Mobile Zeiten. geschäftsbericht 2010



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Transkript:

Mobile Zeiten geschäftsbericht 2010

Die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe auf einen Blick Wesentliche Kennzahlen 2 2010 2009 Mitglieder zum 31.12. 36.687 35.770 Mitgliederneuzugang 2.002 1.851 Altersrenten zum 31.12. 8.645 8.346 Berufsunfähigkeitsrenten zum 31.12. 548 548 Hinterbliebenenrenten zum 31.12. 3.358 3.358 Beitragseinnahmen in Millionen Euro 408,2 392,0 Versorgungsleistungen in Millionen Euro 348,9 338,4 kosten für den Versicherungsbetrieb in Prozent der Beitragseinnahmen 1,37 1,37 Kapitalanlagen in Millionen Euro 8.402,6 8.009,5 Vermögenserträge in Millionen Euro 402,0 398,7 Nettovermögensrendite in Prozent 4,4 4,2 Bilanzsumme in Millionen Euro 8.515,7 8.116,2

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Auf dem Weg zur ÄVWL 2.0 Nach dem runden Geburtstag im letzten Jahr geht die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe gleich auf die nächste 50 zu: Knapp 50.000 Mitglieder und Rentenbezieher schenken der ÄVWL inzwischen ihr Vertrauen. Vertrauen, das nicht nur auf der umsichtigen Anlagepolitik der ÄVWL, sondern auch auf ihrer Betreuungsqualität und Kommunikation basiert. 3 Die Einführung einer neuen leistungsfähigen Unternehmenssoftware ist hier nur ein Mosaikstein. Ein weiterer ist die verstärkte Nutzung der gewaltigen Kommunikationsmöglichkeiten, die sich im Kosmos von Social Media und mobilem Internet ergeben. Auch wenn manche der im Geschäftsbericht gezeigten Ideen noch Zukunftsmusik sind die Grundmelodie ist klar: Die ÄVWL steht nicht nur stabil, sie geht auch konsequent mit der Zeit! Viel Spaß bei der Lektüre. Der Geschäftsbericht wurde auf PEFC-zertifiziertem Papier aus nach haltiger Forstwirtschaft deutscher Mischwälder gedruckt.

INHALT Web Bilder Videos Maps News Shopping E-Mail Mehr ÄVWL Geschäftsbericht 2010 Ungefähr 1.200.000 Ergebnisse (0,05 Sekunden) Suche Erweiterte Suche Geschäftsbericht ÄVWL Mobile Zeiten. So lautet der Titel des neuen Geschäftsberichts 2010 der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe in Münster... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl Seite 01 Bilder zur ÄVWL Wesentliche Kennzahlen Von Mitgliederzahl über Versorgungsleistungen bis Bilanzsumme: Die Jahre 2010 und 2009 im direkten Vergleich... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/kennzahlen Seite 02 4 Inhaltsverzeichnis Sichtbar, auffindbar, abrufbar: Alle Kapitel des ÄVWL Geschäftsberichts 2010 im Überblick. Mit Seitenzahlen... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/inhalt Seite 04 Vorwort In die Zukunft gehen mit starken Wurzeln. Direkter Dialog, moderne Software und stabilisierte Finanzmärkte waren nur drei der Themen im Geschäftsjahr 2010... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/vorwort Seite 06 Verwaltungsorgane Die Verwaltungsorgane der ÄVWL haben auch in 2010 effizient und erfolgreich zusammengearbeitet. Ihre Kommunikation nach innen und außen wird verstärkt... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/verwaltungsorgane Seite 08 Mitgliedschaft Mitgliedszugang wieder angestiegen. Es konnten 992 Ärztinnen und 1.010 Ärzte neu in das Versorgungswerk aufgenommen werden... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/mitgliedschaft Seite 16 Beiträge Gegenüber 2009 ein Beitragsplus von über 4 Prozent. 2010 wurden Versorgungs abgaben in Höhe von 408,2 Millionen Euro geleistet... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/beitraege Seite 20 Leistungen Über 12.500 Leistungsempfänger bei der ÄVWL. Der Aufwand für Versorgungsleistungen betrug 2010 348,9 Millionen Euro... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/leistungen Seite 22 Volkswirtschaft/Kapitalmärkte Deutsche Wirtschaft mit starkem Wachstumsschub. Nach der stärksten Rezession der Nachkriegszeit schaffte sie 2010 eindrucksvoll die Kehrtwende... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/volkswirtschaft_kapitalmaerkte Seite 26

Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verwaltungsausschusses über Das geschäftsjahr 2010 Webprotokoll sucheinstellungen anmelden Vermögensanlage Renditechancen genutzt zur Nachhaltigkeit verpflichtet. Die ÄVWL ist als langfristig orientierter Investor in der Lage, günstige Einstiegszeitpunkte zu finden... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/vermoegensanlage Seite 32 anzeigen Immobilien Deutlicher Aufschwung an den globalen Immobilienmärkten, die sich aus der Finanzmarktkrise lösen konnten... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/immobilien Seite 34 Spezialfonds Mit Spezialfonds dem Niedrigzinsniveau getrotzt. Fondsperformance getragen durch Schwellenländer und Konjunkturlokomotive Deutschland... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/spezialfonds Seite 38 13 rentenpapiere Gute Performance mit Unternehmensanleihen. Bei den Staatsanleihen hat die ÄVWL hingegen zurückhaltend agiert... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/rentenpapiere Seite 40 darlehen Neue Wege im Darlehensgeschäft. Die ÄVWL ist auf der Suche nach adäquaten Ersatzinvestitionen fündig geworden... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/darlehen Seite 41 Verwaltungskosten Immer eine Meldung wert: unser niedriges Verwaltungskostenniveau. Die Verwaltungskosten bei der ÄVWL betrugen 2010 1,37 Prozent der Beitragseinnahmen... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/verwaltungskosten Seite 42 37 Sonstiges Mit moderner Software in die Zukunft. Die ÄVWL hat sich für die Einführung einer sicheren, flexiblen und leistungsfähigen SAP-Software entschieden... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/sonstiges Seite 43 Jahresabschluss Die Aktiva und Passiva der ÄVWL 2010. Zum Vergleich die Zahlen aus 2009... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/jahresabschluss Seite 45 Bestätigungsvermerk Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rölfs RP AG stellt fest: Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/bestaetigungsvermerk Seite 49 risiko- und Prognosebericht Identifikation und Bewertung von Risiken, Beurteilung der Risikotragfähigkeit des Versorgungswerkes, Risikomanagement, Risikostrategie, Prognosebericht... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/risikoundprognosebericht Seite 50 43 seo suchmaschinenoptimierung oder search engine optimi zation (seo) sind Maßnahmen, die dazu dienen, dass Webseiten im suchmaschinenranking auf höheren plätzen erscheinen. (Quelle: Wikipedia)

Vorwort In die Zukunft gehen mit starken Wurzeln. 6 DR. RER. POL. ANDREAS KRETSCHMER Hauptgeschäftsführer Markus Altenhoff Geschäftsführer Kapitalanlage Im vergangenen Jahr ist die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe 50 Jahre alt geworden. Doch alt sind wir deswegen noch lange nicht. Im Gegenteil: Immer wieder wollen und müssen wir uns auf neue Ideen und Möglichkeiten einstellen, um mit unseren Mitgliedern gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Unser Jubiläumsjahr 2010 stand deshalb ganz im Zeichen der (kommunikativen) Erneuerung. Die Zeiten ändern sich, und damit auch der Dialog mit unseren Mitgliedern.

