in Eigenheimen gefördert. Inzwischen



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WOCHENBERICHT DES INSTITUTS FÜR KONJUNKTURFORSCHUNG HERAUSGEBER: PROF. DR. ERNST WAGEMANN 9. JAHRGANG BERLIN, DEN. MÄRZ 936 NUMMER 0 Nachdruck und Vervielfältigung sowie schriftliche, telegraphische und telephonische Verbreitung auch auszugsweise ohne besondere Genehmigung nicht zulässig Wohnungsbau und Baufinanzierung*) Das Bauergebnis 935 Obwohl die iveabautätigkeit 935 weifer zugenommen hat, war der gesamte Zugang an Wohnungen niedriger als im Jahre 93. Nach den bisher vorliegenden Unterlagen (für die Gemeinden mit mehr als 0 000 Einwohnern) dürften im Deutschen Reich während des letzten Jahres etwa 20-280 000 Neu- und Umbauwohnungen fertiggestellt worden sein, gegenüber 39 000 im Jahre 93. Jahr Wohnungsbautätigkeit hn Deutschen Reich (Zahl der Wohnungen) Rohzuganf durch Zusammen Neubau Umbau Abgang Reinzugang 99... 35 596 25 265 60 86 56 920... 5 928 32 39 0830 5 25 03 092 92... 096 32 902 98 25 3223 922... 2 23 3069 590 8355 665 923... 000 25 539 2590 60 8 333 92... 980 20 569 5 36 88 06502 925... 63 2 35 9 28 8930 926... 99 08 25 220529 36 205 93 92... 28 22 390 30683 899 288635 928... 3065 236 3302 20680 309 62 929... 35 03 23 099 338802 220 36 930... 30 933 2232 330260 9289 30 9 93... 2332 20359 25 0 8053 233 68 932... 360 2 96 592 6 265 933... 3280 6923 2023 205 8038 93... 9025 29 3939 35 283995 935').. 20000 bis 60000 20000 bis 20000 250000 bis 220000 280000 260000 l ) Rohe Schätzung. Dieser Rückgang verliert freilich dadurch an Bedeutung, daß das Bauergebnis 935 nur deshalb geringer war, weil die Umbautätigkeit nachgelassen hat. Die Reichszuschüsse, die den Wohnungsumbau im Jahre 93 stark angeregt hatten, waren Anfang 935 bereits zum größten Teil vergeben. So sind im letzten Jahre nur noch etwa 60 000 Wohnungen durch Umbau entstanden, gegenüber 29 000 im Jahre 93. Während damals von 00 fertiggestellten Wohnungen 0 Umbauwohnungen waren, dürften es 935 nur noch etwa 22 gewesen sein. Im vergangenen Jahr wurden, wie schon 933 und 93, wieder zum überwiegenden Teil Sied- *) Die bauwirtschaftlichen Untersuchungen des Instituts werden von der Stiftung zur Förderung von Bauforschungen" unterstützt. lungshäuser und Eigenheime gebaut. Der private Bauherr trat noch, stärker als bisher in den Vordergrund. In den Großstädten, in denen sich die herrschende Wohnungsknappheit am stärksten fühlbar macht, wurden auch verschiedene größere Bauten durchgeführt. Der Kapitalaufwand Trotz des geringeren (gesamten) Wohnungszugangs waren die Kapitalaufwendungen im letzten Jahr nicht niedriger als 93. Dies erklärt sich hauptsächlich daraus, daß 935 die Neubauten für den Wohnungszugang eine viel größere Rolle gespielt haben als 93. Hinzu kam, daß infolge der Zunahme des Wohnungsund Siedlungsbaus gerade in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres x ) der Überhang" an unvollendeten Wohnungen von 93 000 Ende 93 auf etwa 20 000 Ende 935, also um rd. ein Drittel, stieg. Dies wirkte sich in einer weiteren Erhöhung des Investitionsaufwandes aus. Trotz des geringeren Wohnungszugangs und gemessen an dem amtlichen Baukostenindex kaum veränderter Baukosten, betrug der Kapitalaufwand im Wohnungs- und Siedlungsbau 935 etwa,6 Mrd. 9Ut gegenüber rd.,5 Mrd. RM im Vorjahr. Die Quellen der Wohnungsbaufinanzierung Als Quellen für die Finanzierung des Wohnungsbaus kommen grundsätzlich: öffentliche Mittel, private Mittel der organisierten Kreditgeber und sonstige private Mittel (wie Eigenkapital, Gefälligkeitsdarlehn usw.) in Frage. Kennzeichnend für die Entwicklung») Vgl. Wochenbericht, 8. Jg., Nr. 6 vom 20. November 935. Zur Konjunkturbewegung der Möbelumsätze S. 39 f. Konjunkturkartei: Leinenindustrie. Beilage Tschechoslowakei.

