Symposium Trialogische Vernetzung im Bereich der Borderline-Persönlichkeitsstörung Alexianer Krankenhaus Berlin-Weissensee 02.

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Transkript:

Symposium Trialogische Vernetzung im Bereich der Borderline-Persönlichkeitsstörung Alexianer Krankenhaus Berlin-Weissensee 02. Juni 2017 Ist die Borderline- Persönlichkeitsstörung eine Traumafolgestörung? Prof. Dr. med. Ulrich Sachsse Asklepios Klinikum Göttingen Dr. Birger Dulz Asklepios Klinik Nord Ochsenzoll Prof. Dr. med. Martin Sack Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar, TU München

Borderline-Patientinnen mit SVV und Trauma-Anamnese (1985-1995) 2 Seit 1979 Interesse an der Behandlung von SVV / BPS DKPM-Arbeitsgruppe Artifizielle Erkrankungen mit Eckhard-Henn, Freyberger sen. und jun., S. Herpertz, M. Hirsch, Nordmeyer, Paar, Plassmann, Willenberg u.a. Berichte der Patientinnen von sexualisierter Gewalt in der Kindheit wachsendes Verständnis, aber keine behandlungstechnischen Konsequenzen www.ulrich-sachsse.de ulrich.sachsse@t-online.de

Komplexe PTBS: Judith Herman 1992

6 www.ulrich-sachsse.de ulrich.sachsse@t-online.de

Diskussionsstand 2009 Erwachsene mit BPS berichten viel häufiger von Gewalterfahrungen in der Kindheit als andere Menschen, auch Menschen mit anderen PS (60-80 %) 20-40 % der Personen mit BPS berichten nicht von Kindheitstraumata wie CSA/CPA 80 % der Menschen mit CSA haben keine PS, auch keine BPS Follow-up Studien nach erwiesenem CSA ergeben hohe Verarbeitungs- und Resilienz-Raten CSA, CPA und emotional abuse/verbale violence/neglect sind alle für sich genommen Prädiktoren von BPS

Wie alles begann

Multizenterstudie komplexe PTBS & Borderline Persönlichkeitsstörung Fragestellung: Ist die komplexe PTBS eine von der BPS abgrenzbare Diagnose? Wie hoch ist die Prävalenz von Traumafolgestörungen bei Patienten mit Borderline PS in spezialisierten Behandlungseinrichtungen? Methode: Interviewdiagnostik, Fragebögen Multizentrische Datenerhebung in 6 Behandlungseinrichtungen Traumastation Asklepios Klinikum für Psychiatrie Göttingen Borderline Station Asklepios Klinikum Hamburg Ochsenzoll Tagesklinik Psychiatrie Asklepios Klinikum Hamburg Ochsenzoll Forensische Psychiatrie (Hamburg, Bremen, Neustadt) Psychiatrische Klinik Lübben Traumaambulanz Medizinische Hochschule Hannover MHH

BPD & Trauma Komplexe PTBS Unterschiede Fazit für die Praxis Einschlußkriterien Mindestens eine der folgenden Diagnosen: Posttraumatische Belastungsstörung Borderline-Persönlichkeitsstörung Komplexe posttraumatische Belastungsstörung

Mitarbeiter der Multizenterstudie komplexe PTBS & BPD 11 Projektleiter: Prof. Dr. med. Martin Sack (München) Dr. med. Birger Dulz (Hamburg) Prof. Dr. med. Ulrich Sachsse (Göttingen) Dr. phil. Bettina Overkamp (Berlin) Projektmitarbeiter, Doktorandinnen und Doktoranden: Elke Baumann Melanie Cillien Henriette Dluzak-Boysen Sandra Helmke-Jäger Sabine Leopoldt Kathrin Ratgeber Melanie Sauer Agnes Schütz Stephan Waldow www.ulrich-sachsse.de ulrich.sachsse@t-online.de

BPD & Trauma Komplexe PTBS Unterschiede Fazit für die Praxis Gesamtstichprobe: N % PTSD aktuell 239 87.2 PTSD Lebenszeit 244 89.1 Borderline Persönlichkeitsstörung aktuell 148 54.0 Borderline Persönlichkeitsstörung Lebenszeit 197 71.9 Komplexe PTBS aktuell 189 69.0 Komplexe PTBS Lebenszeit 218 79.6 Gesamt 274 100

