Psychologische und soziologische Grundlagen der Medizin

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Transkript:

Psychologische und soziologische Grundlagen der MSE_P_201 ische Psychologie (Leitung PD Dr. Karin Lange) ische Soziologie (Leitung Prof. Dr. Siegfried Geyer) Haus E (links neben der Kinderklinik) Sekretariat: Frau B. Riebeck 532-4439

Soziale Ungleichverteilungen von Gesundheit und Krankheit (Vorlesung 28.2.2007)

Soziale Ungleichverteilungen von Gesundheit und Krankheit Die altersbezogene Verteilung von Erkrankungen

Zentrale Probleme alternder Gesellschaften Verringerung der Geburtenrate Erhöhung der Lebenserwartung

Modellstudiengang Bevölkerungsentwicklung in Deutschland

Die Entwicklung der Zahl der Hundertjährigen Quelle: Birg, 2005: 191

Modellstudiengang Lebenserwartung und Kinderzahl

Modellstudiengang Die Altersverteilung von Darmkrebs Quelle: RKI: 2006

Modellstudiengang Die Altersverteilung von Brustkrebs Quelle: RKI: 2006

Modellstudiengang Altersverteilung von Herzinfarkt (Wien, 2002)

Fries These der Morbiditätskompression Verlängert sich mit steigender Lebenserwartung die aktive Lebenszeit oder nur die Zeit, die ein Mensch im Stadium von Krankheit und Behinderung verbringt? Lebenszeit im Zustand von Krankheit und Behinderung Lebenszeit ohne Krankheit und Behinderung Quelle: Fries, in: Milbank Quarterly, 2005

Soziale Ungleichverteilungen von Gesundheit und Krankheit Soziale Ungleichverteilungen von Gesundheit und Krankheit: ungeplante und unbeabsichtigte Nebenwirkungen sozialer Organisation

Bestimmungsmerkmale sozialer Differenzierung Schulbildung: schulische Qualifikation Berufliche Position Materielle Lage/ Einkommen

Soziale Ungleichverteilungen von Gesundheit und Krankheit Die höchsten Erkrankungsrisiken treten bei Männern und Frauen mit dem niedrigsten Einkommen, dem niedrigsten Bildungsstand und den niedrigsten beruflichen Positionen auf Treten über die gesamte Lebensspanne auf Manifestieren sich an fast allen Erkrankungen, sowohl körperlichen als auch psychischen Sind in ihrem Ausmaß abhängig von der ökonomischen Gesamtsituation sowie von der Art der Erkrankung Treten in allen Ländern auf, die bisher untersucht wurden Unterscheiden sich in ihren Ausmaßen nach Ländern

Geisteskrankheiten in Großbritannien 1909 nach Berufsgruppen, auf 10.000 Personen Geistliche Juristen er Schriftsteller/ Gelehrte Architekten Bildende Künstler Weibliche Dienstboten Arbeiterfrauen Arbeiter allgemein Händler u. Hausierer Techniker/ Ingenieure Metall-u. Eisenarbeiter 10,7 16,7 14,2 19,4 25,2 25,4 31,3 31,7 38,8 40,3 49,8 51,0 Quelle: Voss, G.: Der Einfluss der sozialen Lage auf Nerven- und Geisteskrankheiten, Selbstmord und Verbrechen. In: Mosse, M.: Tugendreich, G. (Hrsg.) Krankheit und soziale Lage (1913: S.407)

Kindersterblichkeit durch äußere Ursachen (pro 100.000 Lebendgeburten) in europäischen Ländern, 1995 Quelle: Boback et al., 2000

Durchschnittliche Dauer von Krankenhausaufenthalten (in Tagen) von Kindern und Jugendlichen nach der beruflichen Position des Vaters (Infektionen der oberen Atemwege) 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Führungskr. Angestellte Facharbeiter Un-/Angel. Quelle: Geyer et al., JECH 2002

Diabetes Typ 2 (relative Risiken) 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Führungskr. Angestellte Facharbeiter Un-/Angel. Quelle: Geyer et al., JECH 2006

Herzinfarkt- eine Managerkrankheit? (relative Risiken) 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 Führungskr. Angestellte Facharbeiter Un-/Angel. 0,5 0 Quelle: Geyer et al., JECH 2006

Modellstudiengang Wie können gesundheitliche Ungleichheiten erklärt werden?