38 der letzten Jahre ist die Verschiebung von den öffentlichen zu den privaten Mitteln. Noch in der Zeit 928 oder 929 stammten mehr als 0 v. H. aller Kapitalien, die zum Wohnungsbau verwendet wurden, aus öffentlichen Mitteln. 93 und 935 waren es dagegen weniger als ein Fünftel. Soweit es sich bisher übersehen läßt, sind 935 etwa 200 220 Mill. SUL öffentliche Mittel dem Wohnungsbau zugeflossen. Hinzu kommt die mittelbare Hilfe insbesondere der Gemeinden durch verbilligtes Bauland, Stundung und Erlaß von Gebühren usw. An privaten Mitteln müssen annähernd, Mrd. tf.k aufgekommen sein. Zur Finanzierung des Wohnungs- und Siedlungshaus (Schätzungen) Gliederung 93 ) 935») Annäherungswerte v. H. in Mill. JIM Gesanitlnvestitionen 500 600 00 Finanziert durch: öffentliche Mittel 25 200-220 3 davon: Reichsmittel fiir die (vorstädtische) Kleinsiedlung, den Eigenheimbau, Umbau u. ä 20 05 6 Sonstige öffentliche Mittel 2 ) 05 95 5 6 Private Mittel 225 390 8 davon: Hypothekenbanken 25 50 9 Öffentlich-rechtliche Kreditanstalten 0 Sparkassen 20 50 9 Versicherungen insgesamt. 53 55 0 davon: Private Vers.-Gesellschaften ) 68 Öffentlich - rechtl. Vers.-Anstalten ).. 30 Sozialversicherung. 55 Bausparkassen zusammen. 30 83 5 davon: Private 95 60 Öffentliche 35 23 Privathypotheken, Verwandtschafts- u. Gefälligkeitsdarlehen, Kigenkapital, Kaufgeldstundungen, Zwischenkredite u. ä. 5 ).. 2 80 50 r ) Gegenüber den Vorschätzungen im Wochenbericht 8. Jahrgang, Nr., auf Grund neuerer Unterlagen berichtigt. 2 ) Rückflüsse aus Hauszinssteuer-MittelD, Mittel für Wohnbauten der Wehrmacht, Reichsbahn, Reichspost und anderer öffentlicher Stellen, Sonderaktionen einzelner Länder und Gemeindeif. 8 ) Lebensversicherungs- Gesellschaften. ) Lebens- und Feuerversicherung. 6 ) Als Differenz errechnet. *) Vorläufig. Die öffentlichen Mittel Daß im vergangenen Jahr nicht ebensoviel öffentliche Mitfei in den Wohnungs- und Siedlungsbau geflossen sind wie 93, lag vor allem daran, daß die bei den bisherigen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bereitgestellten Mittel für die (vorstädtische) Kleinsiedlung, den Eigenheimbau und den Wohnungsumbau größtenteils im Jahr 93 verausgabt worden waren. Die Mittel, die aus diesen Quellen für 935 noch zur Verfügung standen, waren nur noch etwa halb so hoch wie die Ausschüttungen im Jahr 93. Dieser Ausfall konnte nicht voll ausgeglichen werden, obwohl nicht unbeträchtliche Reichsmittel für die Förderung des Wohnungsbaus öffentlicher Stellen, vor allem der Wehrmacht, ausgeschüttet wurden. Auch dürften u. a. aus den Rückflüssen der Hauszinssteuerhypotheken im letzten Jahr größere Mittel zur Wiederausleihung zur Verfügung gestanden haben (sie werden auf 30 0 Mill. JIM angegeben). Von den Mitteln, die durch das Gesetz zur Förderung des Wohnungsbaus von Ende März 935 bereitgestellt sind, wurden noch keine größeren Beträge ausgezahlt. Die privaten Mittel Wie sind die annähernd, Mrd. 3tM privaten Mittel aufgebracht worden? Nach den bisher verfügbaren Unterlagen waren die Ausleihungen der organisierten Kreditgeber überraschend hoch. Sie dürften Insgesamt rd. 600 Mill. 3tM oder etwa 3 v. H. der gesamten Aufwendungen des vergangenen Jahres betragen haben, gegenüber nur etwa 00 Mill. JtM oder 2 v. H. im Jahr 93. Seit Jahren haben die Bodenkreditinslitute, also die Hypothekenbanken und die öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten, zum erstenmal wieder an der Finanzierung des Wohnungs- und Siedlungsbaus entscheidend teilnehmen können, da sie nach der erfolgreichen Zinskonversion 935 ein gewisses Kontingent von Pfandbriefen auf dem Markt absetzen konnten. Daneben stellten die Institute außer eigenen Mitteln auch die Rückflüsse früherer Ausleihungen fast ganz dem W T olinungs- und Siedlungsbau zur Verfügung. Die Hypothekenbanken dürften etwa 25 50 Mill. JJC Hypotheken auf Wohnungsneubauten gewährt haben, die öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten etwa 0 Mill. J}Jl l ). Selbst die Sparkassen konnten trotz ihrer weitgehenden Beanspruchung für öffentliche Zwecke 2 ) bei weiter steigenden Einlagen ihre Hypothekenausleihungen auf Neubauten von 20 Mill. JtJl im Jahre 93 auf schätzungsweise 50 Mill. JlJl im vergangenen Jahr erhöhen. Die Versicherungen dürften insgesamt etwa ebensoviel Mittel aufgebracht haben wie 93 (rd. 55 Mill. JMC). An hervorragender Stelle stand wiederum die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte, die allein mehr als 80 Mill. JlJK (93 rd. 5 Mill. JtJi) unmittelbar dem Wohnungs- und Siedlungsbau zuführte. Infolge der Übernahme von Reichsanleihen dürften die öffentlichrechtlichen Versicherungsanstalten Ausleihungen günstigstenfalls in der gleichen Höhe wie 93 vorgenommen haben (93: rd. 30 Mill. JlJl). Ob auch die privaten Versicherungsgeselhchaften (Lebensversicherungsgesellschaften) ebensoviel Wohnungsbauhypotheken gewähren konnten wie 93 (68 Mill. JlJl), läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen. Ihr gesamter Hypothekeuzugang war 935 nur etwa halb so hoch wie im Vorjahr. Der Anteil der Neubauhypotheken war jedoch schon 93 auf 39 v. H. der gesamten Hypothekenausleihungen gestiegen (933: 26 v. H.). Dieser Satz dürfte sich 935 noch weiter erhöht haben. Die Bausparkassen konnten immerhin noch mit dem ansehnlichen Betrag von über 80 Mill. JIJC zur Finanzierung des Wohnungs- und Siedlungsbaus beitragen. Davon entfielen etwa 60 Mill. JUl auf die privaten Bausparkassen, die durch den Kredit der Bau- und Bodenbank ihre,.normalen" Ausleihungen des Jahres 935 großenteils bereits 93 ausgeschüttet hatten und schon im letzten Jahr erhebliche Rückzahlungen auf diesen Kredit leisteten. Von den gesamten Investitionen im vergangenen Jahr bleibt ein Rest von rd. 800 Mill. 3tM (das ist rund die Hälfte), der auf Eigenkapital, Privatkredit, Verwandtschafts- und Gefälligkeitsdarlehen, Kaufgeldstundungen, Zwischenkredite und ähnliches entfällt. Ein Teil der privaten Mittel wäre sicher nicht in den Wohnungsbau geflossen, wenn nicht die Reichsbürgschaften für nachstellige Hypotheken besondere Sicherheit geschaffen hätten. Diese Reichsbürgschaften erhöhten sich von 6 Mill. 3tM Ende 93 auf 6 Mill. 9tM Ende 935. Damit wurde der Bau von rd. 32 000 Mietwohnungen in Geschoßbauten und 23 000 Wohnungen in Eigenheimen gefördert. Inzwischen ') Hiervon wurde ein Teil auch aus Darlehen von Versicherungsträgern bestritten. 2 ) Die Übernahme der Reichsanleihen wurde bekanntlich großenteils aus Liquiditätsguthaben bei den Girozentralen finanziert.

