Schafalpen im Kanton Wallis (VS) Nachhaltigkeit, Bewirtschaftungsstruktur und Herdenschutz

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Transkript:

Schafalpen im Kanton Wallis (VS) Nachhaltigkeit, Bewirtschaftungsstruktur und Herdenschutz Matthieu Muller Puchberg bei Wels, 10.12.2013 Int. Schaf- und Ziegentagung

Aufbau Geschichte des Projektes, Zielsetzung Rahmenbedingungen Methode Interview Perimeter, Weideplan Ergebnisse Diskussion Bewirtschaftung Schützbarkeit Partizipative Phase Regionale Planung Herdenzusammenlegungen 2

Zu meiner Person Matthieu Muller MSc ETH agr in Zürich: Agrarwissenschaftler, Vertiefung Nutztierwissenschaften Beratung- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK) bis Moderhinkesanierung, Pseudotb-Sanierung, MDS-überwachung Betriebsberatung, Fütterungsberatung AGRIDEA (Schweizerische Vereinigung für die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums) Bereiche Kleinwiederkäuer, Nischentierproduktion und Pastoralisme Hirtenausbildung Hirschhalterausbildung Entwicklung Fütterungsplan für Kleinwiederkäuer Schafhalter Alpbewirtschafter

Zu meiner Person

Geschichte des Projektes Rückkehr des Wolfes löst Diskussionen aus zu : der heutigen Struktur der Schafsömmerung der fehlenden Hirtentradition und die schwierigen topografischen Voraussetzungen im Hochgebirge als Schwierigkeit für die Bewirtschafter. der außergewöhnlichen kulturelle und ökologische Bedeutung der Schafsömmerung Dies erfordert ein detaillierte Analyse der Schafsömmerung! Eine nachhaltige Bewirtschaftung soll in Zukunft gewährleitet sein. 5

Geschichte des Projektes Politisierung der Rolle der Schafalpung im Wallis. 6

Geschichte des Projektes bis 2011 keine Alpplanung, methodische Differenzen und Mängel Es wird durch das BAFU (Bundesamt für Umwelt) und dem Kanton Wallis beschlossen, in Zusammenarbeit mit AGRIDEA, eine vertiefte Analyse der Schafalpstrukturen vorzunehmen. 7

Zielsetzung (en) Analyse der heutigen Schafsömmerung auf Betriebsebene Detaillierte Analyse der Schafsömmerung auf regionaler Ebene Unterstützung in der Weiterentwicklung, zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit. Die Alpperimeter sollen nach gleicher Methode definiert werden. Nicht beweidbare und begrenzt beweidbare Alpgebiete gemäss Sömmerungsbeitragsverordnung sollen kartographisch erfasst werden. mögliche Herdenzusammenlegungen begleiten und damit dem Aufbau eines effizienten und effektiven Herdenschutz dienen. Der Grundlagenbericht soll Bund und Kanton eine fundierte Basis für den Vollzug der gesetzlichen Grundlagen (Direktzahlungsverordnung und eidgenössische Jagdverordnung) geben. 8

Kanton Wallis 9

Kanton Wallis Obstbaumplantagen in der Rhoneebene Berglandwirtschaft Grosse Bedeutung des Tourismus 2 Sprachgebiete Im Oberwallis haben die Landwirte meistens ein Haupterwerb in der Industrie oder im Tourismus Im Unterwallis sind die Landwirtschaftliche Betriebe deutlich grösser und meistens Vollerwerbbetriebe 10

Schafhaltung im Wallis Oberwallis Rassen Walliser Schwarznasen Weisses Alpenschaf Viele Hobbyzüchter, kleine Herden Viele kleine Alpen, einige grosse Alpen Unterwallis Rassen Suffolk, Texel, Charollais, Ile-de- France Weisses Alpenschaf Milchschafe Wenig Milchschafe, wenig Milchziegen 11

