie)... 159 3.3.1 Allgemeines... 159 3.3.2 Personenkreis und Hilfebedarf bei Demenzerkrankungen... 159 3.3.3 Medizinische Behandlung von Demenzkranken... 162 3.3.4 Versorgung demenzkranker Menschen... 164 3.4 Sozialpsychiatrischer Dienst des Landkreises... 168 3.5 Gerontologisches Forum Göppingen e.v... 170 4 Wohnen im Alter (4. Kapitel)... 171 4.1 Wohnsituation im Alter... 171 4.2 Wohnformen im Alter... 172 4.2.1 Wohnen in Privathaushalten... 172 4.2.2 Wohnen in Institutionen... 173 4.2.2.1... Altenwohnheim 173 4.2.2.2...Altenheim 173 4.2.2.3...Altenpflegeheim 174 4.3 Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation im Alter... 174 4.3.1 Wohnberatung für ältere Menschen... 174 4.3.2 Wohnungsanpassungsmaßnahmen... 175 4.3.3 Altengerechte Wohnungen... 176 4.4 Betreutes Wohnen für Senioren... 176 3

Inhaltsverzeichnis 4.5 Neue Wohnformen im Alter... 180 4.6 Sicherheitssysteme... 181 4.6.1 Notrufsysteme... 181 4.6.2 Haus-Informations-System... 181 4.6.3 Neue Technologien... 182 4.7 Städtebauliche Konzepte... 182 4.8 Entwicklungstendenzen... 183 5 Angebote und Hilfen für ältere Menschen (5. Kapitel)... 185 5.1 Offene Altenhilfe... 185 5.1.1 Allgemeines... 185 5.1.2 Seniorengruppen Altenclubs... 186 5.1.3 Lebenslanges Lernen... 188 5.1.3.1...Allgemeines 188 5.1.3.2... Gedächtnistraining Gehirnjogging 189 5.1.3.3...Medienangebote 190 5.1.3.4... Neue Medien Internet 191 5.1.3.5...Seniorenstudium 192 5.1.4 Freizeitaktivitäten... 192 5.1.4.1... Reisen im Alter 192 5.1.4.2...Aktivitäten in Vereinen und Kirchen 193 5.1.5 Gesundheitliche Prävention... 194 5.1.5.1... Gesundes Altern - Gesundheitsbewusster Lebensstil im Alter 194 5.1.5.2... Bewegung, Sport und Tanz - Sturzprophylaxe 194 5.1.5.3...Suchtprävention 195 5.1.6 Beratungsangebote für ältere Menschen... 196 5.1.6.1... Wohnberatungsstelle AMEISE beim DRK Göppingen 196 5.1.6.2... Handwerksdienste 197 5.1.6.3...Polizeiliche Sicherheitsberatung 197 5.1.6.4...Beratung zu Vorsorgeregelungen 197 5.1.6.5... Beratung in sozialrechtlichen Fragen 197 5.1.6.6... Beratung in Mietangelegenheiten 198 5.1.6.7... Schuldnerberatung 198 4

Inhaltsverzeichnis 5.1.6.8... Psychologische Beratung 198 5.1.6.9... Beratung bei Suchtproblemen im Alter 198 5.1.6.10 Kreisbehindertenring Göppingen... 199 5.1.6.11 Beratungsstelle der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung... 199 5.1.6.12 Weißer Ring e.v... 199 5.1.6.13 Sonstige Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen... 199 5.1.6.14 Bürgertelefon... 199 5.2 Vorsorgeregelungen im Alter... 200 5.2.1 Patientenverfügung... 200 5.2.2 Vorsorgevollmacht Betreuungsverfügung... 203 5.2.3 Testament... 204 5.3 Rechtliche Betreuungen... 205 5.3.1 Allgemeines... 205 5.3.2 Betreuungsverein der Stiftung Altendank der Kreissparkasse Göppingen e.v. 205 5.3.3 Betreuungsbehörde... 207 5.4 Bürgerschaftliches Engagement... 209 5.4.1 Aufgaben und Ziele von bürgerschaftlichem Engagement... 209 5.4.1.1...Gesellschaftlicher Hintergrund 209 5.4.1.2...Rahmenbedingungen für Bürgerschaftliches Engagement 210 5.4.1.3...Gewinnung von Freiwilligen 211 5.4.1.4... Bürgerschaftliches Engagement in der Altenhilfe 212 5.4.2 Seniorenvertretungen... 214 5.4.2.1...Allgemeines 214 5.4.2.2 Kreisseniorenrat Göppingen... 215 5.4.3 Selbsthilfegruppen... 217 5.4.4 Besuchsdienste... 218 5.5 Altenhilfe-Fachberatung... 220 5.5.1 Allgemeines... 220 5.5.2 Aufgaben der Altenhilfe-Fachberatung... 221 Maßnahmenkatalog mit Prioritätensetzung und Förderungsrichtlinien... 224 6.1 Maßnahmenkatalog mit Prioritätensetzung... 224 6.2 Förderungsrichtlinien... 227 6.2.1 Richtlinie Nr. 1... 228 6.2.2 Richtlinie Nr. 2... Fehler! Textmarke nicht definiert. I. Allgemeines... 229 III.1 Kriterienkatalog - Verpflichtende Kriterien... 230 III.2 Empfehlungen... 231 IV. Förderverfahren... 233 IV.1 Grundsätzliches... 233 6.2.3 Richtlinie Nr. 3... 235 6.2.4 Richtlinie Nr. 4... 237 5

Inhaltsverzeichnis 6.2.5 Richtlinie Nr. 5... 239 7 Anhang... 240 7.1 Ambulante Pflegedienste im Landkreis Göppingen... 240 7.2 Alten- und Pflegeheime im Landkreis Göppingen... 243 7.3 Betreute Seniorenwohnanlagen im Landkreis Göppingen... 247 7.4 Essen auf Rädern im Landkreis Göppingen... 253 7.5 Gedächtnistrainingsgruppen im Landkreis Göppingen... 255 7.6 Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige... 256 7.7 Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstellen im Landkreis Göppingen... 257 7.8 Kurzzeitpflege-Einrichtungen im Landkreis Göppingen... 258 7.9 Tagespflegeeinrichtungen im Landkreis Göppingen... 260 7.10 Orts- und Stadtseniorenräte im Landkreis Göppingen... 262 7.11 Informationsblatt zur Patientenverfügung... 264 7.12 Patientenverfügung (Formular)... 266 8 Literatur... Fehler! Textmarke nicht definiert. 9 Stichwortverzeichnis... 273 T... 276 Schaubilder 1. Demografische Entwicklung von 1900 bis 2050 in Deutschland 2. Künftige Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland 2000 bis 2050 3. Altersgliederung der Bevölkerung in Baden-Württemberg 1900 bis 2040 4. Altersaufbau der Bevölkerung in Baden-Württemberg Stand: 31.12.2003 5. Durchschnittliche Haushaltsgröße der Privathaushalte (60 Jahre und älter) in Deutschland, 2000 6. Anteil der in Einpersonen-Haushalten lebenden Frauen und Männer nach Alter, Deutschland 2000 7. Lebensformen älterer Menschen in Privathaushalten in Baden-Württemberg, 1998 8. Zahl der häuslich und stationär versorgten Pflegebedürftigen in Baden- Württemberg mit Aufschlüsselung in Pflegestufen 9. Modellrechnung: Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg bis 2020 10. Umfrageergebnis bei den Pflegebedürftigen zu den Fragen: Ist die Pflegeversicherung eher eine Hilfe? Oder sind Sie eher enttäuscht? 11. Standorte der ambulanten Pflegedienste im Landkreis Göppingen 12. Entwicklung der Schülerzahlen an der Emil-von-Behring-Schule Geislingen 13. Geriatrische Versorgung im Landkreis Göppingen# 14. Anzahl der Betreuungsanregungen pro Jahr im Landkreis Göppingen 15. Aufgaben der Altenhilfe-Fachberatung 6

