Seite 1. Kapitel 4 - Team Management. Teamarbeit gestalten. Mit einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen. Organisation. Kultur.

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Transkript:

Kapitel 4 - Team Management Mit einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen. Mongol. Sprichwort Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 1 Teamarbeit gestalten Organisation Kultur Arbeitsmethodik Teamgröße Kompetenzen Rollen Qualifikation Aufgabenverteilung Normen und Regeln der Zusammenarbeit Führungstechniken Führungsstil Wille zur Entwicklung des Teams Normen und Regeln der Zusammenarbeit Motivation Behandlung von Konflikten Entwicklung der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit Initiative Eigenverantwortung Sympathie Einsatz von systematischen Gruppenarbeitstechniken Einsatz von Präsentationstechniken Systematische Planung von Projektsitzungen Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 3 Seite 1 1

Phasen der Teamentwicklung Orientierung Frustration Vereinbarung Produktion Hohe Erwartungen Ängste: Wo ist mein Platz? Was wird von mir erwartet? Wie sehen mich die Anderen? Neugier u. Interesse, aber auch: Unsicherheit und Misstrauen Wenig Strukturen Hohe Erwartungen an Führungsperson Erwartungen und Realität fallen auseinander Aufkommen von Kritik, Ärger und Angriffen Konkurrenz, Wut und Enttäuschung Absprunggefahr Machtkämpfe zwischen Mitarbeiter und Führungsperson Erwartungen und Realität werden angeglichen Regeln/Vereinbarungen werden getroffen Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung Offene Kommunikation "Gemeinsam sind wir stark - Erlebnisse Führungsperson wird in ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenz anerkannt Erwartungen und Realität stimmen nahezu überein Klares Rollenverständnis Offenheit, Sicherheit Identifizierung Realist. Betrachtung der Führungskraft (Stärken und Schwächen) Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 4 Führungsaufgaben Bedürfnisse des Individuums Ziele der Organisation Klare Verantwortungsbereiche Mittler- Aufgabe des Managers Von der Arbeit in der Organisation nicht gedeckte Bedürfnisse des Individuums Gemeinsame Vorhaben Vom Individuum nicht gedeckte Erwartungen der Organisation Vom Standpunkt der Organisation aus arbeiten Menschen in ihr, um die Ziele der Organisation zu erreichen. Vom Standpunkt des arbeitenden Menschen aus gesehen bietet die Arbeit im weitesten Sinne die Möglichkeit, Bedürfnisse zu befriedigen. Der Manager übernimmt bei diesem Zielkonflikt die Rolle eines Mittlers. Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 5 Seite 2 2

Wie gelingt das Führen von Gleichrangigen? Kontinuierliches Klären der Ziele bzw. Zielsituation Echtheit: Übereinstimmung von verbalem und nonverbalem Verhalten Partnerschaftliches Führungsverständnis und Einsatz entsprechender Arbeitstechniken (z.b. Moderation / Visualisierung / Open Book Policy ) Nicht vertrauensselig, aber vertrauensbasiert handeln Raum geben für die Entwicklung aller im Team vorhandenen Fähigkeiten Konflikte und Unterschiede zulassen und dann erforderliche Klärungen vorantreiben Selbstverständnis: Dienstleister für die Gruppe und Anwalt der Ziele Fair und sorgfältig argumentieren Bei Konflikten trennen zwischen Positionen und Interessen Dominantes Verhalten begründen aus den Zwängen des Projektes Formales und schematisches Agieren vermeiden Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 7 Motivation Einflussfaktoren auf die Arbeitseinstellung (Motivationstheorie nach Herzberg) Hygienefaktoren (Die zu extremer Unzufriedenheit führen) Motivationsfaktoren (Die zu extremer Zufriedenheit führen) Leistung und Erfolg Anerkennung Arbeit selbst Verantwortung Beförderung Unternehmenspolitik Verwaltung Führung Interpersonelle Beziehungen Arbeitsbedingungen Gehaltssystem Unzufriedenheit Zufriedenheit Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 9 Seite 3 3

