Definition Bei Verhaltensauffälligkeiten handelt es um Abweichungen des Erlebens und Verhaltens einer Person von einer Norm. Die Abweichung von der Norm hat eine negative Qualität. Verhaltensstörungen sind Auffälligkeiten, die in einer Funktionsstörung des Person- Umwelt- Bezugs begründet liegen. Seitz 1998
Arbeitsauftrag Marktplatz Finden sie sich in Gruppen von ca. 12 Personen zusammen Bearbeiten sie in der Gruppe 10 Minuten pro Stellwand folgende Fragestellung: Welche (beobachtbaren) Verhaltensweisen zeigt für sie ein Kind, das über die Basiskompetenz verfügt? Wechseln Sie beim akustischen Signal im Uhrzeigersinn zur nächsten Stellwände Bearbeiten Sie insgesamt 3 Stellwände Fassen Sie am Ende die Ergebnisse der Stellwand, an der Sie stehen, zusammen Gutes Gelingen
Definition Verhaltensstörung ist ein von den zeit- und kulturspezifischen Erwartungsnormen abweichendes maladaptives Verhalten, das organogen und/oder milieureaktiv bedingt ist, wegen der Mehrdimensionalität, der Häufigkeit und des Schweregrades die Entwicklungs-, Lern- und Arbeitsfähigkeit sowie das Interaktionsgeschehen in der Umwelt beeinträchtigt und ohne besondere pädagogisch-therapeutische Hilfe nicht oder nur unzureichend überwunden werden kann (MYSCHKER 2002, )
Bedeutung der emotionalen-sozialen Kompetenzen für den Schulerfolg Befragungen bei Mitarbeitern in Kindergärten und Grundschulen ergeben, dass beide Bereiche dem Bereich der emotionalen Stabilität und der Sozialentwicklung eine sehr hohe Bedeutung für den gelingenden Schulstart zuschreiben Problem der Diagnostik
Häufigkeit In der offiziellen Förderstatistik der KMK- Dokumentation 2008 : 2006 wurden in Deutschland bei 0,5% der Schülern ein sonderpädagogischer Förderbedarf im emotionalsozialen Bereich verzeichnet. Die internationalen klinischen Schätzungen liegen zwischen 10% und 20% aller Kinder-und Jugendlichen, die eine Verhaltensstörung oder psychische Störung haben
Herausforderung Schuleintritt Arbeitsverhalten:Selbständigkeit; Warten; Selbststrukturierung; Durchhaltevermögen; Konzentration; Akzeptanz der Fremdbestimmung; Zeittaktung; Frustrationstoleranz; Leistungsbereich: auch bei bestehenden guten kognitiven Fähigkeiten Leistungsversagen Soziales Miteinander: Regelakzeptanz; Zusammenarbeit; Konfliktfähigkeit; Emotionsregulation;
Versuch einer Kategorisierung: Internalisierende Auffälligkeiten Sozialer Rückzug Körperliche Beschwerden Ängstlich/depressiv Externalisierende Auffälligkeiten Dissoziales Verhalten Aggressives Verhalten
Versuch einer Kategorisierung Gemischte Auffälligkeiten Soziale Probleme Schizoid/zwanghaft Aufmerksamkeitsprobleme
Interventionen Der Umgang mit den beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten wird vor allem und zuerst bestimmt von meiner Grundeinstellung zu dem Schüler und seinem auffälligen Verhalten bestimmt Personalisierung der Problematik
Ursachen von ADHS genetische Faktoren Faktoren Psychosoziale Neurobiologische Faktoren
Interventionen Der Umgang mit den beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten wird vor allem und zuerst bestimmt von meiner Grundeinstellung zu dem Schüler und seinem auffälligen Verhalten bestimmt Personalisierung der Problematik Nichts ohne Kontext Jedes Verhalten macht Sinn Meine Rolle in dem Geschehen Klinisches Störungsbild
Interventionsebene: Grundeinstellungen am Beispiel der ETEP Richte den Blick auf die Stärken Folge der Entwicklungslogik (hole das Kind genau da ab, wo es emotional, sozial erfolgreich sein kann. Und begleite es bei kleinen Erfolgsschritten) Freude und Erfolg gewährleisten Für bedeutsame Erfahrungen sorgen
Was brauchen Kinder mit internalisierenden Auffälligkeiten? Stärkung des Selbstbewusstseins Vertrauensaufbau Ermutigung Sicherheit Erfolgserlebnisse/ Erfahrung der Selbstwirksamkeit Abbau von Druck Körperliche Aktivierung
Was brauchen Kinder mit externalisierenden Auffälligkeiten? Klare Regeln mit klaren Konsequenzen Klare Strukturen Kein Erfolg durch Aggressionen, Alternativangebot zur Bedürfniserfüllung Modelle für Umgang mit Frustrationen; Konflikten; Kontaktaufnahmen
Was brauchen Kinder mit gemischten Auffälligkeiten? ( soziale Probleme/ Aufmerksamkeit) Modelle für angemessene Kontaktaufnahme Angemessene Anforderungen Rhythmisierung; Unterstützungen beim Aufbau der Konzentrationsfähigkeit; Sicherheit durch Struktur und Rituale Unterstützung beim Aufbau der Selbststeuerung Bewegungsangebote / Rückzugsmöglichkeiten
Interventionsebene: Classroommanagement Ein gutes Classroom-Management kommt allen Schülern zugute und nutzt den Schülern mit Problemen im em-soz. Bereich sehr!