Inhaltsverzeichnis Tabellen 1. Lebenserwartung 2. Entwicklung der älteren Bevölkerung im Landkreis Göppingen 1998 bis 2010 3. Entwicklung der Altersgruppen im Landkreis Göppingen von 1990 bis 2010 4. Anteile der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Göppingen Entwicklung von 1990 bis 2020 5. Modellrechnung zur Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Göppingen 2000 2020 6. Familienstand von Frauen und Männern verschiedener Altersgruppen, Deutschland 1999 7. Rangfolge der Unterstützungspersonen bei 70- bis 85-Jährigen 8. Häufigste Krankheiten im Alter und Anteil Hilfe- und Pflegebedürftiger 9. Häufigste Krebserkrankungen bei über 80-jährigen Frauen und Männern 10. Leistungen der Pflegeversicherung 11. Bedarfszahlen für den Landkreis Göppingen 12. Bevölkerungsprognose für den Landkreis Göppingen 13. Entwicklung des Platzbestands in der Dauerpflege - Übersicht - Landkreis Göppingen 14. Einstufungsergebnisse des MDK im Vergleich 15. Familiale Unterstützungsnetzwerke 16. Ambulant versorgte Personen sowie Modellrechnung 2010 und 2015 für den Göppingen 17. Weiterbildung für Fachkräfte 18. Voraussichtliche Entwicklung der Demenzkranken im Landkreis Göppingen 19. Engagementpotenziel 7

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) 1 Ältere Menschen im Landkreis Göppingen (1. Kapitel) 1.1 Demografische Entwicklung Die voraussichtliche Entwicklung der älteren Bevölkerung bildet die zentrale Grundlage für eine vorausschauende Altenhilfeplanung. Wesentliche Informationen hierzu liefern die Ergebnisse der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Bundesamtes bis zum Jahr 2050 und eine regionalisierte Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg für die Stadt- und Landkreise bis zum Jahr 2010. Die Zahlen der Bevölkerungsentwicklung verdeutlichen den demografischen Alterungsprozess, der Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt. Für die Bewertung der demografischen Entwicklung wird der Beginn der Lebensphase älterer Menschen nach dem durchschnittlichen Eintrittsalter in den Ruhestand definiert und auf 60 Jahre angesetzt. 1.1.1 Künftige Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur in Deutschland Die Bevölkerungsentwicklung unterliegt nicht nur in den Industrieländern sondern weltweit einem tief greifenden Wandel. In Deutschland ist bereits mehr als jeder Fünfte (22,4 Prozent) über 60 Jahre alt. Die Demografie weist gravierende Verschiebungen in der Altersstruktur auf bedingt durch eine kontinuierliche Abnahme der Einwohnerzahl und einem immer höheren Anteil älterer Menschen. Schaubild 1: Demografische Entwicklung von 1900 bis 2050 in Deutschland Quelle: Bundesamt für Statistik 8

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) In Deutschland leben heute rd. 82 Mio. Menschen, davon 42 Mio. (51 Prozent) Frauen und 40 Mio. (49 Prozent) Männer. 17,6 Mio. (21,4 Prozent) sind Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren, 46,1 Mio. (56,2 Prozent) befinden sich im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 60 Jahren und 18,4 Mio. (22,4 Prozent) sind 60 Jahre und älter. Schaubild 2: Künftige Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland 2000 bis 2050 Quelle: Bundesamt für Statistik Bis zum Jahr 2050 soll sich je nach Zuwanderungsraten der Anteil der Jüngeren unter 20 Jahren von rd. 21 Prozent auf rd. 16 Prozent verringern. Demgegenüber soll der Anteil der Älteren ab 60 Jahren von rund 22 Prozent auf etwa 36 bzw. 37 Prozent spürbar anwachsen. Die Bevölkerungsgruppe im erwerbsfähigen Alter (20 bis 60 Jahre) wird ihren Anteil von rund 56 Prozent bis zum Jahr 2020 relativ stabil halten. Danach ist auch hier mit einer Abnahme auf rd. 47 Prozent um die Jahre 2040/2050 zu rechnen. Der Altersaufbau in Deutschland wird sich nach der Prognose zwischen 1900 und 2050 nahezu umgekehrt haben. Dies bedeutet, dass es im Jahr 2050 doppelt so viel Ältere geben wird, wie es im Jahr 1950 jüngere Menschen unter 20 Jahren gab. 9

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) 1.1.2 Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg Ein Blick auf die Altersgliederung der Bevölkerung in Baden-Württemberg (vgl. Schaubild 3) zeigt, dass sich der demografische Alterungsprozess sowohl von der Basis wie auch von der Spitze her vollzieht. Das seit rund 25 Jahren anhaltend niedrige Geburtenniveau hat zu einer relativ schmalen Basis des Altersaufbaus geführt. Die klassische Bevölkerungspyramide (um 1900) hat sich in grafischer Hinsicht zu einem Bevölkerungspilz gewandelt. Schaubild 3: Altersgliederung der Bevölkerung in Baden-Württemberg 1900 bis 2040 1900 2000 2040 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Altersgliederung der Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.12.1900 120 60 0 60 120 Anzahl pro Altersjahr in 1 000 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Altersgliederung der Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.12.2000 120 60 0 60 120 Anzahl pro Altersjahr in 1 000 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Altersgliederung der Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.12.2040 120 60 0 60 120 Anzahl pro Altersjahr in 1 000 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Mit dem Jahr 2000 hat in Baden-Württemberg auch eine demografische Zeitenwende stattgefunden. Seitdem leben hier erstmals mehr ältere als jüngere Menschen. Dieser demografische Alterungsprozess wird sich durch die rückläufigen Geburtenzahlen einerseits und die höhere Lebenserwartung andererseits in beschleunigter Form fortsetzen. Weitere Entwicklungslinien sind heute bereits vorprogrammiert: Um 2020 rücken die geburtenstarken Jahrgänge aus den 60er-Jahren in das Seniorenalter. Bis zum Jahr 2030 würde die Entwicklung soweit fortschreiten, dass dann in der Bevölkerung etwa doppelt so viele ältere wie junge Menschen vertreten wären. Der demografische Alterungsprozess korrespondiert mit der gestiegenen durchschnittlichen Lebenserwartung. Die Lebenserwartung von Frauen ist nach wie vor höher als die der Männer (vgl. Schaubild 5). Als weiterer Aspekt kommt hinzu, dass das durchschnittliche Alter der Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes auf fast 29 Jahre gestiegen ist. Die durchschnittliche Kinderzahl hat sich zwischen den Jahren 1965 und 2000 nahezu halbiert; sie liegt in Baden-Württemberg inzwischen bei 1,4. 10

