030 037 1 Aristoteles. Nikomachische Ethik 2 st., Mo 16.00-18.00, GABF 05/703, Beginn: MO, 15.04.2013 Die Nikomachische Ethik von Aristoteles ist eines der zentralen Werke der abendländischen Philosophie. Aristoteles' Gedanken über das für den Menschen Gute und seine Überlegungen zum Begriff der Handlung, der Tugend und des Glücks haben nicht nur das philosophische Denken der vergangenen Jahrhunderte beeinflusst und in den höchst unterschiedlichen Ansätzen von z.b. Thomas von Aquin und Immanuel Kant ihre Spuren hinterlassen. Gerade auch in den vergangenen Dekaden hat die Auseinandersetzung mit der praktischen Philosophie Aristoteles' zu einer Reihe von Ansätzen geführt, die einen neuen kritischen Blick auf die moderne Moralphilosophie und den gegenwärtigen Mainstream der Handlungstheorie erlauben. Will man die Ansätze von z.b. Elizabeth Anscombe, Peter Geach, Philippa Foot, John McDowell oder Michael Thompson verstehen, so ist es unerlässlich, mit den Grundgedanken der aristotelischen Ethik vertraut zu sein. Ziel des Seminars ist es, in die Grundgedanken der Nikomachische Ethik einzuführen und die zentralen Begriffe der aristotelischen Ethik zu verstehen. Von den TeilnehmerInnen wird die Bereitschaft zur intensiven Lektüre und engagierten Diskussion des Textes erwartet. Als Textgrundlage dient ausschliesslich die von Ursula Wolf besorgte Übersetzung, die von den SeminarteilnehmerInnen anzuschaffen ist. Aristoteles, Nikomachische Ethik, hg. u. übers. v. Ursula Wolf, Reinbek: Rowohlt 2006. (384 Seiten // 14,99 EUR // ISBN-10: 3499556510 // ISBN-13: 978-3499556517)
030 105 Daniel Skurt, M.A. 2 Mehrwertige Logiken 2 st., Mi 14.00-16.00, GABF 04/716, Beginn: MI, 10.04.2013 Klassische Aussagenlogik stützt sich auf zwei Grundprinzipien: (1) Zweiwertigkeit und (2) Wahrheitsfunktionalität. Verlässt man eines oder gar beide dieser Prinzipien erhält man Logiken, die sich von der klassischen Aussagenlogik unterscheiden. In diesem Seminar soll es um mehrwertige Logiken gehen, also Logiken die das Zweiwertigkeitsprinzip verletzen. Ausgehend von philosophischen Begründungen von Aristoteles und Łukasiewicz sollen verschiedene mehrwertige Logiken sowie verschiedene Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt werden. Voraussetzung für die Teilnahme an dem Seminar ist eine gewisse Vertrautheit mit klassischer Aussagenlogik. Literaturangaben erfolgen im Seminar.
