der Kernergebnisse zum Workshop zur Braunkohlesanierung und zur Entwicklung der Tagebauseen im Nordraum Leipzig vom

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Transkript:

Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen Regionale Planungsstelle Leipzig, den 20.03.2013 Zusammenfassung der Kernergebnisse zum Workshop zur Braunkohlesanierung und zur Entwicklung der Tagebauseen im Nordraum Leipzig vom 30.01.2013 in Bad Düben Organisation Der Workshop wurde gemeinsam durch das Landratsamt des Landkreises Nordsachsen und den Regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen ausgerichtet. Teilnehmer An der Veranstaltung nahmen entsprechend der Anwesenheitsliste (Anlage) insgesamt 94 Personen teil. Diese schlüsselten sich nach Akteursgruppen wie folgt auf: Kommunen: 15 Landkreis/Planungsverband: 23 Landesbehörden: 12 Wirtschaft: 20 Bergbau (LMBV mbh) 7 Verbände/Vereine: 5 Nachbarn: 7 Sonstige: 5 Die Teilnehmerstruktur kann für die im Nordraum Leipzig tätigen Akteure als repräsentativ gelten. Kernergebnisse Vorträge im Plenum am Vormittag Da zu den meisten Vorträgen ppt-präsentationen vorliegen, erfolgt an dieser Stelle nur eine Wiedergabe von Kernbotschaften. Herr Landrat Czupalla verwies in seinem Grußwort auf den laufenden Landschaftswandel von einer durch den Braunkohlenbergbau zerstörten Landschaft zu einer Erholungslandschaft mit neuen Seen als Geschenk für unsere Region. Er betonte die Aspekte Bindung der Menschen an ihre Region und Neuansiedlungen von Unternehmen, wobei er auf die Erfordernisse Blick auf den Gesamtraum einschließlich der Nachbarn und abgestimmte Gesamtentwicklung verwies. Erholungsmöglichkeiten und touristische Angebote sieht er als zukünftig nicht zu unterschätzendes wirtschaftliches Potenzial. Angesichts der begrenzten verfügbaren öffentlichen Mittel rief er dazu auf, Projekte nach Schwerpunkten und Prioritäten zu differenzieren, auch um Katalysatorfunktionen für Folgeinvestitionen zu bewirken. Herr Vizepräsident Dr. Feist sprach sich für ein Zusammenwirken über Grenzen hinweg aus und verwies auf den erforderlichen regionalen Konsens als Basis für eine nachhaltige Entwicklung. Zum Nordraum Leipzig stellte er fest, dass dieser im Vergleich zum Südraum Leipzig noch über keine ausreichende Entwicklungsdynamik verfügt. Davon ausgehend sind neue Impulse, Initiativen und Prioritätensetzungen erforderlich. Die vorhandenen Strukturen mit AG Seen und Seenkoordinator haben sich bewährt, bedürfen aber einer Weiterentwicklung, um die bislang fehlenden Leuchttürme zu etablieren. Vor den Hintergründen Demografie, Infrastruktur und Finanzsituation mahnte er eine ganzheitliche Entwicklung an. Zugleich verwies er auf die Naturschutzthematik mit hochwertigen

Gebieten als Spezifikum, das Kreativität und Engagement aus der Region erfordert. Kreativität bedeute, dass etwaige Projektplaner sich bewusst machen müssten, ggf. aus der Region darauf hinzuweisen seien, dass es maßgeschneiderter Lösungen bedürfe, keiner touristischen Standardprodukte. Investoren und vor allem dem regionalen Mittelstand sollen wirtschaftliche Perspektiven geboten werden. Das Zusammenwirken zwischen Verwaltung und Wirtschaft bedarf einer wirksamen Koordination, in die sich die Landesdirektion Sachsen einbringen wird. Herr Prof. Dr. Berkner zeigte die seit 1991 vollzogene Entwicklung auf und analysierte die Verwirklichung der regionalplanerischen Festlegungen in den Sanierungsrahmenplänen Goitsche und Delitzsch-Südwest/Breitenfeld. Für beide Sanierungsgebiete umriss er die absehbaren Handlungsschwerpunkte (Goitsche Perspektive Lober-Leine-Kanal, Ausgestaltung Bereiche Dreihausen, Löbnitz und Sausedlitz, Goitzsche-Wildnis und Gewässerverbund zum Großen Goitzschesee, Delitzsch-Südwest/Breitenfeld