Informationen für Handel & E-Commerce



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Transkript:

Informationen für Handel & E-Commerce Eine Publikation des Handelsverbandes 9. Jahrgang 5-6/2003 Prepaid, Pay-Later und Pay-Now im Internet Online-Bezahlsysteme im Wettlauf um den Handel und den Kunden Entgegen dem gegenwärtigen Trend im Handel nehmen Kaufvolumen und Kauffrequenz beim Internet-Shopping weiterhin kräftig zu. Gleichzeitig damit wächst auch das Interesse an sicheren, benutzerfreundlichen und wirtschaftlichen Online-Zahlungssystemen, die vom Kunden akzeptiert werden und das bisherige Spektrum traditioneller Bezahlmethoden ergänzen. An Innovation und technologischer Vielfalt herrscht dabei kein Mangel. Der Verkauf im Internet bleibt weiterhin ein Lichtblick für den Handel. Denn während die meisten Handelssparten in Österreich ebenso wie in Deutschland und dem überwiegenden Teil der EU-Staaten im Zeichen der anhaltenden Konjunkturflaute nur noch marginale Zuwachsraten erreichen, entwickelt das Internet-Shopping beachtliche Eigendynamik: Rund 40 Prozent der österreichischen und 45 Prozent der deutschen Internet- Benutzer haben laut jüngster EU-Statistik mittlerweile Erfahrungen beim elektronischen Einkauf erprobt und bestellen Waren und Dienstleistungen mit stark wachsendem Volumen, aber auch höherer Frequenz im Web. So rechnet der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels damit, daß die Umsätze beim Internet-Shopping von 8 Milliarden im Vorjahr auf 11 Milliarden Euro im Jahr 2003 anwachsen und damit erstmals 2 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes erreichen werden. 1 t Eine Million Österreicher haben bereits im Internet eingekauft Ähnlich lauten die Werte, die der Handelsverband für den E-Commerce in Österreich ermittelt hat. Hier dürfte die Zahl der Internet-Käufer heuer nahe an die Marke von einer Million herankommen und der Gesamtumsatz beim B2C Geschäft mit Waren und Dienstleistungen 900 Millionen Euro erreichen, was gegenüber dem Vorjahr abermals einen Umsatzsprung von knapp 30 Prozent bedeuten würde. Voll in Bewegung geraten ist inmitten der weiter expandie- + Lesen Sie weiter auf Seite 2 Thema dieser Ausgabe Elektronisch bezahlen

Online-Bezahlsysteme im Wettlauf um den Handel und den Kunden + Fortsetzung von Seite 1 renden E-Commerce-Landschaft auch das Angebot an regionalen und internationalen Online-Zahlungssystemen: Während allein im Rahmen des electronic Payment System Observatory (epso) bisher mehr als 100 Internet- Zahlungsmittel untersucht und nach ihrem technischen Aufbau sowie anhand ihrer Sicherheits- und Datenschutzkriterien kategorisiert wurden, kann der österreichische Online-Handel derzeit auf ein rundes Dutzend unterschiedlicher Internet-Zahlungsinstrumente zugreifen, unter denen weitverbreitete Kreditkarten-Bezahlformen nach dem Prinzip Pay-Later ebenso vertreten sind wie Debit-Zahlungsmittel ( Pay- Nutzung der Kreditkarte im Internet alle Internet-Einkäufer Now ) und vor der Transaktion gekaufte oder mit Geldguthaben ausgestattete Prepaid-Systeme. Innovation wird bei den neu am Markt verfügbaren Systemen größer geschrieben als je zuvor. Denn keines der bislang entwickelten Pay-Later, Pay-Now oder Prepaid-Systeme war in Vergangenheit in der Lage, gleichzeitig alle Bedürfnisse des Kunden und alle Ansprüche des Online-Handels zu befriedigen und verdient daher auch nur annähernd die Bezeichnung Killerapplikation. Verlangt der Kunde mehr denn je einfachste Nutzung und einfachste Handhabung davon haben Kreditkarten- Informationen weitergegeben 36,5 % des Online-Zahlungssystems, so wird wie eine Analyse des Handelsverbandes aus dem Jahr 2002 aufzeigt die Akzeptanz des Handels vor allem von vier Kriterien geprägt: der weiten Verbreitung der Bezahlform, betriebswirtschaftlich vertretbarer