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Kommunikation ist heute vor allem eines: schnell, mobil, flexibel. Über internetfähige Smartphones und TabletPCs ist Kommunikation jederzeit und von jedem Ort möglich. Vor allem für junge Leute ersetzt das Treffen in virtuellen sozialen Netzwerken mehr und mehr das persönliche Beisammensein. Diesem Trend wollen wir uns nicht verschließen und den mobilen Dialog mit unseren Mitgliedern anstoßen. Künftig wollen wir Sie nicht mehr nur über die klassischen Kommunikationswege Telefon, Post und Internet erreichen, sondern auch über soziale Netzwerke wie beispielsweise XING. So werden wir direkter und schneller mit Ihnen kommunizieren. Der vorliegende Geschäftsbericht gibt Ihnen eine konkrete Vorstellung davon, wie diese neuen Kommunikationswege aussehen können. Unsere Aufgabe für das aktuelle Jahr wird es sein, die für unsere Mitglieder am besten geeigneten Möglichkeiten zu definieren. Moderne Software Mindestens ebenso flexibel wie der Mitglieder-Dialog muss die Mitglieder-Verwaltung sein. Unsere aktuell 37.000 Mitglieder und 12.500 Rentenbezieher haben ein Recht darauf, dass ihre Rentenangelegenheiten schnell und zuverlässig abgewickelt werden. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr beschlossen, auf eine neue, leistungsfähige Software der Firma SAP umzustellen. Der Umsetzungsprozess läuft und wird uns auch in diesem Jahr beschäftigen. Die SAP-Lösung ist für die ÄVWL aus mehreren Gründen die beste: SAP hat bereits für andere Versorgungswerke Software-Lösungen entwickelt, sodass wir hier entsprechendes Know-how und Kooperationsmöglichkeiten nutzen konnten. Nicht zuletzt unterstützt die SAP-Software unseren Weg hin zu einer mobilen Kommunikation über E-Mail und Internet. möglich. Unser Zugpferd sind dabei nach wie vor Immobilien. Da sich dieser Markt als einer der ersten von der Finanzkrise erholt hat, konnten wir hier profitieren. Vor allem mit der im vergangenen Jahr eingeleiteten Fokussierung auf Wohnimmobilien in deutschen Ballungszentren haben wir alles richtig gemacht. Einen deutlichen Zugewinn brachten auch unsere Geschäftsimmobilien in Londoner Citylagen, denn sie erfuhren im letzten Jahr eine erfreuliche Wertsteigerung. Unsere insgesamt hohe Immobilienquote von 19 Prozent der Bilanzsumme liefert somit einen stabilen Renditebeitrag zum Gesamtergebnis. Ausgezeichnete Beitragsproduktivität Für unsere umsichtige Anlagepolitik bringen uns unsere Mitglieder deutliches Vertrauen entgegen, was uns sehr freut: Immer häufiger entscheiden sie sich für zusätzliche Beitragszahlungen, sodass wir die durchschnittlich gezahlte Versorgungsabgabe im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent steigern konnten. Diese ausgezeichnete Beitragsproduktivität kommt unseren Mitgliedern direkt zugute: Die so gewonnenen Mittel eröffnen uns Spielräume, die wir zur Rücklagenbildung und zur Dynamisierung der Renten um voraussichtlich 1 Prozent nutzen werden. Unterm Strich ist unsere Strategie im vergangenen Jahr also aufgegangen: Mit einer wirtschaftlichen Rendite von 6,1 Prozent und einer Nettovermögensrendite von 4,4 Prozent liegen wir deutlich über dem Rechnungszins von 4,0 Prozent. Ein Ergebnis, das uns sehr zufriedenstellt und mit dem wir im Sinne unserer Mitglieder weiter erfolgreich wirtschaften werden. 7 Stabilität durch Immobilien Während unsere Kommunikation sich also im Umbruch befindet, setzen wir im Bereich der Kapitalanlage umso mehr auf Stabilität und Kontinuität und halten die Risiken so gering wie DR. RER. POL. ANDREAS KRETSCHMER Hauptgeschäftsführer Markus Altenhoff Geschäftsführer Kapitalanlage

Verwaltungsorgane 8 Interaktion. Die Verwaltungsorgane haben auch in 2010 effizient und erfolgreich zusammengearbeitet. Ihre Kommunikation nach innen und außen wird weiter verstärkt: Die ÄVWL goes XING.

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 9

10 Verwaltungsorgane

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Sorgfältig und sachkundig die Arbeit im Aufsichtsausschuss Der Aufsichtsausschuss kam im Geschäftsjahr 2010 zu fünf Sitzungen zusammen. Eine Sitzung fand gemeinsam mit dem Verwaltungsausschuss statt. Der Aufsichtsausschuss hat die ihm gemäß der Satzung auferlegten Aufgaben mit großer Sorgfalt durchgeführt. Besonders hervorzuheben ist, dass der Aufsichtsausschuss wie in den Vorjahren vom Verwaltungsausschuss und von der Geschäftsführung frühzeitig in wichtige anstehende Entscheidungen eingebunden wurde und dass die Zusammenarbeit von großem gegenseitigem Vertrauen begleitet war. Dafür danke ich im Namen des Aufsichtsausschusses sehr. Die Mitglieder des Aufsichtsausschusses wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr neu gewählt, wobei einige Ausschussmitglieder neu in das Gremium aufgenommen wurden. Für das Vertrauen, das mir bei der Wiederwahl als Vorsitzender des Ausschusses von meinen Kolleginnen und Kollegen entgegengebracht wurde, bedanke ich mich an dieser Stelle herzlich. Um die von der Finanzaufsicht NRW geforderte Sachkunde der ehrenamtlichen Ausschussmitglieder zu schulen, wurde gemeinsam mit dem Aufsichtsausschuss der Ärzteversorgung Land Brandenburg eine gemeinsame Sitzung durchgeführt, zu der eine fachkundige Referentin eingeladen war. Diese Veranstaltung wurde sehr positiv aufgenommen und es soll auch zukünftig angesichts der immer komplexer werdenden Aufgaben des Ausschusses weitere solcher Fortbildungen geben. Mit der Neuwahl der Mitglieder des Aufsichtsausschusses wurde auch das Audit Committee, das sich aus den Reihen des Aufsichtsausschusses und dem Hauptgeschäftsführer zusammensetzt, gewählt. Das Audit Committee soll bei Bedarf kurzfristig zusammentreten und Entscheidungen des Aufsichtsausschusses vorbereiten. Wie im letztjährigen Geschäftsbericht bereits ausgeführt, wurde mit der Firma Rölfs und Partner ab dem Geschäftsjahr 2009 ein neuer Wirtschaftsprüfer vom Aufsichtsausschuss ausgewählt. Der erste geprüfte Jahresabschluss hat gezeigt, dass die Auswahl richtig war, denn es handelt sich um eine erfahrene Prüfungsgesellschaft, die auch andere berufsständische Versorgungswerke zu ihren Kunden zählt und deshalb große Erfahrungen auf diesem Gebiet in die Prüfung einbringen kann. Angesichts der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise sind vom Finanzministerium als Aufsichtsbehörde für die berufsständischen Versorgungswerke in Nordrhein-Westfalen die Anforderungen an das Risikomanagement erheblich verschärft worden. Die Neufassung der Versicherungsaufsichtsverordnung NRW verlangt genauso wie der Anforderungs katalog der Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrich- 11 XING ist eine webbasierte Plattform, in der natürliche Personen vorrangig ihre geschäftlichen Kontakte zu anderen Personen verwalten können. Das System zählt zur sogenannten sozialen Software und ist eines von mehreren webbasierten sozialen Netzwerken. Kernfunktion ist das Sichtbarmachen des Kontaktnetzes; beispielsweise kann ein Benutzer abfragen, über wie viele Ecken also über welche anderen Mitglieder er einen anderen kennt, dabei wird das sogenannte Kleine-Welt- Phänomen sichtbar. Daneben bietet das System zahlreiche Community-Funktionen wie Kontaktseite, Suche nach Interessengebieten, Unternehmenswebseiten und 39.004 deutschsprachigen Gruppen. (Quelle: Wikipedia)