39 sind die Reichsbürgschaften weiter erheblich gestiegen. Die bisher verbürgten Hypotheken wurden zu mehr als 0 v. H. von der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte, den Sparkassen sowie den privaten und öffentlichen Versicherungen bereitgestellt x ). Für die nach wie vor schwierige Spitzenfinanzierung hat sich im abgelaufenen Jahr u. a. die finanzielle Hilfe der Industrie für den Bau von Ärbeiterwohn statten bereits günstig ausgewirkt. Ausblick Die ungedeckte Wohnungsnachfrage ist gegenwärtig außerordentlich hoch. Die vordringlichen Aufgaben zur Wehrhaftmachung des deutschen Volkes machen es unmöglich, daß schon jetzt an die Beseitigung des Wohnungsfehlbedarfs herangegangen werden kann. Die ungelösten ') Wie sich die Bürgschaften im einzelnen verteilen, zeigt das Rcichsarbciteblatt, 93(3, Heft, II, 8. Gl- Aufgaben auf dem Gebiet des Wohnungs- und Siedlungsbaus bleiben so die entscheidende Konjunkturreserve" der kommenden Jahre. Die Reichsmittel aus dem Gesetz zur Förderung des Wohnungsbaues von Ende März 935 stehen noch fast ganz für die neue Bausaison zur Verfügung. Einschließlich der sonstigen öffentlichen Mittel werden für den Wohnungsund Siedlungsbau des Jahres 936 mindestens ebenso hohe Beträge der öffentlichen Hand für die Spitzenfinanzierung bereitstehen wie im vergangen Jahr. Es wird entscheidend darauf ankommen, alle nur möglichen Quellen der privaten Finanzierung dem Wohnungs- und Siedlungsbau nutzbar zu machen. Hierbei werden u. a. die Reichsbürgschaften wieder eine wertvolle Hilfe sein. Im laufenden Jahr müssen mindestens 300 G00 Wohnungen gebaut werden, wenn nur der Neubedarf gedeckt werden soll, der auf Grund des Zugangs an Haushaltungen zu erwarten ist. Die Aussichten für den Beginn des Baujahres 936 sind bis jetzt keineswegs ungünstig. Zur Konjunkturbewegung der Möbelumsätze Man hat gerade in den letzten Jahren die Entwicklung des Möbelabsatzes mit besonderem Interesse verfolgt. Die bevölkerungspolitischen Maßnahmen der Reichsregierung, besonders die Einführung der Ehestandsdarlehen, haben den Möbclabsatz ungewöhnlich stark belebt. Die Umsätze der Möbelfachgeschäfte diese Be- Jahr Zur Konjunkturbewegung der Möbelumsätze Umsätze in Einkommen aus Möbelfachgeschäften Lohn und Gehalt Eheschließungen im Deutschen Reich Fertiggestellte Wohnungen im Deutschen Reich (Neu- und Umbau) Werte in Mill. JIM 928 = 00 in 000 Anzahl Ausgezahlte Ehestandsdarlehen 92... 5,8 6, 5 36 925... 2,0 33 986 89, 9 926... 62, 33 005 89, 220 529 92... 8,0 3 805 55, 306 83. 928... 00,0 2 90 59,6 3302 929... 2,5 66 5J,0 338 802 930... 9,2 0968 50,2 330 260 93... 88,0 33 56 522,9 25 0 932... 58,0 2600 56,8 59 2 933... 5,9 26 32 638,6 202 3 -)l 559 93... 9, 299 39, 39 39 22 6!) 935...,2!)3 56 20 280000 )3 02 *) Vorläufig. ') August bis Dezember. s ) Bis September; einschl. Saarland. Bei einer Beurteilung der künftigen Umsatzgestaltung im Möbelhandel wird oft übersehen, daß die Möbelumsäize und damit vor allem auch die Verkäufe von Großmöbeln keineswegs allein von der Entwicklung der Eheschließungen abhängen, sondern daß dabei auch noch viele andere Dinge wirksam sind. Gerade die Entwicklung in den letzten 2 Jahren lehrt, wie sich die bestimmenden Faktoren wandeln können. Möbelabsatz und Wohnungsbau Wie das Schaubild zeigt, stimmten in der Zeit von 926 bis 929 die Möbelumsätze viel mehr mit dem Zugang an neuen Wohnungen als mit der Entwicklung der Eheschließungen überein. Zwar heirateten in diesen Jahren nicht wenig junge Paare. Da aber nicht genug Wohnungen vorhanden waren, konnten die Möbel in den meisten Fällen erst später, beim Bezug einer eigenen Wohnung, angeschafft werden. Die Möbelumsätze stiegen daher etwa in dem Maße an, wie neue Wohnungen gebaut wurden. Für die Praxis des Möbelhandels bedeutete dies, daß sich die Dispositionen vor allem nach der Neubautätigkeit, weniger nach der Entwicklung der Eheschließungen zu richten hatten. triebe haben am Absatz von Großmöbeln (Zimmereinrichtungen) den weitaus höchsten Anteil waren nach den Berechnungen des Instituts für Konjunkturforschung im Jahre 93 der Menge nach nur wenig niedriger als 929, dem konjunkturell günstigsten Jahr der Nachkriegszeit ). Die Umsatzwerte erreichten 93 freilich nur den Betrag von knapp 00 Mill. 9tM t gegen,2 Mrd. 3Ui 929, da die Preise 93 noch beträchtlich niedriger als 929 waren. l ) Vgl. hierzu Möbelabsatz und Möbelindustrie" im Wochenbericht,. Jahrg., Nr. vom. Oktober 93. Die Krise Während der Krise ist der Zusammenhang zwischen Eheschließungen oder Wohnungsbautätigkeit auf der einen Seite und den Möbelumsätzen auf der anderen Seite zerrissen worden. Dies lag vor allem daran, daß die Bankenkrise im Sommer 93 zu einer sprunghaften Steigerung der Möbelumsätze auf eine bis dahin nicht gekannte Höhe führte. Diese Flucht in die Sachwerte" hatte den krisenhaften Umsatzrückgang zwar für kurze Zeit aufgehalten; da aber die allgemeine Wirtschaftskrise anhielt, mußten nach den Voreindeckungen Möbelumsätze und Möbelpreise um so schärfer sinken.