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Schaubild 4: Altersaufbau der Bevölkerung in Baden-Württemberg Stand: 31.12.2004 nach Alter und Geschlecht Jahre Jahre 100 100 90 80 Männer Geburtenausfall 1. Weltkrieg Frauen Überschuß Frauen 90 80 70 60 50 Geburtenausfall 2. Weltkrieg 70 60 50 40 Deutsche 40 30 Ausländer 30 20 10 Überschuß Männer 20 10 0 0 125 100 75 50 25 0 25 50 75 100 125 Anzahl pro Altersjahr in Tausend Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Die weltkriegsbedingten Geburtenausfälle werden insbesondere bei den heute 50- bis 55-Jährigen und den 80- bis 85-Jährigen deutlich. Dasselbe gilt für die weitaus größere Zahl an Frauen bei den 70-Jährigen und älter. Außerdem sind die Auswirkungen des rapiden Geburtenrückgangs in den 70er-Jahren und das seitdem anhaltende niedrige Geburtenniveau erkennbar: Die Basis des Altersaufbaus wird schmäler. Der Anteil der nachwachsenden Generation sinkt. Es wird künftig deutlich weniger potenzielle Mütter und Väter geben als heute. Während die Gesamtgruppe der 60-Jährigen und Älteren bis zum Jahr 2015 voraussichtlich um ein Viertel anwachsen wird, dürfte die Zahl der Hochbetagten (85 Jahre und älter) diese Zahl ist vor dem Hintergrund des Pflegerisikos im hohen Alter von besonderer Bedeutung bis dahin sogar etwa um ein Drittel ansteigen. 11

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Tabelle 1: Lebenserwartung Erreichtes Alter 65 Jahre 80 Jahre 85 Jahre 90 Jahre Frauen 89,6 % 62,4 % 43,6 % 22,9 % Männer 79,8 % 41,0 % 23,9 % 9,9 % Quelle: Abgekürzte Sterbetafel 1999 Die Lebenserwartung steigt: Bereits heute werden 62,4 Prozent der Frauen und 41 Prozent der Männer 80 Jahre alt. Schaubild 5: Durchschnittliche Lebenserwartung Neugeborener in Baden-Württemberg Lebenserwartung in Jahren 90 82,6 80 74,5 77,4 70 64,9 68,7 68,5 60 50 40 30 Männer Frauen 20 10 0 1949/51 1970/72 2002/04 Jahr Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Ein neugeborener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 77,4 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf 82,6 Jahre und damit ein Jahr mehr als im Bundesdurchschnitt. 12

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) 1.1.3 Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Göppingen Im Landkreis Göppingen wird die gesamte Altersgruppe der 60-Jährigen und älter bis zum Jahr 2010 bezogen auf das Basisjahr 1998 voraussichtlich um 16,4 Prozent anwachsen (vgl. Tabelle 2). Tabelle 2: Entwicklung der älteren Bevölkerung im Landkreis Göppingen 2000 bis 2010 Jahr Einwohnerzahl 60 Jahre und älter 1998 56.898 1999 58.784 2000 60.190 2001 61.579 2002 62.327 2003 63.047 2004 63.795 2005 63.644 2006 63.871 2007 64.375 2008 64.939 2009 65.614 2010 66.241 Quelle: Eigene Zusammenstellung nach den Prognosen des Statistischen Landesamts B-W Die voraussichtliche Entwicklung der Bevölkerung in den Städten und Gemeinden des Landkreises bis 2010 2015 2020 ist im Zahlenteil zum Kreispflegeplan unter Ziffer 2.2.8.3 im 2. Kapitel dargestellt. Die Bevölkerung im Landkreis Göppingen war nach Ermittlungen des Statistischen Landesamts Ende des Jahres 2004 im Durchschnitt 41,5 Jahre alt und landesweit 41,1 Jahre. 13

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Tabelle 3: Entwicklung der Altersgruppen im Landkreis Göppingen von 1990 bis 2010 Altersgruppen 1990 1995 2000 2005 2010 Veränderung 2000 2010 in % 60 bis unter 65 12.970 13.805 17.540 14.545 14.587-16,8 65 bis unter 70 11.440 12.165 12.795 16.647 13.700 + 7,1 70 bis unter 75 7.700 10.415 10.935 11.618 15.106 + 38,1 75 bis unter 80 8.415 6.415 8.800 9.276 9.872 + 12,2 80 und älter 9.270 10.500 10.120 11.588 12.976 + 28,2 60 und älter gesamt 49.795 53.300 60.190 63.674 66.241 + 10,05 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg/Eigene Zusammenstellung Bis zum Jahr 2010 wird die Anzahl der 60- bis 65-Jährigen (Geburtsjahrgänge 1945 bis 1950) im Landkreis Göppingen um 16,8 Prozent zurückgehen. Demgegenüber ist bei den 70- bis 75-Jährigen zahlenmäßig mit einem überdurchschnittlichen Anstieg von 38,1 und bei den 80-Jährigen und älter mit einem Anstieg von 28,2 Prozent zu rechnen. Tabelle 4: Anteile der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Göppingen Entwicklung von 1990 bis 2020 Altersgruppen 1990 2000 2010 2020 Unter 20 Jahren 22,5 % 22,8 % 20,6 % 17,9 % 20 bis 60 Jahre 57,0 % 53,8 % 53,8 % 51,9 % Über 60 Jahre 20,5 % 23,4 % 25,6 % 30,2 % Quelle: Eigene Zusammenstellung auf der Datenbasis des Statistischen Landesamts B-W Wie die Tabelle 4 zeigt, sind die Anteile der unter 20-Jährigen tendenziell rückläufig, während die Altersgruppe der 60-Jährigen und älter anteilmäßig wächst. Der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis unter 60 Jahre) bleibt bis etwa zum Jahr 2020 ziemlich konstant, wird aber dann ebenfalls sinken. Dies bedeutet, dass der sog. Altenquotient das Zahlenverhältnis der Altersgruppe 60 Jahre und älter gegenüber der Altersgruppe der 20- bis 60-Jährigen deutlich ansteigen wird, wenn die geburtenstarken Jahrgänge des Babybooms in den 60er-Jahren das Rentenal- 14