Kommunikation Technisches Basis-Modell der Kommunikation: Rückkopplung Sender Kanal Mitteilung Senders Vorstellungsinhalt Verhalten Verschlüsselung Erleben des Entschlüsselung Vorstellungsinhalt Erleben des Empfängers Empfänger Störungen Zeichenvorrat des Senders gemeinsamer Zeichenvorrat Zeichenvorrat des Empfängers Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 10 Das Johari-Fenster Der Bereich der Freien Aktivität kann durch Feed Back sowie mehr Offenheit vergrößert werden Anderen bekannt Mir selbst bekannt I Bereich der FREIEN AKTIVITÄT Mir selbst nicht bekannt II Bereich des BLINDEN FLECKS Anderen nicht bekannt III Bereich des VERMEIDENS oder VERBERGENS IV Bereich der UNBEKANNTEN AKTIVITÄTEN Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 13 Seite 4 4

Die vier Ebenen einer Nachricht Sachinhalt Sachinhalt Sender Selbstdarstellung Beziehung Appell Empfänger "Die Ampel ist grün" Sender Ich habe es eilig Du brauchst diesen Hinweis Gib Gas! Empfänger Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 14 Gemeinsamer Problemlösungsprozess Der andere Wer hat das Problem? ICH Aktiv Zuhören Umschalten Ich-Botschaft Aufklären Nachfragen Lösungsmöglichkeiten suchen Gemeinsam wählen/ entscheiden Verhandeln Vereinbarungen treffen Commitment Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 16 Seite 5 5

Aktives Zuhören: Worauf es ankommt Den Gesprächspartner dort abholen, wo er sich emotional gerade befindet Grundhaltung Empathie, d.h. sich in den anderen einfühlen Konzentriertes Wahrnehmen Was sagt das Gegenüber ausdrücklich, was zwischen den Zeilen? Was sagt seine Körpersprache? Aufmerksamkeit und Interesse signalisieren Augenkontakt, zugewandte Körperhaltung, Nicken, Signal, Nachfragen Sachliches und gefühlsmäßiges Verstehen Wörtliches oder sinngemäßes Wiederholen, zusammenfassen, unausgesprochene Gefühle verbalisieren (fragend statt behauptend) Schweigen können im richtigen Moment! Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 18 Was Sie beim Aktiven Zuhören vermeiden sollten Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. Vermeiden Sie vorschnelle Kommentare, denn sie wirken entmündigend oder abwertend. z.b.: Das sehen Sie nicht richtig! = Urteilen Wie können Sie denn so etwas machen? = Tadeln Machen Sie es doch so... = Lösungen vorschlagen Warum... weshalb...? = Unbegründetes Ausfragen Morgen sieht das schon anders aus. = Ablenken oder Relativieren Was Ihnen fehlt, ist... = Analysieren Sie sind doch sonst so gelassen! = Ironie und Sarkasmus Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 19 Seite 6 6

Frageformen Frageform Frageansatz Frageverhalten Fragewirkung Geschlossene Frage Sind Sie der Meinung, beherrschend eindringlich dass...? Fangfrage War nicht eben Ihre mißtrauisch klimazerstörend Meinung, dass...? Suggestivfrage Sie sind doch sicher fremdbestimmend von außen steuernd der Meinung, dass...? Offene Frage Was sagen Sie dazu? partnerschaftlich befreiend Reflektierende Wenn ich recht vertrauend klimaverbessernd Frage verstehe meinen Sie,... Richtungsweisende Ihre Schlussfolgerung Selbstbestimmung Innensteuerung Frage ist also, dass...? initiierend bewirkend Grundlagen des Projektmanagements HU / Teamarbeit, Karl Wunsch, 27.06.08, Seite 20 Seite 7 7