Unternehmerische Elemente in der neuen Entgeltpolitik Quantitative Untersuchung zur Verbreitung und den Wirkungen kontingenter Entlohnung Expertenworkshop, 11. Juni 2008 Wenzel Matiaske, Verena Tobsch und Simon Fietze Helmut Schmidt Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg 1
Überblick Einführung Ergebnisse Intensität, Verbreitung & Ausgestaltung Motive: Wichtigkeit & Zufriedenheit Intensität & Verbreitung: Multivariate Analysen Zusammenfassung & Ausblick 2
Verbreitung: Nutzung finanzieller Mitarbeiterbeteiligung Erfolgs- und Gewinnbeteiligung 35,2% 5,6% 1,3% 0,7% 1,3% 56,9% 1,5% 6,4% 91,1% vorhanden in Planung abgeschafft nicht vorhanden keine Angabe 3
Verbreitung: Nutzung nach Unternehmensgröße 50% 40% 41,8% 30% 30,6% 34,0% 20% 10% 0% 9,1% 3,4% 4,9% 150-249 250-499 500 und mehr Beschäftigte Erfolgsbeteiligung 4
Verbreitung finanzieller Mitarbeiterbeteiligung: Anteile nach Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau, Energie & Wasserversorgung Verbrauchsgüter Grundstoffverarbeitung Investitionsgüter Baugewerbe Handel & Reparatur Verkehr und Nachrichtenübermittlung Kredit- und Versicherungsgewerbe Dienstleistungen überw. f. Unternehmen 12,1 3,9 4,5 6,4 3,6 7,9 9,8 5,6 8,4 17,9 18,8 21,4 34,1 37,3 44,1 43,3 48,5 51,9 sonstige Dienstleistungen 1,9 sonstige (nicht zuordbar) 30,0 11,1 0 15 30 45 60 Basis: Betriebe ab 150 Mitarbeiter, Privatwirtschaft Erfolgsbeteiligung 5
Verbreitung finanzieller Mitarbeiterbeteiligung: Anteile nach Rechtsform Erfolgsbeteiligung 16% 6% 14% 14% 18% 38% 22% 71% Einzelunternehmen Personengesellschaft (KG, OHG, GbR) GmbH/ GmbH & Co. KG Kapitalgesellschaft (AG. KgaA) sonstige Rechtsform (Verein, Genossenschaft) 6
Anteile nach Arbeitnehmervertretung 40 Arbeitnehmervertretung 37,6 30 27,8 20 21,6 10 0 6,2 Betriebsrat andere keine 2,0 4,5 Basis: Betriebe ab 150 Mitarbeiter, Privatwirtschaft Erfolgsbeteiligung 7
Intensität: Durchschnittlicher Anteil beteiligter Mitarbeiter pro Betrieb nach Region 90,0 82,5 83,2 83,2 81,1 80,9 81,5 75,0 73,3 67,5 69,0 67,3 69,6 63,8 60,0 Insgesamt West Ost Hauptsitz D Hauptsitz Ausland Erfolgsbeteiligung 8
Intensität: Durchschnittlicher Anteil beteiligter Mitarbeiter pro Betrieb nach... 100... Arbeitnehmervertretung 75 78,2 69,8 69,5 62,4 50 25 0 Betriebsrat andere* keine* *zu geringe Fallzahl für Basis: Betriebe ab 150 Mitarbeiter, Privatwirtschaft, mit EB oder KB Erfolgsbeteiligung 9
Beteiligung von Beschäftigten an Entscheidungen im Unternehmen ohne 67,4% 32,4% 0,2% mit Erfolgsbeteiligung 72,0% 26,3% 1,7% mit 66,7% 31,6% 1,8% 0% 50% 100% ja nein keine Angabe 10
Formen der Mitarbeiterbeteiligung an Entscheidungen im Unternehmen Verlagerung von Verantwortung und Entscheidungen nach unten Einführung von Gruppenarbeit/ eigenverantwortliche Arbeitsgruppen Mitarbeitergespräche/ Zielvereinbarungsgespräche ohne finanzielle MAB mit Erfolgsbeteiligung mit 76,2 79,0 73,7 68,5 72,8 68,4 86,1 93,0 100,0 Qualitätszirkel 67,4 68,1 63,2 Benutzerbeteiligung (z.b. bei Einführung neuer Techniken) 69,4 69,3 76,3 (regelmäßige) Mitarbeiterbefragungen 53,9 61,9 68,4 11
