Persönlichkeit und soziale Beziehungen PERSOC-Grundkonzepte. Mitja Back Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Transkript:

Persönlichkeit und soziale Beziehungen PERSOC-Grundkonzepte Mitja Back Johannes Gutenberg-Universität Mainz 08.05.2009 1

Gliederung Bedeutung des Zusammenspiels von Persönlichkeit und sozialen Beziehungen Variablen Komponenten ein integratives Rahmenmodell Anwendungen 2

Bedeutung Wir definieren uns als Mensch über unsere Persönlichkeit und unsere sozialen Beziehungen Die meisten relevanten sozialen Phänomene unseres Alltags lassen sich nicht ohne den Einfluss der beteiligten Persönlichkeiten verstehen Die meisten Persönlichkeitseigenschaften können sich nur in sozialen Beziehungen ausdrücken und entwickeln Persönlichkeit und soziale Beziehungen müssen gemeinsam erforscht werden Zunehmend mehr integrative Ansätze aber noch keine gemeinsame Sprache, kein übergreifendes Modell 3

Variablen Persönlichkeit Mittelfristig stabile, interindividuell unterschiedliche Eigenschaften von Personen Soziale Beziehungen Relation von zwei oder mehr Personen Alltagsbeziehungen Freundschaften Partnerschaften Familienbeziehungen 4

Variablen 3 Gruppen von Variablen bestimmen das Zusammenspiel von Persönlichkeit und sozialen Beziehungen Dispositionen (direkt und indirekt erfasste, stabile, interindividuell unterschiedliche interne Faktoren) Signale (Aussehen, Verhalten und Verhaltensresiduen) interpersonelle Wahrnehmungen (ggüber. anderen Personen, Beziehungen und der eigenen Person) Beziehung der Variablen untereinander sind probabilistischer Natur (Linsenmodell, Brunswik, 1956) 5

Dispositionen Signale interpersonelle Wahrnehmungen Temperament motivationale Orientierungen chronische Selbstwahrnehmungen Präferenzen und kontextbezogene Wertungen/ Strategien interne biologische Charakteristika Aussehen Nonverbales, paraverbales und verbales Verhalten Verhaltensresiduen Andere Person (Persönlichkeitsurteile; Wahrnehmung von Emotion, Motivation und Kognition, Attributionen) Beziehung (Attraktion, wahrge. Ähnlichkeit, wahrg. Güte Kommunikation, Bez.zufriedenheit, Metawahrnehmungen Eigene Person (Selbstwahrnehmung, Eigene Emotionen) 6

Komponenten Grundidee: Signale und interpersonelle Wahrnehmungen setzen sich zwangsläufig aus unabhängigen Komponenten zusammen Social Relations Model (Kenny, 1994) Interpersonelle Wahrnehmung = Beurteiler (Perceiver) + Beurteilter (Target) + Beurteiler x Beurteilter () Soziales Verhalten = Akteur (Actor) + Partner (Partner) + Akteur x Partner () 7

Komponenten in realen sozialen Situationen sind Signale und interpersonelle Wahrnehmungen abhängig von der agierenden Person (Actor) bzw. der wahrnehmenden Person (Perceiver) der Person, gegenüberg der agiert wird (Partner) bzw. die wahrgenommen wird (Target) der spezifischen Relation zwischen Actor/Perceiver und Partner/Target () siehe Präsentation zu Persönlichkeit und Verhaltensvorhersage siehe zweite Präsentation: Vertiefung PERSOC-Analysen 8

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x z.b. 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x Aggressionsverhalten Sympathieurteile Beurteilung Beziehungszufriedenheit 9

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x Verhalten von Person 3 gegenüber Person 2 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x ( Person 3 ist aggressiv zu Person 2 ) 10

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x Urteil von Person 3 über Person 2 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x ( Person 3 findet Person 2 spontan sympathisch ) 11

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x Urteil von Person 3 über Person 2 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x ( Person 3 ist mit ihrer Beziehung zu Person 2 zufrieden ) 12

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 13

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x Actor-Effekt Person 3 ( Person 3 verhält sich schnell aggressiv ) 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 14

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x Perceiver-Effekt Person 3 ( Person 3 findet andere Menschen schnell sympathisch ) 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 15

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x Perceiver-Effekt Person 3 ( Person 3 ist mit Beziehungen schnell zufrieden ) 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 16

