Bad Wörishofen. Referent: Erster Bürgermeister Klaus Holetschek

Ähnliche Dokumente
Bürgerhaushalt in der deutschen Kommunalpraxis am Beispiel der Stadt Köln

Ein Beteiligungshaushalt für Freiburg Eine Kurzinformation der Projektgruppe Beteiligungshaushalt

Quartierskonzepte in Bayern Beispiele und Fördermöglichkeiten

Lokale Veranstaltung Hommertshausen und Workshop GEMEINDE DAUTPHETAL INTEGRIERTES KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT (IKEK) /26.02.

INTEGRIERTES KOMMUNALES

Qualifizierung nach Maß: Wir organisieren (über)regionale Fortbildungen und Fachtagungen.

Entwicklungschancen des ländlichen Raumes durch Vernetzungsstrukturen

Qualifizierung nach Maß: Wir organisieren (über)regionale Fortbildungen und Fachtagungen.

Qualifizierung nach Maß: Wir vermitteln (über)regionale Beratungen und Coachings passgenau für den individuellen Bedarf.

Bürgerhaushalt Von Porto Alegre nach Mainz? Gunnar Schwarting Mainz/Speyer

Bürgerhaushalt und Internet: Die Erfahrungen der Stadt Köln

Strategisches Management und Neues Kommunales Finanzmanagement (NKF)

E-Partizipation. Durch neue Medien das Wissen von Vielen intelligent Nutzen

Lokales Bündnis für Familien im ländlichen Raum

Live-Onlinebefragung erhoben im Rahmen der 15-Jahr-Feier des zze: Impulse für die Zivilgesellschaft.

Stadt Freudenberg. Ausbau der Bürgerbeteiligung

Sozialdemokratische Fraktion im Hessischen Landtag

Lokales Bündnis für Familien im ländlichen Raum. Vorbereitender Workshop zur Gründung am 16.September 2009 in Klockow

Stadtrat der Stadt Quedlinburg Beschluss. öffentliche Sitzung vom Haupt- und Finanzausschuss Quedlinburg

Interkulturelle Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Nürnberg

Haushaltsrede OB Wolff 2015

Eine Stadt macht sich auf den Weg zu einem selbstverständlichen Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung.

ANSPRUCH UND ARBEITSWEISE

Akzeptanz strategischer Erfolgsfaktor für die Energiewirtschaft von heute. Ostdeutsches Energieforum. Leipzig, 29./30. April 2013

Gemeinde Steinhagen Beschlussvorlage

K o n z e p t E n t w u r f

Vielfalt pflegen selbstbestimmt leben. Hans Werner Rössing

JUNGE ALTErnative. Sommerforum Generationendialog: Kommune im Aufbruch. Marion Prell 1. Beigeordnete der Stadt Langenfeld

SCHLÜSSELFAKTOREN FÜR DEN VERMÖGENSAUFBAU VON BÜRGERSTIFTUNGEN EIN LEITFADEN. Transatlantic Community Foundation Network (TCFN)

EU-Projekt MUSIC Erfahrungen aus Ludwigsburg mit Transition Management und GIS-Tool IGuess

Ausschuss Caritas & Soziales. Konzeption des Ausschusses Caritas & Soziales. der Seelsorgeeinheiten Bad Krozingen und Hartheim

Gute Chancen für alle Kinder mit Familien aktiv gegen Kinderarmut

Städtebauliche Kriminalprävention. im Land Baden-Württemberg und am Beispiel Freiburg. Tagung. am im LKA Wiesbaden

Inhaltsverzeichnis Erfolgreiches Verwaltungsmanagement

Rede zum Haushalt 2014 Soziale Fraktion im Rat der Stadt Dorsten

Aufgaben und Tätigkeiten

Ergebnisse der Bürger- und Mitarbeiterbefragung

Leitbild. Verwaltungsgemeinschaft Tangerhütte-Land

Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern am politischen Willensbildungsprozess und an politischen Entscheidungen. Bonn, Mai 2014

Business Improvement Districts - Neue Chancen der Zentrenentwicklung. Informationsveranstaltung BIG Berlin 07. Mai 2015

Lokale Agenda 21 Berlin

Gemeindeentwicklungsplan

2.ISEK-Werkstatt. Image. Integriertes Stadtentwicklungskonzept Delmenhorst (ISEK) Werkstatt Image am 27. August 2013 in der Markthalle (Rathausplatz)

PNG und PSG. Neue Möglichkeiten der Unterstützung und Begleitung nach der Novellierung des Pflegeversicherungsgesetzes

B E L E U C H T U N G K O M M U N A L E R H A N D L U N G S F E L D E R

Arbeitsgruppe Miteinander der Generationen. Ressourcen und Kompetenzen nutzen. Eine kreative Vernetzung hilft uns allen.

