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Transkript:

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Denkmann Family Office GmbH & Co. KG Lindenplatz 5 - D- 24582 Bordesholm Amtsgericht Kiel: HRA 4917 Redaktion: Ralf Denkmann (Geschäftsführer) Bankkaufmann Antonio Divita (Prokurist) Bankkaufmann Carola Tilch (Prokuristin) Steuerfachgehilfin Veröffentlichung: 23. August 2012 Auch wenn die Sommermonate in 2012 weitestgehend den Anschein erweckt haben, dass die Märkte sich seitwärts entwickeln, möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf einen Trend richten, der sich bereits seit längerem abzeichnet: Die Währungen der 4 bedeutendsten Wirtschafts- und Währungsregionen USA, Großbritannien, Japan und der Euro-Zone schwächen sich relativ zu den Währungen aufstrebender Wirtschafts- und Währungsräume ab. Auf den ersten Blick hat der US-Dollar, zumindest gegen den Euro, deutliche Zuwächse erzielen können. Relativ betrachtet konnte der US-Dollar jedoch gegen die meisten Währungen nicht nennenswert zulegen und schwächte sich sogar ab. Wir sehen dies als logische Konsequenz von Diversifizierungsbemühungen zu den beiden größten Währungsräumen. Gleichzeitig erwarten wir eine Fortsetzung dieses Trends. Daher richten wir in dieser Ausgabe unser Augenmerk auf die möglichen Hauptprofiteure dieser Entwicklung. Dabei ist unsere Schlussfolgerung wie auch in der Vergangenheit nicht, aktuell und statisch den Anteil in diesen Währungen zu erhöhen, sondern die Favoriten zu identifizieren, die bei einem Rückgang Potential für eine überdurchschnittliche Erholung haben. Dem bleiben wir mit der Definierung von uns gewählter Bandbreiten treu, um in diese Währungen in volatilen Märkten, die wir auch für die Zukunft erwarten zu investieren. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihren Anlageentscheidungen! 1

Ist der USD aktuell wirklich eine starke Währung? Inhalt: Investments in Euro und US-Dollar aus dem Weg gehen Alternativen Gold Geduld ist das höchste Gut Was könnte die positive Entwicklung des Australischen Dollars stoppen? Neuseeland der Kiwi wieder auf dem Höhenflug Entwicklung eines nach den Währungsbandbreiten zusammengestellten Währungskorbes Autor: Antonio Divita Investments in Euro und US-Dollar aus dem Weg gehen Alternativen Das Verhältnis von EUR zu USD sollte die Ableitung für die Performance der beiden Währungen USD und EUR sein. Demnach sollte mit der Schwäche des Euros gegen den Dollar der USD steigen, richtig? Falsch. Betrachtet man den US-Dollar gegen den Index oder einen Korb verschiedener Währungen, sieht man, dass es 2

weitreichende Verkäufe des USD gibt. Gleichzeitig zeigt der Euro Index seit Anfang Juli deutliche Schwäche, selbst mit einer Erholung in Euro gegen den USD wie zuletzt. Beide Währungen sind seit Anfang Juli ungefähr 2% gegen ihre wichtigsten Handelspartner gefallen. Die Ängste um die Eurozone haben den Euro zu neuen Tiefständen gegenüber den Hauptwährungspaaren geführt. Allerdings überdeckt dies die Tatsache einer generellen Schwäche des USD, die ebenfalls zu beobachten ist. Der USD und der EUR stellen die große Mehrheit der Umsätze an den Währungsmärkten. Der Verkauf dieser beiden Währungen stellt daher insofern ein Problem dar, als dass es umfangreiche Käufe von anderen Währungen oder Assets mit sich bringt. Dies könnte auch die Nachfrage nach Anleihen sogenannter Emerging Markets und damit verbundener rückläufiger Zinsen erklären. Ebenso könnte es erklären, warum das Britische Pfund so stark im Vergleich zum USD ist, und dies vor dem Hintergrund einer sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation. Das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im zweiten Quartal 2012 um 0.7% zurück, viel schlechter als die erwarteten 0.2%. De facto hat England ein negatives Wachstum in vier der letzten sieben Quartale gezeigt. Und