Ausbau Sportstrand Schladitz, NATURA 2000 und Ausgestaltung MUEG-Fläche am Werbeliner See, Ausgestaltung Strand Hayna). Weiter informierte er zum aktuellen Sachstand bezüglich des V. Verwaltungsabkommens zwischen Bund und Ländern zur Braunkohlesanierung für den Zeitraum 2013-2017 mit Schwerpunkt 4-Maßnahmen. Angesichts des zu erwartenden Finanzrahmens für den Nordraum Leipzig von etwa 7 Mio. stellte er fest, dass nicht mehr Wünschbarkeiten, sondern Zeichensetzungen und realistische Umsetzungsperspektiven das Handeln bestimmen müssen. Dafür verbleiben maximal noch fünf und real drei Jahre Zeit. Für den Werbeliner See bezeichnete er 2013 als das Jahr der Wahrheit. Hinsichtlich der laufenden Fortschreibungen der Sanierungsrahmenpläne stellte er fest, dass viel für eine Zusammenfassung zu einem Planwerk spricht. Zu den naturschutzfachlich wertvollen Bereichen empfahl er die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzepts und verwies auf Fördermöglichkeiten im Rahmen der FR-Regio. Zugleich verwies er auf das Erfordernis, Entstandenes zu erhalten, wobei er konkret auf das durch Brandstiftung ruinierte Aussichtspodest am Paupitzscher See, wurzelbedingte Schäden an Asphaltdecken von Wegen am Seelhausener und am Schladitzer See sowie auf den Zustand der Informationstafel am Schaufelrad des SRs 6300 verwies. Herr Reichel (LMBV mbh) stellte die laufenden Sanierungsaktivitäten im Nordraum Leipzig mit Konzentration auf die 4-Maßnhamen vor. Herr Oberbürgermeister Dr. Wilde erläuterte ausgehend vom 2010 getätigten Flächenerwerb von 127 ha am Werbeliner See die Entwicklungsansprüche der Stadt Delitzsch. Weiter thematisierte er den Radtourismus als zunehmend spürbaren Wirtschaftsfaktor sowie den Umgang mit wilden Badestellen. Daran knüpfte Herr Bürgermeister Wohlschläger an, der für die Gemeinde Löbnitz und den Seelhausener See eine nicht ausreichende Entwicklungsdynamik konstatierte. Als weitere Problemfelder sprach er ungenehmigte Nutzungen sowie gegenüber dem Sanierungsträger im Wasser stehende Gehölze sowie Verwahrungsdefizite bei Filterbrunnen an. Herr Beigeordneter Fiedler ging auf die NATURA 2000-Thematik am Werbeliner See ein und mahnte eine ausgewogene Entwicklung unter Einhaltung des Rechtsrahmens an. Er wies insbesondere darauf hin, dass gemäß 33 BNatSchG alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines NATURA 2000-Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen können, unzulässig sind. Projekte sind vor ihrer Zulassung oder Durchführung gemäß 34 Abs. 1 BNatSchG auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines NATURA 2000-Gebiets zu überprüfen, wenn sie einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten oder Plänen geeignet sind, das Gebiet erheblich zu beeinträchtigen, und nicht unmittelbar der Verwaltung des Gebiets dienen. Der Projektträger hat die zur Prüfung der Verträglichkeit sowie der Voraussetzungen nach den Absätzen 3 bis 5 erforderlichen Unterlagen vorzulegen. Herr Glaser (All-on-Sea) verwies auf die laufenden 4-Maßnahmen am Sportstrand Schladitz, die bis 05/2013 als Voraussetzung für privatwirtschaftliche Investitionen seines Unternehmens 2014 in Höhe von 1,2 Mio. abgeschlossen sein sollen. Zugleich machte er auf Reibungspunkte etwa beim Angeln, das in den letzten Jahren zunehmend von Booten aus erfolgt, aufmerksam. Herr Bernhardt (EBV Bitterfeld) reflektierte die Entwicklung am Seelhausener See aus der Perspektive des Nachbarn im Land Sachsen-Anhalt und verwies auf Fortschritte beim Konzept Schwimmende Häuser. Schließlich verdeutlichte Herr Braun den Stellenwert der Nahtstelle zwischen Oberzentrum Leipzig und Nordraum Leipzig, wo entlang der A 14 Gewerbeansiedlungen und neue Seen in Sichtweite zueinander liegen.