Transaktionskosten, hoher Zahlungssicherheit sowie nicht zuletzt geringem Implementierungsaufwand. t Visa und Mastercard setzen neue Standards mit weltweiter Zahlungsgarantie Gerade die beiden letztgenannten Forderungen versuchen Visa und Mastercard, die beiden weltweit größten Kreditkartenorganisationen, mit ihren jetzt international aus der Taufe gehobenen Verfahren Verified by Visa und SecureCode in wesentlich höherem Maß als bisher zu erfüllen. Beiden Verfahren gemeinsam ist nicht nur, daß sie in einem sanften Übergang den schon 1998 eingeführten, hochsicheren, aber ebenso komplexen SET-Standard ablösen, der in seiner Anfangsphase einerseits beträchtliche Investitionskosten auf Händlerseite und eine nicht minder aufwendige Installation von Wallet und Zertifikat auf Kundenseite erforderlich machte. 39,7 % 30,8 % männlich weiblich gesamt Quelle: Statistik Austria Während so der von Visa und Mastercard gemeinsam mit IBM entwickelte SET-Standard mit seiner aufwendigen Infrastruktur zu einem Beispiel dafür wird, daß die Zusicherung von voller Zahlungsintegrität und Vertraulichkeit durch aufwendige Authentifizierung aller Teilnehmer samt mehrfacher kryptografischer Verschlüsselung allein noch nicht den Erfolg eines Online-Zah- 2

Inhalt THEMA DIESER AUSGABE: Elektronisch bezahlen IMPRESSUM Elektronisch bezahlen. Eine Publikation des Handelsverbandes. Medieninhaber, Herausgeber: Handelsverband, Verband österreichischer Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels, 1080 Wien, Alserstr. 45, Tel.: 01/406 22 36-0, Fax: 01/408 64 81 e-mail@handelsverband.at, www.handelsverband.at Präsident: Dr. Ferdinand Brenninkmeijer Geschäftsführerin: Dr. Hildegard Fischer Kommunikation: Eva Maria Hawel Chefredakteur: Ewald Guido Fischer Redaktionelle Mitarbeit: Eva Maria Hawel Wolfgang Hawlik, Dr. Klaus Minihuber Grafik und Konzeption: KADO, Wien Layout: Wolfgang Hawlik Druck: RemaPrint Titelbild: Visa Austria Online-Bezahlsysteme im Wettlauf um den Handel und den Kunden Grenzenlos bezahlen mit Karte und Code Garantierte Online-Zahlungen mit dem SecureCode Die elektronische Geldbörse gewinnt weiter an Attraktivität Kartengestützte Zahlungssysteme sind noch sehr ausbaufähig Das Ende der Papierrechnung Neue Impulse für das Internet-Shopping Die digitale Signatur wird neue Online-Bankdienstleistungen erschließen Online-Shopping ist in Österreich kundenfreundlicher als anderswo in Europa Internet-Banking auf dem Sicherheits-Prüfstand Die Zahlungssysteme der Online-Welt nahtlos integriert Kein M-Commerce ohne M-Payment Die Paybox ist sehr gut unterwegs Eine Plattform für alle elektronischen Zahlungsmittel Bargeldlos zahlen mit Bankkarte und Unterschrift Die Kundenkarte wird zum dynamischen Kommunikationsmedium Ein wichtiger Baustein in CRM-Konzepten Verified by Visa soll den E-Commerce sicherer machen Online Shoppen mit der Kreditkarte 1 10 12 15 19 22 25 28 31 34 36 38 41 45 47 50 53 56 62 Copyright für alle redaktionellen Beiträge: Handelsverband 3

in Prozent der Internet-Einkäufer Quelle: Statistik Austria lungssystems ausmacht, bringen die beiden Nachfolgeverfahren nun eine Entschlackung auf allen Ebenen: Sowohl Verified by Visa wie SecureCode verzichten auf die Ausgabe lokaler Zertifikate auf Kundenseite und setzen zur Identifizierung des in Prozent der Internet-Einkäufer 25 20 15 10 5 30 25 20 15 10 5 Gesamtwert der in Österreich per Internet bestellten/gekauften Waren und Dienstleistungen EUR 0-29 EUR 30-99 EUR 100-199 EUR 200-299 EUR 300-499 EUR 500-999 EUR 1000-2499 EUR 2500 u. mehr Karteninhabers beim Zahlungsvorgang ebenso sichere Verifizierungsverfahren wie Paßwörter und PIN oder die Authentifizierung mittels Chipkarte ein, wobei jetzt schon die Voraussetzungen für die Einbindung künftiger Technologien wie etwa biometrischer Verfahren gegeben ist. Gesamtwert der in