trotzdem hat sich das britische Pfund sehr stabil, sowohl gegen den EUR wie auch gegen den USD, verhalten. Warum ist das Britische Pfund aktuell relativ stabil? Diese Bewegung aus EUR und USD könnte auch erklären, warum der Australische Dollar so extrem stabil ist, trotz Zinssenkungen, der Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und des Rückgangs der Rohstoffpreise. Auch der Japanische Yen hat angesichts der Bewegung in EUR/USD eine starke Performance gegen den US-Dollar gezeigt. Es ist sehr ungewöhnlich, in einem Markt, der von den Gegensätzen risk on und risk off Handel dominiert wird, sowohl den AUD und auch den JPY gegen den USD zur gleichen Zeit steigen zu sehen. Tatsächlich waren beide Währungen im Monat Juli die beiden stärksten Performer aller G10 Währungen, sowohl gegen den USD wie auch den EUR. Es scheint, als ob die Ängste der US Fiskalsituation sich zu jenen der Krise der Eurozone gesellt haben. Dies sieht man an der Bewegung von anderen, relativ liquiden G10 Währungen, wie zum Beispiel GBP, AUD, SEK, NOK und auch in der Nachfrage an langfristigeren Emerging Market Anleihen. Nachstehend benennen wir unsere Währungsfavoriten aus den verschiedenen Regionen, welche sich jene Investoren anschauen sollten, die Alternativen zum USD und EUR suchen. Wir bekräftigen damit unsere Währungseinschätzung aus unserer Devisen Depesche Januar 2012. Welche Voraussetzungen benötigt eine Währung, um eine attraktive Alternative zu USD und EUR darzustellen? 3

Singapur deutliche Performance bietet Korrekturpotential eine relativ gute fiskalische Position einen Zinsvorteil Liquidität Korea profitiert von hoher Liquidität bei Anleihen Die wichtigsten Voraussetzungen China profitiert von langsamer aber stetiger Diversifikation Asien wir bevorzugen SGD und KRW Wenn Investoren weiterhin den EUR und den USD verkaufen, so sollte eine Reihe von asiatischen Währungen unter Diversifikationsgesichtspunkten davon profitieren. Unserer Meinung nach sind der SGD und der KRW jene Währungen, die wahrscheinlich die größten Gewinne verzeichnen werden. Abgesehen vom HKD (der bedingt durch seine Bindung quasi ein USD Holding darstellt) offerieren diese beiden Märkte die beste Liquidität in Asien, sowohl was die Währungs- als auch die Bondmärkte angeht. Hinzu kommt, dass beide relativ stabile Ratings verzeichnen. Allerdings haben beide Währungen in den letzten Monaten bereits eine sehr starke Performance gegenüber dem EUR und den USD verzeichnet. Es mag für den SGD angesichts der besonderen Geldpolitik Singapurs schwierig werden, substanziell besser zu performen. Die MAS kontrolliert ihre Politik mithilfe eines Korbes nominaler handelsgewichteter Wechselkurse, welche der Währung derzeit erlaubt, graduell zu steigen (wir schätzen um etwa 2.5% im Jahr). Nichtsdestotrotz bewegt sich die jüngste Aufwertung auf einem extremen Hoch in dem Band, was nahelegt, dass jede individuelle Stärke gegenüber dem Rest des Währungskorbes bei der MAS auf Widerstand stoßen würde. Sie würden durch Käufe des USD gegen SGD sowohl im Spot als auch in den Future Märkten intervenieren. in Teil der Diversifizierungsprofite eliminieren, die der SGD durch den Wechsel der Investoren aus dem USD und dem EUR erfährt. Der KRW könnte daher besser geeignet sein, auch vom derzeitigen Niveau aus, Stärke zu zeigen. Während Korea nicht das gleiche hohe Rating als Staat trägt wie z.b. China und Taiwan, profitiert es von sehr viel liquideren und offeneren Anleihenmärkten, welche robuste ausländische Zuflüsse verzeichneten. Diese ausländischen Investitionen machen etwa 18% der Staatsanleihen aus. Dies ist auf gar keinen Fall als exzessiv zu bezeichnen und unterstreicht nur den großen Appetit für derartige Investments und die Tatsache, dass weitere Investments unter Diversifikationsgesichtspunkten folgen könnten. Das zeigen auch die Daten der Bank of Korea, welche deutlich machen, dass in 2011 einige der asiatischen Zentralbanken die größten Käufer koreanischen Staatsanleihen waren. 4