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) ter erreichen. Dann stehen 100 Erwerbspersonen etwa 54 Personen im nicht erwerbsfähigen Alter gegenüber. Tabelle 5: Bevölkerung 2000 und voraussichtliche Entwicklung bis 2020 im Landkreis Göppingen Bevölkerung insgesamt 01.01.2000 2010 2020 Veränderung 2000 bis 2020 in % 256.136 253.005 244.684-4,5 davon unter 3 8.277 6.385 6.383-22,9 3 bis 6 8.413 6.612 6.384-24,1 6 bis 15 27.294 23.227 19.175-29,7 15 bis 20 14.797 14.773 11.827-20,1 20 bis 40 72.305 59.038 57.982-19,8 40 bis 60 66.553 76.375 69.047 + 3,7 60 bis 75 40.027 43.243 45.110 + 12,7 75 bis 85 13.174 17.111 20.903 + 58,7 85 und älter 5.296 6.241 7.873 + 48,7 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Regionalisierte Bevölkerungsprognose Die Modellrechnung zeigt, dass bis 2020 mit gravierenden Verschiebungen in der Altersstruktur des Landkreises zu rechnen wäre. So würde sich die Gesamtzahl der 60-Jährigen und älter bezogen auf 01.01.2000 um 26,3 Prozent erhöhen. Noch gravierender sind die Veränderungen bei den 75- bis 85-Jährigen: Diese Bevölkerungsgruppe würde sich um 58,7 Prozent erhöhen. Spiegelbildlich zu der Altersgruppe der 60-Jährigen und älter würde die Zahl der Gruppe der unter 20-Jährigen um 25,5 Prozent und anteilmäßig von 22,9 Prozent auf 17,9 Prozent zurückgehen. Im Vergleich dazu verändert sich die Gruppe der 20- bis unter 60-Jährigen anteilmäßig nur um 2,3 Prozent nach unten. 1.1.4 Räumliche Verteilung der älteren Bevölkerung im Landkreis Die Einteilung des Kreisgebiets in acht Bezirke bzw. Planungsräume geht auf die bisherigen Einzugsbereiche der Sozialstationen zurück. Diese kleinräumige Planung hat sich bewährt und soll beibehalten werden (vgl. Übersichtskarte Landkreis Göppingen im Zahlenteil zum Kreispflegeplan unter Ziffer 2.2.8.1 im 2. Kapitel). Die räumliche Verteilung der älteren Bevölkerung in den Städten und Gemeinden des Landkreises ist im Zahlenteil zum Kreispflegeplan unter Ziffer 2.2.8.2 im 2. Kapitel dargestellt. 15

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Bei der Altersstruktur des Landkreises ist ein signifikantes Stadt-Land-Gefälle erkennbar: Der Anteil der Älteren ist in den größeren Städten und in den Kurortgemeinden bis auf wenige Abweichungen deutlich höher als in kleineren Gemeinden oder in Gemeinden im Ländlichen Raum. Beim Anteil der Jüngeren verhält es sich umgekehrt. Fazit Die steigende Lebenserwartung und der rapide Anstieg des Anteils der 70- bis 75-Jährigen sowie der 80-Jährigen und Älteren werden entsprechende Auswirkungen auf die Bedarfe im Vor- und Umfeld der Pflege sowie in der ambulanten und pflegerischen Versorgung im Landkreis Göppingen haben. Maßnahme 1: Kontinuierliche Erfassung und Auswertung der Altersstrukturdaten. Bedarfsorientierte Fortschreibung des Kreisalten- und Kreispflegeplans. 1.2 Lebenslagen älterer Menschen Die Lebensbedingungen und der gesundheitliche Status der älteren Menschen haben sich in den letzten Jahrzehnten erkennbar verbessert. Außerdem nimmt die durchschnittliche Lebenserwartung kontinuierlich zu. Dazu haben die soziale und materielle Sicherung, die medizinische und pflegerische Versorgung, Bildungs- und Freizeitangebote und vieles mehr beigetragen. Im Vordergrund stehen heute die Lebensqualität und deren Erhaltung bis ins hohe Alter. Die Lebenslage hat auf die Lebensqualität unmittelbare Auswirkungen. Die Lebensqualität wird durch die dem Einzelnen zur Verfügung stehenden Ressourcen wie Einkommen und Vermögen, Gesundheit, körperliche und kognitive Kompetenzen, Arbeits- und Wohnsituation sowie soziale Netzwerke bestimmt. Daneben spielt die persönliche Einschätzung der eigenen Lebenslage, das sog. subjektive Wohlbefinden eine wichtige Rolle. Die Berliner Altersstudie belegt insbesondere bei Hochaltrigen eine hohe Stabilität subjektiven Wohlbefindens bzw. allgemeiner Lebenszufriedenheit. Dies lässt vermuten, dass hochaltrige Menschen eine Vielzahl von Ressourcen zur Bewältigung kritischer Lebensereignisse mobilisieren können, um ihre Lebenssituation im Gleichgewicht zu halten, indem sie sich unveränderbaren Situationen anpassen, nicht mehr erreichbare Ziele abwerten, negative Emotionen ausblenden oder Situationen positiv umdeuten. Bei einem Großteil der jungen Alten, die dem sog. Dritten Lebensalter zwischen 60 und annähernd 80 Jahren zugeordnet werden, kann man von einem erfolgreichen Altern im Sinne der späten Freiheit und eines relativ guten oder zumindest zufrieden stellenden Gesundheitszustands ohne fremde Hilfe und Pflege ausgehen. Im Vierten Lebensalter, das nach einer ersten vorläufigen Definition zwischen 80 und 85 16

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Jahren beginnt und in dem sich die Hochaltrigen befinden, nehmen sowohl die Krankheitsrisiken als auch die sozialen Verluste zu. Zur Einschätzung des Bedarfs an professioneller Unterstützung sind die Sozialformen bzw. Lebenslagen, in welchen die Älteren leben, ein wesentlicher Indikator. Dies gilt insbesondere für die Lebenslagen der Hochaltrigen. Das hohe Alter bietet kein einheitliches Bild. Es bestehen vielmehr große und mit dem Alter zunehmende Unterschiede hinsichtlich der psychischen und körperlichen Befindlichkeit und insbesondere des Auftretens von Demenzerkrankungen. 1.2.1 Lebensformen Haushalts- und Familienstrukturen Nach Angaben des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg lebten im Jahr 1998 im Landkreis Göppingen 55.271 Menschen im Alter von 60 und mehr Jahren in Privathaushalten (97,1 Prozent) und 1.627 Ältere in Institutionen bzw. Pflegeheimen (2,9 Prozent). Während nahezu alle unter 80-Jährigen noch in einem Privathaushalt leben, nimmt dieser Anteil bei den 80-Jährigen und älter deutlich ab. Der Anteil der hochaltrigen Frauen ab 80 Jahren in Institutionen ist wesentlich höher als der Anteil der Männer. Die Versorgung und evtl. notwendige Pflege der Männer erfolgt meist im häuslichen Bereich und wird häufig von den Ehefrauen wahrgenommen, die in der Regel jünger sind als ihre Männer. Schaubild 6: Durchschnittliche Haushaltsgrößen in Baden-Württemberg nach Altersgruppen, 2004 Personen 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 0,00 unter 25 25-35 35-45 45-55 55-65 65 und mehr Insgesamt Altersgruppe 17