Büro für Nachhaltigkeit mit Geschäftsstelle Lokale Agenda 21 Nachhaltige Entwicklung als Beteiligungsprozess in Augsburg

Sozial- und Seniorengenossenschaften

4 Wahlen 1 Kreuz Zusatzprogramm von

AGFS Förderung des Fuß- und Radverkehrs in NRW. Christine Fuchs, Vorstand der AGFS Vivavelo 2014 Berlin,

Die Brücke trägt die Zukunft Das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt - Investitionen im Quartier im Wohngebiet Brückenstraße/Friedrich-Engels-Ring

Das Institut für interdisziplinäre Beratung und interkulturelle Seminare stellt sich vor

Verwaltungsinterne Beteiligung und Kooperation SPECIAL-Workshop Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der kommunalen Planungspraxis

INNENSTADTENTWICKLUNGSKONZEPT SACHSENHEIM

Kommunaler Spitzenverband in Deutschland und Europa

2. TAGESSEMINAR ZUR REK-ENTWICKLUNG 17. FEBRUAR 2014 STADT EICHSTÄTT

Nachfragegerechte Wohnraumentwicklung

Älterwerden in Biberach

Demokratieentwicklung in der Kommune 1

Freiwilligendienste aller Generationen

Controlling in öffentlichen Verwaltungen auf der Grundlage des neuen Haushalts- und Rechnungswesens

Gemeinsam Stadt gestalten!

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen über den Runden Tisch bzw. Stadtseniorenrat Sindelfingen:

Modernisierungsprogramm ServiceStadt Berlin

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,


Zunehmende Bedeutung von inter-kommunaler Kooperation

BÜRGERHAUSHALTES an der Finanzplanung der Gemeinde beteilt werden. Aufgrund von

Soziale Stadt Oberbarmen-Wichlinghausen Projekt Nr. 1.1

Arbeit eines seniorkompetenzteams im ländlichen Raum

Nachbarschaften initiieren und moderieren Annette Scholl Kuratorium Deutsche Altershilfe

Forderungen des SoVD zur Woche des Ehrenamts

Seniorenpolitisches Gesamtkonzept Landkreis Haßberge. Protokoll zum Bürgergespräch in der Gemeinde Stettfeld

Heilbronner Bürgerpreis 2015 Jetzt bewerben: Preisgeld Euro

Leitbild der Stadt Altlandsberg

Gemeinsam sind wir bunt Lebensräume zu Engagement-Räumen entwickeln

Türöffner sein! Mentoring am Übergang Schule-Beruf

Dorfgemeinschaftshäuser

Bürgerhaushalt im Kräftedreieck Politik-Verwaltung-Bürgerschaft

Betriebsformen bei kommunaler Trägerschaft: z.b. städtisches Amt / Regiebetrieb, gemeinnützige GmbH, Eigenbetrieb, Stiftung

E-Partizipation am Beispiel des Bürgerhaushalts

Kommunale Politik. U N S E R P O L I T I S C H E S L E I T B I L D R A N G S D O R F ALLIANZ für Rangsdorf

FORD ST _ST_Range_V2_ MY.indd FC1-FC3 27/06/ :24:01

Zukunftsfähige, nachhaltige Entwicklung in Wernigerode

IfaBP: Newsletter vom 14. November Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,

KOOPERATIONSVEREINBARUNG

Wissenschaftliche Programmevaluation Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe (gefördert durch den Kommunalverband für Jugend und Soziales)

Evangelische Familienzentren: Orte der Vielfalt

Schulden-Check Fünf Ländergruppen

ISO die internationale Norm zur Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung

Selbsthilfe/Bürgerschaftliches Engagement gesellschaftliche Verantwortung aus unterschiedlichen Perspektiven

Wo sollen all die Räder stehen Das Fahrrad als Stehzeug

Neue Wege in der Finanzpolitik

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Was Menschen berührt. Bayerische. Ehrenamtsversicherung.