und Liquidität Türkei trotzt Defizit Schließlich sieht sich China steigendem Interesse ausländischer Investoren gegenüber, vor allen Dingen seit es sich anscheinend für neue Kanäle von Investments öffnet. Es könnte sich um ein dauerhaftes Phänomen handeln, zumal wir die letzten Liberalisierungsmaßnahmen erst am 27.7.2012 erleben durften. Zurzeit sind die Möglichkeiten für qualifizierte Investoren in China weiterhin eingeschränkt. Dennoch bieten sich aufgrund der zu erwartenden Erweiterung neue Möglichkeiten für eine Diversifikation zu US-Dollar und Euro-Investments, womit einer weiteren Aufwertung des Yuan nichts im Wege steht. In Osteuropa favorisieren wir den Polnischen Zloty (PLN) und in geringerem Maße die Türkische Lira (TRY). Der polnische Markt offeriert einige attraktive Charakteristika. Erstens ist Polen das stärkste Land in Bezug auf Wirtschaftswachstum dank einer widerstandfähigen Binnennachfrage und einer relativ geringen Exportabhängigkeit. Zweitens ist die Fiskalsituation des Landes mit einem geringen Grad an öffentlicher Verschuldung (55% des BIP) als positiv zu bewerten. Ein geringeres Defizit (3% des BIP) wird für dieses Jahr erwartet und es herrscht eine gute Schuldenmanagement Strategie. Drittens offeriert der PLN einen recht attraktiven Carry (die Kernzinsrate steht bei 4,75%). Last but not least ist der polnische Markt sehr liquide. Das trifft vor allem auf den lokalen Anleihenmarkt zu. Die Investorenbasis ist sehr unterschiedlich und besteht aus ausländischen Teilnehmern, lokalen Banken, Pensions- und Versicherungsfonds. Lateinamerika Osteuropa Mexiko als fundamentaler Favorit Polen bietet Wachstum Binnennachfrage Carry Der TRY könnte auch in derartige Überlegungen einfließen und dies trotz des hohen Leistungsbilanzdefizit der Türkei. In diesem Szenario ist die Finanzierung eines solchen Defizits nicht länger ein Problem. Das Land offeriert ein starkes Wachstumspotential und verfügt über eine sehr gesunde Fiskalsituation. Das Haushaltsdefizit soll lediglich 2% des BIP in diesem Jahr betragen und das trotz eines deutlich langsameren Wirtschaftswachstums im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Darüber hinaus ist das Verhältnis der Schulden zum BIP weniger als 40% und ist damit eines der am wenigsten verschuldeten Länder in Europa. Zugegebenermaßen ist der TRY nicht so liquide wie der PLN, aber es ist eine ständige und schnelle Verbesserung festzustellen und der TRY offeriert dafür höhere Zinsen. Ein anderen Grund den TRY im Portfolio zu halten ist eine sich abzeichnende gesamtwirtschaftliche Stabilisierung. Hinweise dafür sind langsamere Inflation und ein zurückgehendes Leistungsbilanzdefizit. Sollten Investoren die Entscheidung treffen, den EUR und USD zu verkaufen, stellt sich die Frage welche lateinamerikanischen Währungen profitieren werden. Allgemein sollte die Liquidität einen hohen Stellenwert bei EM Währungen haben. Wollte man diesem Argument folgen, würde man aber nie eine Diversifikation aus USD und EUR vornehmen. Die Frage ist also, welche Währung in Lateinamerika man kaufen sollte, wenn man den EUR verkaufen will, aber nicht weiter in einer schon vorhandenen übergewichteten USD Position 5

