Erfolgsgeschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Bielefeld
Zahlen und Fakten Stand: 31.12.2012 Gesellschafter: Stadtwerke Bielefeld GmbH 100 % Bus&Bahn-Kunden von mobiel 56,5 Mio. im Jahr (werktags über 220.000) Fast 36.000 Stammkunden (Stand Ende 2012) Umsatzerlöse 56,5 Mio. Euro Kostendeckungsgrad 74,7 % Mitarbeiter 674 Vertrieb 64 Verkaufsagenturen ServiceCenter mobiel mobiel Haus Über 100 Automaten, z. T. mit Geldkartenfunktion Weitere Angebote ÖPNV-Planung Mobilitätsberatung CarSharing Verkehrsmittelwerbung SparrenExpress OldtimerBahn Sparrenmobil Radstation mobiel Bielefeld Vorstellung mobiel 2
Bus und StadtBahn 79 Bus-Linien 86 Busse, Niederflur 1.026 Bushaltestellen 1.198 km Liniennetz 15 NachtBus-Linien 8 Linien im Frühverkehr (Sa/So) 4 StadtBahn-Linien (Hauptlinien) 76 StadtBahn-Wagen 5 Mittelbeiwagen 62 StadtBahn-Haltestellen 35,6 km StadtBahn-Streckennetz Vorstellung mobiel 3
mobiel-beteiligungsstruktur seit 1.8.2013 Vorstellung mobiel 4
Es war einmal eine Zeit, da waren die Menschen noch nicht abhängig von Autos sie gingen zu Fuß, fuhren mit der Kutsche oder dem Pferdeomnibus, fuhren mit dem Rad, der Eisenbahn, mit dem Bus oder der Straßenbahn Am 20. Dezember 1900 fährt die erste Elektrische auf der ersten Bielefelder Straßenbahnlinie von Schildesche nach Brackwede Ein Siegeszug des Schienenverkehrs, aber schon in den 30er Jahren deutet sich ein Konflikt zwischen Bahn und PKW an 5 5 Entwicklung des ÖPNV in Bielefeld
Das Blatt wendet sich 1950 also ein Jahr nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland gibt es 580.000 Pkws mit stark steigender Tendenz bis 1970 steigt diese Zahl bereits auf das Zwanzigfache an Straßenbau wird politisch priorisiert Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr brechen dramatisch ein Namhafte Verkehrswissenschaftler unterstützen die einseitige Orientierung auf den Autoverkehr 6 6 Entwicklung des ÖPNV in Bielefeld
mio. KLUGE POLITIK BRAUCHT ZEIT 45 40 Fahrgastentwicklung 1950-1990 Bis in die neunziger Jahre wirkt die Automobilisierung fort und lässt die Fahrgastzahlen sinken 35 30 25 20 1950 1952 1954 1956 1958 1960 1962 1964 1966 1968 1960/1964/1992 Umbewertung von Zeitkarten bis die weitreichende Entscheidung der 70er Jahre (Bau Stadtbahntunnel) in Bielefeld Früchte trägt 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 7 7 Entwicklung des ÖPNV in Bielefeld
Strategiewandel ab 28.04.1991 - Offizielle Eröffnung des Stadtbahntunnels - Fahrplankilometer im StadtBahn- und Busnetz 5,5 Mio km in 1990 10,9 Mio km in 2009 8 14,7 Mio km in 2010 8 Entwicklung des ÖPNV in Bielefeld
BIELEFELDER STRATEGIEWANDEL wirkt ab 28.04.1991 5 km Tunnel (seit 2000: 7 km Tunnel) Bevorrechtigung der StadtBahn an allen Ampeln Barrierefreier Zugang (Hochbahnsteige / Aufzüge / Rolltreppen) 10-Minuten-Takt auf allen StadtBahn- und den Hauptbuslinien von 6 bis 20 Uhr Moderne StadtBahn-Wagen Neubau der Linie 4 zur Uni im Jahr 2000 9 9 Entwicklung des ÖPNV in Bielefeld
FAHRGASTZAHLEN SPRECHEN FÜR SICH mobiel GmbH wird gegründet, Marketing und Kundenorientierung wird ausgeweitet, und StadtBahn-Linie 4 geht in Betrieb StadtBahn-Betrieb startet mobiel weitet Bus- Netz aus StadtBahn-Linie 3 wird verlängert von Karolinenstraße bis Baumheide 2. Ölkrise StadtBahn-Linie 3 Verlängerung bis Stieghorst Vamos geht in Betrieb - Kapazitätserweiterung 10 10 Entwicklung des ÖPNV in Bielefeld
