R+T Ingenieure für Verkehrsplanung Dr.-Ing. Ralf Huber-Erler R T Verkehrsplanung Radolfzell Stadterweiterung Nord Baustellenverkehr 29. Juni 2016 Julius-Reiber-Straße 17 D - 64293 Darmstadt Telefon 06151-2712 0 Telefax 06151-271220 darmstadt@rt-p.de www.rt-p.de
1 Aufgabe 3 2 Rahmenbedingungen 3 3 Kfz-Verkehrsmengen 4 3.1 Wohnungen und Häuser 4 3.2 Verkehrsflächen 4 4 Umrechnung auf täglichen Verkehr 5 5 Erste Beurteilung 5 2
1 Aufgabe In Radolfzell werden zur Zeit weitere Bauabschnitte der Stadterweiterung Nord geplant. In dieser Stellungnahme soll das Verkehrs-Aufkommen des Baustellenverkehrs abgeschätzt werden. Langfristig soll das Straßennetz nicht erweitert werden. Über die Menge des Baustellenverkehrs soll beurteilt werden, ob während der Bauzeit des neuen Stadtviertels mit ca. 200 Wohneinheiten und ca. 2 km Straßenlänge eine Baustraße errichtet werden soll. Damit soll erreicht werden, dass der Baustellenverkehr (Baumaterial, Handwerker) nicht über die Höristraße oder Schlesierstraße ins Gebiet fahren muss. 2 Rahmenbedingungen Das neue Stadtviertel soll Platz für weitere 700 Einwohner bieten. Für die Ermittlung des Baustellenverkehrs werden folgende Annahmen getroffen: Mix aus Mehrfamilienhäusern, Doppelhäusern und Einfamilienhäusern. 230 Wohneinheiten mit im Mittel jeweils 110 m² Wohnfläche. Straßenbreite im Mittel 5,00 m, beidseitige Gehwege von 2,50 m Breite. Es gibt zahlreiche schmalere Wohnwege und einige breitere Straße, als Mittelwert über ca. 2.000 Meter Streckenlänge können 5 Meter herangezogen werden.
3 Kfz-Verkehrsmengen 3.1 Wohnungen und Häuser Zu Errichtung jeder Wohneinheit werden im Mittel 16 Lkw-Ladungen bzw. 32 Lkw- Fahrten erforderlich. Dazu noch weitere 300 Fahrten, die mit Fahrzeugen bis 3,5 t zurückgelegt werden. (Anfahrten des Personals, Fenster, Trockenbau, Fliesen). Bei 230 Wohneinheiten ergeben sich insgesamt 76.360 Fahrten, davon 7.360 mit Lkw. Lkw >3,5t Lfz und Pkw pro Wohneinheit 32 300 bei 230 Wohneinheiten 7.360 69.000 Tabelle 1: Kfz-Fahrten zur Errichtung von Wohnungen und Häusern 3.2 Verkehrsflächen Zur Herstellung der Straßen und Wohnwege inkl. Kanalarbeiten und Beleuchtung sind pro 100 Meter ca. 140 Lkw-Fahrten erforderlich. Vor allem beim Auskoffern und Asphaltieren entstehen viele Lieferfahrten, während das übrige Personal vor Ort bleibt. Bei 2.000 Metern Straßen- und Wegelänge ergeben sich 3.400 Fahrten, davon 2.800 mit Lkw. Lkw >3,5t Lfz und Pkw pro 100 Meter 140 30 bei 2.000 Metern 2.800 600 Tabelle 2: Kfz-Fahrten zur Errichtung von Straßen und Gehwegen Für die Errichtung einer Baustraße von ca. 500 Meter Länge (ohne Kanalbau, zum Teil ohne Auskofferung) ist insgesamt mit weiteren ca. 400 Fahrzeugbewegungen zu rechnen, überwiegend mit Schwerverkehrsfahrzeugen. 3.3 Zwischenfazit Zusammengefasst ist mit ca. 80.000 Fahrzeugbewegungen zu rechnen, um die Stadterweiterung Nord fertigzustellen, davon werden ca. 10.000 mit Lkw durchgeführt.
4 Umrechnung auf täglichen Verkehr Wenn es gelingt, die Stadterweiterung Nord in 5 Jahren (1.250 Werktage) zu errichten, so werden auf Grund der Bautätigkeit an Werktagen täglich ca. 64 Fahrzeuge (davon 9 Lkw über 3,5t und 55 Lieferfahrzeuge und Pkw) zum Baugebiet fahren. Bei einer Bauzeit von 10 Jahren sind es entsprechend ca. 32 Fahrzeuge pro Tag, 5 davon Schwerverkehrsfahrzeuge (Lkw > 3,5t). 5 Erste Beurteilung Die Höristraße und die Schlesierstraße weisen in ihrem nördlichen Abschnitt ca. 1.000 bis 1.200 Kfz-Fahrten pro Tag auf. In Ihrem Verlauf nach Süden steigen die Verkehrsmengen auf ca. 4.000 bis 5.000 Kfz pro Tag an. Ein Zuwachs um ca. 64 Kfz pro Tag ist daher auf diesen Straßen als geringfügig anzusehen. 1 Das zusätzliche Schwerverkehrsaufkommen von 9 Lkw pro Tag ist deutlich geringer als die heutige Belastung durch den Linienbusverkehr (ca. 50 Busfahrten pro Tag). Erst in den Straßen in unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Bauabschnitts, die zum Teil erst kürzlich errichtet wurden, ist der Baustellenverkehr als Zusatzverkehr spürbar. In der Lindenallee (zur Zeit ca. 500 Kfz/Tag) beispielsweise bewirkt der Baustellenverkehr einen Zuwachs um ca. 15%. Eine Immissionstechnische Bewertung erfolgt in einer gesonderten Stellungnahme und nicht durch R+T. 1 Die tägliche Schwankungsbreite der Verkehrsmenge liegt bereits bei ca. 10%. Ein Zuwachs um 1 bis 6% ist daher nicht wahrnehmbar. Selbstverständlich können die Baustellen-Fahrzeuge auf Grund ihrer typischen Verschmutzung und spezifischen Aussehen leicht wahrgenommen und vom übrigen Verkehr unterschieden werden. Die Gesamthöhe des Verkehrsaufkommens wird aber nur an wenigen Spitzentagen merklich erhöht.