Fachtagung Selbsthilfe im Wandel der Zeit Die Selbsthilfe OÖ, Dachverband der Selbsthilfegruppen, feierte im Jahr 2010 ihr zwanzigjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass fand am 15. Oktober 2010 im Festsaal des Neuen Rathaus in Linz die Fachtagung Selbsthilfe im Wandel der Zeit statt mit dem Ziel die Selbsthilfebewegung stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Vor allem aber sollte sie dazu dienen Betroffene und Experten über neue Herausforderungen für die Selbsthilfe zu informieren, die aufgrund der rasanten Entwicklungen im Bereich der Kommunikations- und Informationstechnologien und der tief greifenden gesellschaftlichen Veränderungen entstanden sind. Ein besonderes Thema der Tagung war auch die Befähigung zur Selbsthilfe (Empowerment) bei psychischen Erkrankungen. Beratend eingebunden wurden Mitglieder der ARGE Selbsthilfe Österreich, das Institut für Gesundheitsplanung und WissenschafterInnen sowie ExpertInnen, die sich mit Selbsthilfe beschäftigen. Finanziell unterstützt wurde die Fachtagung vom Fonds Gesundes Österreich. Das Buffet für die TeilnehmerInnen wurde vom Land OÖ und vom Magistrat der Stadt Linz mitfinanziert. Zielgruppen der Tagung waren Selbsthilfegruppen und organisationen, Selbsthilfe-Dachverbände, ExpertInnen wie z.b. ÄrztInnen, TherapeutInnen, SozialarbeiterInnen, Pflege- und Betreuungspersonal aber auch Betroffene, Angehörige und an Selbsthilfe Interessierte aller Altersgruppen. Um die über 200 Teilnehmer optimal zu informieren wurden im Vorfeld Tagungsmappen zusammengestellt. Fachinformationen wurden in Form von Vorträgen vermittelt: Der erste Vortragende Dr. Peter Nowak hat an einer Studie zum Thema mitgewirkt und erläuterte den ZuhörerInnen die Ergebnisse zur Fragestellung Wohin geht die Selbsthilfe in der Gesundheitsgesellschaft?. Mag. a Karin Reis-Klingspiegl setzte in Ihrem Referat Jungbrunnen Partizipation Erfahrungen und Ergebnisse aus einem Modellprojekt zur regionalen Gesundheitsförderung den Schwerpunkt auf die alternde Gesellschaft. Dr. Michael Bach führte in seinem Beitrag Psychische Krankheiten und Empowerment aus, dass Gesundung und eine aktive und selbstverantwortliche Einflussnahme auf den Krankheitsprozess eng miteinander verbunden sind. Im letzten Referat Beratung, Kommunikation und Selbsthilfe im Internet eine Alternative zur Gruppe vor Ort? ging Dr. in Katharina Liebsch der Frage nach, ob und wie sich durch die wachsende Bedeutung netzbasierter Kommunikation die Arbeit von Selbsthilfegruppen verändert. 25 Selbsthilfegruppen wurde während der Pausen die Möglichkeit geboten Ihre Gruppe bzw. Organisation der Öffentlichkeit zu präsentieren. Durch die Fachtagung konnten Inputs für die Selbsthilfebewegung in Österreich und im Besonderen in Oberösterreich gesetzt werden. Die Evaluierung der Tagung erfolgte mittels Fragebogenauswertung. Ergebnis: 203 TeilnehmerInnen - Rücklauf 106 ausgefüllte Fragebögen (52,2 %). Die Rückmeldungen zu den Referaten waren durchwegs positiv. Besonders gut bewertet wurde der Vortrag Psychische Krankheiten und Empowerment (74,5 % mit sehr gut). Rund 60 % gaben an neue Informationen erhalten und mehr über Selbsthilfe erfahren zu haben. Die sten Erfolgsfaktoren waren die Einhaltung des Zeitplanes und die gezielte Terminverfolgung. Um den TeilnehmerInnen bei zukünftigen Tagungen längere Diskussionsmöglichkeiten bieten zu können sollte auf ein konsequentes Zeitmanagement bei den Referenten geachtet und deren Redezeit genauestens abgestimmt werden. Die Referate der Vortragenden stehen unter www.selbsthilfe-ooe.at als Powerpointpräsentation zum Downloaden zur Verfügung. Zur weiteren Verbreiterung der Inhalte wurden die schriftlichen Fassungen der Tagesreferate sowie mehrerer thematisch passender Fachbeiträge in einem Tagungsband zusammengefasst. 1
