Stiftung Fürst Liechtenstein Guts- und Forstbetrieb Wilfersdorf Vogelschutz und Forstwirtschaft (k)ein Widerspruch? Praxisbeispiele von der Stiftung Fürst Liechtenstein Wilfersdorf Dir. Dipl.Ing. Hans Jörg Damm
Guts- und Forstbetrieb Wilfersdorf Rabensburg Wilfersdorf Hohenau Lageplan Gesamtbetrieb Wien Sparbach
Guts- und Forstbetrieb Wilfersdorf Übersicht: Forstbetrieb Landwirtschaftsbetrieb Gesamt: 3.550 ha 3.000 ha 6.550 ha
Betriebsklassen: 80 120-jähriger Hochwald Auwald Mittelwald Niederwald Einschlag: 14-20.000 fm pro Jahr
Schutzgebiete im Forstbetrieb Naturschutzgebiet: Landschaftsschutzgebiet: Biosphärenpark Kernzone: Natura 2000: Naturpark: Naturwaldreservat: Uferrandstreifen geschützt: Horstschutzgebiete: Diverse Naturdenkmäler 200 ha 2.000 ha 150 ha 2.000 ha (56 % d. Waldfläche) 725 ha 12 ha 16 ha 30 ha
Rabensburg Wilfersdorf Hohenau Lageplan Gesamtbetrieb Wien Hot spots Sparbach
Konkrete Vogelschutz-Projekte in den vergangenen Jahren bei der Stiftung Fürst Liechtenstein Wilfersdorf
38 ha Vogelschutzgebiet in Hohenau
Beginn im Jahr 1997 Ziele: Habitat-Verbesserungen für Wasservögel Beringung von Zugvögel Ornithologische Forschungen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit Vertrag mit dem Distelverein (EU-Life-Projekt) Verein Auring hat 2005 Vertrag übernommen Fotos: Distelverein, Auring
Abstimmung des jährlichen Managementplans zwischen Verein Auring und Stiftung Fürst Liechtenstein Foto: Distelverein, Auring Gutes Einvernehmen über extensive Jagdausübung im Randbereich der Flächen ist seit vielen Jahren gegeben.
Ergebnisse: Zehntausende Vögel von deutlich über 100 verschiedenen Arten sind beringt worden. Beobachtung von mehr als 240 Vogelarten. Einer der wichtigsten Rast- und Nahrungsplätze für Watvögel in Österreich. Wichtiger Brutplatz für eine größere Anzahl bedrohter Vogelarten. Umfangreiches Bildungsangebot (Führungen, Radausflüge, Exkursionen, etc.) Foto: Distelverein, Auring
Teilnahme an der Feuerwehraktion zum Schutz des Wachtelkönigs Wachtelkönigschutzprogramm
Anlage von 6 km Hecken (Biotopverbundsystem) 4 autochthone Obstbaumarten, 13 verschiedene Sträucher --> Sehr hohe Bestände von Neuntöter, Singvögel, etc.
Rundwanderweg Vogelhochzeit in Hohenau wurde vom Distelverein bzw. Verein Auring angelegt.
Horstschutzbäume mit Verein Auring in Hohenau 5 Horstschutzbäume in den March-Auen (besonders alte und starke Eichen und Eschen)
Horstschutzbäume mit Verein Auring in Hohenau
Ausgleichsflächen für Infrastrukturprojekte Windpark Kettlasbrunn: Bienenfresser, Wespenbussard Foto: Alfred Kozak
Horstschutzgebiet mit WWF in Hohenau Großer Schlammsee (2014) 13,5 ha mit besonders hoher Horstdichte 20 Jahre Laufzeit Einmalige Abgeltung im Vorhinein
Horstschutzgebiet mit WWF in Hohenau
Erweiterung des Horstschutzgebietes ab 2016 * weitere 15 ha kommen angrenzend dazu Ausgleichmaßnahme für ein Windparkprojekt Ziel: Ausscheidung von ca. 50 ha als Horstschutzgebiet
Die March-Thaya-Auen führen mit 48 Adlern die Liste der besten Überwinterungsgebiete an. Grund dafür ist laut WWF die intakte Natur.
Kaiseradlerschutz und Beringung gemeinsam mit BirdLife im Revierteil Rabensburg * Rechtzeitige Information * Gute Abstimmung * Entsprechende Rücksichtnahme * Gemeinsame Presseaussendung
Vorreiter in der Region ist die Stiftung Fürst Liechtenstein, die als Grundbesitzer den Horstbaum der jüngst beringten Kaiseradler stellt.
Was machen wir noch? Unterstützung der Beringung von Schwarzstörchen, Seeadler, etc. Unterstützung der Besenderung von Rotmilan, etc. Diplomarbeiten über Greifvögel in den March-Auen Fledermausmonitoring Kormoranzählungen Etc.
Was machen wir noch? Naturpark Sparbach: Teilnahme am Habichtskauzprojekt Basteln und Aufhängen von Nistkästen Ornithologische Führungen im Naturpark Sparbach Etc. Foto: Daniel Zupanc
Vogelschutz und Forstwirtschaft kein Widerspruch!!
Was ist aber zu berücksichtigen? Erhöhte Rücksichtnahme der forstlichen Bewirtschaftung auf punktuelle Schutzmaßnahmen (einzelne Horstschutzbäume, kleine Horstschutzgebiete, etc.). Bürokratischer Aufwand für die Dokumentation und Evidenz- Haltung von Horstschutzbäumen und Schutzgebieten. Haftung für Horstschutzbäumen an Wanderwegen, etc. Beunruhigung des Waldes durch Horst-Tourismus
Ein Forstbetrieb hat aber auch Nebenbetriebe wie Jagd und Fischerei Entwicklung der Kormoran-Populationen an March und Thaya Fischerei Sehr große Zunahme der Greifvogelpopulationen beeinträchtigen Niederwildbestände (und auch Singvögel, etc.) maßgeblich. Einschränkungen und Auflagen für die Jagd (Schnepfenmonitoring, Rebhuhnmonitoring, etc.). Krähenbejagung wird zunehmend erschwert.
Zusammenfassung: Der Forstbetrieb der Stiftung Fürst Liechtenstein befasst sich sehr umfangreich mit Vogelschutzthemen auf seinen forstlichen Flächen. Forstwirtschaft und Vogelschutz lassen sich sehr gut miteinander in Einklang bringen. Auf Basis Vertragsnaturschutz waren und sind wir Vorreiter sowohl bei vielen eigenen Projekten als auch bei Kooperationen mit verschiedenen NGO s.
Zusammenfassung: Als besonders nachhaltig geführter Betrieb gilt es aber nicht nur ökologisch ausgewogen, sondern auch ökonomisch erfolgreich und sozial verantwortlich zu agieren.
Fürst Johann I. von Liechtenstein, 1814 Palais Liechtenstein in Wien, Fürstengasse 1