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 17

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x Partner-Effekt Person 2 ( Person 2 erzeugt schnell Aggressivität bei anderen Personen ) 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 18

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x Target-Effekt Person 2 ( Person 2 ist eine sympathische Person ) 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 19

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x Target-Effekt Person 2 ( Person 2 macht andere Personen schnell zufrieden ) 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 20

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 21

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x 22

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x -Effekt Person 3 für Person 2 2 x x x x x 3 x x X x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x ( Person 3 verhält sich speziell gegenüber Person 2 aggressiv ) 23

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x -Effekt Person 3 für Person 2 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x ( Person 3 findet speziell Person 2 sympathisch ) 24

Komponenten Partner / Target j Actor / 1 2 3 4 5 6 Perceiver i 1 x x x x x -Effekt Person 3 für Person 2 2 x x x x x 3 x x x x x 4 x x x x x 5 x x x x x 6 x x x x x ( Person 3 ist speziell mit ihrer Beziehung zu Person 2 zufrieden ) 25

Effekte von A Actor (A Others) Signale A verhält sich ggüber B sehr aggressiv und B reagiert herablassend Partner (Others A) (A B) (B A) Partner (Others B) Actor (B Others) Effekte von B 26

Signale A verhält sich ggüber B sehr aggressiv und B reagiert herablassend Effekte von A Actor (A Others) Partner (Others A) (A B) (B A) Partner (Others B) Actor (B Others) Effekte von B Wie aggressiv verhält sich A allgemein ggüber anderen Personen? Wie sehr verhält sich speziell A ggüber B aggressiv? Wie aggressiv verhalten sich andere Personen allgemein ggüber B? 27

Signale A verhält sich ggüber B sehr aggressiv und B reagiert herablassend Effekte von A Actor (A Others) Partner (Others A) (A B) (B A) Partner (Others B) Actor (B Others) Effekte von B Wie herablassend reagieren andere Personen allgemein ggüber A? Wie sehr reagiert speziell B ggüber A herablassend? Wie herablassend reagiert B allgemein ggüber anderen Personen? 28

Effekte von A Perceiver (A Others) Interpersonelle Wahrnehmungen A hält B für eine ehrliche Person; B fühlt sich von A wertgeschätzt Target (Others A) (A B) (B A) Target (Others B) Perceiver (B Others) Effekte von B 29

Interpersonelle Wahrnehmungen A hält B für eine ehrliche Person; B fühlt sich von A wertgeschätzt Effekte von A Perceiver (A Others) Target (Others A) (A B) (B A) Target (Others B) Perceiver (B Others) Effekte von B Wie sehr denkt A allgemein von anderen Personen, dass sie ehrlich sind? Wie sehr hält speziell A B für eine ehrliche Person? Wie sehr halten andere B allgemein für eine ehrliche Person? 30

Interpersonelle Wahrnehmungen A hält B für eine ehrliche Person; B fühlt sich von A wertgeschätzt Effekte von A Perceiver (A Others) Target (Others A) (A B) (B A) Target (Others B) Perceiver (B Others) Effekte von B Wie sehr fühlen sich andere allgemein von A wertgeschätzt? Wie sehr fühlt sich speziell B von A wertgeschätzt? Wie sehr fühlt sich B allgemein von anderen wertgeschätzt? 31

Modell 3 Perspektiven zum Zusammenhang von Persönlichkeit und sozialen Beziehungen 1. Perceiver/Actor-Perspektive: Dispositionen Perceiver/Actor, interpersonelle Wahrnehmungen anderer und soziale Signale ggüber anderen 2. Target-/Partner-Perspektive: Perspekti e Dispositionen Target/Partner, interpersonelle Wahrnehmungen durch andere und soziale Signale von anderen 3. -Perspektive: Relation Dispositionen Perceiver - Target bzw. Dispositionen Actor - Partner, spezifisch relationale interpersonelle Wahrnehmungen und spezifisch relationale soziale Signale ggüber einer Person Verknüpfung dieser Perspektiven in einem gemeinsamen Rahmenmodell (PERSOC) 32

Dispositionen Signale interpersonelle Wahrnehmungen Person A Actor (A Others) Partner (Others A) (A B) Perceiver (A Others) Target (Others A) (A B) Person B (B A) Partner (Others B) Actor (B Others) (B A) Target (Others B) Perceiver (B Others) 33

