Erfahrungsbericht Karin Stehle Master Stadtplanung Hochschule für Technik Stuttgart / Cardiff University, Fakultät City and regional planning Vom 12.09.2011 bis 25.06.2012
Bereits im Oktober 2010 habe ich mich über Partnerhochschulen der Hochschule für Technik Stuttgart im Studienbereich der Stadt- und Regionalplanung informiert und beworben. Die Zusage der Cardiff University erreichte mich allerdings erst im Februar 2011, also zu einem Zeitpunkt an dem das dortige Sommersemester bereits begonnen hatte. Mit Hilfe des akademischen Auslandsamts der HfT Stuttgart gelang es allerdings, eine Zulassung als Erasmusstudentin für das Wintersemester zu bekommen. Mit dieser Zusage habe ich mich an meiner Heimathochschule dann für das Baden-Württemberg STIPENDIUM beworben, welches mir auch bewilligt wurde und ohne dessen finanzielle Unterstützung mein Aufenthalt so nicht möglich gewesen wäre. Von Seiten der Gasthochschule wurden mir viele Informationsmaterialien zu Aufenthalt, Studienangebot, Einführungsveranstaltungen etc. gesendet welche sehr hilfreich waren. Da ich bereits alle Vorlesungen, die für meinen Masterabschluss nötig waren (mit Ausnahme der Thesis) bestanden hatte, konnte ich die Vorlesungen, die ich in Cardiff besuchen wollte, frei wählen und musste mir keine Sorgen über deren Anerkennung machen. Die Cardiff University bot mir die Möglichkeit, nach meiner Ankunft für eine Woche im Studentenwohnheim unterzukommen, eben so lange bis ich eine andere Unterkunft finden würde. Am 12.09.2011 setzte ich mich also in mein Auto und fuhr los. In meiner ersten Woche wurden viele Einführungsveranstaltungen für Erasmusstudenten an der Cardiff University angeboten. Eine dieser Veranstaltungen konzentrierte sich speziell auf das Finden einer Unterkunft für das kommende Semester, und so zog ich nach einer Woche mit zwei französischen und zwei portugiesischen Studenten in ein Haus. Da während den Einführungsveranstaltungen viele gemeinsame Aktivitäten angeboten wurden (z.b. der Besuch eines Nationalmuseums), fiel es mir nicht schwer schnell Anschluss zu finden.
meine Unterkunft von September bis Januar Anfang Oktober begannen dann die Vorlesungen und es war wirklich interessant zu sehen wie in anderen Ländern unterrichtet wurde. Zu Beginn war es relativ anstrengend 1,5 Stunden am Stück einer Vorlesung auf englischen mit vielen Fachbegriffen zu folgen, doch nach einer guten Woche stellte auch dies kein Problem mehr dar. Durch viele Gruppenarbeiten lernte ich jeden Tag neue Studenten kennen und schaffte es so, mich schnell in mein neues Leben zu integrieren. Nicht nur bei Veranstaltungen an der Universität traf ich neue Freunde, sondern auch bei außerschulischen Unternehmungen wie Treffen im Park und Ausgehen am Wochenende. Gerade das Ausgehen machte nicht nur auf mich, sondern auch auf andere Erasmusstudenten einen großen Eindruck, da die Gepflogenheiten in Großbritannien doch sehr abweichend von denen anderer Länder sind!
Mein Fakultätsgebäude der Cardiff University Im November kam dann mein Studiengangsleiter aus Stuttgart zu einer Diskussionsreihe über Wales und Baden-Württemberg in Fragen der Regionalplanung zu Besuch. Wir verabredeten uns und da im Anschluss an mein Auslandssemester meine Masterthesis auf dem Plan stand, war dies das Hauptthema unserer Unterhaltung. Gemeinsam formulierten wir ein Thema aus, dass die Systeme in Stuttgart und Cardiff genau untersuchen sollte und im Anschluss daran einen Vergleich und eine mögliche Übertragung nach sich zog. Da genau dieses ein aktuelles Thema in Cardiff war, erklärte sich einer meiner Professoren aus Cardiff neben meinem Studiendekan ohne viele Nachfragen als Betreuer bereit, und so entschied ich mich noch ein weiteres Semester in Cardiff anzuhängen. Da mein Mietvertrag Ende Januar ablaufen würde, musste ich mir eine neue Bleibe bis Juni suchen, aber da in der Innenstadt von Cardiff sehr viele Studenten wohnen, stellte auch dies kein Problem dar. Auch mein Baden-Württemberg STIPENDIUM konnte mit Hilfe des Akademischen Auslandsamts auf 7 Monate ausgedehnt werden. An dieser Stelle nochmals vielen Dank Frau Kreis! Bis Mitte Juni hatte ich demnach Zeit meine Masterthesis zu schreiben, und nachdem einer meiner Betreuer englischsprachig war, fertigte ich diese auf
Englisch an. Niemals hätte ich mir das vor meinem Aufenthalt vorstellen können, aber wie sich herausstellte, war auch dies kein großes Hindernis für mich. Zusammenfassend ist zu sagen, dass ich mir nun einiges mehr zutraue und alle Planung im Voraus letzten Endes keine Garantie dafür ist, dass auch alles genauso ablaufen wird! Manche Dinge muss man einfach auf sich zukommen lassen und mit der großartigen Unterstützung beider meiner Hochschulen war es kein Problem neue Herausforderungen zu meistern. Nachdem ich nun auch meine Masterthesis präsentiert habe und offiziell den Titel Master beanspruchen darf, bin ich auf Arbeitssuche - nicht nur in Deutschland, sondern auch in Wales! Allen Studenten die diesen Artikel lesen und nicht so recht wissen ob, möchte ich raten einfach ins kalte Wasser zu springen und nicht zu viel zu überlegen! Alle Erfahrungen und Gewinne die ich gemacht habe hätte ich anfangs nicht für möglich gehalten und ich würde mich jederzeit wieder so entscheiden!