Geomarketing Kosmetik & Haarpflege Erste Kaufkraft KOsmetik & Haarpflege
GfK liefert erste Kaufkraft für Kosmetik & Haarpflege Cleopatra badete in Stutenmilch. Die meisten Naturvölker nutzen Hautbemalung nicht nur rituell, sondern auch, um ihren Körper zu Zieren. Seit Helena Rubinstein und Elizabeth Arden ist es auch für Frauen unserer Gesellschaft wieder schicklich, die Gesichtszüge vorteilhaft mit Farbe zu betonen und sogar Haare mit Feuchtigkeit und Nährstoffen zu versorgen. Zu jeder Zeit und überall auf der Welt sind Menschen bereit, viel Zeit und Geld in Schönheit zu investieren. Doch ist gutes Aussehen bis heute ein Luxus. Das zeigen aktuelle Untersuchungen von GfK: Die Marktforscher lieferten jetzt die erste Kaufkraft für Kosmetik sowie für Haarpflege und stellten fest, dass einkommensstärkere Deutsche für einen frischen Teint und dekoratives Makeup deutlich tiefer in die Tasche greifen als einkommensschwache, dass die Unterschiede bei der Basispflege für Haar und Körper jedoch wesentlich geringer ausfallen. Fazit: Schönheit ist noch immer Luxus Das Zieren des eigenen Körpers ist vermutlich so alt wie die Menschheit. Der farbliche Schmuck soll die Ausstrahlung einer Person steigern, Makel kaschieren und die individuelle Attraktivität betonen. Bis heute haben Menschen allerorts damit vor allem eines im Sinn: ihr gutes Aussehen zu befördern, dem man das Alter bestenfalls nicht ansieht denn das verspricht Ansehen und Erfolg. Was Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem kommerziellen Siegeszug von Lidschatten, Wimperntusche, Lippenstift, Tönung und Co in Mode kam, hält bis heute an. Sich zu schminken gilt als Ausdruck weiblicher Selbstbestimmtheit, sich zu pflegen als neues männliches Selbstverständnis. Und in dem milliardenschweren Markt, den eine Hand voll schlauer Geschäftsfrauen ihrerzeit erschloss, ringen Hersteller und Handel bis heute hart um Konsumenten und Umsätze. Allerdings ist für Anti-Age-Extrakte und Kollagen, UV-Schutz-Shampoo und Pflegespülung, Lippenrot und schadstofffreie Naturkosmetik bei weitem nicht überall das gleiche Geld im Portemonnaie. GfK liefert jetzt die erste Kaufkraft für Kosmetik sowie für Haar- und Körperpflege und weist gleich drei interessante Verbrauchertrends nach: Luxusgut: Ausgaben für Kosmetik steigen überproportional zum für Einzelhandelseinkäufe verfügbaren Einkommen Vermögende Menschen geben überdurchschnittlich viel, gering Verdienende unterdurchschnittlich viel für Kosmetikprodukte aus. Das zeigt ein Vergleich der Einzelhandels- und der Kosmetikkaufkraft. Die Top-Landkreise und -Kommunen, die zusammen 10 Prozent der Bevölkerung abdecken (überwiegend in alten Bundesländern), vereinen 11,8 Prozent der Einzelhandelskaufkraft und sogar 13 Prozent der Kosmetikkaufkraft auf sich. Auf die Flop-Regionen (überwiegend in neuen Bundesländern) entfallen nur 9,5 Prozent der Einzelhandels- und sogar nur 8,7 Prozent der Kosmetikkaufkraft. Während der Kaufkraftindex für den Einzelhandel nur moderat um den Mittelwert 100 streut (118 zu 87), ist die Kaufkraftspreizung zwischen Einkommensstarken und -schwachen Regionen bei Kosmetik deutlich größer (130 zu 77). Kurz gesagt: Kosmetik ist ein Luxusgut. 2
Metropolregionen führen Metropolregionen kosmetikkaufkraftstärker als das Land Großstädte wie Hamburg, Stuttgart und München weisen derzeit die höchste Kosmetikkaufkraft aus. Anders als bei der Automobilkaufkraft, die vor allem kaufkraftstarke Speckgürtel mit taubem Kern identifizierte, ist die Kosmetikkaufkraft auch in den Zentren der Großstädte hoch. Zu den ohnehin höheren für Einzelhandelsausgaben verfügbaren Einkommen gesellt sich hier möglicherweise ein besonderer sozialer Druck: Wo mehr betuchte Menschen in der Öffentlichkeit sind, wird man häufiger von einem entsprechenden Publikum gesehen. Zugleich muss man mehr tun, um hier noch herauszustechen. Möglicherweise verpflichten auch die höher dotierten Bürojobs dazu, häufiger und teurer aufzutragen. All dies kann zu einem vermehrten Griff zu den Tiegeln beitragen. Top 10 und Flop 10 Kreise für Kaufkraft Kosmetik 2017 Stadt- /Landkreis (SK/LK) Index* Nachfragepotenzial in Mio. Einwohnerzahl Stadt- /Landkreis (SK/LK) Index* Nachfragepotenzial in Mio. Einwohnerzahl SK München 150,2 65,4 1.429.584 LK Kyffhäuser kreis Thüringen 69,6 1,6 77.148 LK Starnberg 139,9 5,6 131.873 LK Görlitz Sachsen 170,0 5,5 260.188 LK München 137,3 13,9 332.800 LK Vorpommern-Greifswald