Arbeitsgruppen am Nachmittag AG 1 Sanierungsgebiet Goitzsche/Holzweißig/Rösa (Moderation: Eckhard Müller, Seekoordinator, und Thomas Tschetschorke, RPV Leipzig-Westsachsen) Darstellung der planerischen Randbedingungen (Sanierungsrahmenplan, laufende und in Vorbereitung befindliche Bauleitplanung, NATURA-2000-Kulisse, länderübergreifendes Plangebiet) sowie erreichte Entwicklungsstände am Seelhausener See (Parkplätze, Wegenetz, Standort Dreihausen) Hinterfragung der bisherigen Entwicklungsansätze für den Seelhausener See (Löbnitz Erlebnisufer, Sausedlitz Familienufer, Gewässerverbund) Bestätigung der Umsetzung offener Sanierungsleistungen durch die LMBV mbh (Brunnenversatz, Beseitigung von Baumbewuchs) in diesem Jahr ( Herr Onnasch), Voraussetzungen für den Flächenerwerb durch die Gemeinde Löbnitz Umsetzungswahrscheinlichkeit des Gewässerverbunds zum Goitzschesee (Herr Dr. Friedrich Wäre Gebietstausch mit Sachsen-Anhalt eine Lösung? planerische Alternativen zum offenen Gerinne und zur Schleuse) Warum braucht der Seelhausener See die Verbindung zur Goitzsche? Ist er ohne Verbindung vielleicht mehr wert, weil naturbelassen und ruhig? Könnte das ein Alleinstellungsmerkmal für die touristische Entwicklung sein? ( Herr Ende) Diskussion zur Perspektive des Lober-Leine-Kanals als wesentliche Randbedingung für die Umsetzung des Gewässerverbunds und die Entwicklung am Südufer des Seelhausener Sees im Bereich des Leinealtlaufs, insbesondere vor dem Hintergrund der Projekte von All-on-Sea und Leipziger Reinbau GmbH Nutzungsmöglichkeiten der Wasserfläche (Segeln, Kiten, Motorboote) und notwendige Regelung des Gemeingebrauchs Diskussion zum Stellenwert informeller Planungen vor dem Hintergrund der Nutzung von bisher im Sanierungsrahmenplan außerhalb der Vorrang- und Vorbehaltsgebiete Erholung liegenden Flächen (Entwicklung von Teilflächen östlich des Leinealtlaufs im Konzept von All-on-Sea Herr Glaser) Möglichkeiten und zeitlicher Ablauf zur Änderung der planerischen Randbedingungen des Sanierungsrahmenplans im Spektrum zwischen Strategischer Umweltprüfung, Natura-2000 Verträglichkeit und Hochwasserschutz im Bereich der Leine Können Zielabweichungsverfahren zu Zielen des Sanierungsrahmenplans kurzfristig durchgeführt werden, um die Genehmigung touristischer Entwicklungen zu beschleunigen? Kann in den im verbindlichen Sanierungsrahmenplan festgelegten Vorrang- und Vorbehaltsgebieten Erholung eine Bauleitplanung durchgeführt werden? ( Herr Bürgermeister Wohlschläger) Im Ergebnis des Austauschs konnte herausgearbeitet werden, dass die Fortschreibung des Braunkohlenplans als Sanierungsrahmenplan zügig unter den geänderten Randbedingungen der NATURA 2000-Kulisse, aber auch neuer Nutzungskonzeptionen potenzieller Investoren, durchgeführt werden sollte. Der Abschluss ausstehender Sanierungsarbeiten durch die LMBV mbh ist eine Grundvoraussetzung für den Flächenerwerb durch die Gemeinde Löbnitz und die Aufstellung verbindlicher Bauleitplanungen. Die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen zur Perspektive des Lober-Leine-Kanals stellen eine grundlegende Randbedingung für die Fortschreibung des Sanierungsrahmenplans und die weiteren Planungen für den Gewässerverbund zum Goitzschesee dar. AG 2 Sanierungsgebiet Delitzsch-Südwest/Breitenfeld (Moderation: Prof. Dr. Andreas Berkner, RPV Leipzig-Westsachsen, und Hans-Hartmut Grabmann, LRA Nordsachsen) Werbeliner See als Epizentrum der Konflikte, Vögel als höheres Schutzgut Verweis auf wertvolle Arten (Schwarzkopfmöwe, Kolbenente), Störfaktoren und -radien; Anforderung Begutachtungen durch unabhängige Spezialisten (Herr Krönert, NABU-Landesverband)