Deutschland per Internet bestellten/gekauften Waren und Dienstleistungen EUR 0-29 EUR 30-99 EUR 100-199 EUR 200-299 Quelle: Statistisches Bundesamt, Deutschland EUR 300-499 EUR 500-999 Wesentlich vereinfacht wird aber nicht nur die Identifizierung des Karteninhabers, die jetzt durch den Issuer, also den Kartenherausgeber, erfolgt, sondern auch die Integration EUR 1000-2499 im Online-Shop. So erfordert beispielsweise die Implementierung von SecureCode auf Händlerseite nicht mehr, als im Bezahlformular ein kleines Plug-in zu installieren und eine Reihe versteckter vom Endkunden nicht sichtbarer Felder zu belegen, deren Werte in der Folge zusammen mit den vom Kunden eingegebenen Transaktionsdaten verschlüsselt an die Händlerbank weitergeleitet werden, und eine eindeutige Identifizierung des Geschäftsvorgangs samt aller Teilnehmer, also des Karteninhabers, des Online- Shops und der kartenherausgebenden Bank, ermöglichen. t Kampf gegen den Identitätsdiebstahl: SSL hilft wenig Als gewichtigster Vorteil der neuen Online-Bezahlformen mit Kreditkarte könnte von vielen Internet-Anbietern im Handel und im Dienstleistungsbereich jedoch die mit der Nutzung von Mastercard SecureCode und Verified by Visa verbundene Haftungsumkehr empfunden werden. Denn jeder Vertragspartner, der die neuen Verfahren der entsprechenden Kreditkartenorganisation in seinen Online-Shop eingebunden hat, ist in jedem Fall von jenen Rückbelastungen befreit, die daraus entstehen, daß der Karteninhaber bestreitet, eine Transaktionen getätigt zu haben. An Bedeutung gewinnt der jetzt garantierte globale Zahlungsanspruch des Online-Händlers bei Rückbelastungsbegehren des Karteninhabers besonders durch ein Betrugsphänomen, das sich in jüngster Zeit im Internet mit hoher Geschwindigkeit verbreitet: der Identitätsdiebstahl, der online bereits Milliarden- 4

schäden anrichtet, und immer dann in Erscheinung tritt, wenn sich jemand persönlichen Kreditkarten-Informationen eines anderen mit dem Ziel aneignet, zu Lasten des Bestohlenen im Internet einzukaufen. Kann nicht nachgewiesen werden, daß der Kunde selbst in betrügerischer Absicht die Zahlung verweigert, weil er beispielsweise einen eigenen Zweit-Wohnsitz als Lieferanschrift angegeben hat auch dieses Phänomen ist im Internet durchaus verbreitet so liegt bei herkömmlicher Abwicklung der Online-Kreditkartenzahlung der Verlust unweigerlich auf der Seite des Händlers. Gern wird in diesem Zusammenhang auch übersehen, daß selbst gesicherte SSL-Verbindungen nicht vor Kreditkarten-Betrug auf Kosten des Händlers schützen. Denn das Wofür nutzen Sie das Internet hauptsächlich? Angaben in vh der Teilnehmer, Mehrfachnennungen möglich Suche nach Informationen (z.b. Bibliotheken, Datenbanken) 79,8 Kommunikation (z.b. E-Mail, Newsgroups, Videokonferenzen, etc.) 78,7 Online-Banking 56,6 Unterhaltung (z.b. Surfen, Online-Chat, Spiele, etc.) 45,2 Online-Shopping 45,2 SSL-Protokoll erweist sich zwar als überaus nützlich, um mit seinen symmetrischen Schlüsseln die Internet-Kommunikation abzusichern sowie mit dem RSA-Verfahren den Web-Server zu authentifizieren, kann jedoch eines nicht: verhindern, daß jemand mit duplizierten Kartendaten online Bestellungen vornimmt und es in der Folge zu einem Chargeback kommt, mit dem wiederum der Online-Händler belastet wird. Und da bei der Bestellung von materiellen Gütern der Händler in der Regel zumindest über eine Lieferanschrift verfügt Welche Zahlungsmethoden haben Sie schon beim Einkaufen oder Bestellen im Internet benutzt? Lastschriftabbuchung (papiergebunden) Zahlung nach Rechnung (papiergebunden) Online-Überweisung Nachnahme Online-Lastschrift Kreditkarte Angaben in vh der Teilnehmer, Mehrfachnennungen möglich Vorausscheck/-überweisung Inkasso-/Billingsysteme 28,0 Mobiltelefon 10,4 E-Mail 4,5 Vorausbezahlte Systeme 2,6 43,6 48,8 