Schafhaltung im Wallis Kulturelle Werte der Walliser Landwirtschaft 12

Direktzahlungsverordnung Definiert die öffentlichen Mittel, welche die Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden Für die Schafalpung: Alpungsbeiträge (NEU: ersetzt ab 2014 die sogenannte «Kuh-Beiträge»). 370 Franken pro gesömmerter Normalstoss und Jahr. Sömmerungsbeiträge. Der Sömmerungsbeitrag wird aufgrund vom festgelegten Normalbesatz berechnet und beträgt pro Jahr: 1.bei ständiger Behirtung und Umtriebsweiden mit Herdenschutzmassnahmen 400 Franken 2.bei Umtriebsweiden 320 Franken 3.bei übrigen Weiden 120 Franken 13

Direktzahlungsverordnung 14

Nicht zu beweidende Flächen 1 Folgende Flächen dürfen nicht beweidet werden: a. Wälder, ausgenommen traditionell beweidete Waldformen, wie die Waldweiden oder wenig steile Lärchenwälder in den inneralpinen Regionen, die keine Schutzfunktionen erfüllen und nicht erosionsgefährdet sind; b. Flächen mit empfindlichen Pflanzenbeständen und Pioniervegetation auf halboffenen Böden; c. steile, felsige Gebiete, in denen sich die Vegetation zwischen den Felsen verliert; d. Schutthalden und junge Moränen; e. Flächen, auf denen durch Beweidung die Erosionsgefahr offensichtlich verstärkt wird; f. mit einem Weideverbot belegte Naturschutzflächen. 15

Nicht zu beweidende Flächen 2 Grat- und Hochlagen mit langer Schneebedeckung oder kurzer Vegetationszeit, die als bevorzugte Aufenthaltsorte der Schafe bekannt sind, dürfen nicht als Standweide genutzt werden. 3 Der Bewirtschafter oder die Bewirtschafterin halten in einem Plan die beweidbaren und die nicht oder nur beschränkt zu beweidenden Flächen fest. 16

Nicht beweidbar

Beschränkt beweidbar

Jagdverordnung Geschützte Arten werden nach einem Plan reguliert Zurzeit werden alle gerissene Schafe entschädigt, jedoch zählen nur die «geschützten Schafe» für die Quoten, welche einen Abschuss erlauben. Umtriebsweiden mit Herdenschutzmassnahmen werden gleich unterstützt wie behirtete Alpen. Um als «geschützte Alp» zu gelten, muss die Alp zwingend anerkannte Herdenschutzhunde halten. 19

Schafalpplanung/Landschaftsplanung 20

Methode Phase 1: Alpbegehung mit Bewirtschaftern und individuelle Alpanalyse mit Weideplan sowie Empfehlungen zu Bewirtschaftung und Herdenschutz 1. Kartographische Erfassung aller Schafalpen des Kantons. 2. Erstellung eines Weideplanes für jede Alpeinheit / Sömmerungsbetrieb. 3. Empfehlungen zur Optimierung der Herdenführung im Hinblick auf das Futterangebot und die sensiblen Vegetationstypen. 4. Abgrenzung von beweidbaren und nicht beweidbaren Flächen (gemäss Sömmerungsbeitragsverordnung). 5. Erstellung eines Planes für Alp- und Herdenzusammenlegungen. 6. Empfehlungen zur Umsetzung von Herdenschutzmassnahmen für jede Schafalp. 21

Methode Phase 2: Kollektive Planung mit Bewirtschaftern und Gemeindevertretern zur Abklärung von strukturellen Massnahmen 1. Jeder Alpbericht wird zur Stellungnahme zugestellt. 2. Auswertung der individuellen Weidepläne mit den Bewirtschaftern und den Alpbesitzern. 3. Klassifizierung der Alpen nach Möglichkeiten für strukturelle Veränderungen. 4. Planungssitzungen mit ausgewählten Alpen für Herdenzusammenlegungen. 5. Verfassung eines Schlussberichtes als Entscheidungsgrundlage für die kantonale Verwaltung. 6. Begleitung und Coaching für weiterführende Massnahmen mit der landwirtschaftlichen Beratung. 22

