Pressekonferenz Dienstag, 01.08.2006 1. Bentheimer Eisenbahn AG kauft Grundstücke für den Bau von Euroterminal II 2. Auftrag zum Bau von Euroterminal II an: Arbeitsgemeinschaft Beton- und Monierbau GmbH, Nordhorn Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co. KG, Verden Stefen GmbH & Co. KG, Oldenburg
2 1. Bentheimer Eisenbahn AG kauft Grundstücke für den Bau von Euroterminal II im Europark Emlichheim-Coevorden Einleitung: Grunddaten Die Bentheimer Eisenbahn AG hat am 20.12.2002 ihren Förderantrag beim Samenwerkingsverband Noord-Nederland in Groningen sowie am 05. März 2004 beim Eisenbahnbundesamt in Bonn eingereicht. 1. Ausgangssituation Im Jahre 1989 wurde mit dem Kombinierten Verkehr (KV) von und nach Coevorden begonnen. Die Initiative ging von den Firmen van der Graaf und Bentheimer Eisenbahn AG aus. Im Jahre 1993 wurden diese Aktivitäten der Firma Euroterminal Coevorden b.v. (ETC) übertragen. Betreiber war bis 1996 die Firma Trailstar Rotterdam. Seit Herbst 1996 wird Euroterminal Coevorden b.v. in Aufgabenteilung von den Gesellschaftern selbst betrieben. Euroterminal Coevorden b.v. hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt, so dass die Kapazitätsgrenze des Terminals bereits seit zwei Jahren überschritten wird. Um eine weitere positive Entwicklung des Umschlagbetriebes zu gewährleisten, ist ein Ausbau der Terminalanlage dringend erforderlich. Aus Platzgründen ist eine großzügige Erweiterung am bestehenden Standort unmöglich. Daher ist der Bau eines neuen Terminals südlich der bestehenden Anlage zwingend notwendig. Die Anlage muss insgesamt so angelegt werden, dass das in den nächsten Jahren erwartete Containeraufkommen kapazitätsmäßig auch bewältigt werden kann. 2. Beschreibung der konzipierten Anlage Südlich der bisherigen Container-Umschlaganlage soll ein gänzlich neues Euroterminal Coevorden II entstehen. Das Gelände befindet sich unmittelbar am Streckengleis der Bentheimer Eisenbahn AG im grenzüberschreitenden Gewerbegebiet Europark Coevorden-Emlichheim GmbH. Auch das neue Terminal ist grenzübergreifend angelegt und liegt somit zum Teil auf niederländischem und deutschem Grundgebiet. Es liegen hierfür rechtskräftige Bebauungspläne vor. Die geplante Umschlaganlage erhält für das auf das Jahr 2010 prognostizierte Verkehrsaufkommen zwei je rund 650 m lange Ladegleise, ein Einfahr- bzw. Ausfahrgleis mit einer Nutzlänge von rund 640 m, ein Abstellgleis für Leerwagen sowie Schadwagen, Anschlussgleis zum Neuen Hafen, eine Lade- und Abstellfläche in einer Größe von rund 29.000 m_ mit entsprechenden Fahr- und Ladespuren zwischen den beiden Ladegleisen, eine Leckagewanne. Für den Umschlag sind zunächst zwei mobile Kräne vorgesehen. Die Kapazität der Anlage beträgt bei Inbetriebnahme rund 200 Ladeeinheiten je Verkehrstag. Die Anbindung an das örtliche und überregionale Straßennetz sowie
3 die Anbindung an die Autobahnen sind vorhanden. Die Kosten für das neue Euroterminal Coevorden einschließlich des Gleisanschlusses zum Neuen Hafen betragen insgesamt rund 12.201.453. 3. Notwendigkeit des Vorhabens In der bisherigen Umschlaganlage des Euroterminals Coevorden I wurden im Jahre 2005 rund 22.500 Ladeeinheiten umgeschlagen. Damit hat sie ihre Kapazitätsgrenze weit überschritten. Neuverkehre verursachen einen unverhältnismäßigen Rangier- und Zwischenlagerungsaufwand, ganz abgesehen davon, dass zusätzliche Lagerungen von Ladeeinheiten überhaupt nicht mehr möglich sind. Durch die Neuansiedlungen der Firmen IAMS, einer Tochtergesellschaft der Firma Procter & Gamble, sowie der Spedition Nijhof- Wassink, hat sich das Containeraufkommen