Mecklenburg-Vorpommern 70,2 5,1 237.697 SK Düsseldorf Nordrhein-Westfalen 137,0 25,2 604.527 LK Unstrut-Hainich-Kreis Thüringen 70,6 2,2 103.922 LK Hochtaunuskreis Hessen 136,2 9,6 230.798 LK Mansfeld-Südharz Sachsen-Anhalt 70,6 3,1 142.054 LK Main-Taunus-Kreis Hessen 133,6 9,4 229.976 LK Elbe-Elster Brandenburg 71,1 2,3 104.997 SK Baden-Baden Baden-Württemberg 130,7 2,1 53.342 LK Stendal Sachsen-Anhalt 71,1 2,5 114.668 SK Erlangen 129,6 4,2 106.423 LK Salzlandkreis Sachsen-Anhalt 71,6 4,3 196.750 LK Fürstenfeldbruck 129,5 8,3 210.278 LK Vorpommern- Rügen Mecklenburg-Vorpommern 71,6 4,9 223.470 LK Stuttgart Baden-Württemberg 129,4 24,1 612.441 LK Eichsfeld Thüringen 72,1 2,2 100.730 Quelle: GfK Kaufkraft Kosmetik Deutschland 2017 *Index: 100 = Bundesdurchschnitt pro Einwohner; Anzahl Kreise = 402 3
GfK Kaufkraft Kosmetik 2017 4
Niveauunterschiede bei Haarpflege fallen deutlich geringer aus Für Haarpflegesortimente gehen die Kaufkraftindizes für Top- und Flop-Kreise deutlich weniger auseinander (120 vs. 83). Sie bewegen sich mit der Einzelhandelskaufkraft. Damit können Haarpflegeprodukte als Basisbedarfsartikel ausgewiesen werden, während Kosmetika eher eine Aufwendung sind, die über das als notwendig Erachtete hinausgeht. Haargesundheit wird immer wichtiger Und das, obwohl sich gerade im Bereich Haarpflege eine Reihe modischer Trends abzeichnen, denen zu folgen nicht unbedingt als täglicher Bedarf gelten muss: Wer heute Haaren Farbe verleihen will, setzt immer weniger auf unauffällig, natürliche Töne, beschreibt Noah Wild, Chairman of the Management Board beim Exklusiv-Distributor Paul Mitchell Deutschland und Österreich. Die modischen Rainbow-Looks leben von kräftiger Colorierung und häufigen Megafarbveränderungen. Ob Knallpink, Leuchtendblau oder Neongrün Haarfarben wechseln, fast schon im Wochenrhythmus. Dazu kommen schädigende Einflüsse wie Hitze von Glätteisen, UV-Strahlung und chemische Zusätze. Doch weder der Style noch das Haar oder gar der Träger sollen von diesen in Mitleidenschaft gezogen werden. So wird zum Megatrend der letzten Jahre, dass die Verbraucher mehr auf die Gesundheit ihrer Haare achten, erklärt Wild. Nur dass sich dies laut GfK Haarpflegekaufkraft bisher nicht in erhöhten Ausgaben für entsprechende Einzelhandelsprodukte niederschlägt. 5
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Erkenntnisse Vertiefende Analysen helfen, Sortimente und Werbemix zu optimieren Es ist eher nicht davon auszugehen, dass Frauen und Männer im deutschen Osten oder auf dem Land weniger auf ein gepflegtes Äußeres achten. Wahrscheinlicher ist, dass sich der Bedarf an Kosmetik hier und da weniger in der Menge unterscheidet, sondern vor allem im Preis: Premium-Produkte haben ihren Markt in anderen Regionen als Marken für Jederfrau. Für Hersteller und Handel wird es damit wichtiger denn je, genau zu wissen, mit welchen Produkten sie wo am besten punkten. Um die Niveauunterschiede differenziert zu erklären, bietet GfK vertiefende Analysen der bundesweiten Kaufkräfte für Kosmetik sowie Haarpflege für Marken, Kategorien, Produkte und Einzelhändler an. Berechnungen der individuellen Kaufkraft für ausgewählte Sortimente (zum Beispiel Naturkosmetik oder einzelne Marken) sind möglich. Dabei lässt sich bis auf Straßenabschnittsebene genau ermitteln: welche Produkte wo gekauft werden, wie Hersteller und Handel ihre Sortimente regional sowie auf Shop-Ebene optimieren, wie sie Gebietsplanung und Außendienst optimieren und wie sie ihren Werbemix gestalten, um ihre Kunden bestens zu erreichen. Verteilung Kosmetikkaufkraft Hamburg Bundesweite sowie regionale Kaufkraftdaten für Kosmetik- und Haarpflegesortimente, individuelle Auswertungen und Details zur Erhebung erhalten Sie bei unseren Experten: Alexandra Deutsch (alexandra.deutsch@gfk.com +49 7251 9295 170) 7
Über GfK GfK steht für zuverlässige und relevante Markt- und Verbraucherinformationen. Durch sie hilft das Marktforschungsunternehmen seinen Kunden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über 80 Jahre Erfahrung im Erheben und Auswerten von Daten. Rund 13.000 Experten vereinen globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern. Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht GfK aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt es den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das Leben der Verbraucher zu bereichern. www.gfk.de GfK. Growth from Knowledge GfK 2017