0 - Der Aufstieg seit 933 Eine grundsätzlich neue Entwicklung haben die Maßnahmen der nationalsozialistischen Regierung eingeleitet. Von 933 an haben die Möbelumsätze wert- und mengenmäßig etwa in gleichem Umfang zugenommen wie die Eheschlie- MOBELUMSATZE, EINKOMMEN, EHESCHLIESSUNGEN UNO FERTIGGESTELLTE WOHNUNGEN Jahreszahlen. 928^00 MOBELUMSATZE, EINKOMMEN, EHESCHLIESSUNGEN UND FERTIGGESTELLTE WOHNUNGEN Monats-und Vierteljahrs zahlen : 928-00 Saisonschwankungen ausgeschaltet 20 Usch den Berechnungen desj.f.k. Eheschließungen im Reich 92 25 I 26 2* I 28 29 I 30 3 I 32 33 I 3<* 35 J.f.K.JS ^Fachgeschäfte.'"^Heu-und Umbauwohnungen. fiohzugang. Zeit wieder ein erheblicher Fehlbedarf an geeigneten Wohnungen, der nur durch gesteigerte Wohnungsbautätigkeit gedeckt werden kann. Im vergangenen Jahr sind die Möbelumsätze wieder gesunken; die Umsätze der Möbelfachgeschäfte betrugen 935 etwa 60 Mill. SftM. Gleichzeitig sind die Eheschließungen und der Zugang an Wohnungen zurückgegangen. Man wird kaum fehlgehen, wenn man diese Entwicklung des Möbelhandels mehr auf den Wohnungsmangel als auf das Sinken der Eheschließungen zurückßungen. Wie eingangs bereits erwähnt wurde, waren im Jahre 93 die Mengenumsätze fast wieder so hoch wie 929. Die starke Zunahme von Eheschließungen, Haushaltsgründunöen und Möbelumsätzen ist erreicht worden, oowohl das Einkommen in dieser Zeit dem Grundsatz der Mengenkonjunktur" entsprechend verhältnismäßig wenig zugenommen hat, während in der Zeit vor 929 die Zunahme der Eheschließungen eng an eine entsprechende Steigerung des Einkommens gebunden war. Nichts zeigt deutlicher, wie groß der konjunkturpolitische Wert der Ehestandsdarlehen gewesen ist. Die künftige Entwicklung Vor allem infolge der starken Zunahme der Eheschließungen besteht bereits seit längerer 93 932 933 93 935 ^Gleitende 2-Monatsdunchschnitte. - ^>6leitende Wierteljahrsdureh l.f,k36 schnitte96oroß-u, Mittelstädte.Neu-u.Umbauten; PobZugang, führt. Wir stehen nämlich jetzt wieder vor einer ähnlichen Situation wie in den Jahren vor 929. Damals war eine große Zahl von Ehen geschlossen worden; die Wohnungen fehlten aber, und die Möbelkäufe mußten sich nach dem Wohnungszugang richten. Würde es gelingen, den Mangel an geeigneten Wohnungen rasch zu überwinden, so würde man selbst dann mit einer verhältnismäßig günstigen Entwicklung der Möbelumsätze rechnen können, wenn die Eheschließungen, nach dem starken Anstieg in den letzten Jahren, weiterhin zurückgehen sollten. Anschrift des Herausgebers: Berlin W 8, Unter den Linden 2/3; Fernsprecher: Sammelnummer A Jäger 655 Verlag: Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 36, Ausgabe. Versandort: Berlin Preßgesetzlich für die Redaktion verantwortlich: Dr. Willy Bauer, Berlin Bezugspreis für don Jahrgang (einschl. Zustellung im Inland) RM 30. bezw. (bei vierteljährlicher Zahlung) RM.5 je Vierteljahr. Gedruckt in der Miirkischen Druckanstalt G. m. b. H., Berlin N 65. Hierzu 3 Beilagen

. Beilage zum Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung 9. Jahrgang Berlin, den 2. Februar 936 Nummer 6 Konjunktur-Kartei Deutsehland Leinenindustrie H- 36 (6.3.35) Unter den wichtigeren Gruppen der Textilindustrie hat sich die Leinenindustrie in den letzten Jahren am günstigsten entwickelt. Dies erklärt sich vor allem daraus, daß Mode und Verbrauchsgewohnheiten sich wieder mehr dem Leinengewebe zugewandt haben. Vorübergehend erreichte die Produktion 93 und 935 einen Stand, wie er nur in den günstigen Jahren 925 und 92 zu beobachten war. Im letzten Viertel des vergangenen und in den ersten Monaten dieses Jahres ist zwar ein ziemlich scharfer Rückschlag eingetreten. Trotzdem liegt die Produktion der Leinenindustrie immer noch beträchtlich um rd. 58 v. H. über dem Krisentief. Die Produktionssteigerung der letzten Jahre war durch eine starke Zunahme der Flachseinfuhr und der inländischen Erzeugung ermöglicht worden. Im Februar 935 erreichte die Einfuhr sogar den