Bibliografie Titel: Cybermobbing Untertitel: DGUV Lernen und Gesundheit Bild: Themen: Medien & Information Links: https://www.dguv-lug.de/sekundarstufe-i/sucht-und-gewaltpraevention/cybermobbing... https://www.dguv-lug.de/ http://www.verbraucherbildung.de/pdf/node/4 Schlagworte: Cybermobbing Happy Slapping Cyberhelping
Handy Schutz Tipps Polizei Selbstmord Cyberattacken Eskalation Schule Bloßstellung Hilfe Strafbarkeit Autor/in: Dr. Dietrich Heither Mitarbeit: Redaktion: Andreas Baader, Karen Guckes-Kühl Fachliche Beratung: Prof. Dr. Dirk Windemuth Herausgeber: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Reihe: DGUV Lernen und Gesundheit Kostenlos: Ja Materialformat: Download Kurzbewertung: Das vorliegende Material behandelt den Themenkomplex Cybermobbing/Verhalten im Internet nur sehr oberflächlich. Viele Aspekte zur Vertiefung und zum Verständnis fehlen. Jedoch ist das Material faktisch richtig und ggf. für einen Einstieg in das Thema passend. Jedoch gibt es vielfach bessere Materialien zur Reflexion von Cybermobbing mit Schüler/innen. Zielgruppe
Stufe: Sekundarstufe I Fächer: fächerübergreifend Politik / Sozialkunde Ethik / Lebenskunde / Religion Informatik / Technik Sachkunde Projekttage Zielgruppe: 6. Klasse 7. Klasse Inhaltsangabe Materialinhalt: Angabe von Literatur, Referenzen und Quellen Anregungen für die Unterrichtsgestaltung Arbeitsmaterialien für Lernende Hintergrundinformationen für die Lehrperson Hinweise auf ergänzende Medien Weiterführende Adressen / Fachstellen Inhaltsangabe: Es handelt sich bei "Cybermobbing" um eine Zusammenstellung von Folien, Arbeitsblättern für SuS sowie Hintergrundtexten. Der didaktisch-methodische Kommentar führt durch die folgenden Bausteine: Im Bereich "Hintergrundinformationen" gibt die Polizei Tipps für Lehrende im Umgang mit Cybermobbing und klärt über Rechtliches auf. Es gibt vier Schülertexte mit anschließenden Fragen zu den Themen "Selbstmord nach Cyberattacken", "Tipps zum Schutz vor Cybermobbing", "Cyberhelping: Beispiel einer Schule im Iran" und "Happy Slapping - ein Spaß?". Das Arbeitsblatt "Opfer und Täter von Cybermobbing" verdeutlicht die Stufen der Eskalation und und lässt die SuS anhand dessen einen Fall von Cyber-Mobbing analysieren, sowie selbst einen erfinden und regt dann dazu an, Möglichkeiten der Deeskalation zu erarbeiten. Ein zweites Arbeitsblatt regt dazu an, ein Klassenplakat gegen Cyber-Mobbing an der Schule zu
erarbeiten. Zwei Folien unterstreichen die Drastik des Themas. Themenauswahl Materialthemen: Medien Grundwissen und Recht Soziale Netzwerke Datenschutz Gewalt im Netz / Risiken Methodik & Didaktik Schüler- / Zielgruppenorientierung: Der Zugang wirkt teilweise veraltet. In den Illustrationen dominieren Computer/Laptops, wobei heute fast alle Jugendlichen mobil im Internet sind. Gängige Soziale Netzwerke werden kaum aufgegriffen und der bewahrende erhobene Zeigefinger ist überdeutlich. Es fehlt der Bogen zur Welt der Jugendlichen, in der sie gerne online kommunizieren. Offene Lernatmosphäre: Ja, hierfür gibt es Ansätze. Jedoch ist beispielsweise bei der Gestaltung des "Plakats gegen Cybermobbing" einerseits die Richtung schon vorgegeben - warum nicht "Plakat für ein gutes Miteinander"? Andererseits gibt es eigenen Schülertext, in dem die Tipps schon vorformuliert sind. Zielorientierung: Ja, die Lernziele werden sichtbar, jedoch kratzen die Lernziele selbst nur an der Oberfläche des Themas: "Was ist Cybermobbing" und "Wie kann ich mich schützen und Handlungsmöglichkeiten". Schützen kann man sich im Grunde nicht und bei den Handlungsmöglichkeiten wird der Blick auf die ganze Gruppe ausgelassen. Handlungsorientierung:
Schüler können analysieren und eigene Lösungswege erarbeiten, jedoch bietet das Material wenig Raum für ihre eigenen Erfahrungen, sowie für Phasen der Erprobung und Anwendung. Passend wäre in diesem Sinne etwa ein Rollenspiel zur Empathieförderung bei digitaler Distanz gewesen. Medienkompetenzförderung würde an dieser Stelle bedeuten "Wie kann ich gut damit umgehen" und nicht nur "was darf ich nicht". Kompetenzorientierung: Methodenorientierung: Der Fokus dieser Arbeitsmaterialien wird auf Opfer und Täter gelegt. Es fehlt die Sensibilisierung der Gruppe, der Bestandes, der potenziellen Mitläufer/innen, die eingreifen können. (Cyber-)Mobbing ist immer ein Problem einer ganzen Gruppe, eines Systems. Insofern fehlt hier eine Förderung eines positiven Onlineverhaltens oder auch die Beleuchtung von Momenten, in denen es kippen kann, z.b. bei Missverständnissen aufgrund der digitalen Kommunikation, und dass daraus auch oft Mobbing entsteht. Manchmal sogar aus Unbedachtheit. All diese Facetten fehlen in diesem Material. Sozialformen: Arbeitsaufträge: Siehe hierzu die Anmerkungen zu 4.) und 6.). Zur Erschließung des Lerngegenstandes wären positivere Formulierungen effektiver: besser "Für fairen Umgang im Netz" statt "gegen Cybermobbing", da die SuS lernen sollen, WIE sie mit den Neuen Medien auf positive und respektvolle Weise umgehen können. Didaktischer Begleittext: Beim Thema " Happy slapping" sind die unterschiedlichen kreativen Präsentationsformen wegen Unterschieden im zeitlichen Umfang nicht machbar. Sonstiges: 0
Fachlicher Inhalt Sachrichtigkeit: Auch wenn keine falschen Infos dabei sind, so gibt es doch gravierende Auslassungen. Gesprochen wird etwa von einem "Täter", es sind aber meist mehrere. Das Thema "Mitläufer/innen" kommet nicht vor. Mobbing, ob Cybermobbing oder nicht, ist immer ein Problem der gesamten Gruppe, die dies zulässt oder nicht. Es wird suggeriert dass man sich schützen könne. Es kann jeden treffen auch den, der alle Tipps beherzigt und zwar durch Hassgruppen, Fakeprofile, Stalking, etc. Lebensweltbezug: Es werden nur die schlimmsten Cybermobbing-Fälle aufgezeigt, statt auch unbeabsichtigte oder unbedarfte Fälle zu erwähnen, die doch eher an der Tagesordnung von Klassen-WhatsApp-Gruppen sind. Hier sollten sie abgeholt werden, denn den Bogen, dass ihr eigenes Verhalten mit den "schlimmen Fällen" etwas zu tun haben könnte, schlagen sie selbst eher nicht. Zeitgemäßer wäre die Nutzung des Begriffes "Betroffene/r" statt "Opfer", sowie das Gendern von "Täter" zu "Täter/innen". Kontroversität / Pluralität / Multiperspektivität: Ein pauschaler Schulverweis bei Happy Slapping ist keine gute Lösung, da es zur Stigmatisierung von Tätern statt zur Förderung von Empathie bei Onlinekommunikation führt. Es wird in diesem Material nicht hinterfragt, warum Menschen mobben und warum andere mitmachen. Handlungsmöglichkeiten / Veränderbarkeit: 4 Der Fokus liegt auf dem negativen Verhalten und das ist "starr". Die Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten ist offen und gestaltbar. Wertorientierung: Zivilcourage und Kultur des Hinschauens wird nur kurz erwähnt, aber nicht ausgeführt, wie diese im Internet aussehen könnte. Sachgerechte Darstellung / Analyse:
Die Aspekte des Gegenstandes werden nicht vollständig abgebildet. Die Quellen sind korrekt, jedoch sind Polizei, Die Welt, Morgenpost und Abendzeitung nicht die Experten zum Thema. Einflussnahme / Lobbyismus: Inhaltliche Strukturierung: Sonstiges: 0 Formale Gestaltung Gesamtform: Abbildungen: Typografie / Seitengestaltung / Informationsdesign: Adressatenbezug: Bildmaterial ist teilweise zu reißerisch. Die Illustrationen verstärken Stereotypen vom "gemobbten Mädchen" und den "mobbenden Jungs". Modulare Verwendung: Sonstiges: 0 KO Kriterium Notenbremse: nicht angewandt K.O.-Kriterium:
nicht angewandt Gesamtbewertung Bewertungsdatum: Freitag, 9. Juni 017 Ausführliche Bewertung: Der methodisch-didaktische Ansatz, Fälle von Cybermobbing anhand von Eskalationsstufen zu analysieren, ist gut. Jedoch fehlt dann der Schritt, Bezug zu den Erfahrungen der Schüler/innen herzustellen. Fachlich gesehen ist dieses Material schwach aufgearbeitet, da es den Fokus auf Opfer, Täter und Normen legt, wobei der Aspekt, dass Mobbing im Allgemeinen ein systematisches, also ein Problem z.b. der ganzen Klasse ist, komplett ausgelassen wird und in der Folge der Gegenstand anhand dieses Materials nicht durchdrungen werden kann. Es bietet jedoch fachlich richtige Informationen und bietet die Möglichkeit, sich dem Thema anzunähern und dann später mit anderen Methoden zu vertiefen. Die Gestaltung der Materialien ist übersichtlich, jedoch nicht besonders ansprechend für die Zielgruppe, und die Illustrationen sind teilweise zu reißerisch, verdeutlichen jedoch die Drastik des Themas. Methodik-Didaktik: Befriedigend Fachlicher Inhalt: Befriedigend Formale Gestaltung: Gut Gesamtbewertung: Befriedigend Impressum Verbraucherzentrale Bundesverband e.v.
Markgrafenstraße 66 10969 Berlin Die Bewertung des Materials erfolgte im Rahmen des vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) geförderten und vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) durchgeführten Projekts Lehrkräfteportal Digitale Kompetenzen ab 016. Zwischen 010 und April 014 finanzierte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) den Materialkompass über Projektmittel. Ab Mai 014 trug der Verbraucherzentrale Bundesverband das Portal. Das Bewertungsraster basiert auf den Bewertungskriterien zur Bewertung von Unterrichtsmaterialien der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung, den Forschungsergebnissen des Modellprojektes zur Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen (Revis) und wurde nach Kriterien der sozialwissenschaftlichen Fachdidaktik 01 evaluiert und modifiziert. Alle Bewertungen werden durch ein im Themengebiet beheimatetes Expertenteam aus Wissenschaftlern/innen, Pädagogen/innen und Fachreferenten/innen der Verbraucherzentralen vorgenommen. Die Bewertungskriterien und Erläuterungen zu Punkteverteilung und Notenvergabe finden Sie auf unserer Webseite unter http://www.verbraucherbildung.de/materialkompass/bewertungskriterien. Weitere Informationen unter www.verbraucherbildung.de/materialkompass/faq Dokument generiert am: 14.10.017 um 01:19 Uhr