Modell RISK-O RISK-Off (Risiko-Index: Risikofreude - Risikoaversion)

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Transkript:

Modell RISK-O RISK-Off (Risiko-Index: Risikofreude - Risikoaversion) Aus dem Chartlabor: Laborversion Stand 30.09.2012 1.Zielvorstellung Es geht darum, einen Timing-Indikator zu entwickeln, der zusätzlich zu konjunkturellen Überlegungen (Konjunkturmodell) und der langfristigen Trendüberwachung (Aktien Teil II Pkt 1.1. Trendüberwachung langfristig) genutzt werden kann und es ermöglicht, die kurzfristige Marktdynamik noch besser abgreifen zu können. Momentan wird der Risiko-Index wöchentlich/monatlich erhoben. Im Bedarfsfall ist es aber jederzeit möglich den Risiko-Index auf den Tag genau oder die Woche zu berechnen. 2. Risk-Off und Risk-O Komponenten Dazu folgende Überlegungen : Gegenüberstellung Risk-O versus Risk-OFF Komponenten mit Korrelationsfaktor Risk-O (Risiko Assets) Risk-OFf (Save Havens) Bezeichnung Korrelation Bezeichnung Korrelation Bemerkung S&P 500 +1,0 Schweizer Franken -0,02 Kopplung an Euro DowJones +0,95 Japanischer -0,48 YE DAX +0,93 Volatilität VIX -0,5 Euro Stoxx 50 +0,93 US 10j- -0,74 Staatsanleihen asdaq 100 +0,93 BAA -0,75 Corporate Bonds Russel 2000 +0,85 AAA -0,76 Corporate Bonds Kupfer +0,76 Emerging +0,74 Markets Öl +0,72 Gold +0,68 Weizen +0,33 Hinweis: Die Korrelation der einzelnen Anlageklassen kann sich verändern. Momentan sind z.b. die Anlageklasse Rohstoffe mit den Aktien hoch korreliert, so dass es wenig Sinn macht einzelne Rohstoffe mit in den Risiko-Index aufzunehmen. Interessant wären z.b. die Devisen, wie der Schweizer Franken, der aber leider momentan an den Euro durch die Schweizer ationalbank auf 1,2 sfr/euro fixiert ist.

3. Komponentenauswahl Risiko-Index Es ist mir schon bewusst, dass es nicht den einen, alleine aussagekräftigen Risiko-Indikator geben würde. Vielmehr bedurfte es der Identifikation verschiedener Indikatoren, die jeweils sehr unterschiedliche Sachverhalte beschreiben und in ihrer Summe ein Signal liefern, mit dem ein Timing in volatilen Marktphasen erreicht werden kann. Risk-O (Risiko Assets) Komponenten: a) Momentum Aktienmarkt S&P 500 (EMA 13 EMA 34 Weekly) b) Stärke Aktienmarkt (Anzahl der Aktien mit ew Highs ew Lows, 5 Tage Durchschnitt EOD) Risk-OFF (Save Havens) Komponenten c) Spread (Differenz) Unternehmensanleihen Corporate Bonds (BAA) zu Staatsanleihen (10j) c) Rendite US-Staatsanleihen 10j d) Volatilitätsindex (VIX) 4. Datenquellen Hinweis: Die Daten sollen öffentlich zugänglich sein. Risiko-Modell (Risk-O Risk-OFF) Risiko Bezeichnung Datenquelle Code Risk-O Momentum EMA 13 EMA34 http://stockcharts.com/ $SPX Risk-O Stärke Aktien ew Highs - ew Lows http://stockcharts.com/ $USHL5 Risk-OFF Spread Unternehmensanleihen - Staatsanleihen http://research.stlouisfed.org/ BAA-GS10 Risk-OFF Rendite US 10j Staatsanleihen http://stockcharts.com/ $T X Risk-OFF Volatilitätsindex VIX http://stockcharts.com/ $VIX

Eventuell weitere Indikatoren: Weitere Risikoindikatoren: Goldpreis, Unternehmensgewinne/BIP % (USA) Mittelwert 7 % (Hinweis Unternehmensgewinne nur vierteljährlich!). Zyklische vs defensive Branchen Ratio XLY:XLP.