Soziale Abwärtsmobilität Nach dem Auftreten von Erkrankungen steigen die Betroffenen sozial ab: Gesundheitliche Ungleichheiten wären damit Effekte von Erkrankungen, nicht ihre Ursachen Befunde nur für einige wenige Erkrankungen (z.b. Schizophrenie)

Der Zusammenhang zwischen Bruttosozialprodukt und Sterblichkeit

Einkommen in einer Bevölkerung Modellstudiengang Der Gini- Koeffizient: Ein Maß der Einkommensungleichheit in Populationen Gleichverteilung der Einkommen Ungleiche Einkommensverteilung Anzahl der Haushalte

R. Wilkinson: Relative Deprivation und Gesundheit Je ungleicher Einkommen verteilt sind, umso stärker die gesundheitlichen Ungleichheiten/ der soziale Gradient Die These der relativen Deprivation > Soziale Vergleichsprozesse > Mit zunehmender Ungleichheit sinkt das Maß sozialer Integration innerhalb von Gesellschaften > Mit zunehmender Ungleichheit erhöht sich die Gewalt im öffentlichen Raum Quelle: Wilkinson, 2005

Materielle Lage Die materielle Lage bestimmt wenigstens zum Teil Lebensstile und gesundheitsbezogenes Verhalten Ernährungsmuster (Unterschiedliche Anteile von Fett und Zucker in der Nahrung) Rauchen, Alkoholkonsum und Bewegung Einstellungsmuster zu Prävention, Vorsorge (Zeitpunkte der Inanspruchnahme) und gesundheitsbezogenem Verhalten

Erklärungen für soziale Ungleichverteilungen von Gesundheit und Krankheit: Biologische Programmierung : (auch kohortenspezifische) Einwirkungen im fötalen oder im frühen Kindesalter wie Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum (der Mutter) oder Auswirkungen materieller Deprivation beeinflussen biologische Parameter. Entstandene Vulnerabilitäten führen im späteren Lebensalter unter Belastungsbedingungen zu erhöhten Krankheitsrisiken

Arbeitsbelastung Konkurrenzverhalten Modellstudiengang Verausgabungsbereitschaft Arbeitsplatzunsicherheit Berufliche Belastungen und Krankheit (1) Aufwand Feindseligkeit Herz-Kreislauf- Risiko blockierte Aufstiegschancen niedriges Einkommen Erträge Schematische Darstellung des Gratifikationskrisenmodells (Siegrist, 1996)

Berufliche Belastungen und Krankheit (2) Kontrolle über die Arbeit Arbeitsbelastung Herz-Kreislaufrisiko Soziale Unterstützung Das Arbeitsbelastungsmodell (Karasek&Theorell)

Welche Erkrankungen tragen zu den Ost/ Westunterschieden in der Sterblichkeit bei? Alkoholismus Selbstmorde Verkehrsunfälle Vergiftung durch Alkoholabusus

Age- standardized mortalitiy from all causes by region 1991: Zusammenbruch der UdSSR 1991-1994: Ökonomische und politische Krise 1998/99+: Ökonomische Krise Quelle: Men et al.; BMJ, 2006

