Instrumente Individueller Förderung

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Transkript:

Instrumente Individueller Förderung Im Folgenden werden häufig verwendete Instrumente individueller Förderung kurz vorgestellt. Es handelt sich um eine kurze überblicksartige Darstellung. In der Praxis werden die Instrumente häufig abgewandelt und der Situation vor Ort angepasst. Partnerarbeit Im Rahmen der Partnerarbeit arbeiten in der Regel zwei Kinder gemeinsam. Die Kinder sollen dabei lernen, sich gegenseitig in ihren Lernprozessen zu unterstützen, den zu erlernen Unterrichtsstoff zu wiederholen und zu festigen, Sozialkompetenz, Feedbackkultur und anderen Personen etwas zu erklären. Binnendifferenzierung Unterricht in dem Binnendifferenzierung stattfindet, ist dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Leistungsniveaus von Schülerinnen und Schülern berücksichtigt werden. Wege und zugleich Ziele von Binnendifferenzierung sind, (1) dass auf Stärken und Schwächen von Kindern eingegangen wird, (2) dass es für Schülerinnen und Schüler auf unterschiedlichen Leistungsniveaus auch unterschiedliche Anforderungen im Unterricht gibt, damit möglichst viele Kinder gefordert, aber nicht über- oder unterfordert werden. Das bewusste, selbstständige Handeln der Kinder soll gefördert, und ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt werden. Binnendifferenzierung kann sowohl im Rahmen des Klassenunterrichts (Einsatz unterschiedlicher Arbeits- und Lernmaterialien etc.) als auch in offenen Formen des Unterrichts (Freiarbeit, Wochenarbeitspläne etc.) statt finden. Arbeiten an Stationen Das Arbeiten an Stationen bezeichnet eine Unterrichtsmethode, bei der die SchülerInnen überwiegend selbstgesteuert und eigenhändig an Stationen lernen. Die Stationen bieten vorbereitete Aufgaben und Materialien, welche von den SchülerInnen in einer selbst gewählten Bearbeitungsreihenfolge, - dauer und Sozialform bearbeitet werden. Systematische Beobachtung Lehrkräfte beobachten einzelne SchülerInnen regelmäßig, d.h. mehrmals in einem bestimmten zeitlichen Abstand anhand von bestimmten zuvor definierten Kriterien.

Helfersysteme Ziel der Helfersysteme ist es, dass die Kinder sich gegenseitig unterstützen, und dabei lernen. Sowohl die Helfer sollen lernen, als auch die Kinder, die die Hilfe bekommen. Bei einem möglichen Einsatz eines Helfersystems unterstützen SchülerInnen andere MitschülerInnen, die Hilfe bei der Bearbeitung von Aufgaben bedürfen. Förderpläne Individuelle Lern- bzw. Förderpläne beinhalten Angaben zu Inhalten sowie zu kurz-, mittel-, und langfristigen Zielen und Zeitplanungen bezogen auf den individuellen Lernprozess eines Kindes. Eine genaue Analyse der Fähigkeiten und Vorkenntnisse der Schülerin oder des Schülers sind die Voraussetzung für die Erstellung eines individuellen Lernplans für ein Kind. An der Erstellung des individuellen Lern- bzw. Förderplans für ein Kind beteiligen sich im günstigsten Fall das Kind selber, die Erziehungsberechtigten und eine oder mehrere Lehrkräfte. Eigenproduktives Arbeiten Eigenproduktives Arbeiten zeichnet sich durch freie Wahlmöglichkeiten in Bezug auf die Vorgehensweise bei der Bearbeitung der Aufgabe und die Darstellungsweise des Ergebnisses aus. Beispiele von Eigenproduktionen sind das Erfinden von Aufgaben, das freie Schreiben von (Rechen-)Geschichten oder das Forschen und Präsentieren selbst gewählter Themen. Das Arbeiten mit Schülerprodukten knüpft direkt an den Lernstand und die Kompetenzen der einzelnen Kinder an. Expertenreferate der SchülerInnen Einzelne Kinder bereiten einen Vortrag zu einem Thema vor, für das sie sich zur Zeit gerade sehr interessieren und tragen ihn vor der Klassengemeinschaft vor. Die Kinder entwickeln dadurch einerseits ihr individuelles Fachwissen zum Thema weiter, sie trainieren die Fähigkeit, vor mehreren Personen zu sprechen, und sie erlernen und üben Techniken, ein Fachthema vor anderen Personen zu präsentieren, z.b. durch den Einsatz von Materialien und Medien. Freiarbeit