030 038 3 Tierethik 2 st., Di 10.00-12.00, GA 03/49, Beginn: DI, 09.04.2013 Der Umgang des Menschen mit anderen Tieren ist zumeist dadurch gekennzeichnet, dass er sie als Mittel zu seinen Zwecken gebraucht. Nicht-menschliche Tiere dienen uns als Nahrungsmittel und als Verbrauchsmaterial zu Versuchszwecken. Wir stellen aus ihnen Kleidungsstücke und Sitzmöbel her. Wir üben uns in ihrer Dressur und lassen uns von ihrer artistischen Vorführung unterhalten. Wir gestalten unsere Freizeit, indem wir sie jagen und erlegen. Wie bei allen Absichten und Handlungen, die Menschen haben und vollziehen, stellt sich auch hier die Frage, welche beabsichtigten und verfolgten Zwecke aus welchen Gründen gerechtfertigt sind und welche nicht. Diese Frage und die verschiedenen Versuche, sie zu beantworten, sind Gegenstand des Seminars. Dabei werden vor allem die Argumente derjenigen Philosophen untersucht, die in den vergangenen Jahrzehnten dafür plädierten, dass unser Umgang mit nicht-menschlichen Tieren einer grundlegenden Revision bedarf. So soll die Plausibilität von Peter Singers utilitaristischer Position und des von ihm erhobenen Vorwurfs des "Speziesismus" überprüft werden. Ausgehend von Tom Regans Ansatz, soll die Frage erörtert werden, ob Tieren Rechte zukommen und inwiefern sie eine inhärente Würde besitzen. Darüber hinaus sollen kontraktualistische, mitleidsethische und tugendethische Argumente einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Von den SeminarteilnehmerInnen wird die Bereitschaft zur gründlichen Lektüre und engagierten Diskussion der Texte erwartet. Ursula Wolf (Hg.), Texte zur Tierethik, Stuttgart: Reclam 2008. (320 Seiten // 8,00 EUR // ISBN-10: 3150185351 // ISBN-13: 978-3150185353)
030 089 4 Nelson Goodman: Sprachen der Kunst 2 st., Di 14.00-16.00, GA 03/149, Beginn: DI, 09.04.2013 Nelson Goodmans Sprachen der Kunst (1968) ist inzwischen ein Klassiker der analytischen Ästhetik. Der Kerngedanke der Abhandlung besagt, dass Kunst ein spezifisches Symbolsystem ist und dass sie als solches eine eigenständige Erkenntnisfunktion hat, die sich von derjenigen anderer Symbolsysteme (wie z.b. der Wissenschaft oder der Alltagskommunikation) unterscheidet. Dementsprechend ist ästhetische Erfahrung, laut Goodmann, auch als "kognitive Erfahrung" aufzufassen, "die sich durch die Dominanz bestimmter symbolischer Charakteristika auszeichnet und sich nach den Standards kognitiver Wirksamkeit beurteilen läßt". (Sprachen der Kunst, S. 241)Im Seminar soll dieser Kerngedanke genauer untersucht werden. Dabei wird es vor allem auch darum gehen, die zentralen Begriffe von Goodmans Ansatz (wie etwa Denotation und Exemplifikation ) zu klären und seine Darstellung des Verhältnisses von Kunstwerk und Wirklichkeit näher zu beleuchten. Von den TeilnehmerInnen des Seminars wird die Bereitschaft zur intensiven Lektüre und engagierten Diskussion des Textes erwartet. Nelson Goodman, Sprachen der Kunst, 6. Aufl., Frankfurt am Main: Suhrkamp 1997. (256 Seiten // 11,00 EUR // ISBN-10: 3518289047 // ISBN-13: 978-3518289044)
030 097 5 Einführung in die Methaethik 2 st., Mi 10.00-12.00, GABF 05/707, Beginn: MI, 10.04.2013 Creditpoints: 6 In dem Seminar wird es darum gehen, sich einen kritischen Überlick zu verschaffen über einige zentrale Themen und Argumente der metaethischen Debatte des 20. Jahrhunderts und der zeitgenössischen Metaethik. Neben der Frage, was überhaupt Metaethik ist, sind hierbei vor allem folgende Fragen leitend: Kann es moralische Tatsachen geben? Gibt es moralische Wahrheiten? Ist moralisches Wissen möglich? Thematische Schwerpunkte sind: George Edward Moores Einwand des naturalistischen Fehlschlusses und sein Argument der offenen Frage, Alfred Ayers und Charles Stevensons Emotivismus, das Frege-Geach-Problem, Richard Hares universeller Präskriptivismus, John Mackies Argument der Queerness und seine Irrtumstheorie sowie Simon Blackburns Quasi-Realismus und John McDowells Antianti-Realismus. Von den TeilnehmerInnen wird die Bereitschaft zur gründlichen Lektüre und engagierten Diskussion der Texte erwartet. Grundkenntnisse der Moralphilosophie, der Sprachphilosophie und der Erkenntnistheorie werden vorausgesetzt. Die zu diskutierenden Texte werden zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt. Literatur (Zur Vorbereitung empfohlen): Alexander Miller, An Introduction to Contemporary Metaethics, Cambridge: Polity Press 2003.