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Je älter die Bewohner eines Haushalts sind, umso kleiner sind die Haushalte, in denen sie leben. Mit steigendem Alter verändern sich die Haushaltsstrukturen deutlich und die Unterschiede zwischen Frauen und Männern werden größer. Bereits in der jüngsten Altersgruppe lebt ein deutlich höherer Anteil von Frauen allein (22 Prozent) als dies bei Männern der Fall ist (13 Prozent). Noch stärker ausgeprägt ist dieser Unterschied bei den Hochaltrigen: Fast drei Viertel aller hochaltrigen Frauen in Privathaushalten (73 Prozent) und nur ein Drittel aller hochaltrigen Männer (31 Prozent) ab 80 Jahren leben allein. Für Männer bleibt der Mehrpersonen-Haushalt zumeist mit zwei Personen die typische Lebensform bis ins hohe Alter. Demgegenüber wohnen nur noch ein Viertel der Frauen im hohen Alter in einem Mehrpersonen-Haushalt. Die Gründe für das häufige Alleinleben von Frauen sind nicht nur kriegsbedingt, sondern liegen vor allem an der höheren Lebenserwartung und dem Altersunterschied zwischen den Ehegatten. Diese Singularisierung auf räumlicher Distanz ist jedoch nicht gleichzusetzen mit Isolierung und Kontaktarmut. Der Großteil der älteren Menschen pflegt regelmäßige Kontakte zu Verwandten, Freunden und Nachbarn. Etwa 23 Prozent haben allerdings selten Kontakte. Tabelle 6: Familienstand von Frauen und Männern verschiedener Altersgruppen in Deutschland Alter und Geschlecht Familienstand 70 74 Jahre 75 79 Jahre 80 Jahre und älter Frauen in % Männer in % Frauen in % Männer in % Frauen in % Männer in % Ledig 7,3 3,0 8,0 2,5 6,4 2,7 Verheiratet zus. lebend Verheiratet getrennt lebend 46,6 81,6 29,4 76,1 10,5 58,8 1,2 1,4 1,1 1,3 1,1 1,7 Verwitwet 40,1 11,3 56,9 17,9 78,4 34,8 Geschieden 4,8 2,6 4,7 2,1 3,6 1,7 Quelle: Stat. Info-System GeroStat Deutsches Zentrum für Altersfragen, Berlin. Basisdaten: Mikrozensus, Statistisches Bundesamt 18

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Die Tabelle zeigt, dass verheiratete Frauen mit zunehmendem Alter ein deutlich höheres Verwitwungsrisiko tragen als Männer (durchschnittliches Verwitwungsalter der Frauen: 72 Jahre, der Männer: 77 Jahre). Der ganz überwiegende Teil der Männer lebt bis ins hohe Alter in einer Partnerschaft. Bis zum 70. Lebensalter gilt dies auch für die befragten Frauen. Verwitwete Männer gehen häufiger als verwitwete Frauen nach dem Tod des Partners wieder eine Lebenspartnerschaft ein. Oft sind jedoch die Partnerschaften nicht an gemeinsames Wohnen gebunden. Schaubild 7: Lebensformen älterer Menschen in Privathaushalten in Baden-Württemberg Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Heute leben mehr als die Hälfte der 75-Jährigen und älter allein. Häufig wohnen Verwandte und Bekannte in räumlicher Nähe. Tabelle 7: Privathaushalte und durchschnittliche Haushaltsgröße im Landkreis Göppingen Jahr Privathaushalte Durchschnittliche Haushaltsgröße Landkreis Göppingen Zum Vergleich: Land Baden- Württemberg Anzahl Personenzahl Personenzahl 1961 69 042 2,9 2,9 1970 80 784 2,8 2,8 1987 93 534 2,5 2,4 2004 112 640 2,3 2,2 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 19

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Fazit Die Lebensformen der älteren Menschen werden sich in Zukunft verändern. Bei den Männern wird der Anteil allein lebender Lediger und Geschiedener zunehmen. Demgegenüber wird der Anteil allein lebender Frauen erheblich zurückgehen und der Anteil verheirateter Frauen in den nächsten 20 Jahren stark zunehmen. Wenn immer mehr Frauen und Männer ein hohes Alter erreichen, steigt für viele die Wahrscheinlichkeit, zusammen alt zu werden. Allerdings steigt die Scheidungsrate (2003: 43 Prozent), während die Wiederverheiratungsneigung abnimmt. Seit Beginn der 90er-Jahre ist zu beobachten, dass auch langjährige Ehen immer öfters geschieden werden, so dass Geschiedene häufig partnerlos altern werden. 1.2.2 Einkommens- und Vermögenssituation Die Einkommens- und Vermögenssituation im Alter wird hauptsächlich von der ökonomischen Lage in der Erwerbsphase bestimmt. Die Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung und die Pensionen werden nach wie vor die dominierenden Einkommensquellen im Alter bleiben. Hinzu kommen Vermögenseinkünfte aus Geldund Sachvermögen sowie Transferzahlungen wie Wohngeld, Sozialhilfe und Geldleistungen aus der Pflegeversicherung. Außerdem wirken sich die steuerrechtlichen Bedingungen und die Leistungsmöglichkeiten z.b. aus der Krankenversicherung auf die Einkommenslage aus. Es ist damit zu rechnen, dass in Zukunft aus dem Nettoeinkommen mehr privat zu finanzieren sein wird, entweder in Form von Zuzahlungen oder durch Zukauf von Waren und Dienstleistungen. Die materielle Lage der Haushalte älterer Menschen in Deutschland wird derzeit insgesamt als gut eingestuft. Da die Haushalte älterer Menschen in der Regel kleiner sind, müssen mit dem Einkommen weniger Personen versorgt werden. Allerdings gibt es sowohl zwischen West- und Ostdeutschland als auch zwischen Frauen und Männern hinsichtlich des Einkommens deutliche Unterschiede: Die verfügbaren Eckrenten stiegen in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung von 40,3 Prozent auf 87,1 Prozent des Westniveaus; die laufenden Altersrenten lagen im Jahr 2001 um 33,9 Prozent (Frauen) bzw. 3,4 Prozent (Männer) über den vergleichbaren Renten der Frauen und Männer in den alten Bundesländern. Nach den Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts betrug das durchschnittliche monatliche Haushaltsnettoeinkommen von Pensionären im Jahr 1998 3.468,00 Euro und von Rentnern 1.760,00 Euro (einschließlich unterstellter Mieteinnahmen des selbstbewohnten Wohneigentums und unter Berücksichtigung von Beihilfen aus Gesundheitsleistungen bei Pensionären). Bei den allein lebenden älteren Menschen ist die Einkommenssituation der Frauen nicht jedoch Witwen ungünstiger als die der Männer. In Baden-Württemberg musste fast 10 Prozent von ihnen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 500,00 Euro auskommen und ca. 36 Prozent mit einem Einkommen zwischen 511,00 Euro und 920,00 Euro. Außerdem besitzen diese Frauen weder Ersparnisse noch sonstiges Vermögen. 20