Lenkungsgruppe September Radevormwald

Beteiligungsprozess Goldbach 2030

Foto: MILAN-Bild, Seehausen. Nord-Süd-Ausdehnung: Ost-West-Ausdehnung:

Die Energiestrategie 2030 in Brandenburg: Stand der Umsetzung, Konflikte und Dialoge. Kongress Energieautonome Kommunen,

Wolfsburg AG GesundheitsWirtschaft Daniela Friedrichs Telefon

Nicht über uns ohne uns

Transkript:

Bad Wörishofen Referent: Erster Bürgermeister Klaus Holetschek Bürgerideen, Visionen und spezielle Fachkompetenzen bündeln und für die Zukunftsgestaltung unserer Stadt intensiv und verantwortungsvoll einsetzen 1

Effizientes Arbeiten bedeutet: Ständiges Controlling, regelmäßiges Feedback, permanente Umsetzung Einzelne Mitverantwortung der Bürger für die Stadt bedeutet: Mehr Transparenz, Mehr Kommunikation und mehr Identifikation zum Wohle aller 2

3

4

15.12.2009 Bürgerbeteiligung im Unterallgäu Best Practice Beispiele in der Gemeindearbeit 03.12.2009 Bürgerbeteiligung im Unterallgäu Best Practice Beispiele in der Gemeindearbeit 03.12.2009 5

6

7

Bund-Länder-Programm Soziale Stadt 8

Soziale Stadt - Arbeitsgruppen 1. GARTENSTADT 2. GÄRTNERWEG 3. DOMINIKANERINNEN -KLOSTER 4. INNENSTADT 5. KULTUR UND KURTHEATER 6. WOHNEN FÜR JUNG UND ALT Soziale Stadt - Ergebnisse Die mit Abstand meiste Zustimmung erhielten die Bereiche GARTENSTADT und WOHNEN FÜR JUNG UND ALT Meistgewünschte Projekte ( TOP 10 ): 1. Jugend Kultur- und Begegnungsstätte im Ostpark 2. Park Café im Ostpark 3. Kirche St. Ulrich muss der zentrale Mittelpunkt bleiben 4. WG s in leerstehenden Höfen in der Innenstadt 5. Gemeindehaus für Jung und Alt in der Gartenstadt 6. Oma Service und Hilfe für Mütter mit Kleinkindern 7. Dreifachturnhalle bei Wirtschaftsschule 8. Klostermarkt / Dorfladen 9. Attraktive Sessel-/ oder Schwebebahn zur Therme 10. Servicekultur im Kurhaus ausbauen 9

Soziale Stadt - Handlungsfelder und Projekte Generationen- wohnen Quartiersmitte Gärtnerweg Perlenkette am Wörthbach Stadttheater Wohnen Ökologisches Quartierswald am Park Wohnen Gartenstadt Bahnhof Kaufhaus der Sinne Am Pfarrgarten Verbindung Markthalle Kloster Wohnen für Jung und Alt Junges Wohnen Freizeit und Kultur/Ostpark Neue Mitte Gartenstadt Soziale Stadt Quartiersmanagement: Struktur ZENTRALE KERNSTADT Leitung: Quartiersmanager/in Erstellen und Betreuen von Quartierskonzepten Koordination aller Angebote und Akteure Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer Quartier Kernstadt Spezielles Quartierskonzept Bürgerbüro (=Zentrale): Treffpunkt mit sozialen und kulturellen Angeboten Informations- und Koordinations- stelle Leitung durch Quartiersmanager und ehrenamtliche Helfer Quartier GÄRTNERWEG Spezielles Quartierskonzept Seniorenbüro: Gemeinschaftlicher Treffpunkt mit sozialen und kulturellen Angeboten, v.a. für Senioren Informationsstelle Leitung durch ehrenamtliche Helfer Quartier GARTENSTADT Spezielles Quartierskonzept Bürgerbüro: Gemeinschaftlicher Treffpunkt mit sozialen und kulturellen Angeboten für alle Gruppen Informationsstelle Leitung durch ehrenamtliche Helfer 10