Modell Beliebig viele Dispositionen, Signale und interpersonelle Wahrnehmungen aller beteiligten Personen untersuchbar Unterscheidung in Individuelle Analysen (Actor- bzw. Perceiver-Effekte und Partner- bzw. Target-Effekte) Dyadische Analysen (-Effekte) Beispiel: Extraversion und Interpersonelle Attraktion 34

Dispositionen Signale interpersonelle Wahrnehmungen Person A Actor (A Others) Partner (Others A) (A B) Perceiver (A Others) Target (Others A) (A B) Analysen auf individueller Ebene Bsp.: Warum sind extravertierte Personen beliebter? Extravertierte neigen zu aktivem und expressivem Verhalten Sie nehmen andere Personen außerdem als interessant wahr, was ihre Verhaltenstendenzen verstärkt dies führt dazu, dass andere Personen Extravertierte positiver beurteilen und sich ihnen zuwenden dies verstärkt die positiven Wahrnehmungen und Verhaltensweisen von Extravertierten, usw. 35

Dispositionen Signale interpersonelle Wahrnehmungen Person A Analysen auf dyadischer Ebene I Wie kommt es zu spezifisch relationalen Wahrnehmungen und Signalen ggüber bestimmten Personen? Person B Actor (A Others) Partner (Others A) (A B) (B A) Partner (Others B) Actor (B Others) Perceiver (A Others) Target (Others A) (A B) (B A) Target (Others B) Perceiver (B Others) 36

Dispositionen Signale interpersonelle Wahrnehmungen Person A Bsp.: Warum meiden Introvertierte Extravertierte A ist introvertiert, magactor keine Unruhe und soziale Aufmerksamkeit B ist extravertiert, ist (A Others) laut und sucht Kontakt zu vielen Personen A fühlt sich speziell in Anwesenheit von B unwohl A geht B aus dem Weg Partner (Others A) Perceiver (A Others) Target (Others A) X (A B) (A B) Person B (B A) Partner (Others B) Actor (B Others) (B A) Target (Others B) Perceiver (B Others) 37

Dispositionen Signale interpersonelle Wahrnehmungen Person A Analysen auf dyadischer Ebene II Wie setzen sich diese dyadischen Prozesse fort? Person B Actor (A Others) Partner (Others A) (A B) (B A) Partner (Others B) Actor (B Others) Perceiver (A Others) Target (Others A) (A B) (B A) Target (Others B) Perceiver (B Others) 38

Dispositionen Signale interpersonelle Wahrnehmungen Bsp.: Person A Actor (A Others) Partner (Others A) Perceiver (A Others) Target (Others A) A fühlt sich in Anwesenheit von B unwohl A geht B aus dem Weg B hält A für arrogant B runzelt in Anwesenheit von A die Stirn A hält B für feindselig Person B (A B) (B A) Partner (Others B) Actor (B Others) (A B) (B A) Target (Others B) Perceiver (B Others) 39

Beispiele für weitere Anwendungen Reziprozität von Verhalten; Reziprozität, angenommene Reziprozität und Meta-Genauigkeit interpersoneller Urteile Siehe Präsentation Vertiefung PERSOC-Analysen Persönlichkeit und interpersonelle Attraktion siehe Präsentation Persönlichkeit und interpersonelle Attraktion Genauigkeit Persönlichkeitsurteile siehe Präsentation Genauigkeit interpersoneller Urteile Persönlichkeit und Freundschaftsentwicklung siehe Präsentation Persönlichkeit und Freundschaften Persönlichkeit und Partnerschaftszufriedenheit siehe Präsentation Persönlichkeit und Partnerschaften Persönlichkeit und Familienbeziehungen siehe Präsentation Persönlichkeit und Familienbeziehungen 40

Anwendungen Übung eigene Fragestellung zum Zusammenspiel von Persönlichkeit und sozialen Beziehungen ausdenken Fragestellung mit den PERSOC-Kästen und -Pfeilen veranschaulichen konkrete Überlegungen zur Datenerhebung machen 41

Vielen Dank! PerSoc: Mitja Back; Anna Baumert, Jaap Denissen, Freda-Marie Hartung, Lars Penke, Stefan Schmukle, Felix Schönbrodt, Michela Schröder- Abé, Manja Vollmann, Jenny Wagner, Cornelia Wrzus www.persoc.net Gefördert durch die 42