Blutstammzellen spenden und empfangen
Wer kann sich als Blutstammzellspender registrieren lassen und somit potenzieller Spender werden? Als Spender können sich alle gesunden Personen im Alter von 18 55 Jahren registrieren lassen, welche auch die Kriterien zur Blutspende erfüllen. Spenden selber kann man jedoch nur vom 18. bis zum 60. Lebensjahr.
Was ist eine Gewebetypisierung und wie wird sie gemacht? Bei der Gewebetypisierung werden anhand von Blutproben oder Speichelproben bestimmte Gruppen der HLA-Antigene (humane Leukozyten- Antigene) bestimmt. In einem anerkannten Labor werden alle für die Transplantation relevanten Antigene bestimmt: HLA-A, -B, -C und -DR. Diese Bestimmung ist sehr wichtig, da diese Merkmale beim Spender und beim Empfänger übereinstimmen müssen. Ist diese Übereinstimmung nicht gegeben, so wird mit grösster Wahrscheinlichkeit der Körper des Patienten die Blutstammzellen abstossen. Andererseits können sich auch die gesunden Spenderzellen gegen den Körper des Patienten richten. Die damit verbundenen Reaktionen können von einfachen Rötungen der Haut bis hin zu einer Leberentzündung führen. Diese Reaktionen können von wenigen Tagen bis zu mehreren Jahren dauern.
Wieso reicht eine normale Blutspende für eine Transplantation nicht aus? Für die Blutstammzelltransplantation wird eine grössere Anzahl gesunder, unreifer Blutstammzellen benötigt. Aus diesen Blutstammzellen können sich alle notwendigen weiteren Blutzellen entwickeln. Diese findet man normalerweise nur im Knochenmark. Im Blut und damit in der normalen Blutspende finden sich jedoch fast ausschliesslich ausgereifte Blutzellen.
Ist es einfacher, Spender in der eigenen Familie zu finden? Im Gegensatz zur Transplantation zwischen nicht verwandten Personen werden bei der familiären Transplantation gesunde Blutstammzellen zwischen Geschwistern übertragen. Die Chance, innerhalb der Familie einen Spender mit kompatiblem Gewebe zu finden, liegt bei ca. 25 %. Dass zwei Menschen, die nicht miteinander verwandt sind, dieselben Gewebemerkmale haben, ist äusserst selten. Die häufigste Kombination der Gewebemerkmale in der Schweiz wird nur gerade von 3 5 % der Bevölkerung getragen.
Warum soll man sich registrieren lassen? Die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Blutstammzellspender zu finden, hängt von der Kombination der verschiedenen HLA-Antigene (Gewebemerkmale) ab. Bei deren Zusammensetzung ergeben sich Milliarden verschiedener Kombinationen. Die Chancen dafür sind sehr unterschiedlich, meist aber sehr klein. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Personen auch weltweit bereit sind, sich als Blutstammzellspender registrieren zu lassen. Die Suche nach dem passenden Spender gleicht oft der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Jeder ist ein potenzieller Lebensretter. Jeder Einzelne kann einen wertvollen Beitrag leisten und die Heilungschancen für Patienten steigern.
Wird einem die Spende bezahlt? Das Spenden von Blutstammzellen beruht auf der Freiwilligkeit und Solidarität gegenüber kranken Mitmenschen. Wie das Blutspenden erfolgt es aus ethischen Gründen ohne jegliche finanzielle Ansprüche. Jedoch sind sämtliche Labor-, Arzt- bzw. Spitalkosten gedeckt. Zudem werden direkte Auslagen und der Arbeitsausfall vergütet, falls dies nicht durch den Arbeitgeber erfolgt.
Welche Spendeformen gibt es? Knochenmark - Entnahme unter Vollnarkose aus dem Beckenkamm - Spitalaufenthalt von 1 2 Tagen - Knochenmark regeneriert sich innerhalb kurzer Zeit Periphere Blutstammzellen - Injektion von Wachstumsfaktoren einige Tage vor der Spende - Ambulante Entnahme von 3 6 Stunden Dauer
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