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Weiter wirkt sich der Anteil an Wohneigentum auf das verfügbare Einkommen aus: In Westdeutschland lebt mehr als die Hälfte der älteren Menschen in den eigenen vier Wänden und in Baden-Württemberg liegt diese Quote laut der letzten Volkszählung sogar bei rund zwei Drittel; insgesamt wohnt in Deutschland 37 Prozent der Bevölkerung im eigenen Wohneigentum. Die Verteilung des Vermögens ist allerdings weit ungleicher als die Einkommensverteilung. Einkommen und Vermögen sind voneinander abhängig. Das verfügbare Einkommen sowie die Sparfähigkeit und -bereitschaft im Lebensverlauf sind wesentliche Faktoren für die Vermögensbildung. Hinzu kommt der Transfer von Vermögen vor allem in Form von Schenkungen und Erbschaften. Der Anteil der Erben ist in der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen überdurchschnittlich hoch. Den höchsten durchschnittlichen Vermögensstand haben bei den Ein-Personen-Haushalten die 60- bis 69-Jährigen und bei den Zwei-Personen-Haushalten die 55- bis 59-Jährigen. Zur Einschätzung der Altersarmut liefern der 2. Armuts- und Reichtumsbericht 2005 der Bundesregierung und die Sozialhilfeempfänger-Statistik aussagekräftige Daten. Nach einem Rückgang der Armutsrisikoquote stieg diese bundesweit inzwischen von 12,1 auf 13,5 Prozent an. Das durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen lag im Jahr 2003 in Deutschland bei 1.564 Euro. Wer als Alleinstehende bzw. Alleinstehender weniger als 60 Prozent also 938 Euro zur Verfügung hat, ist von Armut bedroht. Die Vermögen von Haushalten mit älteren Haushaltsvorständen (ab 65 Jahre) sind überproportional gestiegen. Während das durchschnittliche Nettogesamtvermögen nominal um rund 26 Prozent angestiegen ist, betrug diese Steigerung bei Seniorenhaushalten um ca. 40 Prozent. Der Anteil der älteren Sozialhilfeempfänger ist bundesweit rückläufig, weil der Bedarf in zunehmendem Maß aus dem relativ hohen Leistungsniveau der gesetzlichen Rentenversicherung gedeckt wird. Die Sozialhilfedichte bzw. das Sozialhilfe-Risiko ist in keiner Generation so gering wie bei den Älteren. Im Jahr 2003 haben im Landkreis Göppingen 265 ältere Menschen (6 Prozent) Sozialhilfe zum Lebensunterhalt in Anspruch genommen. Im Rahmen der Hilfe in besonderen Lebenslagen haben 370 Frauen und 158 Männer Hilfe zur Pflege in Höhe von insgesamt 5,1 Mio. Euro erhalten. Davon gingen fast 95 Prozent in die vollstationäre Versorgung. Da die steigenden Heimkosten mit den festgeschriebenen Leistungsbeträgen der Pflegeversicherung nicht mehr bestritten werden können, ist zu erwarten, dass in Zukunft wieder mehr Heimbewohnerinnen und Heimbewohner auf die ergänzende Hilfe zur Pflege von Seiten des Sozialhilfeträgers angewiesen sein werden und sich stationäre Pflegebedürftigkeit zu einem Armutsrisiko entwickelt. Bereits jetzt sind mehr als die Hälfte der Empfänger von Hilfe zur Pflege Hochaltrige. Allerdings kann der Bezug von Sozialhilfe nicht als alleiniger Indikator für Armut im Alter angesehen werden. Es wird vermutet, dass sich besonders ältere Menschen scheuen, in finanziellen Notlagen wie z.b. bei einem zu niedrigen Renteneinkommen, Sozialhilfeansprüche geltend zu machen. Deshalb hat der Bund im Rahmen des Altersvermögensgesetzes 2000 zum 01.01.2003 eine Grundsicherung für bedürftige Menschen ab 65 Jahren auf Sozialhilfeniveau eingeführt. Das Weitere ist im SGB XII geregelt (vgl. Ziffer 2.1.10 im 2. Kapitel). 21

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Zu den Armen unserer Gesellschaft zählen vor allem Familien mit Kindern, allein erziehende Mütter und ausländische Mitbürger. Die Gründe für das Abrutschen in die Bedürftigkeit liegen vor allem in der Wachstumsschwäche und der damit verbundenen hohen Arbeitslosigkeit sowie einer steigenden Scheidungsrate. Angesichts der anhaltend schwierigen Wirtschaftslage ist zu erwarten, dass die relative Altersarmut für bestimmte Gruppen wie Langzeitarbeitslose, Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung und allein lebende, geschiedene Frauen weiter ansteigt. Die gesetzliche Rente bleibt die Hauptsäule der Altersversorgung. Aber die zusätzliche Altersvorsorge wird immer wichtiger. Im Rahmen der sog. Riester-Rente werden Anlagen für eine ergänzende, private und betriebliche Altersvorsorge staatlich gefördert. Außerdem wird angesichts der steigenden Lebenserwartung angestrebt, schrittweise eine erneute Verlängerung der Erwerbsphase zu erreichen, soweit dies der Arbeitsmarkt zulässt. Bis ins hohe Alter wird noch ein Teil des Einkommens angespart. Mit steigendem Alter wird jedoch ein deutlich höherer Teil des Einkommens für die Bestreitung von Wohnkosten, Gesundheitspflege und für sonstige Waren und Dienstleistungen wie Haushaltshilfe und ambulante Pflegedienste ausgegeben. Demgegenüber liegen nach der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 des Statistischen Landesamts die jüngeren Altersgruppen bei den Konsumausgaben vorn. Die Gestaltung der Freizeit und das Wohnen im Alter haben im Budget der jungen Alten" einen hohen Stellenwert. Fazit Insgesamt betrachtet sind ältere Menschen im Durchschnitt zufriedener mit ihrem Einkommen und ihrem Lebensstandard als die jüngeren Altersgruppen. Dabei ist die Höhe des Einkommens meistens weniger wichtig als die Sicherheit des Alterseinkommens. 1.2.3 Wohnsituation Die Wohnung und das Wohnumfeld haben für die Aufrechterhaltung einer selbstständigen Lebensführung im Alter eine besonders wichtige Bedeutung, zumal die Mobilität und die außerhäuslichen Aktivitäten zurückgehen. Die Wohnsituation kann ausschlaggebend dafür sein, ob Hilfe und Pflege in der Häuslichkeit gelingt oder scheitert. Im Übrigen wird auf das 4. Kapitel Wohnen im Alter verwiesen. Fazit In Baden-Württemberg leben die meisten älteren Menschen in Privathaushalten; nur 3,4 Prozent leben in Pflegeheimen. Fast alle älteren Menschen (95 Prozent) möchten bis zu ihrem Lebensende in ihrer vertrauten Wohnung bleiben. Je älter die Menschen werden, desto mehr sinkt deren Bereitschaft, die Wohnung zu wechseln. Durch das Aussterben der Tante-Emma-Läden verlieren viele ältere Menschen, die nicht mobil sind, die Möglichkeit zur Selbstversor- 22