Prävalenz komplexe PTBS bei Patienten mit Borderline- Persönlichkeitsstörungen 80% 20%

Symptomüberschneidung Borderline-Störung und komplexe PTBS Borderline Persönlichkeitsstörung Impulsivität in mindestens 2 potentiell selbstschädigenden Bereichen Wiederholte suizidale Handlungen, Suiziddrohungen Affektive Instabilität und Stimmungsschwankungen Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung Störung der Affektregulation mit impulsiven und risikoreichen Verhaltensweisen Selbstverletzendes und suizidales Verhalten Störung der Affektregulation, Impulsivität und autodestruktives oder risikoreiches Verhalten Chronisches Gefühl von Leere - Unangemessene heftige Wut Ausgeprägte Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung Vorübergehende paranoide oder dissoziative Symptome Muster instabiler aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen (Idealisierung und Entwertung) Verzweifeltes Bemühen, Verlassenwerden zu vermeiden Schwierigkeiten, Ärger zu modulieren Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, Scham, Gefühl, isoliert von anderen Menschen zu sein Dissoziative Symptomatik Extremes Misstrauen, Tendenz erneut zum Opfer zu werden Somatoforme Köperbeschwerden - Fehlende Zukunftsperspektive, Verlust von persönlichen Grundüberzeugungen -

Klassifikationsdiagramm: Differenzierung BPD von kptbs kptbs 70% BPD 30% Heftige Wut Chi² = 42.4 nein ja kptbs 90% kptbs 25% BPD 10% BPD 75% Instabile Beziehungen Chi² = 16.1 Instabile Beziehungen Chi² = 9.2 nein kptbs 97% BPD 3% ja kptbs 5% BPD 95%

16 www

Behandlungsergebnisse bei BPS I (Zanarini und Hörz) 1960-1970: Nach kürzeren Behandlungen ambulant und stationär kaum gebessert, Funktionsniveau wie bei Schizophrenie (Grinker et al 1968; Werble 1970; Gunderson et al 1975, 1977) 1980-1990 (DSM III): Zwei Drittel der behandelten BPS-Patienten erfüllen 3-7 Jahre nach Behandlung die BPS-Kriterien (Pope et al 1983; Barasch et al 1985)

Behandlungsergebnisse bei BPS II (Zanarini und Hörz) 1990-2000: 50 % der BPS-Pat erfüllen nach 5 Jahren nicht mehr die BPS-Kriterien (Links et al 1995, 1998) Langzeitstudien von McGlashan, Paris und Stone: Nach 10 Jahren gutes Funktionsniveau (vergleichbar depressiven Pat), keine Schizophrenie, zu zwei Drittel oder mehr keine BPS-Diagnose nach DSM

Behandlungsergebnisse bei BPS III (Zanarini und Hörz) McLean Study of Adult Development (MSAD): Zanarini et al Collaborative Longitudinal Personality Disorders Study (CLPS): McClashan et al Ein Drittel nach 2 J, zwei Drittel nach 6 J, 85 % nach 10 J weniger als 5 BPS-Kriterien Alle Patienten in psychotherapeutischer Behandlung

Behandlungsergebnisse bei BPS IV (Zanarini und Hörz) Ein schlechterer Verlauf bei CSA und Sucht- Entwicklung Schlechtere Behandlungsergebnisse bei BPS+PTBS und BPS+Sucht Besonders spät oder gar nicht änderten sich die Kriterien 1 und 2: Angst vor dem Verlassenwerden versus Intensive, aber ambivalente Beziehungen

Aktuelle BPS-Therapie-Methoden Dialektisch Behaviorale Therapie DBT Mentalisierungsbasierte Psychotherapie MBT Übertragungs-fokussierte Therapie TFP Strukturbezogene Psychotherapie Schematherapie SFT Traumazentrierte Psychotherapie-Methoden bei BPS+PTBS

