Fachspezifische Themenvorschläge für das Quartalspraktikum Liste zuhanden der Praxislehrpersonen mit Vorschlägen zur Auftragserteilung an die Studierenden Mathematik (1. Klasse) A. Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 20: Arbeit am Netzwerk Aufbauend auf den Erkenntnissen über Zahlen und Zahlzerlegungen erarbeiten die Kinder ein vertieftes und vielseitiges Verständnis der beiden Operationen Addition und Subtraktion. Die Kinder lernen, Aufg a- ben mit Hilfe von strukturierten Darstellungen zu verstehen und zu lösen. Dabei sind Zusammenhänge und Beziehungen zwischen verschiedenen Rechnungen zentral für das Finden von Lösungswegen. Die Kinder setzen sich mit der Struktur der Einspluseins-Tabelle auseinander. Die Kinder schliessen von Schlüsselrechnungen auf andere Rechnungen (Nachbarrechnungen), d.h. die Kinder nutzen Verwandtschaften zum Lösen von Rechnungen. Die Kinder erkennen und nutzen Strukturen in Rechnungsfolgen (5+6, 5+7, 5+8 ). Die Kinder vergleichen Lösungswege und diskutieren Rechenstrategien. Rechenstrategien sollen auch auf dem Zwanziger-Punktefeld gezeigt und diskutiert werden. Kinder, die noch keine gesicherten Vorstellungen haben, arbeiten mit dem Zwanziger-Punktefeld und mit Wendepunkten. Mathematik 1 Primarstufe, Zahlenbuch 1 Mathematik Grundschule Einspluseins (2005) Handbuch für den Mathematikunterricht 1. Klasse, Radatz & Schipper (2008) Lernumgebungen im Mathematikunterricht, Hirt & Wälti (2008) Handbuch produktiver Rechenübungen, Band1, Wittmann &Müller (2010) Quartalspraktikum Seite 1/6
B: Zahlenmauern: Entdeckendes üben Entdeckend üben heisst auch: Entdecken üben. Die Kinder müssen Instrumentarien für gezielte Erku n- dungen erwerben und ihren Blick schulen, damit sie in der Lage sind, mathematische Muster und Strukturen überhaupt als solche wahrzunehmen. Dazu kommt, dass die Kinder auch Darstellungsmöglichkeiten und eine Sprache entwickeln müssen, um ihre Entdeckungen festhalten und anderen erläutern zu können (forschen lernen, sehen lernen, beschreiben lernen). Dazu eignen sich unterschiedliche Aufgabenformate, z. B. Zahlenmauern. Die Kinder kennen das Format Zahlenmauern. Die Kinder erfinden eigene Zahlenmauern und vervollständigen Zahlenmauern mit vorg egebenen Steinen. Die Kinder rekonstruieren Zahlenmauern. Die Kinder üben die Addition und Subtraktion (und Ergänzen). Die Kinder vertiefen ihr Wissen über den Zusammenhang zwischen Addition und Subtraktion. Die Kinder bearbeiten Forschungsaufträge zu Zahlenmauern. Die Kinder tauschen sich über ihr Vorgehen und ihre Erkenntnisse aus. Mathematik 1 Primarstufe, Zahlenbuch 1, Logisch 1, Denken & Rechnen 1, Leonardo1 Mit Kindern lernen, Hengartner (2001) Handbuch produktiver Rechenübungen, Band1, Wittmann &Müller (2010) Kinder & Mathematik, Spiegel & Selter (2006) Quartalspraktikum Seite 2/6
C. Geld: Sachrechnen Im Zusammenhang mit Geld werden erste Sachaufgaben gelöst. Wenn die Kinder Einkaufen spielen, geht es einerseits um das Sachverständnis, andererseits um ein Vertiefen des Plus- und Minus-Rechnens. Geld dient aber auch der Verdeutlichung des Bündelns (10 Fr. in Münzen ergeben eine 10er-Note). Im Bereich der Zahlen wird mit Geld das Thema Zerlegen angewendet. Dabei merken die Kinder, dass mit Geld ein Betrag nicht beliebig zerlegt werden kann. (Zahlen: 10 kann in 4 und 6 zerlegt werden. Geld: 10 Fr. kann nicht in 4 Fr. und 6 Fr. zerlegt werden, da es diese Münzen nicht gibt.) Die Kinder lernen die Stückelung des Geldes kennen und arbeiten mit Münzen (1 Fr., 2 Fr., 5 Fr.) und Noten (10 Fr., 20 Fr.). Die Kinder legen mit Spielgeld Geldbeträge (auf verschiedene Weise). Die Kinder bestimmen Geldbeträge. Die Kinder spielen Einkaufen. Dabei berechnen sie den zu bezahlenden Betrag und das Rückgeld. Mathematik 1 Primarstufe, Zahlenbuch 1, Logisch 1, Matheprofis 1 Didaktik des Sachrechnens in der Grundschule, Franke (2003) Handbuch für den Mathematikunterricht 1. Klasse, Radatz & Schipper (2008) Mit Kindern lernen, Hengartner (2001) Handbuch produktiver Rechenübungen, Band1, Wittmann &Müller (2010) Lernumgebungen im Mathematikunterricht, Hirt & Wälti (2008) Quartalspraktikum Seite 3/6