53,3 59,8 70,1 68,2 67,5 bei Selbstabholung fällt allerdings auch dies weg tritt diese Form des Kreditkartenbetrugs am häufigsten beim Download von digitalen Produkten also beispielsweise von Software, Spielen, Musik oder Videos zutage. t Der österreichische e-payment standard : Bezahlen per Online- Überweisung Während damit die Chancen, daß SecureCode und Verified by Visa eine Wende zur ebenso sicheren wie komfortablen und gleichzeitig einfach zu implementierenden Online- Zahlungsabwicklung bei Kreditkarten einleiten könnten, recht gut zu stehen scheinen, leisten auch das österreichische Online-Banking einen bemerkenswerten Beitrag zur Zahlungsabwicklung im Internet. Mit dem von den führenden Bankengruppen im Rahmen der bankenübergreifenden Studiengruppe für Zusammenarbeit im Bankenverkehr (STUZZA) entwickelten epayment standard steht eine technische Lösung zur Verfügung, die das schnelle und sichere Bezahlen über eine einzige gemeinsame Schnittstelle ermöglicht. Der eps, der der- 5

zeit für vier Online-Zahlungssysteme Partner Online Paying der Bank Austria Creditanstalt, Direct Pay von BAWAG/ P.S.K., netpay (Erst Bank/Sparkassengruppe) und ELBA-payment (Raiffeisen Bankengruppe) sowie in Kürze auch von den Volksbanken angeboten wird, setzt dabei auf den jeweiligen Online-Banking-Systemen der Banken auf, und kann somit von Anfang an von den rund 1,5 Millionen Kontoinhabern genutzt werden, die ihre Bankgeschäfte bereits elektronisch abwickeln. Für den Online-Banking-Anwender, der im Internet auf Einkaufstour geht, ergeben sich damit gleich mehrere Vorteile: Er muß zur Nutzung des jeweiligen Online-Zahlungssystems seiner Bank weder einen zusätzliche Vertrag eingehen noch neue Software installieren und er hat beim Bezahlvorgang selbst keinen einzigen Bedienungsschritt neu zu erlernen. Denn sobald er die ausgewählten Produkte in den elektronischen Warenkorb gelegt hat und per Mausklick das eps-fähige Online- Zahlungssystem also POP, Direct Pay, ELBA-payment oder netpay ausgewählt hat, gelangt er automatisch in das jeweilige Internet-Banking-System seiner Bank. Er identifiziert sich dort wie gewohnt und erhält daraufhin sofort einen bereits mit seinen eigenen Kundendaten und sämtlichen Kaufdaten ausgefüllten Überweisungsauftrag angezeigt, den er nur noch mittels TAN zu unterschreiben hat. Denken Sie an die Zahlungsmethode, die Sie beim Bestellen von materiellen Gütern besonders häufig benutzen. Warum bevorzugen Sie gerade diese Methode? Angaben in vh der Teilnehmer, 3 wichtigsten Punkte Der Bezahlvorgang ist benutzerfreundlich 66,1 Viele Online-Shops bieten diese Zahlungsmethode an/sie ist weit verbreitet 55,5 Der Aufwand für die Installation/Zahlungsabwicklung ist gering 40,0 Ich kann die Ware vor dem Bezahlen prüfen 28,5 Die Transaktionsgebühren sind bei dieser Methode gering 27,2 Ich benutze sie regelmäßig für das Bezahlen in herkömmlichen Läden 25,8 Der regelmäßig genutzte Online-Shop bietet nur diese Methode an 17,9 Ich vertraue nur dieser Zahlungsmethode 17,3 Die Stornierung ist einfach 16,2 Weil ein Freund oder Bekannter mir diese Zahlungsmethode empfohlen hat 2,9 Der Händler seinerseits kann, unabhängig von der Bankenverbindung seiner Online- Kunden, das eps-system mit minimalem Aufwand entweder über eine XML- oder eine HTML-Schnittstelle implementieren. So enthält beispielsweise der XML-Datenstrom, den der Händler der Bank beim Zahlungswunsch des Online-Kunden übermittelt, nur rund ein Dutzend Attribute, in denen über HTTPS neben den Transaktionsdaten auch die Händler-ID, die Händler-PIN sowie die Kennung des Händler-Shops enthalten sind. Erst die erfolgreiche Identifizierung des Online-Händlers im Bankenrechner löst somit mittels eines Redirects im Web-Shop den Aufbau der Verbindung zwischen dem Kunden und dessen Online-Banking-Anwendung aus, womit auch