Verwaltungsorgane Mitglieder Aufsichtsausschuss (bis 06.04.2010) Karl-Heinz Müller, Lage Vorsitzender Dr. med. Klaus Reinhardt, Bielefeld Stellvertretender Vorsitzender Peter BuSSmann, Ense Dr. med. Peter Czeschinski, Telgte Dr. med. Arnold Greitemeier, Gelsenkirchen Dr. med. Claudia Kramer-Cannon, Bielefeld Dr. med. Beate Nölle, Dortmund Dr. med. Hans-Ulrich Schröder, Gütersloh Dr. med. Frank-Eugen Skrotzki, Dülmen Karl-Heinz Müller Wiedergewählter Vorsitzender des Aufsichtsausschusses 12 Dr. med. Helmut StodolliCK, Dortmund Dr. med. Paul Weyand, Bochum Dr. med. Ingeborg Wolf, Münster Mitglieder Aufsichtsausschuss (ab 07.04.2010) Karl-Heinz Müller, Lage Vorsitzender Dr. med. Claudia Kramer-Cannon, Bielefeld Stellvertretende Vorsitzende Dr. med. Frank Berlage, Paderborn Peter BuSSmann, Ense Prof. Dr. med. Arnt-René Fischedick, Münster Dr. med. Arnold Greitemeier, Gelsenkirchen Dr. med. Karl-Heinz Pfetsch, Salzkotten Dr. med. Dr. phil. Ursula Pruss-Kaddatz, Bielefeld Barbara Spill-Doleschal, Dortmund Dr. med. Andreas Weber, Bochum Dr. med. Paul Weyand, Bochum Bärbel Wiedermann, Dortmund tungen (ABV) eine Ausweitung der Risiko betrachtung über die Kapitalanlage hinaus auch auf die Bereiche Versicherungsbetrieb sowie Mitglieder- und Rentenbestand. Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, hat der Aufsichtsausschuss eine Überarbeitung des bereits bestehenden Risikohandbuchs zusammen mit einem externen Berater veranlasst. Der Aufsichtsausschuss hat die inzwischen abgeschlossenen Aktualisierungen zustimmend zu Kenntnis genommen und ist überzeugt, dass mit dieser Maßnahme die stabile Weiterentwicklung der ÄVWL zum Wohle ihrer Mitglieder und Rentenbezieher gewährleistet ist. Auch der Aufsichtsbehörde wurde das neue Risikohandbuch im Dezember 2010 vorgestellt und sie hat sich sehr positiv dazu geäußert. Weiterhin ist auch die Corporate Governance Regelung, die bereits mehrere Jahre diskutiert wurde und über die ich vor der Kammerversammlung bereits berichtet habe, inzwischen zu einem guten Abschluss gekommen. Der Aufsichtsausschuss hat die vom internen Corporate-Governance-Arbeitskreis vorgelegte Lösung genehmigt. Die Corporate Governance Regelung hat einen rechtlichen und faktischen Ordnungsrahmen zum Inhalt und macht die Leitlinien der Geschäftspolitik der ÄVWL publik. Ziel dieses Kodexes ist es, eine verantwortungsvolle und auf Beständigkeit, Vertrauen und langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle der ÄVWL zu ermöglichen und sicherzustellen. Der Aufsichtsausschuss ist überzeugt, dass mit diesem Vertragswerk das Vertrauen der Geschäftspartner sowie der Mitglieder und Rentenbezieher in das Versorgungswerk gestärkt wird.

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Bewährte Spitze, neue Aufgaben: Der Verwaltungsausschuss bringt Kontinuität und Erneuerung in Einklang 13 Das neue Verwaltungsgremium. Von links: Dr. med. Anne Bunte, Dr. med. Bernhard Bedorf, Dr. med. Günter Kloos, Rechtsanwalt Frank Stiewe, Prof. Dr. med. Ingo Flenker, Prof. Dr. Thomas Langer, Dr. med. Peter Czeschinski Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses trafen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr zu dreizehn Sitzungen. Die Aufgaben des Verwaltungsausschusses sind in der Satzung geregelt und bestehen unter anderem darin, die Geschäfte zu führen und die Beschlüsse der Kammerversammlung und des Aufsichtsausschusses umzusetzen. Der Verwaltungsausschuss wurde im November 2009 von der Kammerversammlung neu gewählt und trat im April 2010 sein Amt an. Die Wiederwahl des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden für weitere fünf Jahre ist ein Vertrauensbeweis, für den die beiden Vorsitzenden herzlich danken. Die Zusammenarbeit des Verwaltungsausschusses mit der Geschäftsführung und mit der Verwaltung ist eng und vertrauensvoll. Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe für ihr Engagement, das sie im abgelaufenen Geschäftsjahr gezeigt haben.

Verwaltungsorgane Gut aufgestellte Kapitalanlagen haben eine wirtschaftliche Rendite von 6,1 Prozent und eine Nettorendite von 4,4 Prozent erwirtschaftet. 14 Durch die Einführung einer neuen SAP-Software musste insbesondere von der Mitglieder- und Rentenabteilung, der Abteilung Informationstechnik und dem Rechnungswesen eine hohe Arbeitsbelastung in Kauf genommen werden. Die Vorbereitungen der Einführung laufen auf Hochtouren, die komplette Umstellung ist für den Herbst 2011 terminiert. Aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise, die im Jahr 2008 ihren Höhepunkt erlebte, verschärften die Aufsichtsbehörden die Vorschriften für die Kapitalanlage. Das Finanzministerium als Aufsichtsbehörde für die Versorgungswerke in Nordrhein-Westfalen sieht für die großen Versorgungswerke, zu denen auch die ÄVWL zu rechnen ist, eine Sicherheitsrücklage von 2 Prozent bezogen auf die Deckungsrückstellung als notwendig an. Mittelfristig sei, so die Aufsichtsbehörde, eine Sicherheitsrücklage in Höhe von 5 Prozent anzustreben. Aufgrund dieser Vorgaben musste die Satzung entsprechend geändert werden. Die neue Satzungsregelung sieht vor, dass die Sicherheitsrücklage 2 Prozent der Deckungsrückstellung erreichen muss und auf Beschluss der Gremien flexibel bis auf 5 Prozent aufgebaut werden kann, wenn die versicherungsmathematischen Voraussetzungen dafür vorliegen. Zum Ende des Jahres 2010 beträgt die Sicherheitsrücklage nunmehr 2,4 Prozent und einschließlich der stillen Reserven aus dem Kapitalanlagebereich werden sogar 6,9 Prozent der Deckungsrückstellung erreicht. Damit ist die ÄVWL auch bei hektischen Kapitalmärkten so solide abgesichert, um größere Schwankungen ausgleichen zu können. In der Kapitalanlage sind im abgelaufenen Geschäftsjahr einige wichtige strategische Entscheidungen getroffen worden. Nachdem das normale Darlehensgeschäft aufgrund des niedrigen Zinsniveaus nicht mehr die notwendige Rendite von 4 Prozent erbrachte, wurde dafür Ersatz gesucht und mit den Investitionen unter anderem in die Kavernenfonds und in Infrastrukturmaßnahmen auch gefunden. Auch der Entschluss, in Wohnimmobilien in Ballungsräumen innerhalb Deutschlands mit Zukunftsperspektive zu investieren, ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Die Kapitalanlage steht in Zeiten einer europäischen Schuldenkrise und eines langfristig niedrigen Zinsniveaus vor großen Herausforderungen. Desto höher ist es zu bewerten, dass mit einer wirtschaftlichen Rendite in Höhe von 6,1 Prozent und einer Nettorendite von 4,4 Prozent im Jahr 2010 der Rechnungszins von 4 Prozent erneut deutlich übertroffen werden konnte. Bei der wirtschaftlichen Rendite werden auch die Zuwächse bei den stillen Reserven in das Ergebnis mit einbezogen. Der Verwaltungsausschuss hat sich auch bewusst dafür entschieden, den Rechnungszins auf dem Niveau von 4 Prozent zu belassen. Dieser Beschluss beweist, dass die ÄVWL überzeugt ist, dass sie in der Kapitalanlage gut und stabil aufgestellt ist, um die kommenden Herausforderungen sicher und zum Wohl der Mitglieder meistern zu können. Die Mitglieder der ÄVWL haben ihr Vertrauen in die ÄVWL erneut bewiesen, indem sie bedeutend mehr Beiträge als im Jahr zuvor in das Versorgungswerk einzahlten. Immer mehr