Die Freiarbeit ist meistens dadurch charakterisiert, dass die Schüler und Schülerinnen einen möglichst großen Freiraum haben. Sie sollen sich während der Freiarbeit i.d.r. frei in Räumen bewegen, ihre Arbeit selbst auswählen und miteinander sprechen dürfen. Durch die Freiarbeit können SchülerInnen unter anderem lernen, sich eigene Ziele zu setzen und sie zu verfolgen, eigenen Interessen nach zu gehen und selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten. Fachliche oder fachbezogene individuelle Beratung der Schüler In einigen Grundschulen bieten die LehrerInnen den SchülerInnen und ihren Eltern kompetente individuelle Beratung zu fachbezogenem Lernen oder/und zu (lern-) methodischen Aspekten des Lernens bezogen auf die einzelnen Fächer (Deutsch, Mathe, Sachunterricht) an. Die Beratung kann sich also auf inhaltliche Aspekte eines Faches beziehen. Desweiteren können LehrerInnen im Rahmen einer Beratung auch lernmethodische Kompetenz vermitteln. Individualisierte Lernaufgaben Kennzeichnend für individualisierte Lernaufgaben ist, dass sie den individuellen Lernvoraussetzungen und dem Lerntempo eines Schülers oder einer Schülerin entsprechen. Schülerinnen und Schüler können selbstständig und eigenverantwortlich an individualisierten Lernaufgaben und individuellen Projekten arbeiten. Die Kinder sollen dabei auch lernen, sich selbstständig möglichst nach den eigenen Interessen und dem eigenen Lernstand - ihr Arbeitspensum festzulegen und das eigene Arbeiten der individuellen Leistungsfähigkeit anzupassen. Förderunterricht Unter Förderunterricht werden meist sehr vielfältige Fördermaßnahmen verstanden, die an den unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen der Schüler und Schülerinnen anknüpfen sollen. Gemeint werden dabei meist zusätzliche Fördermaßnahmen, die außerhalb des Klassenunterrichts stattfinden. Förderunterricht umfasst in den deutschen Grundschulen zumeist die Förderung von SchülerInnen mit Schwierigkeiten in den Bereichen Lesen, Rechtschreiben und Mathematik. Wochenplanarbeit

Anstelle eines Stundenplans und von schriftlichen Hausaufgaben kann ein Wochenarbeitsplan (WAP) eingesetzt werden. Zu einem festgelegten Zeitpunkt (etwa zu Beginn einer Woche) bekommen die SchülerInnen Aufgaben, die auf den Unterricht und auf ihren individuellen Lernstand sowie auf ihr Lerntempo abgestimmt sind. An der Erstellung eines WAP sind i.d.r. das Kind und die LehrerInnen beteiligt. Die Aufgaben aus dem WAP erledigen die Kinder während eines festgelegten Zeitraumes weitgehend selbstständig. Ein WAP kann je nach den Kompetenzen des Kindes konkrete Aufgaben für einzelne Wochentage (d.h. mehrere Tagespläne) oder auch eine Auflistung von Aufgaben für eine oder für mehrere Arbeitswochen enthalten. Sofern ein WAP eine Aufgabenliste für eine oder für mehrere Wochen beinhaltet, kann das Kind die Zeitplanung zur Erledigung der Aufgaben eigenverantwortlich - innerhalb der dafür zur Verfügung stehenden Unterrichtszeiten, den sog. WAP-Zeiten - übernehmen. Bei Schwierigkeiten können die Kinder sich gegenseitig helfen oder einen anwesenden Lehrer oder eine Lehrerin fragen. Ziel dieser Methode ist, dass die Kinder das selbstständige Arbeiten lernen, das sie auch später auch im Berufsleben benötigen. Schülerselbstbeurteilung SchülerInnen beurteilen ihre eigenen fachbezogenen Lernfortschritte sowie ihr Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten selbst. Das kann anhand eines standardisierten Einschätzbogens oder anhand eines frei formulierten Textes geschehen. Expertensysteme In einer Lerngruppe/Klasse gibt es unter den SchülerInnen Experten zu speziellen fachlichen Themen. Andere Kinder können sich mit ihren Fragen zum Thema ihrer Expertise an sie wenden und durch die Antworten der Experten ihr Wissen erweitern. Die sogenannten Experten-Kinder lernen, wiederholen und festigen ihr Expertenwissen dadurch, dass sie anderen Kindern ihr Expertenwissen erklären. Sie sollen aber auch die Möglichkeit erhalten, ihre Expertise weiter zu entwickeln. Schülermitbeurteilung SchülerInnen beteiligen sich an der Beurteilung ihrer Klassenkameraden. Dabei können sie lernen, andere Personen und sich selbst realistischer einzuschätzen. Hausaufgabenbetreuung