höchsten Stand der Nachkriegszeit. Danach sind aber die Zufuhren stark zurückgegangen. Im Zusammenhang damit haben auch die Rohstoffvorräte in den Leinenspinnereien beträchtlich abgenommen. Ein gewisser Ausgleich dürfte sich aus der weiteren kräftigen Zunahme der inländischen Erzeugung ergeben. Die Flachsanbaufläche war 935 um rd. 50 v. H. höher als im Vorjahr und übertraf die des Jahres 933 um mehr als das Vierfache. In gleicher Weise haben die Ernten zugenommen. Etwa ein Drittel bis die Hälfte des Tschechoslowakei *).3.936 (25.0.933) Die Wirtschaftlage der Tschechoslowakei hat sich im Vergleich zu den meisten Nachbarländern nur wenig gebessert. Zwar ist die Indexziffer der industriellen Produktion von März bis Dezember 935 (neuere Angaben liegen noch nicht vor) erheblich gestiegen; diese Zunahme entfällt aber fast ausschließlich auf einzelne Zweige der Schwerindustrie, die in dem tschechoslowakischen Produktionsindex besonders stark Zeit Nat onal- ba ik ) Reu- Goldditund Dar- der Devilehen Staatssen- und an- be- Wechleihestansel Tschechoslowakei Aktien- Großhan- Industriellkursdelspreisduk-») Pro- 2 ) tion Außenha ndel (Spezialhandel ) Ausland Einfuhr Ausfuhr Mill. Kc. v.h. 928 = 00 Mill. Kc. 932 M.-D. 2 686 0 0 52, 0, 66,3 622 6 933 2668 032 6,00 5,0 68,0 62,6 83 8 93*) 2 3 86 5,8 60,6 69,6 69, 530 606 935 2 909 33 5,22 65,5 2, 559 6 93 65,0 9 2,9 529 556 l.vj. M.-D. 2 65 2 2 688 86 908 5.89 5,0 60,8 60, 6. 68. 3.,. 2 20 905 5,98 60,, 0,9 5 65. 2 86»i 86 5,80,2 69, 59 2 935 l.vj.m.-d. 2 96 58 5,35 6,8,9 6,6 8 526 2. 3000 09 5,32 62,2 2.5 0, 50 56 3. " 288 35 5, 66, 3, 2, 5 65-2 9 30 5,08 2,5 2,9 8,5 33 62 936 Januar... 2 3 Februar. 58,6,2 8,9 9,6 3, 2, 529 95 *) Monatsende. ") Industrie- und Transportaktien. s ) Zum ersten eines jeden Monats. <) Ohne Gold und Silber. «) Seit Februar 93 Wertangaben in Kronen neuer Parität. Am. 2. 93 wurde der Goldgehalt der Krone um l / s gesenkt. vertreten sind. Die Ausfuhr hat etwas zugenommen, doch hängt dies überwiegend mit dem erhöhten Rüstungsbedarf des Auslands zusammen. Für die neuere Entwicklung dürfte es daher wichtiger sein, daß sich die Beschäftigung erneut verschlechtert hat: die Zahl der amtlich registrierten Arbeitslosen ist seit Oktober 935 '-) Vgl. auch Wochenbericht Nr. vom 6. Oktober 935. inländischen Bedarfs an Flachs konnte 935 aus eigener Erzeugung gedeckt werden. Für das laufende Jahr ist (zusammen mit der Einrichtung Zeit 93.Vj. M.-D. 2. 3. Januar... Oktober.. November. Dezember. 935.Vj. M.-D. 2. 3. Januar... Oktober.. November. Dezember. tion von Leinengarn 928 =00 0,3 23. 33.5 0.2 3.6 39,5 32,2 5.6 8,8 58,,5 59, 2 08. Lolnenlndustrle 3 20 3 03 2 3 2 25 2 26 25 2 08 3 88 89 252 99 835 5 Außenhandel Einfuhr von Rohstoffen Einfuhrüberschuß an Garnen t 838 9 2 580 30 888 9 809 662 63 002 650 50 595 Ausfuhrüberschuß an Geweben 3 0 5 0 0 0»)- 3 3 Preise Russisch. BKKO fob. Leningrad Flachsgarn Nr. 30 JIM je kg 0,69 0,9 0.86 0,6 0,80 0,88 0,96,09,3,0.03 0,9.0,09 2,66 2 6 2,90 2,63 2,93 2,99 3, 3.9 3.20 3 3,20 3,20 3,20 936 Januar... 8,6 80 53,09 3,20 J ) Einfuhrüberschuß. der erforderlichen Röstanstalten) eine weitere Erhöhung der Anbauflächen in Aussicht genommen. konjunkturell wieder gestiegen und war Ende Februar 936 mit 860 392 rd. 3 v.h. höher als Ende Februar 935 und nur v. H. niedriger als Ende Februar 933, dem bisherigen konjunkturellen Tiefpunkt. Dies liegt daran, daß die Industrien, die nicht an der Rüstungskonjunktur" teilnehmen (vor allem die stark ausfuhrabhängigen VerbrauchsgUterindustrien), teilweise schlechter beschäftigt waren als im Vorjahr. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Tschechoslowakei konnte durch den geringen Grad der Kronenabwertung vom Februar 93 nur unwesentlich gebessert werden; die erzielte Besserung ist wohl zum großen Teil wieder eingebüßt worden. Trotz der stark erhöhten Ausfuhr von Rüstungsmaterial ist die Gesamtausfuhr iui Jahre 935 gegenüber dem Vorjahr dem Werte nach nur um etwa 2 v. H. gestiegen. Die Regierang sucht die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie auf den Auslandsmärkten zunächst durch eine straffere Organisation un Inlande (Zwangssyndizierung) zu heben. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wird für das laufende Jahr eine umfangreiche Arbeitsbeschaffung geplant. Durch Steuererleichterungen, Zinssenkung u. a. m. soll in erster Linie die Bautätigkeit gefördert werden. Daneben sind neue bedeutende öffentliche Investitionen (vor allem bei der Eisenbahn und der Militärverwaltung) vorgesehen. Die Kreditmärkte, die zeitweise leichten Vertrauensstörungen ausgesetzt waren, haben sich in den letzten Monaten merklich verflüssigt. Die Einlagen nahmen zu, die Kurse festverzinslicher Werte sind gestiegen. Der Diskontsatz der Nationalbank wurde am. Januar 936 von 3 /s /o auf 3% herabgesetzt. Gleichzeitig wurden im Verordnungswege die Hödistgrenze der Debetund Kreditzinsen bei den Banken ermäßigt, die Zinsen der fundierten inneren Staatsanleihen einheitlich auf,5 /o gesenkt und der Schuldnerschutz erweitert. Die Aktienkurse sind ununterbrochen gestiegen, wobei die Rüstungswerte führend waren. Die Finanzlage des Staates hat sidi noch kaum gebessert, wenn auch die Einnahmen in den letzten Monaten des Jahres 935 höher waren als in der entsprechenden Zeit des Vorjahrs. Der ordentliche Etat für das ganze Jahr 935 dürfte nach amtlichen Schätzungen mit einem Fehlbetrag von etwa 300 Mill. Kc abschließen gegen 3 Mill. Kc im Jahre 93. Der Voranschlag für 936, der einerseits Einsparungen und neue Steuern, andererseits erheblich erhöhte Ausgaben für Investitionen und Rüstungen vorsieht, ist (wie auch in früheren Jahren) formal ausgeglichen.

2. Beilage zum Wodienberidit des Instituts für Kon j unkturf orsdiung 9. Jahrgang Berlin, den. März 936 Nummer 0 Gegenstand Woche:. Tätigkeitsgrad Gesamtzahl der Arbeitslosen ) darunter: Hauptunterstützungsempfänger ) in der Arbeitslosenversicherung in der Krisenunterstützmig Wohlfahrtserwerbslose Arbeitslosigkeit, Großbritannien')... Produktion, arbeitstäglich Steinkohle im Buhrrevier in Deutsch-Oberschlesien Kokserzeugung im Buhrrevier Einheit.-9. Jan. 935 Vorjahr Gegenwart Wochenzahlen 2.3. bis.3.936 28. Jan.. Febr. 25. 2. Jan. 2.-26. bis bis.-6. 8.-23. Febr..-9. 3.-8. 20.-25. bis 3.-8. 0.-5..-22. 2.-29. 2.-. Jan. 2. Febr. 9. Febr. Febr. Febr. bis März Jan. Jan. l.febr. Febr. Febr. Febr. Febr. März 935 935 935 935 935 2. März 935 936 936 936 936 936 936 936 936 935 3 5 6 8 9 0 3 5 6 8 9 0 000 29 000t 322,8 60, 58,9 8 3,2 6,3 58,5, 80,6 83,9 6, 2325, 35,2 56, 59,6 99, 309,8 59, 88,8 3 60,3 60,2 802,9 30,9 60,2 58,5 6, 26,2 9, 0, 65,5 22,5 259, Verkehr, arbeitstäglich Wagenstellung der Reichsbahn... 000 06, 0,8 03,2 0,8 06,2 09, 2,3 2,8 22,, 6,9 6,,,6,6 Kreditsicherheit Vergleichsverfahren Anzahl 8 Notenbanken ) Gold- und Devisenbestand Mill. JUl davon Reichsbank Weohsel- und Lombardkredite davon Reichsbank Bestand der Reichsbank an deckungsfähigen Wertpapieren... Depositen (täglich fällige Verbindlichkeiten) davon Beichsbank Bundes-Reserve-Banken U.S.A. Diskontierte Wechsel Mill. $ Regierungssicherheiten Zahlungsverkehr Geldumlauf davon Beichsbanknoten Postscheckverkehr 5 ) Postscheckguthaben (Bestände)... 2. Wertbewegung Zinssätze Reichsbankdiskont Debetzinsen 6 ) Kreditzinsen )') Blankotagesgeld (Neue Beihe) Monategeld Privatdiskont Warenwechsel mit Bankgiro Normale Spareinlagen Bendite der I / >%-Pfandbriefe*).. Call money New York Privatdiskont London Zürich Amsterdam Effektenmarkt Pestverz.,%-Wertpapiere») 0 ) Kursniveau, gesamt ), Pfandbriefe, Kommunal-Obligationen, öffentliche Anleihen ") 6 % Industrie-Obligationen Aktienindex, gesamt, Bergbau und Schwerindustrie., Verarbeitende Industrie, Handel und Verkehr Devisenkurse in Berlin New York London Paris Warenpreise Indexziffern Beagible Waren 8 ) Großhandelspreise (gesamt) Agrarstoffe Industrielle Rohstoffe u. Halbwaren Fertigwaren