Jerome Frank postuliert in seinem Buch Die Heiler 1961, für magisch-schamanistische Heilrituale, religiöse Bekehrungen, Gehirnwäsche, medikamentöse Plazebo-Effekte und Psychotherapie seien folgende Faktoren wesentlich: Eine intensive, emotional aufgeladene Beziehung Die Bekämpfung der Demoralisierung durch Eingeben von Hoffnung Ein Mythos als ursächliche Erklärung für die Not des Betroffenen Orientierung über Wege, mit dem Problem umzugehen Die Vermittlung von Erfolgserlebnissen Hermes und Röhrle in HR 2008 Bd 1 S. 22f

Aktuelle Literatur Matthias Hermer und Bernd Röhrle (Hrsg) Handbuch der therapeutischen Beziehung. Band 1 und 2. Tübingen, dgvt Verlag 2008

Therapeutische Beziehung und Therapieeffekt (Lambert & Barley) Psychotherapie generell ist effektiv. Dem durchschnittlich behandelten Patienten geht es besser als 80 % der unbehandelten Menschen 15 % Erwartungseffekte (Placebo) 15 % Methode 30 % Therapeutische Beziehung 40 % Extratherapeutische Veränderungen Lambert & Barley in HR 2008 Bd 1 S 109-139

Psychotherapie hilft und wirkt Eysenck 50er Jahre: falsch (Wartegruppen) Ein Gespräch unter Freunden hilft genauso gut: falsch. Professionelle sind überlegen. Psychopharmaka sind besser: falsch Psychotherapie hilft nicht gut: falsch (TK-Studie, Trautmann-Voigt, Leichsenring, KIP-Studie und viele VT-Studien). d<0.8-1.6 hoch bis sehr hoch Hermes und Röhrle 2006 u.sachsse@asklepios.com 25

Unkontrollierbare Spontan- Regressionen

Typ-D-Bindungsstörung 3 Grund-Kriterien der BPS nach DSM Allein sein ist unmöglich In Beziehung sein ist unmöglich Wer bin ich eigentlich? (Identitätsdiffusion) u.sachsse@asklepios.com 28

Dilemma einer therapeutischen Beziehung bei komplex Traumatisierten Mobilisierung der pathogenen Kindheitsmuster (Bindungsmuster Typ D) in regressiven States Langfristige Abhängigkeitsverhältnisse mit konfusen, widersprüchlichen Beziehungsmustern Mentalisierungsproblematik Beziehung kann traumatische Erfahrungen antriggern

Möglichkeiten zur Aktivierung einer reflexiven Metaebene Vereinbaren eines reflexiven Arbeitsmodus: 'Ich brauche Sie als aktiven Partner für die Bearbeitung der traumatischen Belastungen. Ich werde Sie im Verlauf immer wieder fragen, was Sie aus der heutigen Sicht über die Wahrnehmungen denken, die zusammen mit der alten Belastung auftauchen.' Bei Bedarf in die Beobachterrolle wechseln: Wie beurteilen Sie aus heutiger Sicht die damalige Situation?' Reflexive Evaluation von emotionalen Reaktionen anregen: 'Was denken Sie heute als Erwachsene über diese Situation? Hätte das Kind wirklich eine Chance gehabt, sich zu wehren?'

Gestaltung der therapeutischen Beziehung bei komplex Traumatisierten: Zwei Erwachsene kümmern sich um traumatisierte innere Kind-States

Für viele komplex traumatisierte PatientInnen / BPS+PTBS-Pat. ist eine alltäglich professionelle, durchschnittlich gute therapeutische Beziehung die mit Abstand beste zwischenmenschliche Beziehung, die sie je hatten

Fazit: Sind Persönlichkeitsstörungen Traumafolgestörungen? Was ist neu? Wenn schwere Bindungsstörungen als Traumafolgestörungen verstanden werden, sind Persönlichkeitsstörungen auch Traumafolge, insbesondere BPS Was ist aktuell kontrovers? Welche therapeutische Beziehungsgestaltung ist hilfreich oder schädlich für die Behandlung von Borderline-Störungen ist Was hat sich bewährt und kann empfohlen werden? Arbeit mit der Elternseite, mit dem Dritten auf der Metaebene, mit dem Mentalisierungsraum Welche weiteren Entwicklungen sind abzusehen? Arbeit an der Bindungsproblematik bei Typ D Bindungsstörungen wird an Bedeutung gewinnen

34 u.sachsse@asklepios.com www

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!