jede Irreführung des Kunden oder der Bank ausgeschlossen werden kann. t Paybox: Ein Zahlungssystem für beide Welten Eine Sonderstellung unter den Online-Zahlungsmitteln nimmt zweifellos die Paybox ein, deren Lizenz für Österreich und eine Reihe ost- und südosteuropäischer Länder mit Juni 2003 voll in das Eigentum von Mobilkom Austria übergegangen ist. Herausragendes Merkmal dieses hybriden Zahlungssystems, dessen erste Transaktion bereits im Mai 2002 in Deutschland abgewickelt wurde, ist die Verbindung von realer und virtueller Welt mit Hilfe des Mobiltelefons: Die Paybox erlaubt nicht nur das Bezahlen beim Shopping im Internet, bei mobilen Dienstleistungen wie etwa im Taxi oder beim Pizzaservice, am Kassenplatz im stationären Handel und seit kurzem auch bei den unterschiedlichsten M-Commerce- Angeboten an Verkaufsautomaten und beim sogenannten Quick Shopping, sondern ebenso das Aufladen von Prepaid-Karten und sogar den Geldtransfer von Handy zu Handy. Läßt sich die Paybox somit als universelles, für den elektronischen ebenso wie für den nicht-elektronischen Handel einsetzbares mobiles Zahlungsmittel charakterisieren, so zählt sie finanztechnisch gesehen zu den Pay-Now-Systemen mittels Lastschriftverfahren. Denn mit seiner Anmeldung zur Paybox-Nutzung, die online heute ebenso erfolgen kann wie über das Call Center und nach Übermittlung einer vertraulichen PIN mit der Freischaltung abgeschlossen wird, erteilt der neue Payboxer gleichzeitig sein Einverständnis zum Einzug der von ihm jeweils autorisierten Zahlungen über sein persönliches Girokonto. Findet der Kunden bei seinem Einkauf in einem Web-Shop das Paybox-Logo vor, so bleibt ihm nicht mehr zu tun, als ins Zahlungsformular entweder 6

seine Mobilfunknummer oder falls er diese geheimhalten möchte die von ihm gewählte Alias-Nummer einzufügen und den Zahlungswunsch mittels Enter-Taste zu bestätigen. Schon mit dem nächsten Schritt erfolgt der Wechsel von der digitalen Datenkommunikation zur ebenfalls digitalen Sprachkommunikation, die die eigentliche Besonderheit des Paybox-Systems darstellt. Dazu generiert der Paybox- Server im Hintergrund per Voice-Response einen automatischen Rückruf an die im Internet angegebene Mobilfunk-Nummer, über die dem Kunden an seinem Handy nochmals der für den Internet- Einkauf zu bezahlende Betrag genannt und um Bestätigung mittels PIN ersucht wird. Bei korrekter Eingabe der PIN wird dem Kunden nicht nur am Handy die erfolgreiche Autorisierung bestätigt: Auch im Web wird er per Klartext nochmals mit allen Daten über die erfolgreiche Transaktion informiert. mentierung des Systems auf Händlerseite. Während mit dem Paybox-Standard-Service sowie dem Premium-Service zwei integrierte Lösungen auf Basis von Java und XML für mittlere bis sehr große Transaktionsvolumina mit optionaler Einbindung an die Logistik sowie elektronischer Abrechnung bereitstehen, wird bei Kreditkartenorganisationen und die Pay-Now-Systeme POP, Direct Pay, netpay und ELBA-payment mit ihren Überweisungssystemen in den entsprechenden Online- Banking-Systemen sowie die zuletzt beschriebene Paybox zur Verfügung: Mit @Quick und der Paysafecard wird das heimische Angebot an On- nicht nur auf allen der 5,3 Millionen österreichischen Maestro-Karten, sondern zusätzlich auf Bankkundenkarten und Wertkarten ohne Kontoverbindung und ist damit die am weitesten verbreitete inländische kartenbasierende Zahlungsfunktion. Interessant wird @Quick aber auch durch die Tatsache, daß Welche der folgenden Elemente beeinflussen Sie, eine elektronische Zahlungsmethode im Internet zu nutzen? Angaben in vh der Teilnehmer, 3 wichtigsten Punkte die Maßnahmen des Anbieters zum Datenschutz und der Verschlüsselung des Zahlungsvorgangs 61,7 Verwendung der Zahlungsmethode auch außerhalb des Internet (z.b. Lastschrift, Überweisung, Paybox, etc.) 