darunter: Produktionsgiiter Verbrauchsgüter Großhandelsindex: Ver. St. v. Amerika (Fisher) Großbritannien (Fin. Times) Großhandelspreise Roggen, märk.. frei Berlin Binder, Lebendgewicht, Berlin Bindshäute, südam."), Hamburg.. Maschinengußbruch, Düsseldorf").. x Baumwolle, New York loco x Weizen, New York, hardw. loco... X Kautschuk, First crepe, London X Kupfer, Electrolyt, London Mill. JIM " 5 8 3693 355 059 93,2 230,2 59 355 36 53 % P- 3, 3,8 0 6,22 0,39,50 0,5 v. H. 92/26 = 00 96,09 90 9,98 95,9 96, 83,6 89,9,2 89,8 JUl je 8 2,983 JIM je 2,20 JLH jeloofr 6, 93 = 00 926=00 93=00 je 000 kg je 50 kg je Vi kg je t cts je Ib cts je 60 Ibs d je Ib je t 60,0 0,0 00,2 9, 9, 3,8 23,6 8, 92,6 68,0 36, 0,36 5,0 2,5 5,90 6'/» 3,3 3 6 5 8 3536 302 0 05 939 8, 230,3 526 38 6 56 6 3,8 6,9 0,3,50 0,5 90 96,9 95,35 95,3 9,53 8,2 89,5,5 90,9 65 2,23 6, 65,9 0,0 00,0 9,9 9.5 3.6 2,0 8,6 92,5 68,0 35, 0,36 2,65 6,0 6>h. 0 9 68 58 8 383 302 95 2, 230,3 566 368 526 3,83 3,8 0,32,50 0,58 95,60 95,8 9,56 9,25 98,6 86. 9.5 9,3 9,0 0 65 58 8 32 3593 38 903 6, 230,2 58 353 56 536 3,8 0,3,50 0,53 95,6 95,90 9,58 93,83 98,3 86,6 90,9 9, 9,6,50 32 2,22 2,2 6,3 6,3 65,9 0,0 99.8 9.9 9,6 2,2 8,6 92,3 68,0 35,5 0,35 2,60 5,63 6«/t. 30,88 65,9 0,0 00, 9.6 9, 2. 8. 9, 68.5 35,9 0,35 2,55 5,25 6'lx. 30,25 9 ' 5 58 58 362 363 3 925 9 6.5 230,3 539 325 32 52 3,9 3.8 0,33,50 95, 95,83 9,3 9 98,32 86,6 90,2 80,0 9,8 2,963 2,8 6, 65,2 0,0 00, 9,6 9, 2., 9,6 68.5 35,9 0,35 2.55 0 «/. 30.56 58 329 3305 3 965 83 5,9 230, 520 33 056 56 335 3,8 6,2 0,3,50 35, 5,2 5,9 56,9 2 60 58 3990 3865 3 055 928 230,3 58 360 2 533, 33 6,2 0,56,50 299,5 59,8 58,3 803, 3 50 58 39 30 35 99 89 6, 230,5 5566 3 0 58 3,88 3,8 0,58,50 363,2 6, 68, 88,5 5 52 366 39 69 5, 230,2 580 3869 296 59 2,8 3,3 0,69 0,56 2,25 356,0 0, 6,9 80,2 2520,5 5 80,0 33,8 352,2 60, 69, 88,6 3 2 80 6 *) Nach der Statistik der Arbeitsämter; seit März 935 einschl. Saarland. ) Ohne Nordirland; registrierte Arbeitslose. ) Förderkohle. *) Beichsbank und die Privat-Notenbanken; das Notenausgaberecht der Privatnotenbanken ist mit dem 3. Dez. 935 erloschen. ) Mittelwert aus Gutschriften und Lastschriften. ) Debetzinsen zuzüglich Vorschußprovision; Satz der Stempelvereinigung. ') Kreditzinsen für täglich fälliges Geld in provisionsfreier Rechnung. ) Der Satz wird bestimmt durch das Habenzinsabkommen der Spitzenverbände der Geldinstitute vom 9..932. *) Bis Ende März 935 6% Papiere. ") Ab.. 935 ausschließl. 2% Bonos. ") Ohne Beichsanleihen sowie ab..935 ohne Industrieobligationen. ") Ohne Reichsanleihen. ") Maschinengußbruch, Schrott, Messingblechabfälle, Blei, Schnittholz, Wolle, Hanf, Flachs, Ochshäute, Kalbfelle. ") Buenos AirM; getrocknet. ") Werkseinkaufspreise. ) Vorläufig. X Originalpreise, jeweils Donnerstag. ) Ab.2. - JUl. 95, 95, 9, 95 98,3 86, 89,3 9, 9, 2,8 2,3 65.2 00. 99.3 9,6 9.8 2,5,2 9. 68,5 35,3 0,3 2,65,00 6'/.. 30,5 95,0 95, 9, 9 98,32 86, 89, 80, 9,6 2,68 2,0 65, 00,9 99,5 9,8 9,8 2,5,0 9, 68,5 35, 0,3 52,0 2,55,25 6'/ 3 95,6 95,83 9,5 93, 98,98 8.2 90.3 8,0 95,2 2,5,69 65.0 00, 99,2 9. 9, 2, 8.8 9. 0,0 36, 0,3 52,0 5,5 6 3,25 95,3 95,8 93,9 93,8 02, 92. 98,,3 98.2 2,90 2,29 6, 03,6 05. 9 9,6 3, 2.5 83,8 9,8,0 2.0 0.,80 30,3 6» 38,63 366 39 50 6, 230,3 563 35 25 56 2,88 3,3 0,0 2,23 95, 95,83 93,80 93,20 02,55 92.5 98,8.6 98,6 2,0 2,30 6,39 3,2 03.6 05, 9 9. 3, 2, 83,9 9,,0 2,0 0,2,95 30,8 6 39,50 035 39 69, 230,3 6092 098 238 56 3,3 3,3 0,0,89 95,3 95, 93,8 93,2 02,56 93, 99,6 86, 99, 2,600 2,30 6, 3,8 0 0,8 93.5 9.8 3, 2.9 8,0 9.6 ),0 2,0 0,2, 29,3 39,3 33.3 62,5 69,3 830. 3806 39 60 9,6 230,3 58 3920 25 59 l 2,98 3,3 0,69,6 95,6 95,8 93,8 93,30 02, 93. 00,3 86.8 99,8 2,3 6,2 3, 03. 05,3 93,6 9.8 25,0 83. 9,3 2,0 0,2,60 29,3 X U 39 3,8 6,3 69,5, 368 39 606 8,0 230,2 59 389 236 55 2, 3,3 0,69 2,00,35 95,22 95,9 93,89 90 02,5 9. 00,8 8.2 99, 2,603 2,30 6,2 3.5 0 0, 93.6 9,9 3.0 25. 83, 9. 2,0 0,2,0 28,2 Vu 39,50 35,6 69,8 8,9 '9 3568 39 62 6,6 230,2 5652 356 56 55 2,69 3,3 0,69 2,00,5 95,26 95,93 93,93 93, 02,6 93,6 00,5 86,8 99,3 2,620 2,29 6,,0 03.6 0. 93. 9,9 25,2 83.8 9,3 2,0 0,2,50 28,8 '/.. 0 5 36,8 65,6,9. 38 652 6,9 230,2 696 38 552 2,98 3,3 0,69 2,3 0,99 95,3 95,98 93,9 93, 02,8 93,6 00, 86,8 99,3 2,620 2,29 6,3. 03,6 0,6 93,8 9,9 25,2 83.2 9.3 2,0 0,2,2 29,62. 0,3 5, 230,8 3,3 3,3 0,69 0,56 2,3,00 95,3 95,98 9,05 93,8 02,5 93,3 99, 86,6 99, 2,608 2,28 6,2.2 0 0.3 93. 20,0 2,9 25..8 9.3 5,0 2,0 0,2,28 *29 * «/, "0

