Die Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern und deren Kindern in Österreich

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Transkript:

Die Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern und deren Kindern in Österreich Thomas Liebig & Karolin Krause Abteilung für Internationale Migration Direktorat für Beschäftigung, Arbeit und Soziales OECD Graz, 16. Februar 2012

Die zugewanderte Bevölkerung 25% der Bevölkerung Österreichs haben zumindest einen Elternteil, der außerhalb Österreichs geboren wurde Die Mehrheit der zugewanderten Bevölkerung kam nach dem Fall des eisernen Vorhangs Zusammensetzung der zugewanderten Bevölkerung (15-64) nach Herkunftsländern in Österreich und der Steiermark im Vergleich, 2009 Türkei 15% Österreich ehem. Yugslawien 31% Türkei 7% ehem. Yugslawien 32% Steiermark sonstige EU-15 2% übrige Niedrigeinkommensländer 16% übrige Hocheinkommensländer 3% Deutschland 13% sonstige EU-15 4% EU-8+2 18% übrige Niedrig- einkom mens- länder 12% übrige Hocheinkommensländer 3% Deutschland 17% EU-8+2 27%

Arbeitsmarktergebnisse von Zuwanderern sind insgesamt gesehen nahe am OECD-Durchschnitt, besonders unter Männern Beschäftigungsquoten von zugewanderten und im Land geborenen Männern im Alter von 15-64 Jahren, Österreich und ausgewählte andere OECD-Länder, in 2009 Zugewandert Im Land geboren 90 85 80 75 70 65 60

Fokus Zuwanderer (15-64) in der Steiermark: etwas schlechtere Ergebnisse als im übrigen Land, vor allem bei den Männern Total Steiermark übriges Österreich Bevölkerungsverteilung In Österreich geboren (% des AT-Totals) 100 15.8 84.2 Im Ausland geboren (in % des AT-Totals) 100 7.9 92.1 In Niedriglohnland geboren (% AT-Total) 100 7.6 92.4 Unterschiede 1 Beschäftigungsquote Männer In Österreich geboren 78.5 77.3 78.7 Im Ausland geboren -4.7-5.9-4.7 In Niedrigeinkommensland geboren -6.5-7.7-6.5 Unterschiede 1 Frauen In Österreich geboren 68.0 67.1 68.2 Im Ausland geboren -10.1-10.3-10.1 In Niedrigeinkommensland geboren -13.1-10.6-13.4 Unterschiede 1 Unterschiede 1 Arbeitslosenquote Männer In Österreich geboren 3.5 3.5 3.5 Im Ausland geboren 5.4 +7.3 +5.2 In Niedrigeinkommensland geboren 7.1 +8.8 +7.0 Frauen In Österreich geboren 3.7 3.4 3.7 Im Ausland geboren 4.2 +6.3 +4.0 In Niedrigeinkommensland geboren 5.4 +7.6 +5.2 Anmerk ung: 1. Im Ausland geboren minus in Österreich geboren. Quelle: Mikrozensus (Daten von Statistik Austria).

Die Infrastruktur für Integration in Österreich ist sowohl komplex als auch beschränkt Vielzahl von Akteuren Fehlen eines strukturierten Integrationsprogramms Sprachfördermaßnahmen haben nur bescheidenes Niveau und praktisch keine Verbindung zum Arbeitsmarkt Mangel an Forschung und Evaluation Zahlreiche lokal/regional beschränkte Integrationsangebote mit temporärer Finanzierung aus unterschiedlichen Quellen Separates System für Arbeitsgenehmigungen für (einige) Neuzuwanderer Fortschritte in jüngster Zeit: Erleichterung des Arbeitsmarktzugangs Qualifizierungsoffensive zur Nachschulung von Zuwanderern für Berufe mit Fachkräftemangel (eine Maßnahme mit Vorbildcharakter für andere OECD-Länder) Dies alles vor dem Hintergrund eines relativ flexiblen Arbeitsmarktes mit geringer Arbeitslosigkeit und einem starken Einfluss der Sozialpartner.