SPA-Gebiet Vogelschutz als Marke entwickeln (Herr Braun, Stadt Leipzig) neue Seenlandschaft als Entwicklungspotenzial auch für wirtschaftliche Aktivitäten sehen (Frau Steinbach, Stadt Delitzsch) Appell an Entfaltungsmöglichkeiten für mittelständische Firmen angesichts der Entwicklungsdefizite am Werbeliner See ; kein Aussperren der Menschen (Herr Müller, Unternehmer Delitzsch) Auslotung von Spielräumen für Investitionen am Werbeliner See ausgehend von den Machbarkeiten bezogen auf SPA; gemeinsame Abstimmungen und Aufgreifen Erarbeitung Besucherlenkungskonzept über FR-Regio (Frau Schladitz, Landratsamt Landkreis Nordsachsen) Vorstellung Konzept Biedermeier-Strand bei Hayna und Vereinsaktivitäten Kulturoase, Bebauungsplan, Modell zur Gestaltung (Herr Zwiener, Haynaer Strandverein e.v.) Erfordernis Festlegung Nutzungsrahmen für Werbeliner See unter Zugrundelegung von Intensitäten, Frequenzen und zeitlichen Abhängigkeiten (Herr Fiedler, 1. Beigeordneter des Landrats) Verweis auf Elster-Luppe-Aue als Beispiel für verträgliches Miteinander von Naturschutz und Freizeit/Erholung (Herr Wenzel, Stadt Schkeuditz) mit Hinweis von Herrn Prof. Dr. Berkner auf unterschiedliche Struktur einer Auenwaldlandschaft gegenüber einem Tagebausee Ansprache von Erfahrungen an anderen NATURA 2000-relevanten Standgewässern in Mecklenburg (Herr Braun, Stadt Leipzig) Schladitzer See beinhaltet aus naturschutzfachlicher Sicht keine erkennbaren Konfliktpunkte (Herr Fiedler, 1. Beigeordneter des Landrats) Hinweis, dass das übermäßige Anfüttern von Fischen durch die Fischerei dazu führt, dass Wasservögel aus dem Raum des Werbeliner Sees auch an den Schladitzer See gezogen werden. Bei Tauchgängen wurde im Übrigen festgestellt, dass unverbrauchtes Futter sich am Seeboden sammelt, dort aber nicht verrottet ( Herr Glaser, All-on-Sea) Zwochauer See mit Vandalismuserscheinungen Aspekt Ordnung und Sauberkeit (Herr Fiedler, 1. Beigeordneter des Landrats) Anforderungen des Reit- und Pferdesports auch als Erlebnismöglichkeit für ältere oder behinderte Menschen Kremser, Reit- und Fahrwegenetz (Frau Beisel) Verweis auf alternative Fördermöglichkeiten für Projekte an den Tagebauseen (Frau Schladitz, Landratsamt Landkreis Nordsachsen) Ansprache der bislang nicht ausreichenden Nutzung der LEADER-Förderung in Seenlandschaften (Frau Prautzsch, Delitzscher Land e.v.) Appell an Verstetigung der Entwicklung unter Einbeziehung von Infrastruktur, Wirtschaft und Verkehr (Herr Dr. Feist, LDS) Zusammenfassend fokussierten sich die Positionen auf die weitere Entwicklung am Werbeliner See. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um zeitnah das Fenster der Machbarkeiten räumlich, sachlich und zeitlich auszuloten. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass die Entwicklungsspielräume am Nordufer des Werbeliner Sees sehr begrenzt und am Ostufer weitgehend ausgeschlossen sind. Bei der Erschließung sollte eine Konzentration auf die Anbindung vom Norden her (Stadt Delitzsch und B 184) erfolgen; ein weiterer Ausbau der von Brodenaundorf ausgehenden Anbindung wird kritisch gesehen. Zu den Bereichen Schladitzer See bzw. Zwochauer/Grabschützer See wurden regionalplanerische Zielkonflikte nicht thematisiert. Zum Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan wurde eingeschätzt, dass dieser eine belastbare Grundlage für die bisherige Entwicklung bildete und nunmehr einer zügigen Fortschreibung zur Anpassung an die Entwicklung bedarf. In der Tagungszusammenfassung wurden darüber hinaus folgende Feststellungen getroffen: In den kommenden Jahren sind die Aktivitäten darauf auszurichten, Rückstände gegenüber anderen Teilräumen aufzuholen.

Dazu soll eine gemeinsame und abgestimmte Entwicklung in der gesamten Region Leipzig im Verbund mit den Partnern in Sachsen-Anhalt gepflegt werden. Wichtig sind dabei differenzierte thematische Entwicklungen an den einzelnen Seen, um Parallelentwicklungen vorzubeugen. Die bisherige Arbeitsteilung Schaffung Infrastruktur/Baurecht durch Kommunen, Betreibung und bauliche Investitionen durch privates Engagement sollte beibehalten und vertieft werden. Die Förderinstrumentarien im Zuge des 4-Programms nach VA-Braunkohlesanierung und durch andere Förderprogramme sind angesichts anstehender Reduzierungen konsequent zu nutzen. Von der LMBV mbh als Sanierungsträger wird die Bereitstellung nutzungsfähiger Flächen für Investoren erwartet, um mögliche Entwicklungen zu befördern. Präsentationen Alle Präsentationen wurden als pdf-dokumente auf der Homepage des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen abgelegt und stehen unter nachfolgendem Link zur Einsicht und zum Download zur Verfügung: http://www.rpv-westsachsen.de/braunkohlenplanung/braunkohlesanierung/nordraum-workshop.html Medienecho Am 01.02.2013 erschien ein ausführlicher Hintergrundbericht zum Workshop im Regionalteil der Leipziger Volkszeitung. Die LMBV mbh berichtete in Heft 1/2013 ihrer Unternehmenszeitschrift LMBV konkret zur Veranstaltung. Schlussfolgerungen und weitere Verfahrensweise Sitzung AG Nordraum Leipzig am 06.03.2013 ( Einbeziehung 4-Thematik) Braunkohlenausschuss 07.03.2013 Beschlussempfehlung Zusammenfassung der Fortschreibungsverfahren Sitzung AG 4-Maßnahmen 18.04.2013 Budgetierung Maßnahmen für Zeitraum 2013-2017 Künftig sollte einmal jährlich eine Nordraumkonferenz durchgeführt werden, um den Austausch mit einem breiten Akteursspektrum zu sichern und zu verstetigen. Organisation (ggf. Arbeitsgruppen) und Strukturierung zu Themenschwerpunkten sind weiterzuführen ( Schladitzer See, Werbeliner See, Seelhausener See, Zwochauer/Grabschützer See, Nahtstelle zwischen Stadt Leipzig und Landkreis Nordsachsen). Dazu werden entsprechende Abstimmungen zwischen den Schlüsselakteuren bei der Vorbereitung und Durchführung des Workshops erfolgen. Zu befinden ist über die Etablierung einer Lenkungsgruppe mit Schlüsselakteuren im bzw. für den Nordraum Leipzig. Prof. Dr. habil. Andreas Berkner Leiter Regionale Planungsstelle