Technische Musikanwendungen zur Aktivierung von Menschen mit Demenz Das Projekt NurMut Marten Haesner Forschungsgruppe Geriatrie, Charité
Die Forschungsgruppe Geriatrie der Charité Auf dem Campus des Evangelischen Geriatriezentrums Berlin EGZB steht für die Forschungsgruppe ein eigenes Forschungshaus bereit. Auf allen drei Etagen arbeiten über 30 drittmittel-finanzierte Wissenschaftler, Studierende, Doktoranden und Graduierte in unmittelbarer Nähe zur Klinik. Leitung: Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen
AG Alter & Technik Entwicklung, altersgerechte Gestaltung und Evaluation assistierender Gesundheitstechnologien unter Berücksichtigung des User Centered Designs Seniorenzentrierte Usability-Forschung mit wissenschaftlicher Evaluation Forschungsschwerpunkte: Ambient Assisted Living (AAL) Prädiktion und Prävention (z.b. Stürze) Schlaganfallrehabilitation Versorgungsforschung Kognition & Psychologie des Alterns Demenz Fahrtüchtigkeit im Alter
Projekte für Senioren mit MCI und Demenz
Bedeutung von Musik im Leben Musik begleitet uns das ganze Leben Generation der heute von Demenz veränderten Personen hat in ihrer Kindheit und Jugend Musik anders erfahren als spätere Generationen Musik wird individuell wahrgenommen Musik wird mit häufig mit bestimmten Lebensabschnitten, Ereignissen oder Personen assoziiert
Therapeutische Wirkung von Musik stärkt die emotionalen Ressourcen weckt Erinnerungen bietet Orientierung an Vertrautem verringert Angst und Schmerz fördert das Gemeinschaftsgefühl kann das Selbstvertrauen stärken kann die Körperfunktionen positiv beeinflussen kann beruhigend wirken kann zur Stimmungshebung beitragen
Therapeutische Wirkung von Musik Rhythmen, Klänge und melodische Strukturen können nachweislich die Herz- und Kreislauftätigkeit des Menschen harmonisieren vegetative Körperfunktionen positiv beeinflussen Schmerzempfinden verringern. in sozialer Hinsicht wirken (Geborgenheit in der Gruppe) Kommunikation in Gang setzen
Einfluss von Musik auf die Kognition Raglio et al. 2008: (30 Probanden vs. 29 Kontrollen, 16 Wochen Musiktherapie) =>Verbesserungen hinsichtlich Angst, Erregtheit, Schlaf-Wachrhythmus, Apathie, Lebensqualität Bugos et al. 2008: (16 Probanden vs. 15 Kontrollen, Nicht-Musiker, 6 Monate Klavierunterricht) => Verbesserte Gedächtnisfunktionen, Strategiebildung Särkämo et al. 2014: (30 Probanden Singen, 29 Musik Hören, 30 Kontrollen) Verbesserungen hinsichtlich Stimmung, Wachheit, Langzeitgedächtnis und beim Singen auch hinsichtlich Denken und Kurzzeitgedächtnis
Musizieren hält geistig fit Quelle: Brenda Hanna-Pladdy und Alicia MacKay: Neuropsychology 2011
Langzeit-Musikgedächtnis MPI f. Kognitions- und Neurowissenschaften
NurMut Projektlaufzeit: 3 Jahre (01.09.2015 bis 31.08.2018) Fördersummer: 2,24 Mio. Euro (davon 64 % Förderanteil durch BMBF) Zielgruppe: Senioren mit drohenden oder vorhandenen kognitiven Einschränkungen und neurologischen Erkrankungen (u.a. Demenz, vor allem Alzheimer-Demenz).
M U S I K S Y S T E M E Z U R T H E R A P I E U N D A K T I V I E R U N G V O N M E N S C H E N M I T D E M E N Z
Expertenbeirat NurMUT Demenz-Chorprojekt Vergiss die Lieder nicht" (U. Blaschke, Bielefeld) Musiktherapeut Romanowski-Grüneke, spezialisiert auf Demenz (Berlin) Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft (Prof. H.-U. Schmidt, Augsburg) Masterstudiengang Musiktherapie der UdK (Prof. Dr. S. Bauer & Dr. D. Muthesius, Berlin) Gedächtnisambulanz + Musiktherapie der Charité (H. Megges, Berlin) Universität Frankfurt, Lehrstuhl Psychologie (A. Schall, Frankfurt) Unterstützung bei Konzeption, Definition Forschungsfragen + Öffentlichkeitsarbeit
User-Centred Design Den menschzentrierten Gestaltungsprozess planen Gestaltungslösung erfüllt die Nutzungsanforderungen Den Nutzungskontext verstehen und beschreiben DIN EN ISO 9241-210: Wechselseitige Abhängigkeit menschenzentrierter Gestaltungsaktivitäten Gestaltungslösungen aus der Benutzerperspektive evaluieren Die Nutzungsanforderungen spezifizieren Gestaltungslösungen entwickeln, die die Nutzungsanforderungen erfüllen
Ziel des Projektes Entwicklung eines innovativen Musiksystem zur Aktivierung von Menschen mit Demenz mit Musik-Komponenten - zur individuellen Freizeitgestaltung - zum gemeinsamen Musizieren - zum Stressabbau und Aktivierung
Arbeitspaket 1: Anforderungsanalyse 1. Leitfadengestützte Interviews mit 20 Menschen mit Demenz und deren Angehörigen 2. Leitfadengestützte Interviews mit Experten aus stationärer und ambulanter Pflege, Sozialarbeit und Einrichtungsleitung 3. Kreativworkshops mit fünf Menschen mit Demenz und deren Angehörigen 4. Fokusgruppeninterviews mit Musiktherapeuten des Expertenbeirats
Vielen Dank! Kontakt: Marten Haesner Forschungsgruppe Geriatrie, Charité Reinickendorfer Straße 61 D - 13347 Berlin Tel.: 030-450 553 736 marten.haesner@charite.de