Todesursachen in Russland in den Altersgruppen 35 bis 69 Jahre (pro 100.000) Männer Frauen 1991 1994 1998 2001 1991 1994 1998 2001 Tuberkulose 30.4 55.5 53.9 68.0 2.5 4.6 5.0 7.6 Ischäm. Herzkr. 433.2 688.9 508.6 616.3 128.4 202 148 176 Alkohol/ Lebererkr. 0.9 5.2 4.0 13.6 0.2 1.7 1.3 5.8 Liver zirrhose 22.0 43.8 31.7 38.1 9.5 21.1 15.0 20.5 Alkoholvergiftung 39.1 123.5 57.6 90.2 9.1 33.8 14.7 24.2 Alle Krebserkr. 447 455 403 384 194 201 189 187 Quelle: Men et al.; BMJ 2003)

Durchschnittliche Lebenserwartung in Russland und Deutschland (in Jahren) Männer Frauen Russland 59 72 Deutschland 74 80 Quelle: McKee et al.; BMJ 2004

Arbeitslosigkeit und Herzinfarktausbruch (relative Risiken) 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 0,00 Männer Frauen Beschäftigte Arbeitslosigk. bis 8 M. Arbeitsl. >8-16 Mon. Arbeitsl.>16-24Mon. Occupational position Quelle: Geyer et. al., 2003: 109. Daten: Krankenversichertenpopulation; N=105,554 Männer und Frauen; 1987-1996

Arbeitslosigkeit und Mortalität in West- und Ostdeutschland 2002 12.7% 23.5% 10.3% 17.9% 12.1% 20.6% 19.4% 11.9% 22.5% 9.4% 9.1% 19.0% 19.6% 10.6% 6.9% 8.9% Quelle: Müller-Nordhorn et al. JECH 2004: 482

Soziale Faktoren und Depressionsausbruch Hauptergebnis 1: 20% der Frauen mit einem belastenden (Verlust-)Ereignis entwickelten eine Depression Hauptergebnis 2: Der Depressionsausbruch folgte in einem Intervall von 1 bis 9 Wochen nach einem belastenden Ereignis Dauer zwischen Ereigniseintritt und Depressionsausbruch in Wochen Perioden zwischen Ereignis und Depressionsausbruch in Wochen Anteil von Individuen mit einem Depressionsausbruch 19-27 10-18 1-9 6,9% 6,2% 30% Quelle: Brown & Harris, 1978: Social Origins of Depressions

Rapider sozialer Wandel: Psychologische Effekte Sozialer Wandel wird als unangenehm empfunden, wenn er als in seinem Ablauf als unvorhersehbar wahrgenommen wird mit gegenwärtigen Erfahrungen und Orientierungen nicht übereinstimmt eine Neuorientierung und veränderte Lebensziele erzwingt wichtige Veränderungen in Interaktionsmustern erfordert es nicht erlaubt, bereits vorhandene Verhaltens- und Denkmuster mit neuen zu verbinden Kontrollierbarkeit, ein Kernkonstrukt der Stressforschung (cf. Bandura, Antonovsky, etc.)

Erklärungen für soziale Ungleichverteilungen von Gesundheit und Krankheit Die Kompetenzen für die Lösungen alltäglicher, aber insbesondere außeralltäglicher Anforderungen und Probleme zeigen schichtenspezifische Verteilungen Die subjektive Wahrnehmung von Kontrolle (Einflussmöglichkeiten, Vorhandensein von Ressourcen) weist schichtenspezifische Verteilungen auf. Kontrollierbarkeit ist ein zentrales Element von Stresstheorien Depressivität und Ohnmachtgefühle sind stark mit Kontrolle und dem Qualifikationsniveau assoziiert

Einkommen/ materielle Lage Einkommen ist ein erwünschtes Merkmal sozialer Differenzierung, Indikator für Erfolg, für ökonomische Ressourcen zur Zielerreichung, Voraussetzung für Chancen eines g gesundheitsförderlichen Lebensstils Die Angleichung von Einkommen ist in Gesellschaften, die auf ökonomischem Wettbewerb basieren, ein eher unrealistisches Ziel Die derzeitige Einkommensentwicklung geht in die Richtung einer Vergrößerung ökonomischer Ungleichheiten