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Mitglieder Verwaltungsausschuss (bis 06.04.2010) Dr. med. Günter Kloos, Gelsenkirchen Vorsitzender Prof. Dr. med. Ingo Flenker, Sprockhövel Stellvertretender Vorsitzender Dr. med. Burkhardt Budde, Münster Dr. med. Anne Bunte, Bielefeld Dr. med. Rudolf Kaiser, Münster Dr. Med. Günter Kloos Wiedergewählter Vorsitzender des Verwaltungsausschusses Hans-Jürgen Knecht, Düsseldorf (verstorben am 22.09.2009) Dipl.-Mathematiker Prof. Dr. Thomas Langer, Nottuln Lehrstuhl für Finanzierung, Universität Münster Mitglieder nehmen angesichts der steigenden Rentenbesteuerung die Möglichkeiten von zusätzlichen freiwilligen Beitragszahlungen wahr, um ihre Rentenanwartschaften zu erhöhen. Somit konnte die durchschnittlich gezahlte Versorgungsabgabe um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die Kammerversammlung im Juni des vergangenen Geschäftsjahres hat ferner beschlossen, die laufenden Renten und Rentenanwartschaften zum 01.01.2011 um 0,5 Prozent zu erhöhen. Um die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen der ÄVWL und ihren Mitgliedern und Rentenbeziehern zu erweitern, wird die ÄVWL künftig auch in den sozialen Medien wie Xing etc. vertreten sein. Diese internetbasierten Plattformen finden in der heutigen Zeit vor allem bei den jüngeren Generationen immer mehr Anhänger. Die ÄVWL als modernes Versorgungswerk erschließt sich diese zusätzlichen Möglichkeiten und bietet allen Mitgliedern und Geschäftspartnern, natürlich auch den Medizinstudenten als zukünftigen Mitgliedern eine ergänzende und vor allem schnelle Plattform zum Austausch von Fakten und weiterführenden Informationen über die ÄVWL. Frank Stiewe, Unna Rechtsanwalt Mitglieder Verwaltungsausschuss (ab 07.04.2010) Dr. med. Günter Kloos, Gelsenkirchen Vorsitzender Prof. Dr. med. Ingo Flenker, Sprockhövel Stellvertretender Vorsitzender Dr. med. Bernhard Bedorf, Gladbeck Dr. med. Anne Bunte, Bielefeld Dr. med. Peter Czeschinski, Telgte Prof. Dr. Thomas Langer, Nottuln Lehrstuhl für Finanzierung, Universität Münster Frank Stiewe, Unna Rechtsanwalt 15

16 Mitgliedschaft

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Vernetzung. Rund 37.000 Mitgliedern, 12.500 Rentenbeziehern und allen künftigen Ärztinnen und Ärzte in Westfalen-Lippe könnte das gefallen: Die ÄVWL wird in Zukunft mit einem eigenen Unternehmensporträt im Netz der unbegrenzten Möglichkeiten vertreten sein. 17

MITGLIEDSCHAFT mitgliederneuzugang Abgabenfreie Mitglieder 2.000 4.000 903 944 991 913 882 1.010 1.500 1.839 2.105 3.000 1.551 626 520 617 587 572 528 559 507 582 550 822 903 906 905 969 992 1.000 500 649 538 641 538 655 544 633 568 650 596 774 671 999 847 1.280 1.054 1.258 1.463 1.691 2.000 1.000 2000 2002 2004 2006 2008 2010 0 2000 2002 2004 2006 2008 2010 0 Ärztinnen Ärzte Ärztinnen Ärzte Mitgliederzugang wieder angestiegen 18 In Westfalen-Lippe ist der Neuzugang im Jahr 2010 erneut angestiegen. Es konnten 992 Ärztinnen und 1.010 Ärzte neu in das Versorgungswerk aufgenommen werden. Nach dem im Jahr 2005 von den Versorgungswerken eingeführten Lokalitätsprinzip führt die Aufnahme der ärztlichen Tätigkeit im Kammerbereich zu einer Pflichtmitgliedschaft im betreffenden Versorgungswerk. Das Versorgungswerk spricht keine Befreiung zugunsten des bisher zuständigen Versorgungswerks mehr aus. Dies führt dazu, dass der Zugang an neuen Mitgliedern in den Versorgungswerken seit 2005 stark angewachsen ist. Das Lokalitätsprinzip ist auch dafür verantwortlich, dass sich ab dem Jahr 2005 demgegenüber auch die Mitgliederabgänge erhöht haben, denn die Ärztinnen und Ärzte, die den Kammerbereich Westfalen-Lippe verlassen, haben nicht mehr die Wahlfreiheit, sich für eine Fortsetzung der Mitgliedschaft bei der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe zu entscheiden. Im Jahr 2010 wurden für 531 Mitglieder die eingezahlten Beiträge an das neu zuständige Versorgungswerk übergeleitet. Im Jahr 2009 waren es 552 Mitglieder. Diejenigen Mitglieder, die aufgrund der Überleitungsbestimmungen ihre eingezahlten Beiträge nicht in das neue Versorgungswerk mitnehmen können, treten in die sogenannte abgabenfreie Mitgliedschaft ein. Dies bedeutet, sie lassen die eingezahlten Beiträge rentenwirksam bei der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe stehen, ohne dass sie Beiträge leisten. Die Zahl der abgabenfreien Mitgliedschaften erhöhte sich auf 3.796 zum 31.12.2010 gegenüber 3.302 zum Ende des Jahres 2009. Die Gesamtmitgliederzahl ist zum 31.12.2010 auf 36.687 Mitglieder gestiegen. Dies ist ein Zuwachs um 2,6 Prozent. Die beitragszahlenden Mitglieder sind um 1,3 Prozent auf 32.891 Ärztinnen und Ärzte angewachsen. Unterteilt nach ihrem Berufsstatus sind von den beitragszahlenden Mitgliedern 39,6 Prozent selbstständig und 55,5 Prozent im Angestelltenverhältnis tätig. Unter Sonstige sind die arbeitslosen Mitglieder mit einem Anteil von 0,6 Prozent sowie Mitglieder, die sich im Mutterschutz bzw. Elternurlaub befinden, und diejenigen Mitglieder, die kurzfristig keine ärztliche Tätigkeit ausüben, mit einem Anteil von 4,9 Prozent zusammengefasst. Die Gesamtmitgliederzahl ist zum 31.12.2010 auf 36.687 Mitglieder gestiegen. Dies ist ein Zuwachs um 2,6 Prozent. Die beitragszahlenden Mitglieder sind um 1,3 Prozent auf 32.891 Ärztinnen und Ärzte angewachsen.