Fragebogen zur Tagung: Selbsthilfe im Wandel der Zeit 15. Oktober 2010 von 10.00-15.00 Uhr Teilnehmer: 203 / ausgefüllte und ausgewertete Fragebögen: 106 Stück = 52,2% Auswertung in Prozent 1. Wie beurteilen Sie die Inhalte der Tagung? voll und ganz zu zu teilweise zu eher nicht zu ganz und gar nicht zu Aktuell 40,6 44,3 13,2 0,0 0,0 1,9 Verständlich 34,9 45,3 11,3 2,8 0,0 5,7 Ansprechend 24,5 47,2 17,0 1,9 0,0 9,4 Hat mir persönlich etwas gebracht 24,5 41,5 20,8 5,7 0,0 7,5 Auf meine Tätigkeit übertragbar 17,9 28,3 38,7 8,5 0,9 5,7 Anregend 20,8 44,3 17,9 8,5 0,0 8,5 Interessant 38,7 35,8 18,9 1,9 0,9 3,8 Zu theoretisch 5,7 9,4 29,2 30,2 10,4 15,1 Zu allgemein 3,8 8,5 20,8 35,8 16,0 15,1 Innovativ 10,4 34,9 29,2 7,5 1,9 16,0 2. Welche der folgenden Punkte treffen für Sie zu? Ich habe......neue Kontakte geknüpft 22,6 47,2 17,0 13,2...neue Informationen erhalten 61,3 30,2 0,9 7,5...Spaß gehabt 27,4 46,2 15,1 11,3...meine Meinungen und Anregungen eingebracht...mit Teilnehmer/innen Erfahrungen ausgetauscht 13,2 30,2 43,4 13,2 30,2 43,4 18,9 7,5...mehr über Selbsthilfe erfahren 62,3 29,2 2,8 5,7 Ich bin motiviert worden 39,6 47,2 4,7 8,5 Sonstiges: teilweise gar nicht Seite 1
3. Im Vergleich zu anderen Ihnen zur Verfügung stehenden Informationsmöglichkeiten (einschlägige Zeitschriften, Internet, persönliche Information), wie finden Sie die Tagung? überhaupt sehr weniger un nicht 34,0 54,7 4,7 0,0 0,0 6,6 4. Finden Sie die Gesamtdauer der Veranstaltung angemessen? genau zu lang zu kurz richtig 17,9 2,8 73,6 5,7 6. Wie fanden Sie die einzelnen Vorträge? Thema sehr gut gut Wohin geht die Selbsthilfe in der Gesundheitsgesellschaft? Jungbrunnen Partizipation - Erfahrungen und Ergebnisse aus einem Modellprojekt Psychische Krankheiten und Empowerment Beratung, Kommunikation und Selbsthilfe im Internet - eine Alternative zur Gruppe vor Ort? 5. Wie fanden Sie die Stimmung auf der Tagung? sehr gut gut mittelmäßig sehr 22,6 56,6 14,2 0,0 0,0 6,6 mittelmäßig sehr 44,3 39,6 9,4 0,9 0,0 5,7 30,2 40,6 15,1 3,8 0,0 10,4 74,5 17,0 2,8 1,9 0,0 3,8 8,5 29,2 44,3 4,7 2,8 10,4 7. Welcher Vortrag gefiel Ihnen besonders gut? 1. 2. Dr. Nowak Mag. a Reis- Klinspiegl Warum? - siehe Seite 3 3. Dr. Bach Dr. in Liebsch 11,3 12,3 44,3 0,9 31,1 4. 8. Wenn Sie die Tagung alles in allem bewerten, welche Schulnote würden Sie vergeben? (1 = sehr gut, 5 = nicht genügend) 1 2 3 4 5 26,4 43,4 13,2 0,0 0,0 17,0 Seite 2
Kommentare allgemein die Vorträge sind zu lang Präsentation als download bereitstellen Download der Präsentation zu wenig Zeit für Anfragen Pausen zw. den Vorträgen, mehr Zeit für Diskussion und Austausch einplanen! allgmein sehr informativ fehlende Diskussion der Referate zu wenig Zeit für Fragen und Diskussion, fehlte nachmittags ganz leider zu wenig partizipativ Diskussion und Berichterstattung von Foren oder SHG-Leitern fehlt danke für die Organisation und Verpflegung Vorträge zu lang, Pausen dazwischen Qualität der Vorträge sehr verschieden ich bin bereits motiviert ehrenamtlich