investieren möchte. Ist die Gold Rallye vorbei? Der MXN ist weiterhin stark unterbewertet. Das Binnenwachstum zeigt sich derzeit relativ stabil und die günstige Währung zieht größere Summen von ausländischen Geldern an. Diese ausländischen Investoren sind nachhaltige Käufer inländischer Anleihen angezogen von Mexikos attraktivem Carry, der Liquidität und der Möglichkeit, problemlos die Landeswährung zu konvertieren. Gold: Geduld ist das wichtigste Gut Sollte Gold nicht weiter nach oben schießen? Schließlich wackelt die Weltwirtschaft und die Märkte dürsten nach weiteren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen, was einen potentiellen Aufschwung für Gold bedeuten könnte. Die Begeisterung des Marktes für den USD lässt nach angesichts der Ängste vor dem fiskalischen Absturz der USA, während der Euro so unbeliebt wie immer ist; welches eigentlich für eine Diversifikation in Gold sprechen sollte. Aber der Goldaufschwung stockte in den ersten 7 Monaten des Jahres. Trotz der jüngsten Rallye im August befinden wir uns mehr oder weniger schon lange auf den gleichen Niveaus. Wir liefern Erklärungsansätze. Gold ist kein Zufluchtsort. Jede Möglichkeit der Zuflucht von der Eurokrise wurde von einem parallelen Aufschwung im USD ausradiert. Das Gold Angebot steigt. Sowohl die Goldproduktion also auch das Angebot von Altgold erhöhen sich. Die Schmucknachfrage fällt und übt somit Druck auf die Preise aus. Weit unter den Hochs Erschöpfung. Der Aufschwung war lang und Gold pausiert es ist nicht kollabiert. Nichtsdestotrotz behalten wir unsere positive Meinung zu Gold in 2012 und für die Zukunft bei, bestärkt durch die Nachfrage seitens der Zentralbanken und unserer Erwartung von Schwäche im USD, wenn der Markt sich mehr auf den Währungswert fixiert und die Story eines US Fiskalabsturzes an Dynamik gewinnt. Wir erwarten, dass sich der Goldpreis über 1.900 USD pro Unze am Ende des Jahres befindet. Trotz der weitverbreiteten wirtschaftlichen Verunsicherungen war die Entwickelung des Goldpreises in den letzten neun Monaten tendenziell enttäuschend. Nach dem Anfang September 2011 ein nominaler Rekordhoch 6

Gold kein sicherer Hafen mehr? von 1.920 USD pro Unze erreicht wurde, brach der Goldkurs um fast 400 USD ein. Goldpreise lagen in den letzten 3 Monaten durchschnittlich bei 1.600 USD ein wenig über dem Preis am Jahresanfang, aber weit unter dem Rekordhoch. Eine oft gestellte Frage im Goldmarkt ist, warum der Goldpreis trotz des hohen Grades der Verunsicherung in der Weltwirtschaft in diesem Jahr nicht höher handelt. Gold wird traditionell als sicherer Hafen gesehen und steht im Gegensatz zu Papierwerten, da es nicht der Fiskal- oder Geldpolitik unterliegt. Im Gegensatz zu Geld kann der Goldbestand nicht von Seiten des Staates erhöht oder reduziert werden. Stattdessen hängt der Bestand von der Minenproduktion ab, während die politisch Verantwortlichen die Macht haben, ihre Notenpressen bei Bedarf anzuschmeißen. Die großen vier Zentralbanken haben während der aktuellen Krise um die 9.000 Mrd. USD gedruckt, dieses entspricht grob dem Gesamtwert allen je geschürften Goldes. Trotz dieser lang existierenden Reputation als Zufluchtsort hat Gold sichtlich versagt, einen Anstieg in den jetzigen wirtschaftlichen Turbulenzen nachzuweisen. Dieses könnte vielleicht auf Veränderungen im Verhalten von Anlegern in Krisenzeiten zurückzuführen sein. Ein Charakteristikum der Finanzkrise war, dass Anlagen zunehmend korreliert sind und sich als Risiko Assets oder als sicherer Hafen verhalten, das Phänomen bekannt als risk on risk off. Risk on assets sind Aktien, Rohstoffwährungen sowie auch Industriegüter wie Öl und Kupfer. Risk off Assets beinhalten anerkannte Zufluchtshäfen, zum Beispiel den USD und US Treasuries, den JPY, Bundesanleihen und UK Gilts. Gold hat jedoch zuletzt nur wenig mit der risk on risk off Bewegung korreliert. Die Tatsache, dass Gold sich zuletzt weder als risky asset noch als save haven verhielt, legt nah, dass der Goldmarkt von seinen eigenen Angebot/Nachfrage Grundsätzen und von seinem Status als hochwertiges Asset beeinflusst wird. Dieses ermöglicht, dass Gold sich weitgehend unabhängig von anderen Anlagen verhält. Das könnte für Investoren, die Portfolio Diversifikation suchen, von Nutzen sein, da Gold sich zuletzt nicht mehr als risikobehaftetes Asset verhält. Ein Teil der Erklärung mag auch in der