Wiener Suchtprävention im Ausbildungsbereich Konzepte, Maßnahmen, Methoden Dr. Artur Schroers
Ziele und Ansätze der Wiener Suchtprävention Ziele der Suchtprävention in Wien (Wiener Drogenkonzept 1999/2013) Gesundheit fördern Suchtentwicklung verhindern Suchtgefahren früh erkennen rechtzeitig intervenieren Menschen sind selbstbestimmt, kritik- und genussfähig sowie sozial integriert Ansätze in der Wiener Suchtprävention Setting- und Zielgruppenansatz MultiplikatorInnen-Schulungen Frühinterventionsansatz Lebens- und Risikokompetenzansatz Angebote des ISP Aus- und Weiterbildung von MultiplikatorInnen Schulungen zu Grundlagen der Suchtprävention Modellprojekte Druckwerke und Fachveranstaltungen Folie 2
Gesellschaftliche Entwicklungen und Anforderungen für Beruf und Alltag Beschleunigung der Arbeitsprozesse Erhöhter Kommunikationsdruck Erhöhte Flexibilitäts- und Mobilitätsansprüche Hohe Effizienz gefordert Globalisierung und internationaler Wettbewerb Suchtfördernde Faktoren im Beruf und Alltag haben zugenommen Folie 3
Auswirkungen im Betrieb 1/3 aller Arbeitsunfälle entstehen mit Beteiligung von Alkohol* 5-10% aller Beschäftigten in österreichischen Unternehmen sind alkoholkrank oder konsumieren Alkohol riskant** Riskant konsumierende MitarbeiterInnen sind bis zu 2,5 Mal häufiger krank** Jede sechste Kündigung steht im Zusammenhang mit Alkohol** * Laut Allgemeiner Unfallversicherungsanstalt Österreichs und Weltgesundheitsorganisation ** Quelle: BARMER GEK und Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Mai 2010), Alkohol am Arbeitsplatz, eine Praxishilfe für Führungskräfte, Wuppertal, S. 16 Folie 4
Schützende Faktoren Suchtpräventive Informationen und Bildung Befriedigende Entwicklungsperspektiven Gesundheitsgerechte Arbeitsplatz- und Arbeitsumgebungsgestaltung Abwechslungsreiche Arbeit Genügend Möglichkeiten zur Erholung (z.b. Arbeitspausen) Folie 5
Maßnahmen für die gesamte Belegschaft Information und Sensibilisierung Regeln für den Umgang mit Suchtmitteln Veränderung der betrieblichen Konsumkultur Abbau und Umgang suchtfördernder Arbeitsbedingungen Betriebsinterne Öffentlichkeitsarbeit Folie 6
Maßnahmen für den Umgang mit suchtgefährdeten MitarbeiterInnen Leitfaden für die Vorgangsweise bei akuter Berauschung Stufenplan für suchtgefährdete bzw. -kranke MitarbeiterInnen Schulungen von Führungskräften und Schlüsselpersonen Enge Zusammenarbeit mit Beratungs- und Therapieeinrichtungen Vorbeugung von Rückfällen Folie 7
Theatergruppe Mundwerk Verein art in progress Projektlaufzeit Jänner 2014 - März 2016 Zielgruppen Lehrlinge im 1. Lehrjahr LehrlingsausbildnerInnen Supportkräfte Folie 8
Projektziele SUPStart Schaffung eines Problem- und Risikobewusstseins im Umgang mit Alkohol bei Lehrlingen Adäquater Umgang mit dem Thema Alkoholkonsum / Abhängigkeit / Sucht von LehrlingsausbilderInnen Verbesserung der Kommunikation und Frühinterventionshilfen für Supportkräfte Folie 9
Umsetzungsmodell Folie 10
Umsetzung 3 Module Workshop für Lehrlinge 1 Tag = 8 UE ------------ Optional Forumtheater 2,5 UE Workshop für LehrlingsausbilderInnen 2 Tage = 16 UE Workshop für Supportkräfte 3 Tage = 24 UE Folie 11
Zielgruppenspezifische Inhalte und Methoden Lehrlinge Workshop für LehrlingsausbilderInnen Workshop für Supportkräfte Wirkungen von Alkohol Mythen Risikokompetenz Reflexion Konsumverhalten Erste Hilfe Kurz- und langfristige Folgen Arbeitsrechtliche Fragen Rauschbrillenparcours Wissensquiz Fachliche Inputs (dialog. Prinzip) Forumtheater Betriebliche Suchtprävention Früherkennung Konsumformen Interventionsleitfaden Kommunikation mit Lehrlingen Interne und externe Hilfe Arbeitsrechtliche Fragen Fachliche Inputs Übungen und Rollenspiel Fallarbeiten Move Motivierende Kurzintervention Reflexion eigener Haltung Stadien Verhaltensänderung Umgang mit Ambivalenzen Hintergrundinformationen zu Alkoholkonsum und Suchterkrankungen Umgang mit Widerstand Gesprächsführung Fachliche Inputs Übungen Gesprächsführung Rollenspiel Fallarbeiten Folie 12
Wirkmodell SUPstart Gesamtprojekt Folie 13
Wirkmodell für die Workshops im Projekt SUPstart Folie 14
*TeilnehmerInnen Ich habe im letzten Monat Alkohol getrunken. 2,0; 4% 13; 28% 11; 23% 21; 45% Ja Nein, nicht im letzten Monat. Ich trinke gar keinen Alkohol. fehlend *Interne Auswertung lediglich bezogen auf die ersten 3 Workshops Folie 15
Qualitätssicherung orientiert an good/best-practice-modellen Theoriebasiert Wirkungsmodell externe Evaluation internes Monitoring Einschulung und Support der TrainerInnen kompetentes TrainerInnen-Team (Arbeit in Suchthilfe, - prävention) gemischtgeschlechtliches Tandem Manual/Handbuch (Entwicklung nach ersten Projekterfahrungen) Folie 16
Kontakt Institut für Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien Wissenschaftlicher Leiter Dr. Artur Schroers Tel.: +43 1 4000 87321 artur.schroers@sd-wien.at www.drogenhilfe.at isp.drogenhilfe.at Folie 17