Publikumsforschung. Vorlesung 6: Mediaforschung III: Fernsehen, Hörfunk. 25.05.2012 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler 1



Ähnliche Dokumente
Publikumsforschung. Vorlesung 6: Mediaforschung III: Fernsehen, Hörfunk Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler 1

Einführung in den Forschungsprozess und die Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung

Second-Screen: Hype oder Realität? Quantitative Einordnung eines Medien-Phänomens

MA PLAKAT WAS IST DIE MA PLAKAT? März 2015l Ströer Media SE

Publikumsforschung. Vorlesung 7: Mediaforschung IV: Internet mit einem Exkurs zu Methoden der Zielgruppenbeschreibung

Where to, Radio? News from German Radio Research

Ein Unternehmen der ProSiebenSat.1 Media AG. HbbTV. Nutzerstrukturen. Unterföhring, September 2013

Computational Science. Sommersemester 2015 Bachelor MI, Modul No 6.0 Barbara Grüter in Zusammenarbeit mit Andreas Lochwitz

Publikumsforschung. Vorlesung 4: Mediaforschung I: Grundlagen Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler 1

Mittelstandsanleihen in Österreich

Einführung in den Forschungsprozess und die Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung

Nutzungsindikatoren Fernsehen und Internet

Hohe Auflösung, niedrige Verbreitung


Fact Sheet 2 Personalkosten

CineMonitor Eine Day-After-Recall-Untersuchung

ma facts ma 2015 Radio II

ST!= HACKING oder Softwaretechnik ist mehr als nur Programmieren

Sparpotential Gemeindeverwaltung

IMAGE UND AKZEPTANZ DER WERBEKANÄLE. Februar 2015 l Ströer Media SE

Energie. Branchenreport 2003

Herzlich willkommen. Computeriavortrag vom Hansueli Staub

Die Vermessung der neuen TV-Welt Plattformübergreifende Reichweitenmessung am Beispiel von Sky

Volkswirtschaftliche Bedeutung von Kommunikation und Medien

Fachbegriffe Abteilung Seite 1

Informationen zum Projekt Selbstreflexives Lernen im schulischen Kontext

Social-Media Basis-Paket Ein einfaches und verständliches Unternehmens-Programm für den ersten Schritt

Studienresultate Mediennutzung und Werbeverweigerung bei unadressierten Werbesendungen

Die große Zuschauer-Umfrage der Deutschen TV-Plattform

Korrekturen von Hand ausgeführt, per Post oder als Scan an Sie übermittelt.

Alles, was zählt. Aktuelle Trends der Mediennutzung von Kindern. Birgit Guth Leiterin Medienforschung SUPER RTL

Mediaforschung II: Printmedien

DIE BESTEN REICHWEITEN

ZWEITER SÜDDEUTSCHER REALSCHULTAG

Einstellung. Erinnerung. Kaufimpulse.

DIE BESTEN REICHWEITEN

DIE BESTEN REICHWEITEN

Financial Leverage. und die unendliche Rendite des Eigenkapitals und ihr Risiko

Der DIA Deutschland-Trend-Vorsorge

Schüler/innen im Alter von 17 bis 19 Jahren. Arbeitsschritt 4 / Plenum Abschließend führen Sie die Planungen im Plenum zusammen.

Geldanlage 2014/2015. Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bankenverbandes. Dezember 2014

Marktforschung im Krankenhaus Mehr als nur Patientenbefragungen. Leipzig, Krankenhausgesellschaft Sachsen e.v.

CineMonitor Eine Day-After-Recall-Untersuchung

Trends in der Werbung CZAIA MARKTFORSCHUNG

Kommission Digitale Medien der Deutschen Fachpresse. Blitz-Umfrage Thema: Social Media in Fachverlagen

GeFüGe Instrument I07 Mitarbeiterbefragung Arbeitsfähigkeit Stand:

Nachwuchsförderprogramme. der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Markenbildung im Media-Mix Werbewirkung jenseits des Klicks

DIE BESTEN REICHWEITEN

Social Media Einsatz in saarländischen Unternehmen. Ergebnisse einer Umfrage im Mai 2014

DIE BESTEN REICHWEITEN

LOPS Monitor Zusammenfassende Ergebnisse einer Befragung bei Leitungen im OP im April September 2012

Aber zuerst: Was versteht man unter Stromverbrauch im Standby-Modus (Leerlaufverlust)?

