Fortbildungsnachmittag in Neurologie, 14.01.2010 E. Forster Augenschein in der Demenzdiagnostik: Welcher Test?
Testverfahren=Standardisierte Methode zur Erhebung von nützlichen Informationen Wer testet? Zu welchem Zweck? Wer soll getestet werden? Wann soll getestet werden? Hausarzt Demenzdiagnostik Auswahl des Testverfahrens
Kriterien Demenzdiagnostik Gedächtnisstörungen ICD-10-R Abnahme, am deutlichsten beim Lernen neuer Informationen Abnahme sollte objektiv verifiziert werden durch eine Fremdanamnese, durch eine neuropsychologische Untersuchung oder quantifizierte kognitive Verfahren DSM-IV Entwicklung multipler kognitiver Defizite mit: Gedächtnisbeeinträchtigung
Kriterien Demenzdiagnostik Gedächtnisstörungen Andere kognitive Defizite ICD-10-R Abnahme, am deutlichsten beim Lernen neuer Informationen Abnahme sollte objektiv verifiziert werden durch eine Fremdanamnese, durch eine neuropsychologische Untersuchung oder quantifizierte kognitive Verfahren Abnahme anderer kognitiver Fähigkeiten, charakterisiert durch eine Verminderung der Urteilsfähigkeit, des Denkvermögens, der Planungsund Organisationsfähigkeiten DSM-IV Entwicklung multipler kognitiver Defizite mit: Gedächtnisbeeinträchtigung Und mindestens einer Störung: Aphasie Apraxie Agnosie Störung der exekutiven Funktionen
Kriterien Demenzdiagnostik Gedächtnisstörungen Andere kognitive Defizite Schweregrad ICD-10-R Abnahme, am deutlichsten beim Lernen neuer Informationen Abnahme sollte objektiv verifiziert werden durch eine Fremdanamnese, durch eine neuropsychologische Untersuchung oder quantifizierte kognitive Verfahren Abnahme anderer kognitiver Fähigkeiten, charakterisiert durch eine Verminderung der Urteilsfähigkeit, des Denkvermögens, der Planungsund Organisationsfähigkeiten Schwellenkriterium leichte kognitive Beeinträchtigung bestimmt durch das Ausmass der kognitiven Leistungseinbussen DSM-IV Entwicklung multipler kognitiver Defizite mit: Gedächtnisbeeinträchtigung Und mindestens einer Störung: Aphasie Apraxie Agnosie Störung der exekutiven Funktionen Jedes der Kriterien verursacht eine signifikante Beeinträchtigung in sozialen oder beruflichen Funktionsbereichen und stellt eine deutliche Verschlechterung gegenüber einem früheren Leistungsniveau dar
Kortikale Demenzen Augenschein in der Demenzdiagnostik Welche klinischen Bilder werden erwartet? Störungen sogenannt höherer (=kortikaler) Hirnleistungen wie deklaratives Gedächtnis, d.h. anterograde Amnesie (mediotemporaler Prozess) Sprache Wahrnehmung Praxie Subkortikale Demenzen M. Alzheimer Antriebsstörung, psychomotorische Verlangsamung neuropsychiatrische Symptome Abrufstörung von Gedächtnisinhalten (retrograder fronto-subkortikaler Prozess) forgetting to remember fokale neurologische Zeichen M. Parkinson Symptomatische und behandelbare Demenzen
Hausarzt sehr häufig konfrontiert mit Klagen über mentale Probleme i.d.r. Schwierigkeiten im Kurzzeitgedächtnis Leitkriterium Amnesie Was für Gedächtnisstörungen sind vorhanden? Anterograde Amnesie Retrograde Abrufstörungen
WER SOLL GETESTET WERDEN? WANN/ZU WELCHEM ZEITPUNKT? Kognitive Störungen im Rahmen einer bekannten oder neuen körperlichen Erkrankung? Medikamente? Kognitive Störungen im Rahmen einer bekannten oder neuen psychischen Erkrankung? Depression? Kognitive Störungen im Rahmen eines Mild Cognitive Impairments? Einer leichten kognitiven Störung? Kognitive Störungen im Rahmen einer Demenz? Hogan DB; Maxwell CJ; Fung TS; Ebly EM (2003). Prevalence and potential consequences of benzodiazepine use in senior citizens: results from the Canadian Study of Health and Aging. Can J Clin Pharmacol (Canada), Summer 2003, 10(2) p72-7. Jean L; Simard M; van Reekum R; Clarke DE (2005). Differential cognitive impairment in subjects with geriatric depression who will develop Alzheimer's disease and other dementias: a retrospective study. Int Psychogeriatr (United States), Jun 2005, 17(2) p289-301