Empfehlungen Verbesserung der Rahmenbedingungen für Integration Schaffung von Strukturen zum besseren Erfahrungsaustausch und zur Koordination der Integrationspolitik auf Bundesebene Überwindung der derzeitigen Defizite in Forschung und Evaluation Reduktion der Komplexität des Systems für Arbeitsgenehmigungen; Abbau verbleibender Schranken zum Arbeitsmarkt für Migranten mit dauerhafter Bleibeabsicht

Migrantinnen aus einkommensschwächeren Ländern sind benachteiligt, insbesondere neu zugewanderte Frauen Unterschied in der Beschäftigungsquote von zugewanderten und im Land geborenen Frauen, verschiedene Zuwanderergruppen in Österreich nach Aufenthaltsdauer, 15-64- jährige, 2008/2009 10 0-10 -20-30 -40-50 -60 (Differenz zu im Land geborenen Frauen in Prozentpunkten) alle Migrantinnen Bis 5 Jahre 6-10 Jahre 11 Jahre oder mehr aus einkommensstarken Ländern aus der Türkei aus dem ehemaligen Jugoslawien aus anderen einkommensschwächeren Ländern Kleine Kinder im Haushalt erhöhen erheblich die Wahrscheinlichkeit für Frauen aus einkommensschwächeren Ländern, dem Arbeitsmarkt fern zu bleiben.

Empfehlungen Ausbau des Integrationsangebotes Sicherstellen, dass arbeitsmarktferne Migrantinnen durch Integrationsangebote erreicht werden Einführung eines strukturierten Integrationsprogramms für Neuzuwanderer mit Arbeitsmarktschwerpunkt, nach Vorbild der nordischen Länder Verbesserung des fachsprachlichen und berufsbezogenen Deutschkursangebotes; Verbesserung der Koordination der unterschiedlichen Sprachkursanbieter Förderung der Teilnahme von 3- und 4-jährigen Kindern mit Migrationshintergrund an vorschulischer Bildung, idealerweise in Verbindung mit Integrationsangeboten für zugewanderte Mütter (Vorbild z.b. Rainbow Kids - Dänemark)

Viele Zuwanderer erleben eine Entwertung ihrer Bildungsabschlüsse, doch Anerkennung scheint zu helfen Differenz (in Prozentpunkten) in der Wahrscheinlichkeit, als Hochqualifizierter in einem hochqualifizierten Beruf zu arbeiten; Personen im Alter von 15-64 Jahren in Österreich, Zuwanderer im Vergleich zu in Österreich geborenen Personen, 2008 Höchster Abschluss aus Österreich Höchter Abschluss aus einem einkommensstarken Land Höchster Abschluss aus einem einkommensschwächeren Land 0 Nicht evaluiert oder nicht anerkannt anerkannt Nicht evaluiert oder nicht anerkannt anerkannt -10-20 -30-40 -50-60 Weniger als ein Drittel der Zuwanderer mit ausländischen Bildungsabschlüssen beantragen eine Anerkennung.

Empfehlungen Bessere Nutzung der Fähigkeiten von MigrantInnen Weitläufigere Bekanntmachung von Maßnahmen zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse Erhöhung der Transparenz des Anerkennungsverfahren, idealerweise durch das Schaffen von Anlaufstellen nach dem One-Stop-Shop-Prinzip, verbunden mit Brückenkursen (Vorbild: Portugal) Entwicklung von Instrumenten zur Ankerkennung von nicht-formal und informell erworbenen Kompetenzen, in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern (Vorbild: Dänemark)

Viele Kinder von Zuwanderern befinden sich am Rande des Arbeitsmarktes Anteil der gering-qualifizierten Bevölkerung die sich weder in Erwerbstätigkeit noch in Ausoder Weiterbildung befindet an der Gesamtbevölkerung, 20-29-jährige, Österreich und ausgewählte andere OECD-Länder, um 2007 Im Land geborene Kinder von Zuwanderern Kinder von im Land geborenen Eltern 20 16 12 8 4 0