Social Media-Trendmonitor

Markttrend Drogeriemarkt 2006

Begleitforschung Coca-Cola Soapscreen. Unterföhring, Dezember 2009

Wechselbereitschaft von Stromkunden 2012

Entwicklung des Dentalmarktes in 2010 und Papier versus Plastik.

meinungsraum.at April 2012 Radio Wien Abschied vom Auto als heilige Kuh

Preis und Leistungsverzeichnis der Host Europe GmbH. Trafficoptionen V 1.0. Stand:

Der DIA Deutschland-Trend-Vorsorge

Bewerbung für die Auszeichnung RheumaPreis Fragebogen. Bitte füllen Sie diesen Fragebogen aus und senden Sie ihn an die folgende Adresse:

Die Leser von report-k.de Kölns Internetzeitung Leseranalyse 2011 Bachelorarbeit von Jonas Käter Fachhochschule Köln Daten _ Fakten google analytics

Mediadaten: TVtouring TVtouringmedia

Glaubwürdigkeit der Medien. Glaubwürdigkeit der Medien. Eine Studie im Auftrag des WDR

UPC TV MINI. Entgeltbestimmungen und Leistungsbeschreibungen. für Wien, Wiener Neustadt, Baden, Wien West, Oberösterreich, Graz und Klagenfurt

Relevanz der Medien für die Meinungsbildung

Der DIA Deutschland-Trend-Vorsorge

UPC Digital TV Business Entgeltbestimmungen und Leistungsbeschreibung

Erfassung der Leserprofile des VDZ-Newsletters New Media Trends & Insights USA

Messung der Ausgangsspannung an einem FU

Expertenstudie Social Media

Das WERT Programm der SMS Siemag AG

Medienverhalten der Jugendlichen Computer, Laptop, Tablet-PC

Internetnutzung nach Nutzungsart (Teil 1) 1)

Mediaforschung II: Printmedien

Agentur für Werbung & Internet. Schritt für Schritt: Newsletter mit WebEdition versenden

Wechselbereitschaft von. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage vom 09. Januar PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG

CineMonitor Herbst 2003

Projektmanagement durch Scrum-Proxies

in Kooperation mit STANDORTSTRATEGIEN VON WERBE- UND KOMMUNIKATIONSAGENTUREN IN DEUTSCHLAND EINE UMFRAGE UNTER AGENTURCHEFS

Ergebnisse der Werbekundenbefragung 2014

Düsseldorf sehr schlecht sind (Bsp. 600 Studis in einem Seminarraum)

Informationsverhalten, Medienkonsum, Werbung

CHECK24 Analyse: Stromverbrauch in Deutschland. 10. Juni 2009

Umfrage zur Berufsorientierung

Was ist der Sinn meines Tun s? Ist mein Tun mein Sinn? Vermissen Sie etwas? Kann ich morgen noch bestehen? Wie? Wie verändert sich meine Arbeit

Umfrage. Social Media Monitoring

Agile Softwareentwicklung

Vergleichsportal-Kompass 1.0 Repräsentative GfK-Umfrage im Auftrag von CHECK24.de zur Nutzung von Vergleichsportalen

Fernsehen und Internet Konkurrenz, Ergänzung, Bereicherung?

Die Lange Nacht der Wissenschaften 2011: Besucherbefragung

Die Visibility Studie

Medialisierung der Wissenschaft:

Erfolgsfaktor Datenmanagement

Eine Quelle für alles, YouTube und Mediatheken werden vergleichbar

Zusammen machen die Betriebssysteme von Apple und Google fast 1/3 des Website-Traffic aus

Transkript:

Publikumsfrschung Vrlesung 6: Mediafrschung III: Fernsehen, Hörfunk 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 1

Gliederung 1. Fernsehfrschung 1.1 Organisatin 1.2 Messgerät 1.3 Stichprbe 1.4 Ergebnisfrmen 1.5 Qualitätssicherung 1.6 Zusammenfassung 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 2

