Wien: Eine reiche Stadt wächst Herausforderungen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt Markus Marterbauer AK Wien, Wirtschaftswissenschaft und Statistik 23. April 2014
Euro Wien: Hohes Einkommensniveau 50.000 Entwicklung des Bruttoregionalproduktes je EinwohnerIn in Euro 45.000 40.000 35.000 Wien 30.000 Österreich 25.000 20.000 15.000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
Wiens Wirtschaft in der Finanzkrise Anhaltend hohes Einkommensniveau Relativ stabile Entwicklung in der Finanzkrise Starker Anstieg von Arbeitslosigkeit und Finanzschulden Enge Finanzierungsspielräume gefährden Ausbau der Infrastruktur
Entwicklung des realen BIP 2007 = 100 Entwicklung des realen BIP 105 2007 = 100 100 95 90 85 Deutschland Österreich Euroraum Spanien Griechenland 80 75 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: EUROSTAT Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
Zahl der Arbeitslosen Veränderung 2013 gegenüber 2008 45 40 35 30 +34,9% +39,0% +36,9% +30,6% 25 20 15 10 5 0 Männer Frauen Wien Österreich Quelle: AMS Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
Unselbständige Beschäftigung Veränderung 2013 gegenüber 2008 in% Wien Österreich Herstellung von Waren -12,9-3,2 Bau -0,1 0,0 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen +0,6 +3,2 Beherbergung und Gastronomie +11,7 +10,4 insgesamt +2,6 +2,8 Quelle: Hauptverband der Sozialversicherungsträger Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
Unselbständige Beschäftigung Veränderung 2013 gegenüber 2012 in% Wien Österreich Herstellung von Waren -2,1 0,0 Bau 0,7-0,4 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen -0,0 0,5 Beherbergung und Gastronomie 2,0 2,2 insgesamt 0,6 0,5 Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik
Pro-Kopf-Verschuldung von Ländern und Gemeinden in Euro 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Wien Alle Bundesländer und Gemeinden Quelle: Staatsschuldenausschuss, Bericht über die öffentlichen Finanzen 2012 Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
Pro-Kopf-Verschuldung von Ländern und Gemeinden in Euro, 2011 5.000 4.000 3.000 2.000 4.451 3.916 3.195 2.930 2.873 2.326 2.138 2.134 2.103 1.469 1.000 0 Quelle: Staatsschuldenausschuss, Bericht über die öffentlichen Finanzen 2012 Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Privates Nettogeldvermögen und Staatsschuld in Österreich in Mrd. 400 300 200 100 0-100 -200-300 -400 Nettogeldvermögen der Haushalte und Staatsschuld in Österreich in Mrd. EURO Nettogeldvermögen der Privaten* Staatsschuld Quelle: OeNB, AMECO-Datenbank, * Bruch in Serie 2005 Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
Mrd. Euro Vergleich Vermögen, BIP und Staatsverschuldung 1.200 1.062,5 999,2 1.000 800 600 400 200 0 286,4 206,1 Quellen: HFCS Austria 2010, OeNB; Statistik Austria Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
Verteilung des Netto-Privatvermögens Besitz in Milliarden Euro Quelle: Basisdaten: OeNB (HFCS); neue Schätzung: JKU
Verteilung des Bruttovermögens privater Haushalte in Wien Quelle: HFCS Austria 2010, OeNB Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
Wien: Eine reiche Stadt wächst Privates Vermögen trotz Finanzkrise so hoch wie nie zuvor ein Vielfaches der öffentlichen Verschuldung sehr stark konzentriert
Wien: Eine reiche Stadt wächst Öffentliches Vermögen sehr hoch: Immobilien, Unternehmensanteile vielleicht sogar höher als die öffentliche Verschuldung allerdings nicht bewertet
Wien wächst: Wie profitieren alle? Starker Sozialstaat sichert nach unten ab erhält den Lebensstandard Grundversorgung mit öffentlicher Infrastruktur und sozialen Dienstleistungen Verkehr, Wohnen ua Gesundheit, Bildung, Sozialarbeit ua
Herausforderung Arbeitsmarkt Anhaltendes Beschäftigungswachstum Keine Spur von Arbeitskräfteknappheit Herausforderung Qualität der (neuen) Jobs: Lohnniveau, soziale Absicherung, Arbeitsvolumen Öffentliche Ausgaben und Einnahmen auf Beschäftigungsintensität überprüfen
Effekte konjunkturpolitischer Maßnahmen In % bzw. Personen Bandbreite der Simulationsergebnisse verschiedener Studien über kurz- und mittelfristige Effekte diverser Maßnahmen im Ausmaß von 1 Mrd. oder 0,4% des BIP Einkommensteuersenkung Erhöhung der Sozialtransfers Öffentliche Investitionen Abweichung von der Basislösung in % bzw. in Personen Öffentliche Beschäftigung Bruttoinlandsprodukt 0,2-0,3 0,3-0,4 0,5-0,7 0,4-0,5 Beschäftigung 2.000-5.000 4.000-8.000 6.000-10.000 18.000-25.000 Q: Marterbauer et al. (2006), eigene Berechnungen.
Herausforderung Arbeitsmarkt Bevölkerung und Arbeitskräfteangebot wachsen rasch Druck auf Arbeitslosigkeit und Arbeitsbedingungen Schwerpunkt Qualifikation Angebotsverringerung: innovative Modelle der Arbeitszeitverkürzung
Verteilung des Wohlstandes Öffentliches Eigentum und Versorgung mit Infrastruktur sichern Soziale Dienstleistungen ausbauen Private Vermögen an der Finanzierung der öffentlichen Leistungen beteiligen: Grund-, Erbschafts-, Vermögenssteuer
Wien: Eine reiche Stadt wächst Wachsende Städte finanziell und politisch stärken Großraum Wien als wirtschafts- und sozialpolitische Aktionsebene entwickeln Öffentliche Investitionen ermöglichen Öffentliche Räume ausbauen Öffentliches Eigentum erhalten Soziale Dienstleistungen verbessern Sozialen Fortschritt für alle ermöglichen