Fokus Jugendliche (15-34) Nachkommen in der Steiermark: unter Berücksichtigung der Herkunftsländer etwas schlechtere Ergebnisse als im übrigen Land Bevölkerungsverteilung Jugendliche ohne Migrationshintergrund (in % des AT-Totals) 100 16.3 83.7 In Österreich geborene Nachkommen von Zuwanderern (in % des AT-Total) 100 4.6 95.4 Nachkommen von Zuwanderern aus Niedrigeinkommensländern (% AT-Total) 100 4.0 96.0 Total Steiermark übriges Österreich Unterschiede1 Beschäftigungsquote Jugendliche ohne Migrationshintergrund 87.1 85.9 87.4 In Österreich geborene Nachkommen von Zuwanderern -18.3-15.8-18.6 Nachkommen von Zuwanderern aus Niedrigeinkommensländern -20.3-27.4-20.3 Anmerk ung: 1. Im Ausland geboren minus in Österreich geboren; Personen nicht in Ausbildung. Quelle: Mikrozensus (Daten von Statistik Austria).

Insbesondere jüngere Kohorten sind am Arbeitsmarkt benachteiligt Unterschied in der Beschäftigungsquote von im Land geborenen Kindern von Zuwanderern und Kindern in Österreich geborener Eltern, Männer im Alter von 15-24 und 25-34, nicht in der Ausbildung, 2009/2010 (Differenz zu Kindern von in Österreich geborenen Eltern, in Prozentpunkten) 15-24 Jahre 25-34 Jahre 16 11 6 1-4 -9-14 -19-24 Alle in Österreich geborenen Kinder von Zuwanderern Eltern aus dem ehemaligen Jugoslawien Eltern aus der Türkei Trotzdem sind die Unterschiede geringer als in der Elterngeneration.

Empfehlungen Verbesserung der Bildungschancen von Kindern von Zuwanderern Sprachstandsüberprüfung und entsprechende Sprachfördermaßnahmen als Teil des vorsschulischen Bildungsangebotes für Kinder mit Förderbedarf Ausbau strukturierter Deutsch-Sprachförderung für Kinder von Zuwanderern Einrichtung gezielter Maßnahmen für junge Zuwanderer, die erst gegen Ende der Pflichtschulzeit oder später nach Österreich kommen Sicherstellen, dass die für Familiennachzug geltenden Einschränkungen den Integrationsprozess der Kinder von Zuwanderern nicht behindern

Empfehlungen Arbeitsmarktergebnisse der Nachkommen von Zuwanderern verbessern Untersuchung der Ursachen für das schlechte Abschneiden der 15-24-jährigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu vorangegangenen Kohorten mit Migrationshintergrund und Einleitung entsprechender Gegenmaßnahmen Förderung des Zugangs zu höheren berufsbildenden Schulen und Lehrstellen für Kinder von Zuwanderern Verstärkung der Bemühungen zur Anhebung der Beschäftigungschancen für Nachkommen von Zuwanderern im öffentlichen Sektor, nach Beispiel der Niederlande, Norwegens und Belgiens

Weitere Barrieren zur Arbeitsmarktintegration? Das Problem der Diskriminierung (Statistische) Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt könnte anhaltende Nachteile sogar gut gebildeter Nachkommen von Zuwanderern erklären Teststudien aus anderen OECD-Ländern zeigen, dass Diskriminierung häufiger auftritt, als allgemein angenommen - eine derartige Studie wurde in Österreich jedoch bisher nicht durchgeführt Das Thema Diskriminierung hat in Österreich bisher wenig öffentliche Aufmerksamkeit erfahren Die Infrastruktur zur Bekämpfung von Diskriminierung in Österreich ist schwächer ausgebildet als in den meisten anderen europäischen OECD-Ländern

Empfehlungen Stärkung und Straffung des Rahmens für die Bekämpfung der Diskriminierung Durchführung einer experimentellen Untersuchung zu Diskriminierung in Einstellungsverfahren und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für dieses Thema Aufklärung der Zuwanderer über ihre Rechte im Kampf gegen Diskriminierung Einführung mehr pro-aktiver Initiativen und Diversitätsmaßnahmen z. B. Diversitätszertifikat (Label Diversité, Frankreich) z. B. Diversitätskonzepte und -beratung für kleine und mittlere Unternehmen (Belgien)