Gliederung 2. Hörfunk 2.1 Mdelle 2.2 Standardinstrument 2.3 Übergang zu CATI 2.4 Radimeter 2.5 Zusammenfassung Literaturhinweis: Frey-Vr/Siegert/Stiehler: Mediafrschung (4.1; 4.2) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 3

1. Fernsehfrschung 1.1. Organisatin Syndikatlösung: Jint Industry Cmmittee Arbeitsgemeinschaft Fernsehfrschung AG.F Vrstand: Fernsehfamilien, OWM, GWA Lizenzsender (AGiL) Auftragnehmer: Prinzipien GfK (Nürnberg): Datenerfassung/-aufbereitung, Panel DAP (Frankfurt/M.): Auswertungssysteme Knsens Offenheit 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 4

1. Fernsehfrschung 1.2. Messgerät Ausgangspunkt: Charakter der TV-Nutzung viele Wahlmöglichkeiten ( 80 Prgramme) viele Sehvrgänge, häufig diskntinuierlich umfangreich ( 3 Stunden) wechselnde Knstellatinen vr den Apparaten neue Distributinsfrmen (Internet, Handy) zeitversetztes Fernsehen internatinal: Telecntrl-System aktiv unter Beteiligung der Zuschauer (An-/Abmelden) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 5

1. Fernsehfrschung 1.2. Messgerät: Telecntrl Scre erfasst: 199 Prgramme Nutzung VCR Videtext snstige Anwendungen TV seit Mitte 2009: zeitversetztes Fernsehen sekundenweise An-/Um-/Ausschalten 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 6

1. Fernsehfrschung 1.2. Messgerät 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 7

1. Fernsehfrschung 1.3. Stichprbe bis 2000: GG: deutsche Privathaushalte ab 3 J. : 71,44 Mi. SP: 5.200 Haushalte ab 2001: GG: mit Integratin vn EU-Ausländern: 72,98 Mi. SP: 5.700 Haushalte Plausibilitätskntrllen der eingehenden Daten 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 8

1. Fernsehfrschung 1.3. Stichprbe 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 9

1. Fernsehfrschung 1.3. Stichprbe disprprtinal Mindestzahl für alle Bundesländer Aufstckung vn Ballungsgebieten Krrektur durch Designgewichtung erfasst nicht: Fernsehen ausserhalb vn Privathaushalten 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 10

1. Fernsehfrschung 1.4. Auswertungsfrmen Standard: Reichweite in Mi. Marktanteil Spezial: Zuschauerwanderungen (audience flw) Nutzungsverläufe Kumulatinen (z.b. Stamm- und Laufkundschaft) Knstellatinen vr dem Bildschirm 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 11

20:00 20:15 20:30 20:45 21:00 21:15 21:30 21:45 22:00 22:15 22:30 22:45 23:00 23:15 23:30 23:45 0:00:00 1. Fernsehfrschung 1.4. Auswertungsfrmen Beispiel 1.4.1999 14 12 10 8 6 4 Reihe1 Reihe2 2 0-2 -4 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 12

1. Fernsehfrschung 1.5. Qualitätssicherung: Validität: Vergleich mit externen Daten (externer Cincidental Check) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 13

1. Fernsehfrschung 1.5. Qualitätssicherung: Zuverlässigkeit: Vergleich mit internen Daten (interner CC) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 14

1. Fernsehfrschung 1.5. Qualitätssicherung: Zuverlässigkeit: Vergleich mit internen Daten (interner CC) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 15

1. Fernsehfrschung 1.6. Zusammenfassung TV Frschung weit frtgeschritten, aber mit den nrmalen Stichprben- und Methdenfehlern behaftet Reaktivität/Knditinierung möglich (Paneleffekte) neue Herausfrderungen TV-Nutzung außer Haus (u.a. Public Viewing) crssmediale Verbreitung vn TV-Inhalten (u.a. Internet) neue Verbreitungswege (u.a. Handy-TV) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 16