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Zusammensetzung des Beitragszahlenden mitgliederbestandes Angestellte Mitglieder 55,5 % Selbstständige Mitglieder 39,6 % Sonstige 4,9 % Im vergangenen Jahr schenkten 36.687 Mitglieder der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe ihr Vertrauen. Dieses Vertrauen ist für uns die schönste Anerkennung unserer Arbeit. MITGLIEDERBEWEGUNG 2010 ÄRZTINNEN ÄRZTE INSGESAMT VORJAHR 19 Gesamtmitglieder zum 01.01.2010 14.918 20.852 35.770 35.096 + Zugänge Erstzahler 2010 992 1.010 2.002 1.851 + Zugänge Reaktivierte 2010 6 1 7 8 Abgänge 2010 408 684 1.092 1.185 Gesamtmitglieder zum 31.12.2010 15.508 21.179 36.687 35.770 Abgabenfreie Mitglieder zum 31.12.2010 1.691 2.105 3.796 3.302 Beitragszahlende Mitglieder zum 31.12.2010 13.817 19.074 32.891 32.468 Grund des Ausscheidens ÄRZTINNEN ÄRZTE INSGESAMT VORJAHR Tod 13 24 37 36 Berufsunfähigkeit 29 31 60 62 Altersrente 101 360 461 528 Überleitung an ein anderes Versorgungswerk 264 267 531 552 Sonstiger Abgang 1 2 3 7 Gesamt 408 684 1.092 1.185 FACEBOOK ist eine Website zur Bildung und Unterhaltung sozialer Netzwerke, die der Facebook Inc. mit Sitz im kalifornischen Palo Alto gehört. Die Plattform war im Februar 2004 erstmals zugänglich und erreichte im Januar 2011 nach eigenen Angaben 600 Millionen aktive Nutzer weltweit. In Deutschland wird das Netzwerk mittlerweile von nahezu 16 Millionen Menschen genutzt. (Quelle: Wikipedia)

Beiträge Entwicklung der Beitragseinnahmen In Millionen Euro 500 19 270,3 21,1 280,4 16,9 284,0 17,8 304,1 16,5 310,2 15,3 323,9 14,9 335,7 18,7 346,7 21,2 357,1 22,4 369,6 22,8 385,4 400 300 200 100 2000 2002 2004 2006 2008 2010 0 Grundversorgung Andere 20 Gegenüber 2009 ein Beitragsplus von über 4 Prozent Im Geschäftsjahr 2010 wurden von unseren Mitgliedern Versorgungsabgaben zur Grundversorgung in Höhe von 385,4 Millionen Euro geleistet. Dies bedeutet eine Stei gerung von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Jahr 2009 hatte mit einer Beitragssteigerung von 3,5 Prozent abgeschlossen. Daneben gingen noch Beiträge aus Nachversicherungen für aus dem Beamtenstatus ausgeschiedene Ärztinnen und Ärzte sowie Beiträge aus Überleitungen anderer ärztlicher Versorgungswerke in Höhe von insgesamt 9,9 Millionen Euro (Vorjahr: 10,7 Millionen Euro) ein. Die Freiwillige Zusatzversorgung war wie schon in den Vorjahren auch im Jahr 2010 bei unseren Mitgliedern stark gefragt. Dort dürfen die Mitglieder einzahlen, die bereits in der Grundversorgung die höchstmögliche Versorgungsabgabe geleistet haben. Insgesamt wurden von 1.506 Mitgliedern (Vorjahr: 1.360, 2008: 1.165) 12,9 Millionen Euro gezahlt. Damit wurde die Bei tragssumme des Vorjahres um 1,2 Millionen Euro bzw. um 10,3 Prozent übertroffen. Die gesamten Beitragseinnahmen betrugen somit 408,2 Millionen Euro, nach 392,0 Millionen Euro im Jahr 2009. Dies ist ein Zuwachs um 4,1 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent). Mit diesem Ergebnis hat sich die positive Entwicklung der Beitragseinnahmen auch im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter fortgesetzt. Gründe für die steigenden Beitragseinnahmen sind sicherlich auf der einen Seite das Alterseinkünftegesetz, das ab dem 01.01.2005 eine höhere steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge zum Versorgungswerk erlaubt. Auf der anderen Seite jedoch dürften auch viele Mitglieder erkannt haben, dass durch das Alterseinkünftegesetz und die damit eingeführte nachgelagerte Besteuerung die später zu erwartende Nettorente aufgrund der höheren Besteuerung niedriger ausfallen wird als bisher angenommen. Durch höhere Einzahlungen und durch die Teilnahme an der Freiwilligen Zusatzversorgung kann dieser Nachteil, zumindest teilweise, ausgeglichen werden. Unsere Mitglieder werden hinsichtlich der Möglichkeiten einer freiwilligen Beitragsaufstockung innerhalb unserer Versorgungseinrichtung intensiv beraten. Aus dem Beitragseingang in der Grundversorgung ergibt sich gemäß 26 der Satzung eine durchschnittliche Versorgungsabgabe in Höhe von 12.348 Euro, was einer Steigerung von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (12.024 Euro) entspricht. Die durchschnittliche Versorgungsabgabe des Jahres 2010 ist für die Mitglieder, die nicht als Angestellte den Pflichtbeitrag wie in der gesetzlichen Rentenversicherung zu leisten haben, also im Wesentlichen für die selbstständig tätigen Mitglieder, Grundlage für die zu leistenden Versorgungsabgaben des Jahres 2012. Auf der Grundlage der festgestellten durchschnittlichen Versorgungsabgabe ergeben sich für das Jahr 2012 folgende Versorgungsabgaben: Pflichtabgabe Höchstabgabe 13.582,80 Euro / Jahr 16.052,40 Euro / Jahr

