Wirtschaft Stefan Enderlein Marktversagen auf den Märkten für Gesundheitsgüter und Krankenversicherungen als Rechtfertigung für Eingriffe des Staates in das Gesundheitswesen Studienarbeit
Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Öffentliche Finanzen, Wettbewerb und Institutionen Seminar Gesundheitsökonomie Thema 2: Marktversagen auf den Märkten für Gesundheitsgüter und Krankenversicherungen als Rechtfertigung für Staatseingriffe im Gesundheitswesen
Inhalt 1. Einleitung Seite 3 2. Gesundheitsleistungen, ihre besonderen Eigenschaften und deren Konsequenzen Seite 3 2.1 Das Verhältnis von Gesundheit und Gesundheitsleistungen Seite 3 2.2 Besondere Eigenschaften von Gesundheitsleistungen Seite 4 2.2.1 Abgeleitete Nachfrage und Besonderheiten der Nutzenstiftung Seite 4 2.2.2 Unsicherheit Seite 5 2.2.3 Asymmetrische Informationsverteilung Seite 6 2.2.4 Externe Effekte Seite 8 2.3 Konsequenzen der besonderen Eigenschaften von Gesundheitsleistungen Seite 11 2.3.1 Versicherung Seite 11 2.3.1.1 Adverse Selektion Seite 13 2.3.1.2 Moral Hazard Seite 14 3. Marktversagen im Gesundheitswesen Seite 16 3.1 Vollkommener Markt Seite 17 3.2 Beliebig ausdehnbares Angebot Seite 17 3.3 Natürliches Monopol Seite 18 3.4 Ruinöse Konkurrenz Seite 18 3.5 Externe Effekte und öffentliche Güter Seite 19 4. Eingriff des Staats Seite 19 4.1 Eingriffe auf dem Markt für Gesundheitsgüter Seite 20 4.2 Eingriffe auf dem Markt für Krankenversicherung Seite 22 5. Fazit Seite 23 Literatur Seite 24 2
1. Einleitung In dieser Arbeit geht es darum, einen partiellen Überblick über die besonderen Eigenschaften von Gesundheitsgütern und deren Konsequenzen, insbesondere auf Krankenversicherungen zu geben, 1 um schließlich die Motivation des Staats zu untersuchen, in den Markt sowohl für Gesundheitsgüter als auch für Krankenversicherungen einzugreifen, insbesondere die unterschiedlichen Gründe für Marktversagen auf diesen beiden Märkten herauszufiltern. Es wird des weiteren dabei noch ein kurzer Ausblick gegeben, inwieweit diese theoretischen Erkenntnisse in der praktischen Politik tatsächlich eine Rolle spielen. Diese Arbeit hält sich eng an das Buch Krankenversicherung im Spannungsfeld von Markt und Staat von Johannes Toepffer, insbesondere an den Teil B: Gesundheit und Ökonomie. Eine zweite wichtige Quelle stellt das Kapitel 5: Besonderheiten von Gesundheitsgütern und ihre allokativen Konsequenzen aus dem Werk Gesundheitsökonomie von den Autoren F. Breyer, P. S. Zweifel und M. Kifmann dar. 2. Gesundheitsleistungen, ihre besonderen Eigenschaften und deren Konsequenzen 2.1 Das Verhältnis von Gesundheit und Gesundheitsleistungen In der wissenschaftlichen Literatur herrscht eine Kontroverse darüber, ob Gesundheit überhaupt als Gut bezeichnet werden darf. 2 Ist sie handelbar, ist sie eine mehr oder weniger schlecht zu beeinflussende Eigenschaft des Lebewesens 3 oder geht es eigentlich nur um die gefühlte Gesundheit? Die Frage, ob Gesundheit nun ein Gut ist oder nicht, soll hier nicht beantwortet werden. 4 Wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass im für diese Arbeit interessanten Markt gar nicht Gesundheit an sich, sondern Gesundheitsleistungen 5 gehandelt werden, sieht man auch leicht ein, dass sich hier auf die Eigenschaften von Gesundheitsgütern beschränkt wird. Hierbei 1 In dieser Arbeit wird bewusst auf eine nähere Untersuchung der Konsequenzen auf das Arzt-Patient-Verhältnis und die Kombination von Krankenversicherung und Arzt-Patient-Verhältnis verzichtet. 2 Vgl. Phelps (1992), S. 11; McGuire (1992), S. 32; Evans (1984), S. 5, Fußnote 1. 3 Dies kann man auch als Grad der Ausschöpfbarkeit des Potentials der human resource interpretieren. 4 Dies würde einerseits den Raum sprengen, andererseits auch eine philosophische Dimension annehmen, was vermieden werden soll. 3