Ergebnisse Es sind ca. 150 Alpen im Wallis. Zum Teil kleine Alpen, aber auch sehr weitläufige Alpen. Im Jahr 2012 wurden im Oberwallis 64 Alpen besucht und analysiert. Die restlichen ca. 90 Alpen im Ober- und Unterwallis sind im Jahr 2013 bearbeitet worden. Im Herbst 2013 haben wir alle Alpen besucht und erfasst. Ende November sind 4 unbekannte Alpen gefunden worden. Im Dezember werden die Berichte fertig gestellt. 23

Ergebnisse allgemeine Bemerkungen Die Geschichte der Alp und die menschliche Komponenten sind Kerninformationen. Die Luftbilder hatten uns nichts gereicht! Es lohnt sich vor Ort zu gehen. Eine Alp ist so vielfältig. Die Rasse der Schafe und die Herdenführung spielt eine zentrale Rolle. Gut geführte Schwarznasen verursachen wenig Probleme bezüglich Überbeweidung. Bei konstanter Herde von Jahr zu Jahr und einer ruhigen Herdenführung sind viele Probleme gelöst. Bedarf an Strukturanpassungen ist regional sehr unterschiedlich. Die Definition von Alpperimeter ist nicht immer einfach. Kulturelle Eigenarten werden entdeckt. 24

Ergebnisse allgemeine Bemerkungen Jede Alp ist seitens der Bewirtschaftung sehr individuell zu betrachten. Die Unterteilung als Standweide, Umtriebweide und ständige Behirtung kommen aus der Verwaltung. Die Alpen lassen sich schlecht in diese 3 Unterteilungen reinpressen. In einem Tag, kann der Besucher ( Experte ) nur die Grundstruktur der Alp verstehen. Der Bewirtschafter ist vielfach der Experte. 25

Kartographische Erfassung und Weideplan 26

Kartographische Erfassung und Weideplan 27

Kartographische Erfassung und Weideplan 28

Bipolare Entwicklung 29

Überbeweidung 30

Empfehlung Bewirtschaftung Mit der Anzahl gesömmerte Schafe lohnt sich ein Systemwechsel in ständige Behirtung oder Umtriebsweide nicht. Es empfiehlt sich, die Schafe zuerst in einer Koppel bei der Hütte einzuzäunen, damit dort die ertragreiche Weide gefressen wird und deren Qualität erhalten bleibt (81 Schafe). Es findet eine sehr gute Bewirtschaftung statt. Dies aufgrund der ständigen Behirtung der Schafe und der Kombination mit dem Nachweiden durch die Kühe. Die Beweidung achtet auf die Offenhaltung der Flächen und die Unkrautbekämpfung. (140 Milchschafe). 31

Empfehlung Bewirtschaftung Der hinterste Teil des Distels sollte vorläufig nicht mehr bewirtschaftet werden. Hier sind deutliche Anzeichen von lokaler Übernutzung zu erkennen. Das restliche Tal sollte systematisch mit Hilfe von Zäunen von unten her behirtet werden. Bei der Begehung im Oktober 2012 wurden die Zaungrenzen definiert. Dass der Hirte näher bei den Schafen ist, sollte eine neue Unterkunft im Sektor 3 erstellt werden. Inwiefern eine optimale Kombination von Behirtung und Abzäunung gefunden werden kann, ist abhängig vom Hirten (850 Schafe). 32