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) gung. Neben dem Betreuten Wohnen für Senioren werden neue Wohnformen, nämlich sogenannte Gemeinschaftswohnprojekte ein zentrales Zukunftsthema sein. 1.2.4 Soziale Beziehungen Die zentrale soziale Ressource älterer Menschen ist ihr privates Netzwerk: Menschen, mit denen sie enge soziale Kontakte und Beziehungen pflegen, denen sie sich emotional verbunden fühlen, von denen sie sich bei Bedarf Rat, Hilfe, Trost und Anerkennung versprechen und denen sie gleiches geben bzw. zu geben bereit sind. Dazu zählen in erster Linie die nächsten Angehörigen, vor allem der Partner oder die Partnerin, die Kinder und Schwiegerkinder mit Enkeln. Daneben sind im Allgemeinen auch Freunde, Geschwister und Nachbarn bedeutsam. Die familialen Beziehungen sind allerdings nicht nur bestimmt durch Solidarität und Sympathie, sondern auch durch widersprüchliche Anforderungen und Erwartungen sowie Enttäuschungen. Nach den Ergebnissen des Alten-Surveys Berlin zufolge erweisen sich die Verwandtschaftsnetze als bedeutend dichter als die Haushaltsstatistiken mit dem geringen Anteil an Mehrgenerationenhaushalten vermuten lassen. Der größte Teil der älteren Menschen ist in tragfähige familiale Netzwerke eingebunden (vgl. dazu Ziffer 2.3.4 im 2. Kapitel). Die große Mehrzahl sehr alter Menschen hat Kinder und somit die strukturelle Voraussetzung für Kommunikation, Austausch und Unterstützung seitens der Kinder. Fast 70 Prozent der 70- bis 85-Jährigen wohnen mit mindestens einem Kind am gleichen Wohnort, viele sogar im gleichen Haus oder in unmittelbarer Nachbarschaft. Hinzu kommt die räumliche Nähe Älterer zu noch lebenden Eltern oder das Vorhandensein von Geschwistern. Nur etwa 12 bis 14 Prozent der Generationen zwischen 40 bis 85 Jahren haben keine Kinder. Individualisierung, Wertewandel und Berufsmobilität haben bisher zu keiner familialen Entsolidarisierung geführt. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich Kinder und Eltern auch in Zukunft emotional verbunden fühlen, häufig miteinander in Kontakt stehen und gegenseitige Verantwortung sowie Unterstützung leisten. Dabei treten Frauen wesentlich häufiger als Unterstützerinnen in Erscheinung und sind durch ihre Leistungen im informellen Netz stärker belastet, da sie in erster Linie Pflegeaufgaben wahrnehmen und emotionalen Rückhalt geben. Insofern sind für die beiden nächsten Jahrzehnte noch keine Einbrüche oder Veränderungen im familialen Netzwerk älterer Menschen zu befürchten. Diese Perspektive soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es schon heute und mehr noch in naher Zukunft eine wachsende Zahl alter Menschen geben wird, die über kein oder nur ein sehr geringes familiales Unterstützungspotenzial verfügt. Dazu zählen vor allem ältere kinderlose Paare, ältere ledige Menschen und verwitwete Personen ohne Kinder. Das bloße Vorhandensein von Familienangehörigen sagt noch nichts über die Qualität und Verlässlichkeit dieses Potenzials aus. So können sich aus der wachsenden 23

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Zahl von Scheidungen und auch nichtehelichen Lebensgemeinschaften Engpässe und Veränderungen in der Solidarität zwischen Eltern, Kindern und Großeltern ergeben. Dasselbe gilt für die zunehmende Berufstätigkeit von Töchtern und Schwiegertöchtern sowie die Überforderung von Kindern, die mehr als zwei Elternteile unterstützen sollen. Außerdem steigt das Durchschnittsalter von Pflege- bzw. Unterstützungspersonen. Immer häufiger werden auch ältere Töchter ihre sehr alten Eltern pflegen müssen. Tabelle 8: Rangfolge der Unterstützungspersonen bei 70- bis 85-Jährigen Rang Kognitives Potenzial Emotionales Potenzial Instrumentelles Potenzial 1. Partner Partner Partner 2. Kinder Kinder Kinder 3. Freunde Freunde Nachbarn 4. Geschwister Geschwister Enkel 5. Andere Verwandte Andere Verwandte Freunde 6. Nachbarn Enkel Bezahlte Helfer 7. Enkel Nachbarn Geschwister 8. Andere Personen Andere Personen Andere Personen Quelle: Künemund & Hollstein 2000 Wie die Tabelle 8 zeigt, halten die meisten der 70- bis 85-Jährigen vor allem die Partnerin bzw. den Partner und die Kinder für die mit Abstand wichtigsten Unterstützungspersonen in allen drei Dimensionen. Insbesondere in städtischen Verdichtungsräumen zeichnet sich eine innerfamiliäre Entfremdung zwischen den Generationen ab. Hier hat nur noch ein Drittel der 15- bis 20-Jährigen in einer Familie Kontakt zu über 60-Jährigen. Eine Befragung des Emnid-Instituts ergab, dass die Hälfte der 18- bis 24-Jährigen überzeugt ist, dass sich das Verhältnis zwischen Alt und Jung in den vergangenen Jahren verschlechtert habe. Auch etwa 40 Prozent der 45- bis 59-Jährigen sind von diesem Abwärtstrend überzeugt. Diese Distanzierung könnte dazu führen, dass ältere Menschen künftig zunehmend auf fremde Unterstützung durch professionelle Dienste sowie Kirchengemeinden, Freunde und Nachbarn angewiesen sind. Um den Gefahren sozialer Isolation im Alter zu begegnen, empfiehlt es sich, rechtzeitig außerhalb der Familie dauerhafte und tragfähige soziale Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Gute freundschaftliche Beziehungen erweisen sich besonders im Alter als hilfreich, sei es bei der Lösung von Problemen oder dem Verlust eines nahen Angehörigen. An der direkten Hilfe und Pflege sind Freunde allerdings nur in geringerem Umfang beteiligt. Die Freunde helfen vor allem dann, wenn sie keine anderweitigen Verpflichtungen haben. Sie sind eher bereit, bei akuten Erkrankungen oder in zeitlich überschaubaren Situationen zur Stelle zu sein. Tendenziell lässt sich 24

