Personalwirtschaft. Wintersemester 2009/2010 BBL 3.Semester Jürgen Blomen. Teil 6



Ähnliche Dokumente
Duale Ausbildung. Herr Wolfgang Bax (Berufsberater für behinderte Menschen )

Führung und. Personalmanagement

Berufliche Bildung in Deutschland

Agenda Gute Arbeit Gute Ausbildung.

AUSBILDUNG DER EINSTIEG ZUM AUFSTIEG

Bachelor-Modelle mit der Verzahnung von Berufsausbildung und akademischer Bildung

A. Personalbildung. B. Personalförderung. C. Organisationsentwicklung

Personalwirtschaft. Sommersemester 2010 BBL 3.Semester Jürgen Blomen. Teil 8

Förderungen und Hilfen durch die Bundesagentur für Arbeit

Vom 22. März 2005 (abgedruckt im Bundesgesetzblatt Teil 1 S. 870 vom 29. März 2005)

STEUERBERATERKAMMER NÜRNBERG

Möglichkeiten der Umsetzung von Precisions Farming im grünen Bildungsbereich. Andreas Heym, BMELV

Verzahnte Ausbildung - ein inklusives Angebot der Berufsausbildung. Personalforum, 24. Februar 2016 Mainfränkische Werkstätten

Der Ausbildungsvertrag Überblick

Umschulungsvertrag (Betriebliche Umschulung)

Dokumentationsbuch für Fort- und Weiterbildungen

Verordnung über die Berufsausbildung zum. Kaufmann für Tourismus und Freizeit/zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit.

Betriebswirtschaft. ª Lehrgänge ª Betriebswirtschaft

Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann im Eisenbahn- und Straßenverkehr/zur Kauffrau im Eisenbahn- und Straßenverkehr (VerkKfmAusbV)

Verordnung über die Berufsausbildung zum Gestalter für visuelles Marketing zur Gestalterin für visuelles Marketing

Stellenwert und Zukunft der dualen Berufsausbildung in Österreich

Vom 25. Juni 2001 (abgedruckt im Bundesgesetzblatt Teil I S vom 28. Juni 2001)

Informationen für Unternehmen. Beschäftigen und Qualifizieren Weiterbildung von Beschäftigten Programm WeGebAU

Personalentwicklungskonzept der Grundschule Glindow

Personalentwicklung. Was ist Personalentwicklung?

Ausfüllen eines Überweisungsträgers zum bargeldlosen Zahlungsverkehr (Unterweisung IT-Systemkaufmann / -kauffrau)

2. Ermittlung des Personalbedarfs über Differenz zwischen Ist - und - Soll Zustand. 7. Organisationsdiagnose im Kontext der Personalentwicklung

Weiterbildung zum Mentor / zur Mentorin Praxisanleitung. Kurs 2014 / 2015

UMSCHULUNGSVERTRAG. Antrag auf Eintragung zum nachfolgenden Umschulungsvertrag. Umschulung im Ausbildungsberuf. Zuständige Berufsschule

Personalentwicklung im Klinikum Dortmund

10 Thesen zum beruflichen Ausbildungspersonal - BILANZ und PERSPEKTIVEN -

Verordnung über die Berufsausbildung zur Servicefachkraft für Dialogmarketing*)

Requirements Engineering auf dem Weg zur Professionalisierung. Swiss Requirement Night, 3. September 2014, Patrik Riesen

RICHTLINIEN FÜR DIE TRÄGERGESTÜTZTE UMSCHULUNG IN ANERKANNTEN AUSBILDUNGSBERUFEN

Konzeption zur Fortbildung von Lehrkräften im Landessportbund Rheinland-Pfalz

Strategisches Kompetenz-Management

Kriterienkatalog. für die Gruppen-Umschulung. in anerkannten Ausbildungsberufen. durch Umschulungsträger

Herzlich willkommen. Krankenkassenbetriebswirt 9. Juni 2011 Joachim Riechel Kundentag 2011

Bachelor of Business Administration. Siemens Professional Education Berlin

Neue Kompetenzen für neue Beschäftigungsmöglichkeiten

Bezug: Rundschreiben vom 27. Oktober 1999 StAnz. S

Ronald Hubrecht. HISTORIE Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO)

Verordnung über die Berufsausbildung im Gastgewerbe

BERUFLICHE AUS- UND WEITERBILDUNG ALS QUALITÄTSSICHERUNG VON BÜRGERDIENSTEN RAHMENBEDINGUNGEN, MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN WESENTLICHER FAKTOR DER

Empfehlung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung zur Kooperation der Lernorte

Verordnung. über die Berufsausbildung zur Servicefachkraft für Dialogmarketing

Verordnung über die Berufsausbildung zum Bürokaufmann/zur Bürokauffrau

Wer sich informiert, weiss mehr: Q&A Fachfrau/Fachmann Human Resources (HR).

