Alexandra Popp Arbeiten und Handeln
Alexandra Popp Arbeiten und Handeln Eine Weiterführung von Hannah Arendt Tectum Verlag
Alexandra Popp Arbeiten und Handeln. Eine Weiterführung von Hannah Arendt Zugl.: Stuttgart, Univ. Diss. 2007 ISBN: 978-3-8288-9477-8 Umschlagabbildung: Therese Schulte Tectum Verlag Marburg, 2007 Besuchen Sie uns im Internet www.tectum-verlag.de Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Dank Dieses Buch ist die überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die im Januar 2007 an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Stuttgart angenommen wurde. Für die Betreuung danke ich Prof. Dr. Andreas Luckner, der die Entstehung der Arbeit von Anfang an mit konstruktiver und freundschaftlicher Kritik gefördert hat. Danken möchte ich überdies meinem Zweitgutachter Prof. Dr. Christoph Hubig, der mir an entscheidenden Stellen hilfreiche systematische Hinweise gegeben hat. Wichtige Denkanstöße verdanke ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Doktorandenkolloquiums am Institut für Philosophie an der Universität Stuttgart, insbesondere Claus Baumann, PD Dr. Niels Gottschalk-Mazouz und Judith Schildt. Weiterhin danke ich Dr. Holger Andreas, Elena Kammerer, Dr. Susan Kreller und Katja Kurzweg, die sich mit dieser Arbeit in verschiedenen Phasen ihres Entstehens auseinander gesetzt haben. Die Genannten mögen mir verzeihen, dass ich nicht alle ihre Hinweise beherzigen konnte und wollte. Die Graduiertenförderung des Landes Sachsen hat mir ein Promotionsstipendium gewährt, das es mir ermöglicht hat, die vorliegende Studie jenseits der ökonomischen Rationalität anzufertigen. Weitere Unterstützung wurde mir durch Körber-Stiftung Hamburg zuteil, die einen Ausschnitt aus dem Buch beim Deutschen Studienpreis 2004 mit einem dritten Preis bedacht hat. Bei beiden Institutionen möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Zu guter Letzt danke ich meiner Lebensgefährtin Yvonne Herold für die geduldige Durchsicht aller Manuskriptfassungen, die Auflösung mancher grammatikalischer Schwierigkeit und das gelegentliche Ordnen meiner Gedanken.
Inhalt Einleitung...11 Teil I: Hannah Arendts Studie Vita activa...15 1 Die menschliche Bedingtheit...17 2 Arbeiten als Sicherung des Überlebens...21 2.1 Hinführung zu Arendts Arbeitsbegriff...22 Etymologie von Arbeiten...22 Arbeit als Sklaventätigkeit, Arbeit als Mühe...23 Beruf und Arbeitsteilung...24 2.2 Arendt explizit: Arbeit als Subsistenztätigkeit...25 2.3 Der Arbeitsbegriff von Marx...28 Deskriptive Ebene: Arbeit als Überlebenstätigkeit...29 Historische Ebene: Arbeit als Lohnarbeit, Arbeit als Ware...31 Normative Ebene: Arbeit als selbstbestimmte Tätigkeit...32 2.4 Arendt implizit: Aristoteles und Marx...34 3 Das Herstellen einer Welt...38 3.1 Praxis und poiesis bei Aristoteles...38 3.2 Arendt zum Herstellen...42 Herstellen als eingrenzbare Tätigkeit...44 Die Kategorien von Mittel und Zweck...45 Homo faber...46 4 Dreifach differenzierter Arbeitsbegriff...48 5 Handeln als politische Tätigkeit des Menschen...52 5.1 Begrifflicher Hintergrund: Tugenden und Praxis...53 5.2 Arendt zum Handeln...55 Handeln als Anfangen die Kategorie der Natalität...55 Exkurs 1: Revolutionäres Handeln als Neubeginn...56 Der Ablauf des Handelns...58 Handeln als Ausdruck von Pluralität...60 Gemeinsinn und Urteilsvermögen...61 Handeln und Öffentlichkeit...64 Exkurs 2: Die Abschaffung der Öffentlichkeit im Totalitarismus...67 Handeln und Sprache...70 Der Zusammenschluss von Handelnden: Handeln und Macht...71 5.3 Die Aporien des Handelns...73 Die handlungsinternen Reaktionen auf die Aporien...75 Die Möglichkeit von Versprechen...75 Die Möglichkeit von Verzeihen...78 Die Notwendigkeit von Vertrauen...79 5.4 Die Umdeutungen des Handelns...81 7
