Wohnungslosenhilfe baut weiter!

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Transkript:

Wohnungslosenhilfe baut weiter! Bundestagung der BAG Wohnungslosenhilfe 9. bis 11.11.2015 in Berlin Beitrag von Michael Knecht, Ambulante Hilfe e.v. Kreuznacher Str. 41 a, 70372 Stuttgart Tel. 0711/5204545-18, knecht@ambulantehilfestuttgart.de

Regionale Beratungsstelle Ost Zentrale Frauenberatung Koordination/Sozialplanung Wohnraumschaffung und -verwaltung Mietwohnungen Verein Ambulante Hilfe e.v. seit 1977 Sozialhotel Betreutes Wohnen Teilstationäre Einrichtung Streetwork MedMobil Geschäftsführung für Trägerverbund Gesellschafter Neue Arbeit ggmbh/ Arbeitshilfeträger in Stuttgart Hotel Plus

Neubau Burgunderstraße, Stuttgart-Zuffenhausen 25 Wohnungen in 3 Häusern. KfW-Effizienzhaus 70 (Fotos: Manfred Neumann)

Neubauten in verschiedenen Stadtteilen (Fotos: Peter Schumacher)

mit unterschiedlicher sozialer Struktur, dezentral, gut integriert in die Nachbarschaften. (Fotos links: Manfred Neumann, Foto rechts: Peter Schumacher)

2009 Umbau/Sanierung Raichbergstraße, Stuttgart-Obertürkheim Umwandlung von 3 Wohnungen und einem Ladengeschäft in 7 Mietwohnungen. (Fotos: Hans-Martin Bregler)

2000/2001, Neckarstraße in Stuttgart-Mitte (2 Projekte bzw. Häuser) Schaffung von 25 neuen Wohnungen durch Umbaumaßnahmen mit neuer Aufteilung der vorhandenen Grundrisse sowie Umnutzung zweier Ladenflächen. Besonderheit: 4 befristet vermietete, nicht belegungsgebundene Kleinwohnungen im EG. (Fotos: Peter Schumacher)

Kosten pro qm zwischen 1.636 und 2.630 Euro ohne Bodenanteil bei Erbbaurecht 40 Jahre Mietbindung, Belegungsrecht an die Ambulante Hilfe abgetreten Begrenzte Mietpreisentwicklung gemäß Programm. (Fotos: Ambulante Hilfe)

Beispielfinanzierung Burgunderstr. 75 79, Stuttgart-Zuffenhausen 25 Wohneinheiten, 1.176 m² Wohnfläche Zuschuss L-Bank 427.000 Zuschuss Stadt Stuttgart 750.000 KfW 70 Ergänzungsdarlehen 611.300 Darl. Diak. Werk Württemberg 596.700 Gesamtkosten 2.385.000

Vermietung und Verwaltung zur Vermeidung von Rollenkonflikten Trennung der Funktionen Vermieter und Sozialarbeit, Schaffung einer Stelle Immobilienverwaltung und Projektleitung sozialer Wohnungsbau (zunächst 75 %, heute 100 %), zunächst 3 Jahre befristet finanziert mit Mitteln der Glücksspirale. Buchhaltung/Mahnwesen (37,5 %) Seit ca. 4 Jahren Stelle Technischer Mitarbeiter für Hausmeistertätigkeiten, Renovierungen und Reparaturen, auf diese Weise Senkung der Instandhaltungskosten. Langjährige Zusammenarbeit mit einer Hausmeisterfirma.

Die Auswahl der Mieterinnen und Mieter ist vom der Stadt Stuttgart an die Ambulante Hilfe abgetreten. Wohnungsvergabe im Team, Sozialarbeiterinnen bzw. Sozialarbeiter schlagen Personen vor, die sie beraten. Größtenteils unbefristete Mietverträge (bis auf 4). Derzeit Mieten bei den geförderten Wohnungen zwischen 5,35 Euro und 8,80 Euro pro Quadratmeter. Keine Koppelung von Mietvertrag und Beratung/Betreuung, aber enge Kooperation zwischen Mietverwaltung und Sozialarbeit bei Problemen wie z.b. Mietschulden oder Störung des Hausfriedens. Möglichst engmaschige Mieteingangskontrolle, Mahnlauf einmal pro Monat. Notfalls jedoch mietrechtliche Sanktionen, in wenigen Einzelfällen bis zur Räumungsklage und Zwangsräumung.

Wohnraum der Ambulante Hilfe e.v. 14 Wohnungsbauprojekte 143 Sozialwohnungen 6.282 qm Wohnfläche für ca. 187 Personen 3 bis 25 Wohnungen pro Projekt ca. 80% der Wohnungen für Alleinstehende 1 Teilstationäre Einrichtung (26 Plätze). 1 Sozialhotel (33 Plätze). Anmietung und Untervermietung von Wohnungen (früher 8, heute nur noch 2 Wohnungen) 1 gebundene und 1 ungebundene Wohnung bei der SWSG aus dem Kontingent (20 Wohnungen) der Wohnungsnotfallhilfe 1 Hotel plus (15 Plätze)

Plädoyer für die Schaffung von Wohnraum in Eigenregie

Zu Beginn der 90er Jahre herrschte in Deutschland, mindestens so stark wie heute, eine Wohnungsnot.

Aus dieser Not heraus begannen Soziale Träger, selbst Wohnraum zu erstellen.

Bei nachlassendem Druck auf dem Wohnungsmarkt wurde der Wohnungsbau wieder eingestellt, keine weiteren Projekte wurden gebaut.

Heute herrscht in den Großstädten erneut eine Wohnungsnot. Viele Träger beginnen wieder mit Überlegungen zu Bauprojekten.

Kritik: Es ist nicht Aufgabe von Sozialen Trägern, Wohnungen zu bauen. Das ist Aufgabe der Wohnungswirtschaft. Jeder macht das, was er am besten kann.

Aber: Wohnungslosenhilfe benötigt Wohnraum in der eigenen Verfügung!

Verlässliche Kooperationen, auf Dauer angelegt, zwischen Wohnungswirtschaft und Wohnungslosenhilfe sind selten und abhängig von den handelnden Personen. Bei Wechsel der Personen endet oft die Kooperation.

Deshalb: Kooperationen mit der Wohnungswirtschaft sind gut, Wohnraum in der eigenen Verfügung ist besser!

Deshalb: Die wohnungswirtschaftliche Kompetenz integriert in den Sozialen Träger!