Umsetzungen aus der Sozialen Stadt 1. Mehrgenerationenhaus Bad Wörishofen 2. Quartiersmanagement (Senioren, Jugend und Familie) 3. Dorfgemeinschaftshaus Dorschhausen 4. z. Zt. Architektenwettbewerb Neue Mitte Gartenstadt 5. Auflage einer Broschüre Senioren-Ratgeber Informationen zum Bürgerhaushalt 11

Bürgerhaushalt Bürgerhaushalt - Geschichte Die Geschichte des Bürgerhaushaltes, oder richtigerweise des Bürgerbeteiligungshaushaltes, hat ihren Anfang in Lateinamerika. Konkret basiert die Idee auf einem Konzept, welches in der brasilianischen Hafenstadt Porto Alegre entwickelt wurde. Seit 1989 werden dort die Bürger aktiv an der Gestaltung des kommunalen Haushaltes beteiligt. Dadurch konnte neben der beabsichtigten Hausaltskonsolidierung auch eine intensive Beteiligung und dauerhaftes Engagement der Bürger für ihr Gemeinwesen erreicht werden. 12

Bürgerhaushalt - Deutschland Zum Stand 01.07.09 haben 30 Städte und Gemeinden in Deutschland bereits einen Bürgerhaushalt eingeführt. Im Dezember 2008 waren es noch 23 Kommunen, dazu gehören neben Hamburg und Köln Städte wie Bergheim, Freiburg, Trier oder Wiesbaden und kleinere Gemeinden wie Friedewald in Osthessen oder Großbreitenbach im Ilm-Kreis in Thüringen. Bürgerhaushalt Begriff und Inhalt Der Bürger- oder Beteiligungshaushalt ist ein Beteiligungsverfahren, das die Transparenz der Haushalts- und Finanzplanung einer Kommune zum Ziel hat. Bürgerinnen und Bürger werden in das Verfahren der Haushaltsaufstellung mit einbezogen. Das Verfahren bietet die Möglichkeit der stärkeren Beteiligung der Bevölkerung an kommunalen Entscheidungsprozessen, über Investitionen zu beraten und mit zu entscheiden. Es ermöglicht Transparenz, soziale Stadtentwicklung und führt zu einer engagierten Bürgerschaft. 13

Bürgerhaushalt Bausteine des Verfahrens Das Beteiligungsverfahren zum Bürgerhaushalt setzt sich aus vier grundlegenden Bausteinen zusammen: Umfassende Information der Bevölkerung Dialogphase (= Kernstück des Bürgerhaushalts) Entscheidung im Stadtrat Rechenschaft über Bürgerhaushalt Bürgerhaushalt Bausteine des Verfahrens INFORMATION Internet, Broschüren, Presse usw.; Vorschläge durch Stadtrat oder Bürger ENTSCHEIDUNG Ausschüsse und/oder Stadtrat beraten und entscheiden über die Vorschläge DIALOG Diskussion und Bewertung; Einbringung in den städtischen Haushalt RECHENSCHAFT Rat gibt öffentlich Auskunft über seine Entscheidung zu den Vorschlägen 14

Bürgerhaushalt Bürgerhaushalt - Chancen Möglichkeit einer gemeinsamen Gestaltung der schwierigen, finanziellen Situation Anregungen für Sparmöglichkeiten und neue Einnahmequellen Erhöhung der Transparenz und der Problemwahrnehmung Verbesserung der Akzeptanz zu geplanten Maßnahmen und investiven Vorhaben (Schwerpunktsetzung) Neuer Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Bürger Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements Beitrag gegen Politikverdrossenheit 15

Bürgerhaushalt - Befürchtungen Bürgerhaushalt untergräbt die repräsentative Demokratie Bürgerhaushalt ist nicht aussagekräftig; er wird durch organisierte Gruppen missbraucht Überforderung der Bürger/innen (keine verwertbaren Vorschläge) Bürger/innen sehen nur die Probleme vor der eigenen Haustür Ausartung zu reinem Wunschkonzert der Bürger/innen, das den Haushalt zusätzlich belastet Überlastung des ehrenamtlichen Zeitbudgets der Politiker/innen Die Verwaltung hat schon genug mit der Umstellung auf die Doppik zu tun (zusätzl. Aufwand in der Verwaltung) Bürgerhaushalt www.buergerhaushalt.de Aktuelle Bürgerhaushalte Diskussionsbeiträge Interviews Pressespiegel Literatur Material 16