Die SchülerInnen haben die Gelegenheit, sich von geschultem Fachpersonal in der Schule oder außerhalb der Schule, zumindest durch die Schule organisiert, bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben betreuen zu lassen. Systematische Förderbänder Unter Förderbändern wird ein kursartiges System verstanden, welches aus Kursen zur Förderung von Kompetenzen besteht, die jeweils für einen gewissen Zeitraum festgelegt werden. Kinder mit ähnlichen Schwächen oder Stärken werden, teilweise jahrgangsübergreifend, in kleineren Gruppen zusammengefasst, um intensiv eine Kompetenz zu fördern (Sprache, soziales Verhalten, Feinmotorik, Denkstrategien, etc.). Über die Zuordnung entscheiden in der Regel die Lehrkräfte. Differenzierte Klassenarbeiten Bei differenzierten Klassenarbeiten erhalten die SchülerInnen ein Aufgabenangebot mit unterschiedlichen Anforderungen. Jedes Kind kann die Aufgaben auswählen, die es seiner Einschätzung nach bewältigen kann. Die Differenzierung kann beispielsweise über die Anzahl oder die Komplexität der Aufgaben erfolgen. Schülerreflexionsbögen Schülerreflexionsbögen sind standardisierte oder nicht standardisierte Schüler-(Selbst-) Beobachtungsbögen, auf denen die SchülerInnen eigene Beobachtungen zum eigenen Lernen schriftlich festhalten und damit dokumentieren. Im Austausch mit den Lehrkräften über die eigenen Beobachtungen zum eigenen Lernen können die SchülerInnen lernen, sich selbst realistischer einzuschätzen und das eigene Arbeits- und Lernverhalten zu überdenken und gegebenenfalls zu verändern. Enrichment Unter Enrichment sind Anreicherungen und Vertiefungen des Unterrichtsstoffs für begabte Kinder zu verstehen. Die SchülerInnen erhalten erweiternde Aufgaben und Themenfelder zur Bearbeitung. Standardisierte Trainings Eine Reihe von Instrumentarien stehen auch für den Grundschulbereich zur Verfügung, die es ermöglichen, basierend auf dem aktuellen Lern- bzw. Entwicklungsstand von

Kindern im Grundschulbereich wissenschaftlich basierte Verfahren und Trainings u.a. in der Schulpraxis einzusetzen ( Faustlos, Phonit, Marburger Konzentrationstraining für Schulkinder etc.). Lerntagebücher / Portfolio Lerntagebücher sind kleine Bücher oder Hefte, die einzelnen SchülerInnen gehören, in denen Schüler- und Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen sowie Erziehungsberechtigte täglich oder wöchentlich Eintragungen zum individuellen Lernen (des Lerntagebuchbesitzers) eintragen können. Durch die Eintragungen und das Lesen der Informationen im Lerntagebuch kommen die Beteiligten in Kommunikation über das individuelle Lernen des Kindes (dem das Lerntagebuch gehört). Zudem soll durch den Einsatz von Lerntagebüchern das Kind angeregt werden, über eigene Lernprozesse zu reflektieren und seine Gedanken dazu preis zu geben. Durch die Arbeit mit Portfolios sollen SchülerInnen in ihrem individuellen Lernprozess eine individuelle Wissensbasis auf einem zunehmend komplexeren Niveau erwerben. Ziel ist es, dass SchülerInnen sich selbstständig und dauerhaft verfügbares Wissen und Kompetenzen aneignen und dafür Belege ihres individuellen Lernens sammeln und anderen Personen zu präsentieren lernen. Portfolios sollen zeigen, welche Kenntnisse und Fähigkeiten der Einzelne auf seinem individuellen Lernweg erworben hat. Portfolios sollen die individuelle Lernbiografie einer Person zeigen. Akzeleration (Schulische) Akzeleration meint in der Regel das Überspringen einer Klasse von überdurchschnittlich begabten Kindern. In der Grundschule ist außerdem eine frühere Einschulung als Form der Akzeleration möglich. Tutoriell begleitete Förderangebote Tutoriell begleitete Förderangebote sind Förderangebote, die mit Hilfe Dritter (z. B. Eltern) durchgeführt werden. Projekte, in denen ältere SchülerInnen ihre jüngeren MitschülerInnen begleiten und Hilfestellung bieten, sind ebenso anzutreffen. Tandemunterricht

Zwei Lehrkräfte unterrichten in einer Klasse oder Lerngruppe gemeinsam. Das bringt Entlastung für die Lehrkräfte und die Möglichkeit, den Unterricht gemeinsam zu planen und sich über Probleme auszutauschen. Kompetenzraster Kompetenzraster geben SchülerInnen und Eltern einen Überblick über den Lernstand des Kindes und ermöglichen die Planung weiterer Aktivitäten, um angestrebte Ziele des Kindes erreichen zu können. Desweiteren ermöglichen Kompetenzraster der Lehrkraft eine genaue Einordnung von Lernergebnissen der SchülerInnen. Lernverträge / Lernbriefe Zwischen einem einzelnen Schüler oder einer Schülerin, seinen/ihren Eltern und einer Lehrkraft können Lernverträge vereinbart werden. Lernverträge enthalten Informationen zu Zielen und Wegen von individueller Förderung bezogen auf den Schüler oder die Schülerin, der/ die Vertragspartner/in ist. Sehr häufig sind auch individuelle Lernpläne Inhalt von Lernverträgen. Lernstudio In einem Lernstudio werden Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und Lernschwierigkeiten außerhalb des Klassenunterrichts individuell gefördert.