Vortrag Multiprofessionelle Perspektiven auf Schule und Unterricht in der Lehrer*innenbildung Max Haberstroh, Claudia Klektau
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Überblick 1. Vorstellung 2. Der konzeptionelle Rahmen: Inklusion und Heterogenität 3. Multiprofessionelle Perspektiven in Schule und Lehrer*innenbildung 4. Chancen verschiedener Perspektiven und Fallarbeit 5. Die praktische Umsetzung: Das Basisseminar Grundlagen inklusiver Pädagogik und zwei Profilseminare
Inklusion bedeutet einen Perspektivwechsel von einer Schule, die Kinder, welche für den praktizierten Unterricht für ungeeignet gehalten werden, aussondert hin zu einer Schule, die Verantwortung für alle Kinder übernimmt und den Unterricht hieran ausrichtet. (Moser et al., 2013, 155)
Leitende Frage Inwieweit multiprofessionelle Perspektiven auf Schule und Unterricht als wichtige Einflussfaktoren die Umsetzung inklusiver Bildung unterstützen können?
Multiprofessionelles Team in inklusiven Schulen
Zusammenarbeit verschiedener Professionen in inklusiven Schulen (Lehrer, Förderschullehrer, Sozialpädagogen, Schulpsychologen,..) unterschiedliches Fachwissen verschiedene Kompetenzen unterschiedliche Einstellungen und Überzeugungen
Multiprofessionelles Team in der inklusiven Lehrer*innenbildung
Vorteile keine Engführung auf eine Perspektive z.b. auf sonderpädagogische Perspektive Erarbeitung der Seminarinhalte im Tandem unter Berücksichtigung von mindestens zwei Perspektiven und Abstimmung und Ergänzung unter Berücksichtigung aller Perspektiven
Profilmodul Inklusion Basisseminar Grundlagen inklusiver Pädagogik Profilseminare mit sozialpädagogischer Ausrichtung (Max Haberstroh) Profilseminare mit schulpädagogischer Ausrichtung (Rahel Szalai, David Jahr) Profilseminare mit förderpädagogischer Ausrichtung (Claudia Klektau)
Pflichtmodul für alle Lehramtsstudierenden aller Schulformen ab dem 3. Fachsemester kooperative Lehrformate in sonst parallel laufenden Studiengängen für einzelne Schulformen deutliche Akzentuierung kooperierenden und forschenden Lernens
Fallarbeit als ein weiteres Lehrformat Absolvieren der Studienleistungen in den Seminaren in heterogenen Tandems oder Kleingruppen übungsbasierte Vorbereitung der Studierenden auf Aufgaben der Kooperation und Beratung in Profilseminaren
Chancen der multiprofessionellen Teamarbeit produktiver Austausch Entwicklung teambasierten Wissens Bindung an ein gemeinsames Ziel Keine Engführung einer Perspektive Flexibilisierung der Perspektiven und Aufgabenfelder
Chancen der Fallarbeit Kasuistik als Chance für Herausforderung sowohl wissenschaftliche als auch berufspraktischen Ansprüchen zu bedienen (Dzengel, 2017, 374) forschend-reflexiver Blick auf die Praxis als Grundlage für späteres Handeln in der Praxis Verstehen von Sinnzusammenhängen z.b. in pädagogischen Interaktionen
Basisseminar Grundlagen der inklusiven Pädagogik
Seminarinhalte Seminarskizze aufrufen
Profilseminar mit schulpädagogischer Ausrichtung Lernen an der Praxis: Inklusive Phänomene in unterrichtlichen Fällen reflektieren (Fallseminar)
Interpretation ausgewählter unterrichtlicher Situationen Interviewtransskripte und Videoanalysen
Ziele in den Situationen bestimmte inklusive pädagogische oder didaktische Sachfragen entdecken und vertiefen tieferes Verständnis von inklusionsbezogenen Herausforderungen der pädagogischen Praxis
Profilseminar mit sozialpädagogischer Ausrichtung Die Klasse als Team
Theoretische Grundlagen Triebkräfte, Strukturen und Prozesse Phasenmodell (Tuckman) Psychologische Rollen und rangdynamisches Positionsmodell (Schindler)
Theoretische Grundlagen Durch Kooperationsübungen werden Gruppenprozesse erfahrbar gemacht Theoretische Grundlagen bilden den Rahmen für vertiefende Seminarbeiträge durch Studierende
Themen der Studierenden Positive Peerkultur Umgang mit Mobbing (No-Blame-Approach, Farsta-Methode) Kooperative Lernformen Rolle und Haltung der Gruppenleitung Erlebnispädagogik
Profilseminar mit förderpädagogischer Ausrichtung Lernen mit unterschiedlichen Voraussetzungen
Beleuchten verschiedener theoretischer Ansätze zu Lernvoraussetzungen Möglichkeiten der Berücksichtigung individueller Lernausgangslagen aus Lehrerperspektive gemeinsames Lernen von Schülern mit unterschiedlichen Voraussetzungen aus der Schülerperspektive
explorative Auseinandersetzung mit Inklusion in verschiedenen Förderschwerpunkten Raum für praktisches Ausprobieren, wie individuellen Unterschieden der Lernenden in heterogenen Lerngruppen professionell begegnet und diese nutzbar gemacht werden können
Literatur Altrichter, H. et al. (2017): Schule aus Sicht verschiedener Akteure. In: Burger, T. / Miceli, N. (Hrsg.): Empirische Forschung im Kontext Schule Einführung in theoretische Aspekte und methodische Zugänge, Wiesbaden, Springer,125-139 Dlugosch, A. (2011): Der Fall der Inklusion: Divergenzen und Konvergenzen in Professionalitätsvorstellungen. In: Lütje-Klose, B. et al. (Hrsg.): Inklusion in Bildungsinstitutionen Eine Herausforderung an die Heil- und Sonderpädagogik, 135-142 Dzengel, Jessica (2017): Kasuistik in der Lehrerbildung als Vermittlungsinstanz zwischen Theorie und Praxis. In: Burger, T. / Miceli, N. (Hrsg.): Empirische Forschung im Kontext Schule Einführung in theoretische Aspekte und methodische Zugänge, Wiesbaden, Springer,125-139 Moser, V. & Demmer-Dieckmann et al. (2013): Professionalisierung und Ausbildung von Lehrkräften für inklusive Schulen In: Moser, V. (Hrsg.): Die inklusive Schule Standards für die Umsetzung. Stuttgart: Kohlhammer, 155-174