Die erste Umdeutung: Tätigsein als Bewirken von Veränderung...81 Die zweite Umdeutung: Tätigsein als Arbeit...88 Gegen die Umdeutungen: Die Tätigkeitsbereiche eingrenzen...92 Öffentlichkeit und Dauerhaftigkeit...93 Exkurs 3: Die Dauerhaftigkeit von Kunstwerken...94 6 Intensionales Verständnis von Arendts Konzept...96 Teil II: Aktuelle Ansätze zum Tätigsein...101 1 Arbeiten...102 1.1 Die Denkweise der ökonomischen Rationalität...102 1.2 Die Bedeutung von Arbeit in modernen Gesellschaften...104 Arbeiten als grundlegender Integrationsfaktor...104 Das Verschwinden von Arbeit...108 1.3 Diskussionen innerhalb des Arbeitsparadigmas...111 Das Recht auf Arbeit als Recht auf Entlohnung von Tätigkeiten...114 Das Recht auf Arbeit als Recht auf Anerkennung von Tätigkeiten...118 Exkurs 4: Die Verteilung harter Arbeit...122 1.4 Grenzen der ökonomischen Rationalität...123 Die Ökonomie des ganzen Hauses...127 Stärkung der Autonomiesphäre...129 Exkurs 5: Überlegungen zum Grundeinkommen...132 Notwendigkeit vs. Dauerhaftigkeit...136 2 Herstellen...139 2.1 Zeit als Rahmen für menschliches Tätigsein...139 Die Bedeutung von Zeit in der ökonomischen Rationalität...140 Grenzen des Wachstums...142 2.2 Wandlungen des Zeitverständnisses...144 Arbeitszeitverkürzung auf individueller Ebene...144 Arbeitszeitverkürzung auf gesellschaftlicher Ebene...146 2.3 Konkrete Zeitvorschläge...148 Freizeitgratifikation...149 Familienfreundliche Maßnahmen...150 Gesellschaftliche Umverteilung von Zeit...152 Exkurs 6: Überlegungen zur Technikphilosophie...154 3 Handeln...157 3.1 Handeln vs. Handlung...158 3.2 Die resultative Darstellung des Handelns...160 Verwendungsweisen des Praktischen Syllogismus...161 Die Konstruktion von Handlungen...162 Teleologie als Zweck-Mittel-Verhältnis...165 Implizite Annahmen im rationalen Handlungsmodell...167 8
Der teleologische bzw. intentionale Charakters des Handelns...168 Die Körperkontrolle im Handeln...173 Die durchgehaltene Individualität im Handeln...174 Die durchgehaltene Situation im Handeln...176 3.3 Das rationale Handlungsmodell und die Aporien...179 3.4 Kritik am rationalen Handlungsmodell...180 Vereinfachung durch Ausschluss wesentlicher Faktoren...180 Verkürzung des praktischen Syllogismus...182 4 Elemente für eine umfassende Darstellung des Handelns...184 4.1 Handeln und Pluralität...184 Das Verhältnis von Handlungstheorie und Ethik...185 Institutionelles Handeln als Rahmen individuellen Handelns...189 Soziales Handeln...193 4.2 Handeln, Wissen und praktisches Bewusstsein...198 Renaissance tugendethischer Positionen...199 Kritik an der Tugendethik...204 Die Möglichkeit der praktischen Orientierung durch Tugendethik...208 Zum Problem der Darstellbarkeit des Handelns...209 4.3 Handeln und Neuanfang...211 Handeln als kreative Tätigkeit...213 Eigenhandeln im Rahmen einer erweiterten Leistungsgesellschaft...215 Die Motivation zum Handeln...219 Hinweise für die Auflösung der Aporien des Handelns...220 4.4 Handeln und Sprache, Handeln und Öffentlichkeit...222 Die Theorie des kommunikativen Handelns...223 Ergänzung zum Problem der Darstellbarkeit...229 Dissensmanagement statt Konsensfindung...231 4.5 Verantwortungszuschreibung für komplexes Handeln...233 Diskursethik...234 Ethik institutionellen Handelns...236 Zukunftsverantwortung...238 Ausblick und Schluss...241 Literaturverzeichnis...253 9