Strategische Personalentwicklung als Führungsaufgabe

Beschäftigung und Qualifizierung

Verordnung über die Berufsausbildung im Lagerbereich in den Ausbildungsberufen Fachlagerist/Fachlageristin und Fachkraft für Lagerlogistik

Verordnung über die Berufsausbildung im Gastgewerbe

Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r

Arbeitsrechtliche Regelung zu Fortbildungen und anderen Mitarbeiterfördermaßnahmen. Grundsätze für die Aus-, Fort- und Weiterbildung ( 39 c) MVG)

Ein Drittmittelforschungsprojekt der Fachhochschule Mainz, Fachbereich Wirtschaft Projektleitung: Prof. Dr. K.W. Koeder, Prof. Dr. R.

Lehrgang "Ausbildung der Ausbilder" Lehr- und Stoffverteilungsplan. Kirchfeldstraße Düsseldorf Telefon: Telefax:

Unser Leitbild Neue Gesellschaft Niederrhein e.v./ Bildungswerk Stenden

Familienbewusst Fachkräfte sichern

Personalentwicklung - rechtlich betrachtet

Verordnung. über die Entwicklung und Erprobung der Berufsausbildung in der Automatenwirtschaft

1.1 Welche Informationen bekommen Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch eine Potenzialanalyse?

Gesundheitsförderliche Mitarbeitergespräche (smag) Quelle: GeFüGe-Projekt, bearbeitet durch Karsten Lessing, TBS NRW

Richtlinien für Gruppenumschulungen der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen

Durchführungshinweise. für die Beratertätigkeit (Ausbildungsberater)

Anforderungen an einen Ausbildungsbetrieb

TQU BUSINESS GMBH Ein Steinbeis-Unternehmen. Qualifikations- und Kompetenzprogramme in Unternehmen

LEHRGANG Ausbildung zur/m Lehrlingsausbildner/in

Neue Wege bei der Ausbildung zum Schiffsführer. Personalstrukturanalyse Nachwuchsförderung

Weit blicken flexibel handeln ESF-Projekt Personalentwicklung (PE-Projekt)

Henrik Lehnhardt IHKs Dillenburg und Wetzlar STEP - Studium und Praxis in Kassel

Rechtsvorschrift über die Berufsausbildung zur Bürokraft vom 3. Juni 2003

Berufsbild Personaldienstleistungskaufmann/-frau

Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing/ zur Kauffrau für Dialogmarketing*)

Personalmanagement. DAM.Deutsche Akademie. für Management GmbH. Ansprechpartner. Angebot-Nr Angebot-Nr Berufliche Weiterbildung

Professional Training für Auszubildende Für die Zukunft Ihres Unternehmens

Ordnung für Aus-, Fort- und Weiterbildung

kturierung der berufsbildenden Schulen

Strukturierte Personalentwicklung Niederrhein.

Studienordnung Master of Science in Technologies of Multimedia Production 1

Grundsätze für die Durchführung von Umschulungs- und Rehabilitationsmaßnahmen

Personalentwicklung für f Frauen

Personalentwicklung. Master-Studiengang (M. A.)

Herzlich willkommen zum Impulsvortrag. Zukunftsmotor Ausbildung. Betriebliche Ausbildung zeitgemäß gestalten und organisieren

WEHRMANN. Organisationsberatung und Organisationsentwicklung für Träger und Einrichtungen im Bereich der frühkindlichen Bildung.