Individuelle Unterstützung Mit einem Kind können Absprachen getroffen werden Individuelle Förderziele können erstellt werden. Sie sollten für den Schulalltag relevant sein und so formuliert sein, dass der Schüler dieses Ziel erreichen kann. ( ein kleiner Schritt in die richtige Richtung) Bsp: Ich beginne meine schriftlichen Aufgaben zügig Ich begrüße morgens ein Kind Guten Morgen,.. Ich melde mich in jeder Stunde mindestens einmal Ich melde mich ruhig Wenn ich merke, dass ich wütend werde, nehme ich den Knautschball und knete meine Wut hinein
Präventive Interventionsstrategien Ich renne nicht den Störungen hinterher und versuche ständig das Feuer zu löschen und den Schaden der entstanden ist zu beheben. Der Schwerpunkt meiner Interventionen liegt in der Prävention Ich versuche möglichst viel, um dem Schuler zu helfen, erfolgreich am Unterricht teilzunehmen und kleine Ziele zu erreichen.
Präventive Interventionsstrategien Strukturierung Raum, Zeit, Material, Unterrichtsaktivitäten Regeln Umgestalten Umlenken Lob/Spiegeln
Sicherung des Erfolges Motivation, Gefühle und Handlungen von Menschen resultieren in stärkerem Maße daraus, woran sie glauben oder wovon sie überzeugt sind, und weniger daraus, was objektiv der Fall ist. Albert Bandura
Kognitive Rückschau: Nur die Erfahrung des Erfolges genügt nicht, das eigene Selbstbild zu verändern. Es braucht die positive Bewertung der Erfahrung, um das Selbstbild zu korrigieren und sich selbst als kompetent einer Situation zu erleben Nehmen sie sich die Zeit für die Kognitive Rückschau. Das habe ich erfolgreich geschafft. Diese regelmäßige kognitive Rückschau füttert das emotionale Gedächtnis und stärkt das Selbstwertgefühl.
Sicherung des Erfolges Auch die Eltern sollen wissen, dass das Kind erfolgreich war- Stärkung des Selbstwertgefühles und der Selbstwirksamkeit (Lachgesichter, Punkte.) Tokensysteme für erfolgreiche Zielerreichung Gelb/Rote Karten ; Steinchenverschiebung bei Regelübertretungen
Reaktive Interventionsstrategien Leider lässt es sich nicht ganz vermeiden, dass es dennoch zu unangemessenem Verhalten kommt! Regelabsprachen beinhalten immer auch die Absprachen über Konsequenzen bei Regelübertretungen Logische Konsequenzen bei Fehlverhalten Herausnahme aus dem Geschehen Hilfe bei der Konfliktklärung, Emotionsregulation Umgang mit Aggressionen
Hilfe von außen: Bei Verhaltensstörungen braucht es für eine positive Entwicklung des Kindes die intensive Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus. Die Eltern bestimmen, wen sie bereit sind noch in das Netzwerk der Hilfe mit einzubinden
Verweigern Eltern das Hinzuziehen von Fachleuten, so habe ich als LehrerIn/ Erzieherin aber das Recht, mir Rat und Hilfe zu holen! Die Schulberatung oder der MSD dürfen im schulischen Bereich dann zumindest in die Klasse kommen, beobachten, beraten und hier unterstützen.
Koordination sonderpädagogischer Hilfe Innerschulische Partner Eltern Fachärzte Klassenteam Therapeuten Schulleitung Schulberatung u.v.m. Jugendamt Beratungsstellen Außerschulische Partner