57,9 die Identität des Anbieters der Zahlungsmethode (z.b. Bank, Internet-Provider, etc.) 54,0 die Verbreitung und Annahme der Zahlungsmethode 45,8 der Markenname der Zahlungsmethode (z.b. Eurocard, Maestro, Visa, etc.) 35,6 die Gewährleistung der Anonymität beim Zahlungsvorgang 27,5 die Nutzung der Zahlungsmethode durch Freunde und Bekannte 8,6 Ein besonders hoher Sicherheitsgrad wird dabei durch die Trennung der Datenströme erreicht: Denn während im Internet selbst mittels SSL-Verbindung lediglich die Mobilfunk-Nummer oder eine entsprechende Alias-Nummer samt Zahlungsbetrag an das Paybox-System weitergeleitet wird und somit keinerlei personenbezogene Daten anfallen erfolgt die Kommunikation mit dem Kunden über das Mobilfunknetz, wobei die Transaktion vom Kunden erst nach Eingabe der wiederum in verschlüsselter Form übertragenen PIN freigegeben wird. Hohe Flexibilität beweist die Paybox ebenso bei der Imple- dem für kleine Shops geeigneten Basic-Service die Bezahlseite von Paybox gehostet. Bei allen drei Anbindungsvarianten erhält der Vertragspartner überdies Zugang zu einem Händler-Extranet, das ihm die Möglichkeit bietet, Ganz- oder Teilstorni bzw. Ganz- oder Teilgutschriften von Zahlungen auszulösen und Zahlungsziele zu verändern. t Zwei sehr unterschiedliche Prepaid-Systeme: @Quick und Paysafecard Dem österreichischen Online-Handel und seinen Shopping-Kunden im Internet stehen jedoch nicht nur die Pay-Later-Bezahlsysteme der line-bezahlsystemen auch durch zwei Prepaid-Karten bereichert, von denen die erste zu den hardwarebasierenden Formen gerechnet wird, während die zweite, obwohl auch bei ihr Karten mit entsprechenden Geldguthaben erforderlich sind, ein softwarebasierendes System darstellt. @Quick, das bereits an einer Reihe von Web-Shops als Zahlungsmittel angeboten wird und einen Akzeptanzvertrag bei Europay Austria erfordert, verdient aus mehreren Gründen besondere Beachtung: Denn die elektronische Geldbörse findet sich es wie dies in der realen Welt längst geschieht sehr gut für Klein- und Kleinstzahlungen geeignet ist, wobei die maximale Beladung der Karte bekanntlich 400.- Euro beträgt. Und nicht zuletzt kann @Quick als Vorreiter einer neuen Generation von Chipkartenanwendungen gelten, die, wie die künftige Bürgerkarte und elektronische Signaturkarten sowie chipbasierende Debit- und Kreditkarten aller Art in Verbindung mit Kartenlesern vermehrt bei Dienstleistungen im Internet Einsatz finden werden. 7

Ein an den PC angeschlossenes Kartenlesegerät ist neben einer geladenen Quick-Karte deshalb auch die einzige Voraussetzung, um @Quick im Internet nutzen zu können. Denn sobald der Online-Käufer seine Karte in das Lesegerät gesteckt hat und beim Bezahlen der Ware das Quick-Logo anklickt, gelangt er bereits in ein Bezahlfenster, in dem der neben den Bestelldaten aufscheinende Betrag nur noch mit einem weiteren Klick bestätigt werden muß. Auch beim Händler selbst erfordert @Quick lediglich ein kleines Plug-in, dessen Installation und Anbindung jedoch einer der Payment Service Provider übernimmt, über dessen Payment-Server die Umsatzdaten automatisch an Europay Austria weitergeleitet werden, wo das Guthaben dem Konto des Shop-Betreibers gutgeschrieben wird. Ganz anders funktioniert die Paysafecard, die bereits seit dem Jahr 2000 auf dem Markt ist und von ihrem Ursprungsland Österreich aus mittlerweile auch in Deutschland und in Slowenien als Online-Zahlungsmittel Verwendung findet: Sie zählt zur Gattung der Prepaid-Rubbelkarte (auch Scratchcards genannt), die, ähnlich wie Telefonwertkarten, an stationären Vertriebsstellen wie in Trafiken, Tankstellen und Kiosken mit bestimmten Geldwerten gekauft werden können. Sobald der Kunde den darauf befindlichen Code freigerubbelt hat, kann er beim Shopping an Paysafecard- Shops ohne Angabe persönlicher Daten