1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß

Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation/zur Kauffrau für Bürokommunikation

Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.v. Fünf-Punkte-Plan Lebenslanges Lernen Eine Initiative der Fachgruppe Aus- und Weiterbildung

IHK-Kompetenzfeststellung bei Teilqualifikationen

Identifizierung, Gewinnung und Entwicklung von Talenten als Wettbewerbsfaktor am Beispiel Behinderten-Werk Main-Kinzig e.v. (BWMK)

Zum Verhältnis von beruflicher und akademischer Bildung

Methoden der empirischen Sozialforschung im Projektmanagement

Qualifizierung im Zuge des Anerkennungsgesetzes im Handwerk

Ihre Exzellenz Frau Botschafterin der Republik Österreich in. Sehr geehrter Herr Präsident des Europäischen Verbands

Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizierung

Kirchengesetz über die Maßnahmen zur Personalförderung (Personalförderungsgesetz PFördG)

Ziel der Prüfung und Bezeichnung des Abschlusses

Transkript:

Personalwirtschaft Wintersemester 2009/2010 BBL 3.Semester Jürgen Blomen Teil 6

Inhaltsangabe Einführung Grundlagen der Personalwirtschaft Personalbeschaffung Personaleinsatz Personalführung Personalbeurteilung Entgelt Personal- und Organisationsentwicklung Personalfreisetzung, -service, -controlling Trends im Personalmanagement Der Wandel als Konstante

Begriff Die Personalentwicklung dient der Vermittlung der Qualifikationen und Kompetenzen, die zur optimalen Verrichtung der derzeitigen und der zukünftigen Aufgaben erforderlich und beruflich, persönlich und sozial förderlich sind. Die Personalbildung ( Aus- Fort- und Weiterbildung) Die Personalförderung ( persönliche Entwicklung) Die Organisationsentwicklung ( Lernprozesse aller Beschäftigten) Arbeitsstrukturierung ( Gestaltung der Arbeitsinhalte)

Überblick Personalbildung Basisaufgabe der Personalentwicklung Personalförderung Zusatzaufgabe der Personalentwicklung Organisationsentwicklung Gestaltung des organisatorischen Wandels Immer Teil der Personalentwicklung Oft Teil der Personalentwicklung Mitunter Teil der Personalentwicklung Personalentwicklung im engeren Sinne Personalentwicklung im weiteren Sinne Personalentwicklung im weitesten Sinne

Zielsetzung Personalentwicklung Die Zielsetzung ist, Kompetenzen in breiten Schichten der Belegschaft zu fördern Im einzelnen werden folgende betriebliche Ziele verfolgt: Verfügbarmachung bestgeeigneter Mitarbeiter Vermittlung von Wissen und Erfahrungen Sicherung des Nachwuchses Verbesserung des Führungsverhaltens Unterstützung von bildungsinteressierten Mitarbeiter/innen Erhöhung der Motivation Verminderung der Fluktuation Verbesserung des Unternehmensimages

Bedeutung der Personalentwicklung Für den Mitarbeiter: Verbesserung der Qualifikation Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt Potenzial für anspruchsvollere Aufgaben und Positionen Training und Stärkung der geistigen und persönlichen Vitalität Für das Unternehmen: Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen Anpassung an geänderte Unternehmensbedingungen Bessere Ressourcennutzung Erhöhung der Innovationsfähigkeit

Bedeutung der Personalentwicklung Für die Gesellschaft: Anhebung des gesellschaftlichen Bildungsbedarfs Beeinflussung der Sozialstruktur Für die Volkswirtschaft: Übernahme eines wesentlichen Teils der Berufsbildungsmaßnahmen Unmittelbare Ausrichtung von Bildungsinhalten auf die Praxisbedürfnisse Aktivierung des volkswirtschaftlichen Leistungspotenzials Ausbau Standortattraktivität Ermöglichung des dualen Bildungssystems Finanzielle Entlastung anderer Bildungsträger

Begriff Personalbildung Die Personalbildung stellt die Basisaufgabe der Personalentwicklung dar. Hierunter werden die Aus- Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten subsummiert. Ausbildung (Berufsausbildung) Fortbildung (Vertiefung und Erweiterung der Qualifikationen u. Kompetenzen) Weiterbildung (Veränderung und Neuorientierung)

Begriff Ausbildung Die Ausbildung ist eine berufliche Erstausbildung, die in einem anerkannten Ausbildungs- Beruf erfolgt. Es ist der erstmalige, systematische Erwerb beruflicher Kenntnisse und Fähigkeiten. Die gesetzliche Grundlage ist das Berufsbildungsgesetz. Die Berufsausbildung soll eine breit angelegte berufliche Grundbildung und die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeiten notwendigen fachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse in einem geordneten Ausbildungsgang vermitteln und auch die Berufserfahrung gewährleisten. Duales Ausbildungssystem. In Deutschland sind für die Berufsausbildung die Unternehmen und die Berufsschulen zuständig. In den Unternehmen erfolgt der praktische Teil der Ausbildung, in der Berufsschule werden die entsprechenden Theorien, berufsübergreifenden und allgemeinen Kenntnisse vermittelt.