5. Wertebereich, Datenermittlung Beispiel Stand 06.07.2012 Jeder Indikator wird gleichgewichtet Wert Wertebereich Risk-OFF Risk-ON S&P 500 Differenz EMA 13 minus EMA 34 (SP500) USHL5 New Highs New Lows +17-75 bis +50; -75 = -100% Risk- OFF; +50 = 100% Risk-ON 2200 +2000 bis -1500; 0 = Neutral +2000 = 100% RISK-ON, -1500 = -100% RISK-OFF +34 +100 Spread Moodys BAA Corporate Bonds vs US 10j Staatsanleihen 3,2 1,5 zu 3,75(+-1,125%) 2,625 = neutral (Null-Linie) 1,5 = +100 Risk-ON 3,75= -100 Risk-OFF -51 US 10j Staatsanleihen 1,54% 1,5% - 6% (+-2,25%) 3,75% =neutral (Null-Linie) 1,5% =+100 Risk-OFF; 6% =-100Risk-ON -98 VIX 17 12 32; ((+-10) 22 = neutral (Null-Linie) 12 = 100% Risk-ON 32 = 100% Risk-OFF +50 Zwischenergebnis -149 +184 184-149=35; 35:500=+0,07 Summe 7% Risk-ON Berechnungsbeispiele: Hinweis: Werte werden auf +100%/-100% begrenzt. EMA 13 EMA 34: Wert +17 ergibt 17/50 Ergebnis 34% Risk-ON Wert -20 ergibt -20/75 Ergebnis -27% Risk-OFF USHL5: Wert +1200 ergibt 1200/2000 Ergebnis 60% Risk-ON Wert 800 ergibt -800/1500 Ergebnis -53% Risk-OFF Spread Unternehmensanleihen vs US10j Staatsanleihen Wert 3,6 ergibt -(3,6-2,625)/1,125 Ergebnis -87% Risk-OFF Wert1,8 ergibt (1,8-2,625)/1,125 Ergebnis 73% Risk-ON

US 10j Staatsanleihen Wert 5,00 ergibt (5,00-3,75)2,25 Ergebnis 56% Risk-ON Wert 1,54 ergibt (1,54-3,75)/2,25 Ergebnis -98% Risk-OFF VIX Wert 17 ergibt (17-22)/10 Ergebnis 50% Risk-ON Wert 38 ergibt (38-22)/10 Ergebnis 100% Risk-OFF 6. Integration in Tool für Indikatoren Die Eingangsdaten für den Risikoindikator werden in einer Datenbank für Indikatoren erfasst, automatisch berechnet und graphisch aufbereitet. Beispiele aus der Indikatoren-Datenbank: a) Risk-O Phase Zeitraum 2003/01 2007/11 SP 500 stieg in dieser Zeit von ca. 770 auf 1500 Punkte achdem die Risk-Off Phase Ende des 1.Quartals 2003 vorüber war, folgte eine lange Phase von Risk-O. b) Risikoindikator Zeitraum gesamt 2001 2012/09 Man sieht sehr deutlich, die wechselnden Phasen Risk-O und Risk-OFF.

c) Riskoverteilung (Prozentualer Anteil der Risikokomponenten) Wert unter ull: Risk-OFf Wert über ull: Risk-OFF d) Risikoindikator Zeitraum 2001 2012/09 Digitale Signale Dargestellt sind die Signale des Risikoindikators bei Überschreiten der Standardabweichung, welche jährlich neu aus den Gesamtdaten berechnet wird. Standardabweichung ist vereinfacht ausgedrückt ein Maß dafür, wieweit die Einzelwerte einer Verteilung vom Mittelwert abweichen. Dadurch werden Extreme besser sichtbar.

Z. B. sieht man, dass der Trend 2003-2007 von ausgeprägten Risk-O -Phasen begleitet war, wodurch sich ein stabiler Haussetrend entwickelte. 7. Zusammenfassung Indikatoren können ein nützliches Instrument darstellen, um zusätzliche Informationen über den Markt und die Marktrichtung zu gewinnen. Bei der Bildung von Indikatoren sollte sehr sorgfältig zu Werke gegangen werden. Besonders ist darauf zu achten, dass bei Bildung von Sammelindikatoren nicht eine Eigenschaft mehrfach erfasst wird und damit im Gesamtindikator überrepräsentiert wird. Mit dem Risikoindikator wird folgendes Ziel verfolgt: Strukturbrüche als Indikator für Trendwechsel erkennen. (Strukturbrüche sind signifikante Änderungen der Korrelation und Volatilitäten) Fazit: Die Entwicklung eines Risikoindikator ist nicht einfach. Die Korrelationen können sich ändern, dadurch sind eventuell vorhandene Eingangsgrößen durch neue zu ersetzen. Auch die Wertebereiche der Indikatoren, die als Teilkomponenten Eingang im Gesamtindikator finden, sind zu überwachen. Ebenso ist zu überlegen, wie die Gewichtung zu handhaben ist. In der Konsequenz werden Risikokennzahlen unterschätzt und Diversifikationseffekte überschätzt. Der nächste wichtige Punkt wird sein, die Änderung der Eingangsgrößen zu überwachen.