. Beilage zum Wodienberidit des Instituts fiir Konjunkturforschung. Jahrgang Berlin» den 8. März 936 Nummer Monatliche Zahlenübersicht Februar 936 A Kreditsicherheit Wechselproteste, alte Reihe') neue Reihe') Vergleichsverfahren ) Konkursanträge ) davon mangels Masse abgelehnt. Eröffnete Konkurse»).. Notenbanken ) Gold- und Devisenbestand davon Reichsbank Wechsel- u. Lombard kred.') davon Wechsel der Reichsbank. Lombards Depositen (tägl. fäll. Verbdlk.).. davon Reichibank Geldumlauf davon Reichsbankvoten Fünf große Banken Gläubiger ; Mill Schuldner i. lfd. Rechnung Wechselbestand Wertpapiere Reichsfinanzen Einnahmen ) dat. aus Steuern, Zöllen u. Abgab. Ausgaben ) Reichsschuld (ohne Neubesitz) Sparkassen ) Stand der Spareinlagen. Einlagenllberschuß Einzahl ungsüberschuß. Giroeinlagen (mit sächß Gironetz') Emissionen Aktien (Kurswert) u ) Festverzsl. Wertpapiere (nom.) Bodenkreditinstitute gesch.) Inlandsumlauf an Pfandbriefen.. Kommunalobligationen ). j Monatl. Veränderung des Inlands- umlaufs an Pfandbriefen und t Kommunalobligationen Bestand an Hypotheken Kommunaldarlehen ) Zinssätze Reichsbankdiskont Blankotagesgeld (Neue Reihe)... Monatsgeld Privatdiskont 8 ) Warenwechsel mit Bankgiro... Rendite der V,% Pfandbriefe") Aktienindex Gesamt Bergbau und Schwerindustrie... Verarbeitende Industrie Handel und Verkehr., Festverz. ' ' 2 % Wertpap. ")") Kursniveau, gesamt u ), Pfandbriefe, Kommunal-Obligationen, Offentl. Anleihen ') 6% Industrie-Obligationen Stundenlöhne ) Gesamtdurchschnitt") männl. Facharbeiter,, Hilfsarbeiter Warenpreise (Indexziffern) Reagible Waren ') Großhandelspreise (gesamt) Agrarstoffe Industriestoffe * ) Industr. Rohstoffe u. Halbwaren. Textilien Baustolle Industrielle Fertigwaren. darunter Produktionsgiiler Verbrauchsgüter Gebundene Grundstoffpreise 8 ).. Lebenshaltungskosten (Indexziffer) Gesamt 93/ = 00 Ernährung I Bekleidung j Wohnung Heizung und Beleuchtung Verschiedenes ' 2.3 2,3 22,3 i 22,3 8,5! 8,6 2,3 ' 2,3 2, 2,,,3... A " Monatsanfang, D Monatsdurchschnitt, E -= Monatsende, 8 Monatssumme. ') Alte Reihe: nach Mitteilung einer Zentralstelle; neue Reihe: nach ^rmittlungen des Statistischen Reichsamts, ab Januar 935 vollständige Erhebung.») Nach dem Reichsanzeiger. «) Nach den Zählkarten der Amtsgerichte; Zahl der eröffneten und der mangels Masse abgelehnten Verfahren. ') Das Notenausgaberecht der Privatnotenbanken ist mit dem 3. 2. 935 erloschen. ) Wechsel und Lombards der Reichsbank und der Privatnotenbanken. ') Länderanteile an den Reichssteuern in den Reichshaushalt nicht eingestellt; Märzzablen einschl. Jahresverrechnungsposten. ') Ab Januar 935 einschl. Kommunalbanken. ') Einschl. Depositen- und Kontokorrenteinlagen. ") Ohne Sacheinlagen und Fusionen. q» ', SchuWver8cllreibul igen des Umschuldungsverbandes deutscher Gemeinden.») Durchschnitt aus langer und kurzer Sicht. ") BisMärz 935 6% Papiere. P 935 Jf? v, aus8ch] - 2 % Bonus. ") Ohne Beichsanleihen sowie seit April 935 ohne Industrieobligationen. «) Ohne Reichsanleihen.») Durchschnittliche tarifliche Sätze der höchsten tarifmäßigen Altersstufe. ") Männliche und weibliche Facharbeiter, Angelernte und Hilfsarbeiter. ") Maschinengußbruch, Schrott, MeMingblechabfälle, Blei, Schnittholz, Wolle, Hanf, Flachs, Ochshäute, Kalbfelle. ") Rohstoffe und Fertigwaren zusammen. ") Berechnung des I. f. K. ") Ab Januar 9o5 durch Aufnahme auch der kleinsten Beträge erweiterte Reihe, daher mit Vorzahlen nicht vergleichbar. ) Vorläufig.