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Anteil der Höchstabgabenzahler 35 24,5 23,5 21,5 21,5 21,7 22,6 24,5 26,7 28,1 28,7 30,0 30 25 20 15 10 5 2000 2002 2004 2006 2008 2010 0 in Prozent der selbstständigen Mitglieder 21 Für die vom Pflichtbeitrag in der gesetzlichen Rentenversicherung abhängigen Mitglieder steht der Beitrag für das Jahr 2012 noch nicht fest, da die Beitragsbemessungsgrenze und der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung erst gegen Ende des Jahres 2011 festgelegt werden. Ein weiterer Zuwachs bei den Höchstabgabenzahlern Von den selbstständig tätigen Mitgliedern unseres Versorgungswerkes zahlten im Geschäftsjahr 2010 3.907 (Vorjahr: 3.758) Ärztinnen und Ärzte das 1,3-Fache der durchschnittlichen Versorgungsabgabe des vorletzten Geschäftsjahres (Höchstabgabe). Dies ist ein Anstieg um 149 Mitglieder. Der Anteil der Höchstabgabenzahler an den selbstständigen Mitgliedern stieg von 28,7 Prozent im Jahr 2009 auf 30,0 Prozent im Jahr 2010. Das 1,1-Fache der durchschnittlichen Versorgungsabgabe des vorletzten Geschäftsjahres (Pflichtabgabe) müssen diejenigen selbstständigen Mitglieder entrichten, die eine bestimmte Einkommensgrenze überschreiten. Im Jahr 2010 ist die Zahl dieser Beitragsgruppe von 5.232 auf 5.327 gestiegen. Die Gruppe derer, die sich als selbstständig tätige Mitglieder in der Anlaufphase ihrer Praxistätigkeit befinden, sowie die Gruppe derer, die sich anhand des Einkommensteuerbescheides mit 14 Prozent des Praxisgewinns zu den Versorgungsabgaben veranlagen lassen, umfasste im abgelaufenen Geschäftsjahr 3.783 Ärztinnen und Ärzte (Vorjahr: 4.125). Diese Entwicklung lässt einen positiven Trend erkennen, da sich seit mehreren Jahren die Anzahl dieser Mitglieder nicht mehr erhöht hat bzw. in den vergangenen Geschäftsjahren sogar abgesunken ist. Die Gruppe der Mitglieder, die den Pflichtbeitrag wie in der gesetzlichen Rentenversicherung zahlen, ist die größte Mitgliedergruppe der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe. Es handelt sich hierbei um angestellt tätige Mitglieder, die bis auf wenige Ausnahmen (8 Mitglieder) von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung zugunsten der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe befreit sind. Diese zahlen den Beitrag, den sie ansonsten an die gesetzliche Rentenversicherung zu zahlen hätten. Bei einem monatlichen Bruttogehalt von 5.500 Euro oder darüber musste der Höchstbeitrag von 1.094,50 Euro monatlich entrichtet werden. Der Beitrag der von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung befreiten Mitglieder wird je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen. Von diesen angestellt tätigen Mitgliedern entrichtet eine steigende Zahl von Ärztinnen und Ärzten einen zusätzlichen freiwilligen Beitrag. Diese Mitglieder stocken ihren Pflichtbeitrag auf die Höchstabgabe auf. Im Jahr 2010 nutzten 1.275 angestellte Mitglieder (Vorjahr: 1.207) die Beitragsmöglichkeiten der Grundversorgung vollkommen aus. Zu diesem zusätzlichen Beitrag zahlt der Arbeitgeber keinen Zuschuss.

Leistungen Service. Wer über die ÄVWL vorsorgt, ist sehr gut versorgt. Wie viel bringt wie viel? Diese Frage können wir künftig noch schneller beantworten, denn wir stellen unsere IT 2011 noch besser auf: mit einer neuen, leistungsfähigen SAP-Software. Ist das neue System implementiert, kümmern sich unsere IT-Experten ab dem nächsten Jahr um eine App, mit der Sie dann einen mobilen Rentenrechner nutzen können. 22 Über 12.500 Leistungsempfänger bei der ÄVWL Der Aufwand für Versorgungsleistungen aus der Grundversorgung betrug im Jahr 2010 341,8 Millionen Euro nach 331,0 Millionen Euro im Jahr 2009. Dies ist ein Anstieg um 3,3 Prozent. Der Zuwachs ist vor allem mit dem Anstieg der Renten leistungen für die Altersrente zu begründen. Aus der Freiwilligen Zusatzversorgung wurden 7,1 Millionen Euro (Vorjahr: 7,4 Millionen Euro) an Versorgungsleistungen gezahlt. Der Rückgang der Versorgungsleistungen bei der Freiwilligen Zusatzversorgung ist damit zu begründen, dass im Jahr 2010 keine Kapitalabfindungen anstelle einer Altersrente gezahlt wurden. Diese sind auch nur noch für Rentenanwartschaften, die bis zum 31.12.2004 begründet wurden, möglich. Die Entwicklung der Versorgungsleistungen verläuft im Rahmen der im versicherungsmathematischen Gutachten niedergelegten Entwicklung. Die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe ist, wie andere Zahlstellen für Renten auch, nach dem Sozialgesetzbuch V verpflichtet, für krankenversicherungspflichtige Rentenbezieher die Kran-

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Aufwendungen für Versorgungsleistungen (Grundversorgung) 2010 166,5 180,1 205,5 225,9 245,3 266,5 284,3 298,1 315,6 331,0 341,8 350 300 250 200 150 100 50 2000 2002 2004 2006 2008 2010 0 In Millionen Euro kenversicherungs- und Pflegeversicherungsbeiträge von der Rente einzubehalten und an die Krankenkassen abzuführen. Im Dezember 2010 waren davon 1.313 Rentenbezieher betroffen. Im Gesamtjahr 2010 sind den gesetzlichen Krankenkassen auf diesem Wege 3,5 Millionen Euro Krankenversicher ungsbeiträge und 0,5 Millionen Euro Pflegeversicherungsbeiträge zugeflossen. Die Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen- Lippe hat mit Beschluss vom 19.09.2009 für die Grundversorgung die allgemeine Rentenbemessungsgrundlage bei 45.765 Euro ab Januar 2010 unverändert gelassen. Gleichzeitig wurde beschlossen, die laufenden Renten aus der Grundversorgung und die bestehenden Anwartschaften und laufenden Renten aus der Freiwilligen Zusatzversorgung zum 01.01.2010 ebenfalls nicht zu erhöhen. Altersrenten Der Bestand an gezahlten Altersrenten hat sich zum 31.12.2010 von 8.346 auf 8.645 erhöht. 499 (Vorjahr: 580) Mitglieder bekamen 2010 erstmals eine Altersrente ausgezahlt. 200 (Vorjahr: 199) Altersrentner sind im Geschäftsjahr 2010 verstorben. Von den Rentenzugängen des Jahres 2010 waren 47,8 Prozent vorgezogene Altersrenten, 42,9 Prozent Regelaltersrenten mit Vollendung des 65. Lebensjahres, 2,8 Prozent der Altersrenten 23 Aufwand für Versorgungsleistungen 2010 Leistungsart GRUNDVERSORGUNG freiw. Zusatzversorg. GESAMT VORJAHR Altersrenten 265,9 6,2 272,1 261,4 Berufsunfähigkeitsrenten 14,9 0,1 15,0 15,4 Witwen-/Witwerrenten 48,4 0,7 49,1 47,9 Waisen-/Halbwaisenrenten 1,9 0,0 1,9 1,9 Kinderzuschüsse 5,6 0,1 5,7 5,8 Sterbegeld 0,8 0,0 0,8 1,0 Kapitalabfindung bei Wiederverheiratung 0,1 0,0 0,1 0,1 Kapitalabfindung anstelle einer Altersrente 0,0 0,0 0,0 0,5 Zuschüsse zu Rehamaßnahmen 0,1 0,0 0,1 0,2 Rückstellung für Versorgungsausgleich gegenüber der gesetzlichen RV 4,1 0,0 4,1 4,2 Gesamt 341,8 7,1 348,9 338,4 In Millionen Euro