Dynamik zwischen Gold, den Papiermärkten und der Krise in der Eurozone liegen. Entgegengesetzte Dynamiken Perioden erhöhter Sorge in der Eurozone haben in der Vergangenheit typischerweise zu Aktienmarkt Verkäufen geführt. Gleichzeitig kam es, häufig bedingt durch margin-calls, zu Goldverkäufen. Auch die USD Stärke, während der EUR angesichts der hartnäckigen Eurozonenkrise nachließ, belastete Gold weiter, da Gold sich meist entgegengesetzt zum USD entwickelt. Diese Faktoren haben verhindert, dass Gold sich wie ein typischer sicherer Hafen verhält. Die für Gold positiven Effekte der Unsicherheit und des Bedarfs nach einer harten Währung und die oben genannten negativen Effekte haben sich so weitestgehend neutralisiert. 7

Ein weiterer Aspekt ist die Langlebigkeit des Goldanstiegs. Goldpreise sind seit 2000 jedes Jahr gestiegen, insgesamt haben sie sich vervierfacht. Wenn Preiskorrekturen stattfanden, obwohl manchmal steil, waren sie relativ kurzlebig. Der starke Aufwärtstrend hat möglicherweise eine längere Periode der Konsolidierung benötigt, bevor er sich weiter nach oben bewegt. Macro Bild positiv für Gold Micro Bild für Gold negativ bis neutral Ebenfalls zu beachten ist, dass der Goldpreis sich traditionell größtenteils aus dem Zusammenspiel von Geld- und Fiskalpolitik (Macro) und der Angebots und Nachfrage Dynamik (Micro) bestimmt. Die Staatsverschuldungskrise der Eurozone und ihre Auswirkung auf die Finanz- und Währungsmärkte, eine höchst wohlwollende Geldpolitik in den USA und dem Rest der Welt und eine verschwenderische Fiskalpolitik, um dem schwachen Wirtschaftswachstum entgegenzuwirken, haben alle ihren Beitrag zum langjährigen Goldanstieg geleistet. Gleichgültig ob Gold die Rolle eines sicheren Hafens zukommt oder nicht, die Makro Gründe erscheinen noch immer zwingend. Die äußerst wohlwollende Geldpolitik ist traditionell ein unterstützender Faktor für Gold. Wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen und die Unsicherheiten der amerikanischen Präsidentschaftswahlen im November sind theoretisch gut für den Goldpreis. Die Richtung des Währungsmarkts war immer von großer Bedeutung für den Goldpreis. Als Ersatzwährung reagiert Gold empfindlich auf die Bewegung ausländischer Währungsmärkte. Die inverse Korrelation von Gold zum USD gehört zu den stabilsten und langlebigsten Beziehungen im Goldmarkt. Als zweitwichtigste Reservewährung der Welt ist der EUR invers korreliert zum USD, aber positiv zum Goldpreis. Die Schwäche im EUR hat schwer auf dem Goldpreis gelastet. Trotz des im Prinzip positiven Klimas war Gold nicht die erste Wahl für die meisten Investoren. Wir haben dargestellt, dass weder der USD noch der EUR in jüngster Zeit für Investoren attraktiv war. Als Konsequenz daraus, dass Investoren sowohl den USD als auch den EUR verkauft haben, wurden Anleihen aus den Emerging Markets und eine Vielzahl anderer Währungen gesucht, aber nicht Gold. Dies mag zum Teil damit zusammen hängen, dass die Investoren zögerlich waren, nach den zwischenzeitlich starken Verkäufen in diesem Jahr größere neue Long-Positionen aufzubauen. Der Goldpreis ist gefallen als Investoren mit Enttäuschung auf die Kommentare der FOMC und von FED Chairman Bernanke reagierten, die einen zunehmenden Abstand der FED von weiteren Zinssenkungen signalisierten. Unserer Meinung nach erscheint es unwahrscheinlich, dass Gold noch längere Zeit von Investoren ignoriert wird. Wenn Investoren sich auf der Risikokurve weiter nach außen bewegen, glauben wir, dass Gold an Attraktivität gewinnt. Das nicht vorhandene Gegenparteienrisiko, das mit dem Besitz von Gold verbunden ist, mag besonders attraktiv für all jene sein, die Sicherheit suchen im Vergleich zum USD und EUR. Auch der kurzfristige Ausblick für Gold scheint sich zu verbessern. Gold machte Perioden massenhafter Liquidation 8