sehr stark erhöht. Die Firma IAMS produziert auf Jahresbasis rund 200.000 t Tierfutter und wird die Produktion in den kommenden Monaten noch deutlich erhöhen, da zukünftig auch der gesamte japanische Markt aus der Produktionsanlage in Coevorden versorgt werden wird. Sowohl ein Großteil der Hilfs- und Zuschlagsstoffe, als auch der Fertigprodukte, werden containerisiert befördert. Der Versand erfolgt weltweit, wobei die Hauptabsatzmärkte u. a. Deutschland, Italien, England, Spanien und Übersee sind. Die Spedition Nijhof-Wassink hat eine große Silocontaineranlage am Neuen Hafen in Coevorden im Jahre 2003 mit 45 Siloanlagen errichtet. Diese dienen der Zwischenlagerung von Kunststoffgranulaten. Der Transport erfolgt größtenteils in Silocontainern über die Schiene. Neueste Entwicklung ist die Übernahme von Transportmengen durch die Firma Nijhof-Wassink für den Bereich Benelux im Auftrag der Firma Basell. Basell ist ein Zusammenschluss aus BASF und Shell mit einer neuen Produktionsstätte in Plok/Polen. Von Kutno/Polen aus soll zukünftig zunächst wöchentlich ein Shuttlezug nach Coevorden verkehren. Geplant ist zudem in den kommenden 12 Monaten eine Ausweitung auf zwei wöchentliche Verbindungen. Derzeit läuft ebenfalls ein weiterer Shuttle von und nach Rotterdam und ein Shuttle nach Italien über das Gateway Ludwigshafen. Neben den hier genannten Mengen gibt es im Raum Coevorden-Emlichheim, also in der Südost-Drenthe und im sich anschließenden deutschen Grenzraum, große Containerströme, die bei weiterem Ausbau des kombinierten Verkehrs auf die Schiene verlagert werden können. Es muss jedoch festgehalten werden, dass diese Mengen über die bestehende Anlage nicht mehr abgewickelt werden können. Bezuschussung Sowohl vom Bundesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, wie auch vom Samenwerkingsverband Noord-Nederland wird der Bau des KV-Terminals Coevorden gefördert.
4 Grundstücksdaten: 1. Grundstücke, die bereits im Eigentum der BE AG sind: Eigene Grundstücke deutsche Seite Eigene Grundstücke niederländische Seite 2.250 m_ 22.100 m_ 2. Grunderwerb Auf deutscher Seite 14.644 m_ Auf niederländischer Seite 35.600 m_ 3. Gesamt-Grundstücksgröße für den Bau von Euroterminal II 74.594 m_
5 2. Auftrag zum Bau von Euroterminal II Die Baumaßnahme zum Bau von Euroterminal II wurde in einem Los ausgeschrieben. Somit sind sämtliche Baumaßnahmen mit Ausnahme des Hochbaus als Auftrag vergeben worden. Auftraggeber: Planungsbüro: Art der Ausschreibung: Bentheimer Eisenbahn AG Lindschulte Ingenieurgesellschaft, Nordhorn öffentlich gem. EG-Sektorenrichtlinie Veröffentlichung: 24.05.2006 Submission: 23.06.2006 Zuschlagsfrist: 31.07.2006 Angeforderte Angebote: Abgegebene Angebote: 34 Stück 9 Stück (überwiegend ARGE) Bei der Firma Beton- und Monierbau GmbH handelt es sich um ein mittelständisches Unternehmen, das seit 1972 in Nordhorn ansässig ist. Das Unternehmen selbst beschäftigt 200 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von rd. 30 35 Mio.. Seit über 70 Jahren ist die Firma Matthäi in vielen Leistungsbereichen der Bauwirtschaft tätig. Mit 306 Mio. Jahresumsatz im Jahr 2005 und rd. 1.550 Mitarbeitern gehört dieses Unternehmen zu den großen überregional tätigen Bauunternehmen. Das Leistungsspektrum der Firma Stefen aus Oldenburg umfasst Gleisbau, Kanalbau, Straßenbau, Rohrleitungs- und Kabelleitungsbau. Mit rd. 103 Mitarbeitern zählt dieses Unternehmen zu den mittelständischen Bauunternehmen und hat sich in der Firmengeschichte durch die Besetzung von Spezialfeldern der Bauwirtschaft einen Namen gemacht. Gesamtauftragssumme: rd. 6,5 Mio. Vielen Dank!