auch schon auf das erworbene Guthaben zurückgreifen. Er hat lediglich die 16stellige Zahl ins Bezahlfenster einzugeben, wobei der Zahlungsvorgang selbst am Payment-Server von Paysafecard abgewickelt wird. Obwohl der höchste Geldwert auf der Karte 100 Euro beträgt, ist es möglich, auch größere Einkäufe zu tätigen, indem man einfach mehrere der als PIN-Codes bezeichneten Kartennummern einträgt. t Payment Service Provider als nützliche Dienstleister Ob Pay-Now, Prepaid oder Pay-Later: Das Spektrum der Online-Zahlungsmittel weist heute eine beachtliche Vielfalt auf und es nimmt keineswegs ab, sondern wird mit der Weiterentwicklung sicherer Technologien zur Identifizierung und Authentifizierung wie etwa der jetzt in vielen Pilotprojekten erprobten biometrischen Methoden zweifellos noch weiter wachsen. Bei der Einbindung der unterschiedlichen Systeme, bei der trotz aller Vereinfachungen, wie sie heute durch Web- Services, XML und Java möglich sind, unterschiedlichste technische Protokolle, Formate und Kommunikationskanäle beachtet werden müssen, leisten heute spezialisierte Payment Service Provider wertvolle und auch immer stärker nachgefragte Dienste. Die PSPs entheben aber den Shop-Betreiber nicht nur der vor allem bei multiplen Zahlungslösungen mühevollen Implementierung, und übernehmen in dessen Auftrag die Fühlen Sie sich generell sicher, wenn Sie im Internet bezahlen? Angaben in vh der Teilnehmer ja 57,2 nein 42,8 Clearingprozesse, sondern sind durch die Bündelung mehrerer Bezahlformen auch vielfach in der Lage, interessante Verrechnungsmodelle anzubieten, die sowohl volumen- wie transaktionsorientiert gestaltet sein können oder aus einem Mix aus beiden bestehen. Freilich, die keineswegs leichte und möglicherweise für den Erfolg ausschlaggebende Entscheidung, welche Online-Bezahlformen dem Kunden bei seinem Einkauf im Internet letztlich offeriert werden sollen, bleibt auch in weiterer Zukunft ganz dem Händler überlassen. Er selbst wird anhand von Kriterien wie heutiger und zukünftiger Verbreitung, Reichweite und erkennbarer Kundenakzeptanz, Sicherheitsstandards, Zahlungsausfallrisken, Implementierungsaufwand, Disagio und laufenden Kosten die passende oder passenden Zahlungsvarianten zu ermitteln haben. t Online-Zahlungen nehmen zu Gewiß ist, daß trotz des weiteren Vorherrschens traditioneller Bezahlformen wie der Zahlung nach Rechnung oder per Nachname auch im österreichischen Web in verstärktem Ausmaß online bezahlt wird. So belegt etwa eine umfassende, von der Statistik Austria in mehr als 23.000 Haushalten vorgenommene Erhebung IKT-Einsatz in Haushalten, daß 37 Prozent aller Internet- Einkäufer bereits per Kreditkarte bezahlt und dazu die entsprechenden Kartendaten weitergegeben haben. Die höchsten Nutzungsraten erreichten dabei weibliche Online-Shopper im Alter von mehr als 65 Jahren, von denen 55,6 Prozent beim Zahlungsvorgang eine Kreditkarte verwendeten. Doch auch männliche Käufer von 55 bis 64 Jahre hatten mit 48 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Online- Zahlern aufzuweisen. In absoluten Zahlen lag hingegen die Gruppe der 25- bis 34- jährigen voran, von der mehr als 150.000 zu den Kredit- 8

kartennutzern im Internet zählten. Zu überraschenden Ergebnissen gelangt die Studie jedoch auch bei der Analyse des Einkaufsvolumens im Internet. Während jeweils knapp mehr als 20 Prozent der Online-Shopper bei ihrem Einkauf zwischen 30 und 99 sowie zwischen 100 und 199 Euro ausgegeben hatten, lag der Durchschnittswert der im Internet bestellten Waren und Dienstleistungen bei rund 30 Prozent zwischen 300 und 999 und bei mehr als 7 Prozent sogar über 1.000 Euro. Damit rangieren die österreichischen Internet- User bei der Höhe der Ausgaben deutlich vor den deutschen, von denen im gleichen Beobachtungszeitraum und bei gleicher Berechnungsmethode