Leistungen Übersicht über die zu- und abgänge bei den einzelnen rentenarten im jahr 2010 Rentenart ANZAHL ZUM 01.01.2010 Zugänge 2010 abgänge 2010 ANZAHL ZUM 31.12.2010 Altersrenten 8.346 499 200 8.645 Berufsunfähigkeitsrenten (unbefristet) 519 55 54 520 Berufsunfähigkeitsrenten (befristet) 29 23 24 28 Witwenrenten 2.594 148 129 2.613 Witwerrenten 151 16 3 164 Waisenrenten 14 2 7 9 Halbwaisenrenten 599 81 108 572 Leistungsbezieher insgesamt 12.252 824 525 12.551 24 waren über das 65. Lebensjahr hinausgeschobene Altersrenten und 6,5 Prozent der Renten gingen von der Berufsunfähigkeitsrente in die Altersrente über, weil das 65. Lebensjahr vollendet wurde. Zum 31.12.2010 wurden außerdem noch 1.493 (Vorjahr: 1.567) Kinderzuschüsse zu den Altersrenten gemäß 17 der Satzung in Höhe von 4,6 Millionen Euro gezahlt. Berufsunfähigkeitsrenten Im Jahr 2010 wurde an 67 Mitglieder (Vorjahr: 88) erstmals eine Berufsunfähigkeitsrente gezahlt. Hierbei handelte es sich um 44 unbefristete und 23 befristete Renten. Die Gesamtzahl der am 31.12.2010 registrierten Berufsunfähigkeitsrenten ist mit 548 Ärztinnen und Ärzten gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben. Bei 78 Mitgliedern endete im Geschäftsjahr 2009 die Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente. Die Gründe für das Ausscheiden waren Tod (19), Reaktivierung (6), der unterjährige Bezug einer Berufsunfähigkeitsrente nur für wenige Monate (1) oder Vollendung des 65. Lebensjahres (33). Bei 11 Rentenbeziehern, die bisher eine befristete Berufsunfähigkeitsrente bezogen, wurde die Rente in eine unbefristete Rente umgewandelt. Bei 8 Rentenbeziehern ist die befristete Berufsunfähigkeitsrente ausgelaufen. Es wurde ein neuer Antrag auf Weitergewährung der Berufsunfähigkeitsrente gestellt, worüber am Jahresende noch nicht entschieden war. Zum 31.12.2010 wurden außerdem noch 384 (Vorjahr: 391) Kinderzuschüsse zu den Berufsunfähigkeitsrenten gemäß 17 der Satzung in Höhe von 1,00 Millionen Euro gezahlt. Die Entwicklung der Hinterbliebenenrenten verlief im Rahmen der Erwartungen. Anteil der vorgezogenen Altersrenten an den Rentenneuzugängen 52,0 61,9 66,5 61,1 61,6 56,5 52,1 52,1 50,6 45,1 47,8 70 60 50 40 30 20 10 2000 2002 2004 2006 2008 2010 0 In Prozent

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Welche Erkrankungen führen zur Berufsunfähigkeitsrente? Herz- und Gefäßerkrankungen 3,1 % Krankheiten am Skelettsystem 4,6 % Tumorerkrankungen 6,9 % Sonstige 12,5 % Erkrankungen des Nervensystems 15,5 % Geistes- und Suchterkrankungen 57,4 % DER Berufsunfähigkeitsbestand zum 31.12.2010 aufgeteilt in Krankheitsursachen Entwicklung der Anzahl der Berufsunfähigkeitsrenten 577 614 628 8 614 25 598 39 553 45 535 38 513 42 525 29 519 28 520 700 600 500 400 300 2000 2002 2004 2006 2008 2010 200 100 0 25 Unbefristet befristet APP. Eine App (von der engl. Kurzform für application) ist im Allgemeinen jede Form von Anwendungsprogrammen. Apps im engeren Sinn zeichnen sich dadurch aus, dass sie speziell an die Zielplattform angepasst und sehr leicht über ein Online-Portal bezogen werden können. Die Bandbreite der Anwendungen ist sehr hoch. Sie reicht von einfachsten Werkzeugen und Spaßanwendungen mit nur einer Funktion bis hin zu Programmpaketen mit umfangreicher Funktionalität. Dazu gehören einfache Inhalte (aktuelle Nachrichten, Zeitungsartikel) und Datenbanken genauso wie reine Benutzerschnittstellen, die die effiziente Nutzung von bestimmten Webanwendungen auf einem Smartphone ermöglichen. (Quelle: Wikipedia)

26 volkswirtschaft / kapitalmärkte

Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verwaltungsausschusses über Das geschäftsjahr 2010 27 Globales Wissen. Vom Sitz Münster aus ist die ÄVWL an den nationalen und internationalen Kapitalmärkten aktiv. Sie ist damit Teil der globalen volkswirtschaftlichen Entwicklung. Zeit für einen Überblick!

volkswirtschaft / kapitalmärkte entwicklung Des BruttoinlanDsproDukts in DeutschlanD in prozent gegenüber DeM vorjahr 3,2 1,2 0-0,2 1,1 0,8 2,9 2,5 1,3 3,6 5 3 1-1 -4,7-5,0-3 2000 2002 2004 2006 2008 2010-5 QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT 28 Deutsche Wirtschaft mit starkem Wachstumsschub Nachdem die deutsche Wirtschaft im Jahr 2009 die stärkste Rezession der Nachkriegszeit erlebt hatte, schaffte sie im abgelaufenen Jahr 2010 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 3,6 Prozent eindrucksvoll die Kehrtwende. Noch zu Beginn des Jahres wurde die deutsche Wachstumsstärke unterschätzt, indem mit einer wesentlich schwächeren Erholung der Wirtschaft gerechnet wurde. Doch im Laufe des Jahres stieg die Nachfrage nach deutschen Produkten und Dienstleistungen, besonders aus den asiatischen Ländern und aus den Schwellenländern, rasant an, mit der Folge, dass die deutsche Exportwirtschaft wieder zu alter Stärke, wie vor der Krise, zurückfand. Demzufolge konnten 14,2 Prozent mehr Waren als im Vorjahr exportiert werden, während die Importe um 13 Prozent zulegen konnten. Damit hat der Außenhandel in Höhe von 1,1 Prozent zum Wachstum des Brutto inlandsprodukts beigetragen. Im Jahr 2009 hatte der Außenhandel mit minus 2,9 Prozent noch die rezessive Entwicklung verstärkt. Auch die Investitionen haben sich nach dem deutlichen Rückgang im Jahr 2009 wieder belebt. Die Ausrüstungsinvestitionen konnten um 9,4 Prozent, die Bauinvestitionen um 2,8 Prozent und die sonstigen Investitionen um 6,4 Prozent zulegen. Die sonstigen Investitionen bestehen zu mehr als 75 Prozent aus selbst erstellter oder erworbener Software. Trotz dieser kräftigen Steigerungen sind allerdings die Vorkrisenstände in diesem Bereich noch nicht wieder erreicht. Der private Konsum, seit Jahren das Sorgenkind der deutschen Wirtschaft, trug mit einer Steigerung in Höhe von 0,5 Prozent ebenfalls zur positiven Wirtschaftsentwicklung bei. google earth ist eine in der grundform unentgeltliche software der google inc. und stellt einen virtuellen globus dar. sie kann satelliten- und luftbilder unterschiedlicher auflösung mit geodaten überlagern und auf einem digitalen höhenmodell der erde zeigen. (Quelle: Wikipedia)