Determinanten finanzieller Mitarbeiterbeteiligung: Verbreitung Determinanten finanzieller Mitarbeiterbeteiligung - Verbreitung (Logit Modell - Marginale Effekte) Wahrscheinlichkeit Erfolgsbeteiligung Finanzielle Partizipation (Ref. Nein) 0,324 *** Erfolgsbeteiligung (Ref. Nein) 0,048 *** Organisatorische Partizipation indirekt: Betriebsrat/ Arbeitnehmervertretung (ref. Keine) 0,030-0,006 direkt: Summenscore(+) 0,007 ** -0,001 Branche (Ref. Bau, Handel,Verkehr, Nachrichtenwesen) Produzierendes Gewerbe Grundstoffverarbeitung 0,006-0,017 Investitionsgüter 0,033-0,011 Verbrauchsgüter -0,147 ** -0,007 Energie und Bergbau -0,009 0,013 Dienstleistungen Kredit- und Versicherungsgewerbe 0,375 *** -0,008 sonstige Dienstleistungen -0,105 * -0,011 Region Sitz der Betriebsstätte (Ref. Westdeutschland) -0,020-0,002 ausländischer Hauptsitz des Unternehmens (Ref. Deutschland) 0,077 0,037 *** Betriebsgröße (logarithmiert) 0,046 ** 0,008 * Rechtsform (Ref. Sonstige) GmbH/ GmbH & co. KG 0,186 *** -0,008 Kapitalgesellschaft (AG, KgaA) 0,289 *** 0,041 * Konstante -0,628 *** -0,163 *** N 992 992 log Likelihood -592,260-180,130 LR 84,12 *** 54,27 *** Pseudo R 2 0,079 0,164 Signifikanzniveau: <0,01(***), <0,05(**), <0,1(*), (+) wurde gebildet aus der Summe standardisierter Einzelvariablen zum Vorhandensein von: Team Work, Qualitätszirkel, Mitarbeiterbefagungen, Zielvereinbarungsgespräche, Entscheidungsverlagerung nach unten, sonstige (z.b. betriebl. Vorschlagwesen). Quelle: Unternehmensbefragung im Rahmen des HBS-Projektes "Quasi-unternehmerische Entgeltpotilik", alle Betriebe der Privatwirtschaft ab 150 Mitarbeiter, eigene Berechnungen. 12
Determinanten finanzieller Mitarbeiterbeteiligung: Intensität Determinanten finanzieller Mitarbeiterbeteiligung - Intensität (OLS - Beta-Koeffizienten) Partizipationsrate Erfolgsbeteiligung Finanzielle Partizipation (Ref. Nein) 17,38 ** Erfolgsbeteiligung (Ref. Nein) -10,33 Organisatorische Partizipation indirekt: Betriebsrat/ Arbeitnehmervertretung (ref. Keine) 4,14-1,57 direkt: Summenscore(+) 0,76-1,77 Branche (Ref. Bau, Handel,Verkehr, Nachrichtenwesen) Produzierendes Gewerbe Grundstoffverarbeitung 18,42 ** -8,65 Investitionsgüter 6,65 18,32 Verbrauchsgüter 12,16 38,20 Energie und Bergbau 26,08 ** 42,82 Dienstleistungen Kredit- und Versicherungsgewerbe 11,18 38,60 sonstige Dienstleistungen 10,35 10,91 Region Sitz der Betriebsstätte (Ref. Westdeutschland) 12,93 * 29,90 ausländischer Hauptsitz des Unternehmens (Ref. Deutschland) -4,80-8,04 Betriebsgröße (logarithmiert) -1,30-3,32 Rechtsform (Ref. Sonstige) GmbH/ GmbH & co. KG -9,64-0,00 Kapitalgesellschaft (AG, KgaA) -4,44 24,01 Konstante 66,47 *** 89,28 * N 330 50 Adj. R 2 0,097 0,277 Signifikanzniveau: <0,01(***), <0,05(**), <0,1(*), (+) wurde gebildet aus der Summe standardisierter Einzelvariablen zum Vorhandensein von: Team Work, Qualitätszirkel, Mitarbeiterbefagungen, Zielvereinbarungsgespräche, Entscheidungsverlagerung nach unten, sonstige (z.b. betriebl. Vorschlagwesen). Quelle: Unternehmensbefragung im Rahmen des HBS-Projektes "Quasi-unternehmerische Entgeltpotilik", alle Betriebe der Privatwirtschaft mit ab 150 Mitarbeiter und mit entprechendem finanziellen Beteiligungsmodell, eigene Berechnungen. 13
Zusammenfassung & Ausblick geringe Verbreitung, aber hohe Intensität von finanzieller Mitarbeiterbeteiligung in Deutschland Hauptmotive: Erhöhung der Motivation & Identifikation der Mitarbeitenden Hauptgründe keine finanzielle Mitarbeiterbeteiligung einzuführen: zu großer Arbeitsaufwand, zu hohe Kosten, zu kompliziert Verknüpfung mit Betriebsrätebefragung der Unternehmensstichprobe: Sichtweise der Betriebsräte Eingebundenheit bei der Einführung Motive: Wichtigkeit & Zufriedenheit 14