lediglich 5 Prozent bei ihren Einkäufen mehr als 1.000 Euro, jedoch 27 Prozent zwischen 30 und 99 Euro und 24 Prozent zwischen 100 und 199 Euro ausgegeben hatten. t 20 Prozent der Käufer mit negativen Zahlungserfahrungen Noch wesentlich tiefere Aufschlüsse über das Online- Zahlungsverhalten vermitteln die von der Universität Karlsruhe vor wenigen Monaten präsentierten Ergebnisse der Umfrage Internet-Zahlungssysteme aus der Sicht der Verbraucher. So erklären immerhin knapp mehr als 45 Prozent der 12.000 befragten Surfer, das Internet zum Online-Shopping zu nutzen, wobei rund 80 Prozent von ihnen laut eigenen Angaben beim Bezahlen bisher nur gute Erfahrungen gemacht haben. Was somit bleibt, ist ein doch beachtlich hoher Anteil von 20 Prozent, bei dem nicht alles nach Plan funktionierte. Während die Mehrzahl von ihnen deshalb beim Einkauf vorsichtiger geworden ist und den Anbieter prüft, ehe eine Bestellung abgegeben wird, kauft etwa ein Drittel weiterhin wie gewohnt im Internet ein. Immerhin 10 Prozent der enttäuschten oder verärgerten Online-Shopper haben sich hingegen entschieden, künftighin nicht mehr im Internet zu kaufen. Bei der Frage nach den im Internet bereits benutzten Zahlungsmethoden liegen zwar erwartungsgemäß die papiergebundene Lastschriftabbuchung sowie die Bezahlung mit papiergebundener Rechnung in Front, doch bereits an dritter Stelle liegt die Online-Überweisung, die mit einem Anteil von 67,5 Prozent knapp vor der Nachnahmebezahlung und der Online- Lastschrift sowie mit 48,8 Prozent vor der Kreditkarte liegt. Bezahlt wird im deutschen Web wenn auch in geringerem Ausmaß ebenso per Vorausüberweisung, per Inkasso- oder Billingsystem, via Mobiltelefon und Email und mit Prepaid-Karten, was zusammen einen Cocktail mit insgesamt mehr als einem Dutzend Payment-Ingredienzien ergibt. t Drei Wünsche der Online-Kunden: Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und mehr Information Weshalb greift der Kunde aber zu einer bestimmten Online- Zahlungsmethode? Auch darüber geben die 12.000 befragten Surfer Auskunft: Nicht weniger als 66 Prozent von ihnen sagen weil der Bezahlvorgang benutzerfreundlich ist. Aber gleichzeitig meint man auch mehrheitlich zu exakt 55,5 Was sollte getan werden, um das Bezahlen im Internet attraktiver zu machen? Angaben in vh der Teilnehmer, 3 wichtigsten Punkt Absicherung durch gesetzlichen Rahmen Standardisierung von Internet-Zahlungsverfahren (z.b. einheitliche Formulare) 76,4 mehr Informationen zu Internet-Bezahlsystemen 63,4 Möglichkeit zum Sammeln von Prämien/Bonuspunkten 37,9 Gutschrift oder Werbegeschenk für Erstnutzer 22,0 Prozent man verwende das Zahlungsmittel häufig, weil es von vielen Shops angeboten wird. Und schon danach folgt wieder eine Antwort, die etwas mit Benutzerfreundlichkeit oder Komfort zu tun hat: 40 Prozent bevorzugen eine bestimmte Zahlungsmethode auch deshalb, weil der Aufwand für die Installation oder die Zahlungsabwicklung gering ist. 84,8 Freilich bedeuten diese Zahlen noch lange nicht, daß das Thema Sicherheit keine Rolle mehr spielt. Denn gleichzeitig gestehen 42,8 Prozent der Befragten ein sich generell beim Bezahlen im Internet nicht sicher zu fühlen. Und man ist sich deshalb auch weitgehend darüber einig, daß sehr viel getan werden könnte, um die gegenwärtige Situation zu verbessern: So glauben nicht weniger als 85 Prozent der befragten User, daß das Bezahlen im Netz durch einen gesetzlichen Rahmen abgesichert werden sollte, und 76 Prozent sind der Meinung, daß auch eine Standardisierung der Internet-Zahlungsverfahren zur Attraktivität beitragen würde. Doch die Internet-Kunden weisen mehrheitlich noch auf ein anderes Defizit hin, das wie in Deutschland auch in Österreich schmerzlich verspürt wird: Man wünscht sich einfach mehr Information über Internet-Bezahlsysteme. Ewald Guido Fischer 9