Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Zucht auf Stickstoffeffizienz beim Schwein 1, Isabel Ruiz Ascacíbar 1,2, Giuseppe Bee 1 1 Agroscope Posieux, 1725 Posieux 2 ETH Zürich, Institut der Agrarwissenschaften, 8092 Zurich 28. September 2016 www.agroscope.ch I gutes Essen, gesunde Umwelt
Einleitung Fett Körperzusammensetzung = Wasser + Asche + Proteine + Fett Proteine Wasser Modellierung der Körperzusammensetzung des Mastschweines Diese Modelle werden für die Entwicklung und Beurteilung von Fütterungsstrategien verwendet Verbesserung der Produktionseffizienz Nach 30 Jahren genetischer Selektion Gesteigerter Magerfleischanteil Verbesserte N-Effizienz Veränderung der Körperzusammensetzung und des Zuwachses 2
Projektziele Umweltproblematik Kosten der Eiweissträger Die Fütterungsempfehlungen enthalten Reserven. Wie hoch sind diese? Ziel Aktualisierung der Daten bezüglich Leerkörperzusammensetzung des Mastschweines; Erheben der gleichen Parameter bei Schweinen, die ein Futter mit reduziertem Aminosäurenangebot erhalten 3
Futter Futter Kontrolle 1 : Futter optimiert gemäss Fütterungsempfehlungen im Gelben Buch Reduziert 2 : Futter mit 80% Aminosäuren gemäss Fütterungsempfehlungen 1 Alle essentiellen Aminosäuren in der Futteroptimierung berücksichtigt 2 Nur Lys, Met+Cys, Thr und Trp in der Futteroptimierung berücksichtigt 4
Futter Futter Kontrolle 1 : Futter optimiert gemäss Fütterungsempfehlungen im Gelben Buch Reduziert 2 : Futter mit 80% Aminosäuren gemäss Fütterungsempfehlungen 1 Alle essentiellen Aminosäuren in der Futteroptimierung berücksichtigt 2 Nur Lys, Met+Cys, Thr und Trp in der Futteroptimierung berücksichtigt Jager Mast I Endmast II Analysierte Gehaltswerte C R C R C R Rohprotein (%) 16.3 13.4 13.8 11.4 12.6 10.6 Lysin (%) 0.96 0.76 0.77 0.61 0.69 0.57 VES berechnet (MJ/kg) 13.2 13.2 13.2 13.2 13.2 13.2 5
Tiere Insgesamt 66 Weibchen (WE), 66 Jungeber (JE) und 58 Kastraten (KA) wurden geschlachtet Kontrollgruppe Gruppe reduziert Jungeber K-JE Jungeber R-JE Kastraten K-KA Kastraten R-KA Weibchen K-WE Weibchen R-WE Schlachtgewichtskategorie Futterphasen: Ferkel Jager Mast I Endmast II Diese Fraktionen summieren sich zum Leerkörper: Blut Borsten & Klauen Galle Organe & Innereien Schlachtkörper Rohprotein und weitere Parameter wurden analysiert Berechnung der Gehaltswerte des Leerkörpers 6
Proteingehalt im Leerkörper, g Schätzung des Proteingehaltes der Leerkörper der Tiere Gruppe reduziert RP (g) = a LKG b a = 159.349 b = 1.002 R 2 = 0.998 Leerkörpergewicht, kg 7
Entwicklung des Proteingehaltes Kontrolle K-JE K-KA & K-WE Proteine (g) = 153 LKG 1.026 Proteine (g) = 195 LKG 0.963 Ist der Koeffizient b ~ 1 Der Proteingehalt nimmt mit der gleichen Geschwindigkeit zu wie das Leerkörpergewicht 8
Entwicklung des Proteingehaltes Kontrolle K-JE K-KA & K-WE Proteine (g) = 153 LKG 1.026 Proteine (g) = 195 LKG 0.963 Reduziert R-Tiere Proteine (g) = 159 LKG 1.002 Ist der Koeffizient b ~ 1 Der Proteingehalt nimmt mit der gleichen Geschwindigkeit zu wie das Leerkörpergewicht 9
Leerkörperzunahmen, kg/tag Leerkörperzunahmen (LKZ) von 20 kg bis zur Schlachtung (Agroscope) 1 0.95 0.9 0.85 0.8 0.75 0.7 Kontrolle Reduziert 0.65 0.6 0.55 0.5 30 50 70 90 110 130 150 Leerkörpergewicht, kg 10
Einzelne Tiere der Gruppe Reduziert zeigten ein normales Wachstum 30 % der Tiere, die das reduzierte Futter erhielten zeigten ein normales Wachstum 11
Vergleich der Mastleistungen der «Top- Tiere» (LKZ > LKZ der Kontrolltiere) Kontrolle K Reduziert R Mittel LKZ > Mittel K LKZ > Mittel K LKZ g/j 858 923 905 N-Effizienz % 46.6 47.7 49.7 AwF % 58.2 57.9 56.0 Energieverwertung MJ VES/kg 33.7 33.3 35.6 Energieaufnahme MJ VES/Tg 27.5 29.4 30.8 12
Beziehung N-Effizienz und Masttageszunahmen (80-140 kg LG) N-Effizienz, % 55 50 Potenziell interessante Zuchttiere 45 40 Kontrolle Reduziert 35 N-Effizienz in der Praxis 2013 30 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2 Masttageszunahmen, kg/tg Die meisten Tiere hatten eine bessere N-Effizienz als was man in der Praxis festgestellt hat Quelle: Sollberger et al. 2013 13
N-Effizienz, % Beziehung zwischen der Futterverwertung und der N-Effizienz 55 50 45 40 Kontrolle Reduziert 35 30 2 2.5 3 3.5 4 Futterverwertung, kg/kg 14
Schlussfolgerung Entwicklung des Proteinanteils im Leerkörperzuwachs während dem Wachstum: Mit dem Kontrollfutter nimmt der Proteinanteil bei Jungebern zu und bei den Kastraten und den weiblichen Tieren nimmt er ab Mit dem reduzierten Futter ist er identisch und konstant zwischen den 3 Geschlechtern 15
Schlussfolgerung Mit dem reduzierten Futter sinken die Masttageszunahmen um rund 100 g/tag Ca. 30 % der R-Tiere hat ein normales Wachstum, das über dem Mittel der Kontrolltiere lag Der Parameter Futterverwertung in der Selektion führt in die selbe Richtung wie die N-Effizienz 16
Schlussfolgerung Die Frage besteht, ob die mit einem Standardfutter selektionierten Tiere dieselben sein würden, wenn ein reduziertes Futter eingesetzt würde Zukünftige Versuche sind notwendig, um die Umwelt-Genotyp-Interaktion zu überprüfen 17
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Agroscope gutes Essen, gesunde Umwelt 18