zu arbeiten schade, viel zu hochgestochen, Frau Liebsch hätte man sich sparen können bin schon motoviert Kommentare zu Vortrag 1: Wohin geht die Selbsthilfe in der Gesundheitsgesellschaft? praxisbezogen viele für mich interessante Inhalte lebendiger Vortrag, gut aufbereitete Präsentation Datenerhebung, wissenschaftlicher Zugang und Schlussfolgerungen Überblick hielt sich ans Thema, brachte relevantes Wissen und Empfehlungen sehr interessant und informativ, unmittelbar brauchbar konnte inhaltlich am meisten profitieren sehr interessant, informativ und gut gestaltet informativ, interessant gestaltet, guter Einstieg ins Thema hat viele Punkte der SHG getroffen Kommentare zu Vortrag 2: Jungbrunnen Partizipation - Erfahrungen und Ergebnisse aus einem Modellprojekt viele für mich interessante Inhalte lebendiger Vortrag, gut aufbereitete Präsentation theoretischer Teil Partizipation: klares Konzept, gutes Referat sehr gut aufgeteilt, mehrere Schnittstellen zur Selbsthilfe Interesse am Projekt (Thema: Gesundheitsförderung) innovativ, viele neue Ideen positivierendes Monotoring der gegenwärtigen Entwicklungen spannend und realitätsbezogen, aktuell kein SHG-Thema an sich Eloquenz und Engagement der Vortragenden anschauliche Präsentation, gute Vortragende, interessante Themen sehr gut vorgetragen, inhaltlich interessant aufbereitet Seite 3
Kommentare zu Vortrag 3: Psychische Krankheiten umd Empowerment gute Darstellung der Psychiatrie sehr informativ, besonders gut vorgetragen informativ, locker, ehrlich bei HPE tätig und benötige diese Informationen wird für SHG benötigt interessant und informativ, verständlich präsentiert, frei geredet sehr interessant und hoffnungsvoll speziell für meine SHG zu ist, sehr gut vorgetragen sehr interessant, brauche ich in meiner SHG faktisch aufbereitet mit positiver Zukunftsentwicklung seine Persönlichkeit und begeisternder Arzt aus Steyr Dr. Bach hat sehr imponiert spannend und realitätsbezogen, aktuell sehr interessant und informativ, unmittelbar brauchbar sehr aufschlussreich hat mich persönlich am meisten interessiert nicht so statistiklastig, persönlichere Vortragsweise anschauliche Präsentation, gute Vortragende, interessante Themen interessant, kompakte und themenspezifische Information, zukunftsorientiert, Tabuthema in der Gesellschaft, sympatisches Auftreten des Vortragenden interessant, informativ, viel neue Information, aktuelle Thematik, guter Ein- und Überblick selbst betroffen und dadurch diskriminiert weil es für meine SHG verwendbar und brauchbar ist informativ und zukunftsorientiert Thema für viele SHG s, da oft zu wenig Information vorhanden war am deutlichsten, klare Aussagen, gute Präsentation, Sprache strukturiert fundierter Beitrag zur Psychiatrie, jedoch wenig über SHG gut aufbereitet, lebendiger, verständlicher Vortrag sehr gut und verständlich vorgetragen sehr gut vorgetragen, inhaltlich interessant aufbereitet Vortragsweise von Dr. Bach war optimal gut verständlich, aus der Praxis klare Darstellung, Vortrag gut aufgebaut praxisnah, verständlich, aktuell gute Infos und Präsentation Stimmigkeit von Inhalt und Präsentation Kommentare zu Vortrag 4: Beratung, Kommunikation und Selbsthilfe im Internet zu lang, zu wenig über SHG s im Internet viel zu langatmig, monotoner Vortrag hätte mir mehr bzw. anderes erwartet, Vortrag war ermüdend, obwohl das Thema hochaktuell wäre Präsentation "altbacken" Seite 4