in Mio. EUR Entwicklung von Kosten, Erträgen und Verlusten 1989-2012 (nur mobiel, ohne msg-effekt) 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2009 2010 2011 2012 Kosten Erträge Verlust ---- Zahlen sind mit den Vorjahren durch Änderungen im Bedienungsgebiet nur bedingt vergleichbar. 11 11 Entwicklung des ÖPNV in Bielefeld
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Entwicklung Kostendeckungsgrad 1990-2012 90,0% 85,0% 80,0% 75,0% 70,0% 74,0% 74,7% 65,0% 68,4% 60,0% 55,0% 50,0% 45,0% 46,8% 49,5% 51,2% 40,0% 44,1% 12 Entwicklung des ÖPNV in Bielefeld
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Entwicklung Kostendeckungsgrad und Fahrgastzahlen von 1990-2012 Index 250,0 244,5 230,0 210,0 190,0 170,0 150,0 130,0 110,0 137,6 148,7 105,8 109,4 169,1 187,5 146,2 146,2 159,6 90,0 Kostendeckungsgrad Index Fahrgastzahlen Index 13 Entwicklung des ÖPNV in Bielefeld
Prognosen Bevölkerungsentwicklung Nach amtlichen Prognosen wird die Bevölkerung in Bielefeld leicht, aber nicht gravierend abnehmen (Reduzierung Bevölkerungsorientierungswert um weniger als 4 %) In der Region des Oberzentrums Bielefeld wird sogar ein leichter Zuwachs prognostiziert (etwa 0,6 %) Quelle: Prognosen Bezirksregierung Detmold und Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW Strategie mobiel 2030 15 15
1975 1977 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2010 2011 2012 Index Entwicklung Einwohner zu Fahrgastzahlen - Index 180,00 160,00 140,00 120,00 Einwohner Fahrgäste 100,00 80,00 60,00 Jahre ---- Zahlen sind mit den Vorjahren durch Änderungen im Bedienungsgebiet nur bedingt vergleichbar. Strategie mobiel 2030 16 16
Prognosen Mobilitätsverhalten Die demografische Entwicklung wird zu einer verstärkten Nachfrage im ÖPNV führen: Die Gruppe älterer Menschen wird zwar größer, aber auch deutlich aktiver und damit mobiler Die den älteren Menschen (insbesondere den Rentnern) zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel werden knapper Die Nachfrage nach preisgünstigen Verkehrsmitteln wird sich erhöhen Nach einer Studie der Deutschen Bank wird dabei dem ÖPNV eine größere Bedeutung zukommen Strategie mobiel 2030 17 17
Prognosen Klima und Energie Die immer deutlicher werdenden Auswirkungen des Klimawandels verstärken den politischen Handlungsdruck Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wird sich erhöhen Die fossilen Brennstoffe werden immer knapper und damit teurer, dieses erfordert eine entsprechende Weiterentwicklung der heutigen Antriebstechnik in den Fahrzeugen Die erhöhten Kosten für die Pkw-Nutzung werden sich positiv auf die Nachfrage im ÖPNV auswirken Strategie mobiel 2030 18 18
Kernmaßnahme für mobiel 2030: Ausbau StadtBahn-Netz um ca. 53 % Vorhandenes Streckennetz 35,6 km mit 62 Haltestellen Untersuchtes Neunetz + 42,2 km mit zusätzlich 75 Haltestellen Empfohlenes Neunetz einschl. der optionalen Strecken umfasst eine Länge von + 21,8 km und zusätzlich 38 Haltestellen Damit steigt die Netzlänge auf 57,5 km bei 100 Haltestellen Damit ist eine Steigerung der Fahrgastzahlen auf über 80 Millionen p. a. möglich Reduzierung der CO 2 Emissionen um 18.000 auf 40.000 Tonnen pro Jahr (= 50 große Windkraftanlagen) Strategie mobiel 2030 19 19
mobiel 2030, Empfehlung Zielnetz Strategie mobiel 2030 20 20