Empfehlung Bewirtschaftung 33

Empfehlung Herdenschutz Was wir aus dem Büro aus meinen, dass es überall möglich sein sollte: Gemäss Weideplan sollten Sektoren gebildet werden, um im Rahmen einer Behirtung mit Herdenschutzhunden arbeiten zu können. Je nach Bedarf könnten die Tiere während der Nacht mehr oder weniger eng zusammengehalten werden. Wichtig ist, dass anfangs Sommer eng gehütet wird, um eine gewisse Homogenität der Herde zu erreichen. Dies erleichtert die Arbeit der Herdenschutzhunde und das Führen der Herde. Alle Sektoren sind relativ übersichtliche, offene Weiden mit grossen Flächen, wo mit Hütehunden gut gearbeitet werden kann. Es fehlen jedoch natürliche Grenzen. Deshalb muss mit Zäunen die Arbeit des Hirten unterstützt werden. Zudem haben die älteren Schafe, welche die Alp gut kennen, einen ausgeprägten Drang Richtung Hinterer Distel. Nur ein konsequentes Hüten kann diesem Druck nach Oben Einhalt gebieten. 34

Empfehlung Herdenschutz Die Bewirtschaftungsform wäre eigentlich ideal für den Herdenschutz durch Herdenschutzhunde. Leider gab es Konflikte mit Nachbarn. Die Notlösung, dass die Hunde die ganze Zeit in den Zäunen gehalten werden müssen und damit nur in der Nacht bei der Herde sind, sollte nicht von Dauer sein. Mit der momentanen Bewirtschaftung ist kein wirkungsvoller Herdenschutz möglich. Die Herde ist zwar homogen und Herdenschutzhunde könnten im Gebiet arbeiten, der Aufwand für Kontrolle und Fütterung ist aber sehr gross, da die Alp sehr abgelegen ist". Momentan ist ein wirkungsvoller Herdenschutz nicht möglich. Bei einer Umsetzung der Umtriebsweide wären bessere Voraussetzungen vorhanden um allenfalls mit Herdenschutz und Behirtung auf eine Wolfspräsenz zu reagieren. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass das Gebiet viele Wanderer durchqueren und inmitten des Sektors ein vielbesuchtes Restaurant liegt. Das Konfliktpotential mit Herdenschutzhunde wäre zu berücksichtigen. 35

Empfehlung Herdenschutz 36

Regionale Planung Bewirtschaftung 37

Regionale Planung Herdenschutz 38

Kollektive Planung 39

Gornergletscher nicht beweidbar 40

Kollektive Planung - Zermatt 41

Kollektive Planung - Münster 42

Kollektive Planung Im Oberwallis ist der Bedarf deutlich brennender Einschränkende Faktoren Es wird behauptet, dass Schwarznasen nicht behirtet werden können Öffentliche Gelder sind im Oberwallis nicht prioritär in der Entscheidung Hobbyhalter hören z.t bei Anstieg des Grossraubtierdrucks lieber auf Kulturell entscheidendere Faktoren Zeit und Druck 43

Diskussion Eine nicht schützbare Alp: Was nun? Herdenzusammenlegung bei unterschiedlichen Gesundheitszuständen Was ist die optimale Herdengrösse? Für ein wirtschaftlich interessante Bewirtschaftung Für eine respektvolle Nutzung von hochwertigen natürlichen Ressourcen Aus gesundheitlicher und epidemiologischer Sicht In Betrachtung der natürliche Gefahren wie Steinschläge Kollektive Planung: Mangel an Schafen um die Weidegebiete offen zu halten: Es müssen Entscheidungen getroffen werden 44

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Danke für die Aufmerksamkeit Für Zusatzinformationen, schauen Sie auf unsere Internetseite www.agridea.ch oder kontaktieren Sie uns per Email info@agridea.ch Lindau Eschikon 28 CH-8315 Lindau T +41 (0)52 354 97 00 F +41 (0)52 354 97 97 Lausanne Avenue des Jordils 1 CH-1006 Lausanne T +41 (0)21 619 44 00 F +41 (0)21 617 02 61 Cadenazzo A Ramel 18 CH-6593 Cadenazzo T +41 (0)91 858 19 66 F +41 (0)91 850 20 41 46