Augenschein in der Demenzdiagnostik: Welcher Test? Screening-Verfahren für Kognition MMSE (Cut-off 26) (Normierung im Rahmen der CERAD-Testbatterie) Orientierung, Sprache, Kurzzeit-/Arbeitsgedächtnis Uhrentest (Cut-off 6) Visuell-räumliche, Exekutive Funktionen, Semantisches Gedächtnis
Augenschein in der Demenzdiagnostik: Welcher Test? Screening-Verfahren für Demenz Alltagsrelevante kognitive Störungen und Veränderungsmessung MEMENTOOL IQCODE
Augenschein in der Demenzdiagnostik: Welcher Test? MEMENTOOL =Mild Executive and Memory Impairment Evaluation TOOL =Uhrentest und 5 Fragen (max. 5-10 Minuten) 5 Fragen -Haben Sie in der letzten Zeit erlebt, dass Ihre Fähigkeit, sich neue Dinge zu merken, nachgelassen hat? -Haben Angehörige oder Freunde Bemerkungen gemacht, dass Ihr Gedächtnis schlechter geworden sei? -Sind Sie in Ihrem Alltag durch die Gedächtnis- oder Konzentrationsschwierigkeiten beeinträchtigt? -Fühlten Sie sich im letzten Monat oft niedergeschlagen, deprimiert oder hoffnungslos? -Haben Sie im letzten Monat oft weniger Interesse oder Freude verspürt, Dinge zu unternehmen? Vermeulen Verena (2008). Neue Wege des Demenz-Screenings. Kognitive Störungen mit wenigen Fragen erfasst. Hausarzt Praxis, 16, 43-44.
Augenschein in der Demenzdiagnostik: Welcher Test? IQCODE Fragebogen zur geistigen Leistungsfähigkeit für ältere Personen (wird von einer Bezugsperson ausgefüllt Vergleich zu vor zwei Jahren) Viel besser Ein bisschen besser Unverändert Ein bisschen schlechter Viel schlechter Sich an Dinge erinnern, die Familienmitglieder und Freunde betreffen (z.b. Geburtstage, Adressen, Berufe) Sich an vor kurzem stattgefundene Ereignisse erinnern Sich an vor einigen Tagen stattgefundene Unterhaltungen erinnern Wissen, welcher Tag und Monat es ist Sachen wiederfinden, die an einem anderen Ort als üblich aufbewahrt werden Neue Dinge im Allgemeinen zu lernen Finanzielle Dinge zu regeln wissen (Rente, Überweisungen, Bankgeschäfte etc.) Ehrensperger M. et al. (2009). Int Psychogeriatr.
Augenschein in der Demenzdiagnostik: Welcher Test? Ehrensperger M., Memory Clinic Basel Diagnostische Genauigkeit einer 7-Item Kurzform des deutschsprachigen IQCODE mit 2-Jahres-Beurteilungsintervall bei MCI und früher Alzheimer-Demenz 1 Gesunde ältere Kontrollpersonen: MMSE=28.9+/-1.2 2 Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung: MMSE=27.9+/-1.7 3 Patienten im Frühstadium einer AD: MMSE=26.0+/-1.6 Die Rate korrekter Klassifikationen war sehr hoch NC vs. MCI: 80% NC vs. Frühe AD: 91%
Kriterien Demenzdiagnostik Gedächtnisstörungen Andere kognitive Defizite Schweregrad ICD-10-R Abnahme, am deutlichsten beim Lernen neuer Informationen Abnahme sollte objektiv verifiziert werden durch eine Fremdanamnese, durch eine neuropsychologische Untersuchung oder quantifizierte kognitive Verfahren Abnahme anderer kognitiver Fähigkeiten, charakterisiert durch eine Verminderung der Urteilsfähigkeit, des Denkvermögens, der Planungsund Organisationsfähigkeiten Schwellenkriterium leichte kognitive Beeinträchtigung bestimmt durch das Ausmass der kognitiven Leistungseinbussen DSM-IV Entwicklung multipler kognitiver Defizite mit: Gedächtnisbeeinträchtigung Und mindestens einer Störung: Aphasie Apraxie Agnosie Störung der exekutiven Funktionen Jedes der Kriterien verursacht eine signifikante Beeinträchtigung in sozialen oder beruflichen Funktionsbereichen und stellt eine deutliche Verschlechterung gegenüber einem früheren Leistungsniveau dar