Unternehmerische Ziele Erhöhung der Fahrgastzahlen um mehr als 100 % auf 80 bis 100 Mio. beförderte Personen pro Jahr (bisher hat mobiel bei jeder Ausbaustufe die Fahrgastprognosen übertroffen) (Beispiel Freiburg: mehr als 71 Mio. Fahrgäste pro Jahr bei etwa 217.000 Einwohnern) Erhaltung der Wirtschaftlichkeit mindestens auf dem heutigen Niveau Entwicklung differenzierter Bedienungsmodelle hinsichtlich unterschiedlicher städtischer Strukturen und unterschiedlicher Nutzeransprüche Einsatz neuer Technologien u.a. für Abbau von Zugangsbarrieren z.b. beim Ticketerwerb verbesserte Energieeffizienz und verminderte Emissionen Strategie mobiel 2030 21 21
Stadtbahnausbau Vorteile Stadtbahn versus Bus aus Sicht der Kunden - Höhere Bequemlichkeit, mehr Komfort - Höhere Zuverlässigkeit / Pünktlichkeit - Höhere Schnelligkeit - Mehr Platz - Moderneres, besseres Image Strategie mobiel 2030 22
Informationen zur Wirtschaftlichkeitsrechnung (1) Prämissen Mit dem Ausbau des Stadtbahnnetzes nach Heepen, Sennestadt und Hillegossen wächst es um 22 km auf ca. 60 km Streckenlänge. Investitionen Infrastruktur Es wurden für mobiel folgende Brutto-Investitionskosten kalkuliert: 185 Mio. für die Linie 5 22 Mio. für den 2. Betriebshof 207 Mio. in Summe Investitionen Hillegossen sind Invest BBVG; in der Wirtschaftlichkeitsrechnung als höhere Kosten Stadtbahnpacht mobiel von 200 T p.a. berücksichtigt. Zuschüsse Für die Infrastruktur werden Ø 85% Zuschuss von Bund/Land erwartet (außer Betriebshof). Strategie mobiel 2030 24
Strategie mobiel 2030 24
Informationen zur Wirtschaftlichkeitsrechnung (2) Betrachtungszeitraum 25 Jahre Kreditfinanzierung der Infrastruktur (Eigenanteil nach Zuschuss) Leasing der zu beschaffenden Bahnen (Gesamtbestand steigt von heute 76 auf 86) Mehrleistungen im Stadtbahnverkehr Einsparungen im Busverkehr 26 Strategie mobiel 2030
Informationen zur Wirtschaftlichkeitsrechnung (3) Fahrgastpotential und Wirtschaftlichkeit Eine Wirtschaftlichkeit der Ausbauprojekte ergibt sich bei ca. 16% (rd. 9 Mio.) mehr Fahrgästen. Dies bedeutet, dass langfristig keine Erhöhung des Zuschussbedarfs zu erwarten ist. Sämtliche Kosten (Kapitaldienst Infrastruktur, Leasingaufwand Stadtbahnen, Kapitaldienst 2. Betriebshof, Instandhaltung Infrastruktur, Personal, etc.) werden langfristig gedeckt. Es wurden 3 Varianten berechnet: Konservativ: Realistisch: Optimistisch: +16% Fahrgastzahlenzuwachs +20% Fahrgastzahlenzuwachs +22% Fahrgastzahlenzuwachs Der deutliche Ausbau und die Stärkung des gesamten Stadtbahnnetzes rechtfertigen deutliche zusätzliche Fahrgastpotentiale Strategie mobiel 2030 27
Bei einem Fahrgastzuwachs von von 16 % (= Basis) ist der Stadtbahnausbau wirtschaftlich ab 2033 werden zunehmend positive Ergebnisbeiträge erwartet. von 20 % wäre ab dem Jahr 2025 mit zunehmend positiven Ergebnisbeiträgen zu rechnen. von 22 % wäre bereits ab dem Jahr 2022 mit zunehmend positiven Ergebnisbeiträgen zu rechnen. Strategie mobiel 2030 27
mio. 90 Fahrgastentwicklung 1980-2030 87,1 80 70 60 56,5 82,5 73,0 50 40 30 23,1 20 10 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 ohne Stadtbahnausbau + 1% allg. Anstieg mit Stadtbahnausbau 22% Anstieg mit Stadtbahnausbau 16% Anstieg Strategie mobiel 2030 28
Stadtbahnausbau weil es mehr Lebensqualität bedeutet - Weniger Straßenlärm, Abgase und weniger CO2 - Weniger Staus, schönere Innenstadt - Gutes Wohnen durch gute Erreichbarkeit - Mehr Großstadtflair für das Oberzentrum der Region - Schub für Stadtentwicklung im Zentrum und in den Stadtteilen( Jahrhundertentscheidung ) Einmalige und große Chance für unsere Stadt Fazit 29
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