Ausbildung Erfordernisse Ausbildungsfähigkeit der Unternehmen Eignung des Unternehmens als Ausbildungsstätte Eignung der Ausbilder Eignung der Auszubildenden Ausbildungsvorgaben Im Berufsbild sind die notwendigen Ausbildungsinhalte festgelegt Die Ausbildungsordnung regelt die Ausbildung im Berufsbild Der Ausbildungsrahmenplan beschreibt Inhalte, Umfang und Zeit Die Prüfungsordnung regelt Zulassung, Gliederung der Prüfung, Bewertungsmaßstäbe Wiederholungen, Verstöße, Gestaltung der Ausbildung Räumliche Gestaltung Methodische Gestaltung Zeitliche und organisatorische Gestaltung

Begriff Weiterbildung Die Begriffe Weiterbildung und Fortbildung existieren nebeneinander und werden vielfach als Synonyme behandelt. Unter der Weiterbildung (Fortbildung) werden alle Maßnahmen gefasst, die auf der Ausbildung aufbauen, um dort erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten zu erhalten, zu erweitern und anzupassen. Erhaltungsweiterbildung (Ausgleich von verlustig gegangenen Kenntnissen u. Fertigkeiten) Erweiterungsweiterbildung (Erwerb zusätzlicher Kenntnisse und Fertigkeiten) Anpassungsweiterbildung (Angleichung der Kenntnisse und Fertigkeiten) Aufstiegsweiterbildung ( Erwerb von Kenntnissen / Fertigkeiten für höherwertige Aufg./Pos.)

Weiterbildung betrieblich Wettbewerbsfähigkeit Anpassung der Qualifikation an geänderte Gegebenheiten Erhöhung der Mitarbeiter- Flexibilität Weiterbildungsziele individuell persönliche Entwicklg berufliche Entwicklg Anpassung der Qualifikation an geänderte Ansprüche Beschäftigungssicherung gesellschaftlich internationale Wettbewerbsfähigkeit Strukturpolitik Arbeitsmarktpolitik Recht auf Bildung

Weiterbildung Weiterbildung Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs Deckung des Weiterbildungsbedarfs

Weiterbildung Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs Ermittlung der Anforderungen Ermittlung der Mitarbeiterqualifikation Ermittlung der Mitarbeiterinteressen Feststellung Des Fortbildungsbedarfs Notwendigkeit zur Bewältigung von Aufgaben in Bezug auf: -Arbeitsleistung, - Arbeitsverhalten, - Zusammenarbeit - Unternehmerisches Handeln, Führungsverhalten Analyse der vorhandenen Mitarbeiterqualifikation. Quellen: -Leistungs- und Potenzialbeurteilung, Vorgesetzten- und Mitarbeiterbefragung, Tests, Personalentwicklungsdatei Erreichung einer Identifikation des Mitarbeiters mit der Maßnahme. Übereinstimmung des sachlich Notwendigen mit Interesse des Mitarbeiters Gegenüberstellung von Anforderungsprofilen und Qualifikationsprofilen. Anforderungslücke= Unterforderung Qualifikationslücke= Weiterbildungsbedarf

Weiterbildung Deckung des Weiterbildungsbedarfs Formulierung der Lernziele Bestimmung der Zielgruppe Festlegung der Lerninhalte Bestimmung von Zeit und Ort Bestimmung der Lernmethoden Bestimmung der Lernmedien Durchführung Controlling Richt-, Grob- und Feinlernziele Homogenität / Inhomogenität Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenzen Zeitlicher und örtlicher Rahmen, Anforderungen Unterweisung, Vortrag, Fallbeispiel, Planspiel Visuelle, akustische, audio-visuelle Medien Referenten und Betreuer Evaluation, Transfer

Weiterbildungsmanagement Weiterbildungsmanagement

Weiterbildungsmanagement Weiterbildungsmanagement

Weiterbildungsmanagement Weiterbildungsmanagement

Weiterbildungsmanagement Personal- und Organisationsentwicklung Weiterbildungsmanagement

Backup Folien