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) in den letzten beiden Jahrzehnten eine Ausweitung von Freundschaftsbeziehungen feststellen. Allerdings zeigen Studien, dass Wahlverwandtschaften im Allgemeinen nicht so belastbar sind wie die familialen Bande. Die Anzahl von engen Freunden nimmt mit dem Alter auch ab. Die Rolle der Nachbarn: Sie leisten oft mehr Unterstützung als Freunde, werden aber auch im gleichen Umfang unterstützt. Nachbarn sind besonders wichtig für Aufgaben, die Präsenz in der Wohngegend erfordern oder wo schnell reagiert werden muss wie z.b. erste Hilfe, Arztbesuche, Einkäufe usw. Die Unterstützung durch Nachbarn beginnt meist schleichend und nimmt im Laufe der Zeit zu. Mehrere Kontakte am Tag und bis zu 20 Stunden in der Woche sind nicht selten. Sofern die bevorzugten Hilfsquellen nicht vorhanden oder nicht verfügbar sind, so werden Nachbarn und Freunde noch vor Verwandten um Hilfe gebeten. Ein wichtiger Bestandteil sozialer Netzwerke von älteren kinderlosen Menschen sind sog. fiktive Familienmitglieder. Es handelt sich überwiegend um lebenslange Beziehungen, die bereits in der Kindheit oder frühen Jugend geknüpft wurden. Sie sind durch große Nähe und Vertrauen, intensive Kontakte und Bereitschaft zu gegenseitiger Hilfe gekennzeichnet. Auch Haustiere können im Leben älterer Menschen eine wichtige Rolle spielen. Ein Haustier gibt allein stehenden alten Menschen das Gefühl, gebraucht zu werden. Es kann über den Verlust einer geliebten Person hinwegtrösten und helfen, neue Kontakte zu knüpfen und so vor Vereinsamung schützen. Haustiere zwingen zu einer gewissen Strukturierung des Tages, fördern die körperliche Beweglichkeit und Aktivität und vermitteln das Gefühl von Sicherheit. Auch wenn die Bedeutung von Haustieren im Alter noch nicht allgemein erkannt wird, so besteht kein Zweifel, dass der Gesundheitszustand von Haustierbesitzern positiv beeinflusst wird. Die sozialen Risiken nehmen mit dem Alter zu. So müssen vor allem Hochaltrige häufiger Verluste im sozialen Netzwerk bewältigen. Beinahe jede ältere Frau muss den Tod ihres Partners erleben. Sehr alt werdende Menschen müssen eher damit rechnen, dass ihre Potenziale nicht mehr reichen, um die eigene Haushaltsführung aufrecht zu erhalten und den Umzug in ein Heim meistern. Außerdem machen sie häufig Erfahrungen mit Altersdiskriminierung und haben Angst vor kriminellen Übergriffen. Darüber hinaus bereitet das Thema Gewalt gegen alte Menschen im häuslichen Bereich Sorgen und muss im Auge behalten werden. Aufgrund der Verschlechterung des Gesundheitszustands, schwierigen häuslichen Lebensumständen und irreversiblen menschlichen Beziehungen sowie einem erhöhten Hilfe- und Pflegebedarf und den sich darauf ergebenden Abhängigkeiten und Überforderungen wächst das Risiko älterer Menschen, Opfer von Gewalt in Form von Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung und Ausnutzung zu werden. Das soziale Netzwerk von Heimbewohnern ist zwar reduziert, aber in emotionaler Hinsicht kann nicht von einer Isolation dieser Menschen gesprochen werden. 25

2 Pflege im Alter (2. Kapitel) Fazit Die familiären Netzwerke verändern sich durch den gesellschaftlichen Wertewandel, durch Scheidung, Tod eines Partners, Berufstätigkeit von Kindern, berufsbedingte Mobilität. Manche Ältere haben gar keine Verwandten mehr. Maßnahme 2: Unterstützung von sozialen Netzwerken für Ältere. Angebote in der offenen Altenhilfe, insbesondere auch im Bürgerschaftlichen Engagement. 1.2.5 Gesundheitliche Situation Im sog. Dritten Lebensalter sind heute die meisten Menschen noch gesund und aktiv. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung haben sie eine gute Lebensperspektive von 15 bis 20 Jahren ohne berufliche Pflichten und erzieherischen Aufgaben vor sich. Ein zentrales Anliegen ist die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit. Deshalb gewinnen frühzeitige Prävention und Früherkennung von Erkrankungen ebenso an Bedeutung wie die Eigenverantwortung für eine gesundheitsbewusste Lebensführung. Außerdem soll durch Stärkung der hausärztlichen Versorgung den älteren und kranken Menschen eine optimale Versorgung gewährleistet werden. Es gelten die Grundsätze Prävention vor Rehabilitation und Rehabilitation vor Rente und Pflege. Im Hinblick darauf wurden im Rahmen der Gesundheitsreform 2000 die Leistungen für Rehabilitation verbessert. Die 60- bis 70-Jährigen sind in der Regel gesundheitlich nur wenig beeinträchtigt. Ein wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden ist jedoch nicht allein der objektive Gesundheitszustand, sondern die Einstellung, welche die Betroffenen zu gesundheitlichen Defiziten entwickeln. Insgesamt hat sich der Gesundheitszustand der Älteren - abgesehen von den Migranten (vgl. Ziffer 1.2.6) - in den letzten Jahren deutlich verbessert. Erst mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit von Einschränkungen der Funktionsfähigkeit, Pflegebedürftigkeit und des Angewiesenseins auf Unterstützung bei der Bewältigung des Lebensalltags. Im Allgemeinen entsteht erst etwa 15 bis 20 Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben ein echter Hilfebedarf. Zu den dominanten Gesundheitsproblemen im Alter gehören chronische Erkrankungen, Multimorbidität und auch psychische Erkrankungen, bei denen depressive Störungen und Demenzen überwiegen. Viele chronische Erkrankungen könnten durch die Verringerung der Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und mangelnde Bewegung vermieden werden. Vor dem Hintergrund der herausragenden Bedeutung des Bluthochdrucks für das Risiko des Schlaganfalls und auch von Herzinfarkt sollte dessen Behandlung noch gezielter angegangen werden. Der Schlaganfall zählt zu den häufigsten schwerwiegenden Erkrankungen im höheren Lebensalter und führt bei etwa 60 Prozent aller Fälle zu Pflegebedürftigkeit. 26