D: Muster und Regeln Die Mathematik ist die Lehre der Muster. Überall in der Mathematik sind Muster und Regeln zu finden. Einerseits sollen die Kinder sich in geometrische Muster vertiefen, andererseits aber auch in arithmetische. Aufbauend auf den Kenntnissen über die Addition und Subtraktion, sollen die Kinder bei Zahlenfolgen und Rechenfolgen Muster und Gesetze erkennen und anwenden. Die Kinder erkennen und beschreiben geometrische Muster. Sie erfinden eigene geometrische Muster. Die Kinder erkennen und beschreiben die Regeln bei Zahlenfolgen. Sie erfinden eigene Zahlenfolgen. Die Kinder erkennen und beschreiben die Regeln bei Rechenfolgen. Sie erfinden eigene R e- chenfolgen. Die Kinder nutzen ihre Erkenntnisse, um Additions- und Subtraktionsaufgaben zu lösen. Mathematik 1 Primarstufe, Zahlenbuch 1, Logisch 1 Mathematik Grundschule Muster & Strukturen (2006) Lernumgebungen im Mathematikunterricht, Hirt & Wälti (2008) Quartalspraktikum Seite 4/6
E. Geometrie: Pläne Um Pläne lesen oder eigene Lagepläne zeichnen zu können, benötigen die Kinder eine gute Raumvorstellung und eine flexible Raumorientierung. Diese sind bei den Kindern in der Regel sehr unterschiedlich entwickelt. Das Niveau der Aufgaben und die Komplexität der Pläne müssen deshalb unterschiedlichen Voraussetzungen angepasst werden können. Die Kinder betrachten ihre Umwelt aus der Vogelperspektive und erkennen, dass auf Plänen die Umwelt auch von oben darstellt ist. Die Kinder reduzieren Gegenstände auf ein Minimum. Umgekehrt erkennen sie, welche Gegenstände hinter abstrakten Zeichnungen stecken (könnten). Die Kinder lesen Pläne. Sie finden eingezeichnete Orte oder schreiten vorgegebene Wege ab. Die Kinder zeichnen eigene Pläne. Sie markieren bestimmte Orte oder zeichnen einen abzuschreitenden Weg im Plan ein. Die Kinder beschreiben Orte und Wege und verwenden dabei Raumlagebegriffe wie nach links, gerade aus, nach oben, hinter, neben usw. Die Kinder ordnen etwas nach Plan an (Ordnung in einem Gestell, Kasten, Arbeitsschachtel) oder stellen etwas nach Plan auf (Posten in der Turnhalle, Spielgeräte auf dem Pausenplatz). Mathematik 1 Primarstufe, Zahlenbuch 1, Logisch1, Welt der Zahl 1, Zahlenzauber 1 Handbuch für den Mathematikunterricht 1. Schuljahr, Radatz & Schipper (2008) Grundschulunterricht Mathematik (4/2008) Quartalspraktikum Seite 5/6
F: Zeit: Erfahrungen sammeln Der Erwerb des Zeitbegriffs erstreckt sich über mehrere Jahre. Zu Beginn stehen bei Kindern das eigene Alter und der Tag im Zentrum. Zeitdauern wie ein Monat oder eine Sekunde können sich Kinder dieses Alters typischerweise noch nicht vorstellen. Der Wissensaufbau verläuft nicht systematisch. Darum steht das Ermöglichen von Erfahrungen zu unterschiedlichen Aspekten des Themas Zeit im Zentrum. Die Kinder vergleichen Zeitdauern direkt miteinander und verwenden passende Begriffe: dauert länger als, dauert weniger lange als, dauert gleich lang wie, schneller, langsamer Die Kinder benützen das Zählen als Instrument, um die Zeitdauer zu vergleichen. Die Kinder setzen sich mit ihrem Tagesablauf und der Uhrzeit auseinander. Sie verstehen B e- griffe für Zeitabschnitte, wie Morgen, Abend, Nachmittag usw. Die Kinder beschäftigen sich mit Altersangaben. Mathematik 1 Primarstufe, Zahlenbuch 1, Logisch 1, Matheprofis 1, Leonardo 1 Mathematik Grundschule Zeit (2007) Didaktik des Sachrechnens in der Grundschule, Franke (2003) Handbuch für den Mathematikunterricht 1. Schuljahr, Radatz & Schipper (2008) Quartalspraktikum Seite 6/6