2. Hörfunkfrschung AG.MA Zusammenschluss vn mehr als 250 Unternehmen der deutschen Werbewirtschaft Vrstand: aus den Bereichen Werbungtreibende, Werbe und Media Agenturen, Hörfunk, Fernsehen, Tageszeitungen, Zeitschriften und Plakat ffene Allmedia Dachrganisatin,deren Ziel die Erhebung aller messbaren Werbeträger auf knsensualer Ebene ist 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 17

2. Hörfunkfrschung 2.1. Mdelle Ausgangspunkt: Radi als Tagesbegleitmedium Vielfalt der Nutzungssituatinen und -rte Einbettung in Tätigkeit Vielfalt der Nutzungsarten Vielzahl der Prgramme Vielzahl der Empfangsebenen Lösungen (siehe Vrlesung 4) Recall Tagebuch Cincidental Check Radimeter 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 18

2. Hörfunkfrschung 2.2 Standardinstrument Tagesablauf gestern 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 19

2. Hörfunkfrschung 2.2 Standardinstrument Tagesablauf gestern Tagesablauf gestern gestützte Erinnerung über Tätigkeiten im Haus über Tätigkeiten ausser Haus 5 bis 24 Uhr in Viertelstundenintervall Minutenknventin über 250 Sender (1987 nch 44 Sender) Stichprbe: 2 Wellen pr Jahr mit insg. 55.000 Befragte über 100 Reginalsplits seit 2000: CATI 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 20

2. Hörfunkfrschung 2.2 Standardinstrument Tagesablauf gestern Messgrößen WHK : Hörer in den letzten zwei Wchen WTK Chance: Hörer pr Tag und Zeitabschnitt i.d.r.: Durchschnittstunde mit Werbung WMK - Chance: Viertelstundenreichweiten 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 21

2. Hörfunkfrschung 2.3. Übergang zu CATI Gründe für den Wechsel allgemeiner Trend zu Telefnsurveys geringere Ksten Hffnung auf bessere Daten Methdentests 1985-1987 Veränderungen 2000 gegenüber 1999 Hördauer gestiegen mehr Hörvrgänge ermittelt Zahl der gehörten Prgramme gestiegen mehr Ausser-Haus-Nutzung Reichweitengewinne (+ 33%) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 22

2. Hörfunkfrschung 2.3. Übergang zu CATI 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 23

2. Hörfunkfrschung 2.3. Übergang zu CATI Methdentest 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 24

2. Hörfunkfrschung 2.3. Übergang zu CATI: Veränderungen 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 25

2. Hörfunkfrschung 2.3. Übergang zu CATI: Veränderungen 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 26

2. Hörfunkfrschung: 2.4. Radimeter: Der Snderweg Messung mbil an der Persn hhe Zahl der Geräte Mbilität der Hörfunknutzung überschaubarer Radimarkt verschiedene Systeme Radiwatch (CH) Pager (USA) Veränderungen gegenüber Umfragen Steigerung der Tagesreichweite Sinken der Nutzungsdauer 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 27

2. Hörfunkfrschung: 2.4. Radimeter: Der Snderweg 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 28

2. Hörfunkfrschung: 2.4. Radimeter: Der Snderweg 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 29

2. Hörfunkfrschung: 2.4. Radimeter: Der Snderweg (Validität) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 30

2. Hörfunkfrschung: 2.4. Radimeter: Der Snderweg (Beispiel 1) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 31

2. Hörfunkfrschung: 2.4. Radimeter: Der Snderweg (Beispiel 2) 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 32

2. Hörfunkfrschung: 2.5. Zusammenfassung verschiedene Methden - verschiedene Ergebnisse Definitinen des Hörens Gebrauchswert der Daten Standardwechsel sehr aufwändig Radimeter - hierzulande ptinal 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 33

Übungsfragen 1. Was misst das (technische) Telecntrl-System und was nicht? 2. Was ist der Unterschied zwischen externem und internem Cincidental Check in Bezug auf die Reichweitenfrschung beim Fernsehen? 3. Ist die Erfassung der Hörfunkreichweiten durch CATI (in der MA seit 2000) eine Optimierung? Wenn ja/nein: Weshalb? 25.05.2012 Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 34