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 Preisanstieg in Prozent gegenüber dem Vorjahr 2,3 2,6 3 2,5 1,4 1,9 1,5 1,7 1,5 1,6 2 1,5 1,0 1,1 1 0,4 0,5 2000 2002 2004 2006 2008 2010 0 Quelle: Statistisches Bundesamt Unterstützt wurde diese Entwicklung durch ein Ansteigen des Einkommens aller privaten Haushalte. Allerdings hatten viele Ökonomen einen stärkeren privaten Konsum erwartet. Es bleibt weiter eine Aufgabe für die nächsten Jahre, die deutsche Volkswirtschaft durch eine Stärkung der Binnennachfrage unabhängiger von der Weltwirtschaft und vom Export zu machen. Die Verbraucherpreise haben sich im Vergleich zum Jahr 2009 wieder nach oben entwickelt. Während 2009 die Preise für Waren und Dienstleistungen nur um 0,4 Prozent höher lagen, wurde im abgelaufenen Jahr im Jahresdurchschnitt eine Inflationsrate von 1,1 Prozent ermittelt. Ausschlaggebend für den stärkeren Preisanstieg waren die Verteuerungen bei den Energie- und Nahrungsmittelpreisen, während technische Geräte wie PCs und Fernsehgeräte sich gegenüber dem Vorjahr verbilligten. Das Bruttoinlandsprodukt wurde im Jahresdurchschnitt 2010 von 40,5 Millionen Erwerbstätigen erwirtschaftet. Dies sind 212.000 Personen mehr als im Jahr 2009. Somit erreichte die Erwerbstätigenquote bereits ein Jahr nach der schärfsten Rezession der Nachkriegszeit einen historischen Höchststand. Die Arbeitslosenquote sank nach Berechnungen der Agentur für Arbeit von 8,2 Prozent auf 7,7 Prozent bezogen auf die Erwerbspersonen bzw. um 179.000 auf rund 3,24 Millionen. Der robuste Arbeitsmarkt in Deutschland, der schon oft als deutsches Jobwunder angesehen wurde, ist damit zu begründen, dass die Firmen während der Rezession keine Massenentlassungen vorgenommen haben, sondern die Nachfrageschwäche durch Kurzarbeit, Abbau von Überstunden und flexible Arbeitszeitregelungen aufgefangen wurde. Allerdings konnte man auch eine deutliche Zunahme an sogenannten unsteten Beschäftigungsverhältnissen, wie Zeit- oder Leiharbeit, feststellen. Der Vertrauensverlust des Euros konnte gestoppt werden Das abgelaufene Jahr 2010 war das turbulenteste Jahr des Euro seit seiner Einführung im Jahr 2002. Im Frühjahr erschütterte zunächst die Schuldenkrise in Griechenland das Fundament der Gemeinschaftswährung. Das Krisenszenario weitete sich danach auch auf Irland, Portugal und Spanien aus. Nur das Zusammenspiel von Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank und das Installieren eines Rettungsschirms durch die Europäische Union in einem vorher nicht für möglich gehaltenen Umfang konnten den Vertrauensverlust des Euros stoppen. 29

Volkswirtschaft / Kapitalmärkte entwicklung des Euros in Beziehung zum dollar im jahr 2010 Performance Ausgewählter Aktienindizes vom 01.01.2010 bis 31.12.2010 1,5 1,45 27,5 30,0 1,4 1,35 1,3 16,1 20,1 22,5 15,0 1,25 1,2 7,5 1,15 3,1 MÄRZ JUN SEPT DEZ 1,1 DAX Stoxx50 MSCI Emerging Markets MSCI World 0,0 30 Der Euro/Dollar-Wechselkurs fiel bis zur Mitte des Jahres infolge der Turbulenzen von 1,47 auf 1,19 zurück. In der zweiten Jahreshälfte fassten die Anleger wieder Vertrauen, dass die eingeleiteten Maßnahmen die Gesamtlage stabilisieren werden. Zum Jahresende konnte sich der Euro somit wieder auf 1,33 erholen. Der Zerfall der Gemeinschaftswährung scheint zum Jahreswechsel 2010/2011 vorerst abgewendet, obwohl die Schuldenkrise im Euroland nach wie vor noch nicht gelöst ist. Deutliche Aufwärtstendenz der Aktienmärkte im zweiten Halbjahr Das Jahr 2010 begann an den Aktienmärkten mit heftigen Ausschlägen nach oben und unten. Eine große Unsicherheit aufgrund der Verschuldungsproblematik einzelner Länder Europas, in den USA und in Japan dominierte die Börsen und verursachte eine sehr verhaltene Anlegerpolitik. Im Laufe der zweiten Jahreshälfte setzten sich jedoch zunehmend die positiven Konjunktur- und Unternehmenserwartungen durch. Die Anleger registrierten, dass einige Aktienmärkte günstig bewertet waren. Allen voran wurde die Wirtschaftserholung durch die Emerging Markets getragen, aber auch die Industriestaaten, insbesondere Deutschland, konnten die vorsichtigen Erwartungen zu Jahresbeginn übertreffen. Die sehr groß zügige Geldpolitik der Notenbanken und die üppigen Konjunkturprogramme beflügelten die Märkte und ließen die meisten Börsen zum Jahresende deutlich im Plus oftmals sogar im zweistelligen Bereich schließen. Deutschland als Konjunkturlokomotive Europas ließ den DAX das Jahr 2010 mit einer Performance von 16,1 Prozent beenden, der Stoxx50 hingegen verzeichnete mit 3,1 Prozent ein eher verhaltenes Jahr. Vor dem Hintergrund der starken wirtschaftlichen Entwicklung der aufstrebenden Schwellenländer, insbesondere in Lateinamerika und Asien, war die Performance des MSCI Emerging Markets wenig überraschend, der mit einer Steigerung von 27,5 Prozent aufwarten konnte. Schwierige Zeiten für die Rentenmärkte Ausnahme Emerging Markets Endete das Jahr 2009 als Jahr der Unternehmensanleihe, so war dieses Thema in 2010 ebenso ein Dauerbrenner. In Euro begebene Unternehmensanleihen konnten mit einer Performance von 4,0 Prozent Staatsanleihen übertreffen. Der JPM

ÄrzteVersorgung Westfalen-Lippe Bericht des Verwaltungsausschusses über das Geschäftsjahr 2010 entwicklung des Goldpreises je unze feingold in dollar im jahr 2010 1.450 1.400 1.350 1.300 1.250 1.200 1.150 1.100 1.050 MÄRZ JUN SEPT DEZ 1.000 Emerging Markets Bonds Index, stellvertretend für den Schwellenländer-Anleihemarkt, schloss das Jahr 2010 mit einer Performance von 20,0 Prozent. Äußerst sorgenvoll hingegen wurde die Schuldenausweitung der einzelnen Eurostaaten betrachtet. Die Risikoprämien einiger Staaten (gemessen an den 5-jährigen Kreditausfallversicherungen zur Emittentenabsicherung den sogenannten Credit Default Swaps) weiteten sich drastisch aus: Griechenland von 2,8 Prozent auf 10,2 Prozent, Irland von 1,6 Prozent auf 6,2 Prozent, Portugal von 0,9 Prozent auf 5,0 Prozent und Spanien von 1,1 Prozent auf 3,5 Prozent. Die Renditen 10-jähriger deutscher Bundesanleihen fielen aufgrund der Flucht in den sicheren Hafen bis Ende August von 3,4 Prozent auf den historischen Tiefstand von 2,1 Prozent, ehe deutlich über den Erwartungen liegende Wirtschaftswachstumsdaten und wieder steigende Inflationsraten in der Eurozone die Renditen wieder auf 3 Prozent steigen ließen. Das Jahr 2010 war ein äußerst gutes Jahr für die Rohstoffmärkte. Getrieben sowohl durch die starke Nachfrage aus Schwellenländern wie China oder Indien, aber vor allem jedoch durch die Turbulenzen an den europäischen Finanzmärkten, suchten die Investoren Sicherheit und Inflationsschutz. Dies wirkt sich vor allem auf den Gold- und Silberpreis aus, die um 29 Prozent bzw. 82 Prozent angestiegen sind. Letzterer erreichte den höchsten Preis seit 30 Jahren. Doch nicht nur Edelmetalle brachten den Investoren hohe Gewinne ein, auch Agrarrohstoffe wie Baumwolle, Weizen und Zucker konnten mit zweistelligen Zuwachsraten glänzen. Hier spielten nicht zuletzt auch empfindliche Ernteausfälle rund um die Erde eine bedeutende Rolle. 31 Boom bei den Rohstoffen