dieses Jahr durch, als Investoren auf mangelnde Hinweise weiterer Zinssenkungen reagierten. Altgold vergrößert das Angebot Wie sich das Makrobild für den Rest des Jahres entwickelt, wird für die Richtung des Goldpreises von größter Bedeutung sein. Die Krise der Eurozone hat die Finanzmärkte für den größten Teil der letzten zwei Jahre dominiert und die Schuldenkrise und Fiskalprobleme der USA überschattet. Wir glauben seit längerem, dass der Fokus sich auf die Finanzen der US Regierung konzentrieren wird, bedingt durch die Präsidentschafts- und Kongresswahlen später in diesem Jahr. Während der Beschäftigung mit dem fiskalischen Abgrund wird sich die US Regierung der Wahl zwischen Sparsamkeit und mehr Schulden stellen. Im Sommer 2011 zog der Goldpreis signifikant an, als das US Budget im Kongress diskutiert wurde. Wir erwarten, dass der Fokus auf diese Schuldensituation die längst überfällige Anpassung an den Wert des Dollars bringt. Historisch gesehen waren die Gold Rallyes in Phasen wirtschaftlicher Schwierigkeiten der USA und eines schwachen USD besonders ausgeprägt. Wie verhält sich die Angebots- und Nachfragesituation im Gold bzw. was sind die wesentlichen Faktoren auf die Preisentwicklung? Die Produktion steigt als Folge von höheren Preisen und der Investments die in einer früheren Phase des Minenzyklus getätigt wurden. Obwohl die Kosten auch steigen, hat bei den derzeitigen Preisen der größte Teil der Produzenten immer noch signifikante finanzielle Vorteile die Produktion zu steigern, wo immer dies möglich ist. Projekte, die noch vor einigen Jahren als zu teuer abgelehnt worden wären, werden nun als durchführbar angesehen. Trotz verschiedener Produktionsschwierigkeiten, wie geringerem Erzgehalt, schwierig zu erschließender Vorkommen, steigender Regulierung von Regierungen, höheren Kosten und die Schwierigkeit, gut ausgebildete und erfahrene Arbeiter zu finden, scheint die Produktionsrate für zumindest die nächsten 3 Jahre weiter zu steigen. In 2011 war die Minenproduktion ca. 400t größer als die Nachfrage der Hersteller und betrug etwa 68% der gesamten Nachfrage. Für dieses Jahr erwarten wir, dass das Angebot die gesamte Herstellungsnachfrage um fast 600t übertreffen wird und um mehr als drei Viertel der gesamten Nachfrage abdecken wird. Reichliche Minenproduktion liefert zusätzliches Gold, um die Investmentnachfrage zu decken und die Preisentwicklung einzuschränken. Goldproduktion steigt Der Altgoldmarkt wuchs von ca. 600t in 2000, auf ca. 1660t in 2011, nach den Daten für den World Gold Council, die von Thomson Reuters GFMS zusammengestellt wurden. Dies stellt ein bemerkenswertes Wachstum dar und ist eine wichtige Komponente in der Preisentwicklung. Die hohen Goldpreise bezogen auf die indische Rupie haben ein Wiederverarbeitungsboom in Indien ausgelöst. Nach Information von Prithviraj Kothari, Präsident der Bombay Bullion Association, könnten indische Konsumenten ca. 300t Gold dieses Jahr (im Vergleich zu 130t im Vorjahr) aufarbeiten. 9

Downside auf der Micro Seite begrenzt In 2012 war die Nachfrage der Juweliere bisher enttäuschend. Schmuckverbrauch ist die größte Komponente der Herstellungsnachfrage. Dieses macht die Nachfrage nach Goldschmuck zweifellos zum wichtigsten Preisfaktor. Ein auffälliges Merkmal des Goldschmuckmarkts ist sein Abstieg als Anteil der gesamten Nachfrage in letzten Jahren. In 2011 war Goldschmuck für lediglich 45% der gesamten Goldnachfrage verantwortlich im Vergleich zu 75% im Jahr 2005. Als Einflussfaktoren sind der Goldpreis in Landeswährung, das Einkommenswachstum, die Inflation, Wechselkurse, die Erwartung über den zukünftigen Goldpreis, die Arbeitslosenrate und die Preise vergleichbarer Luxusgüter zu nennen. Hohe Arbeitslosenraten in den OECD Ländern, schrumpfendes verfügbares Einkommen, steigende Nahrungsmittelpreise und die generelle unsichere Wirtschaftslage wiegen schwer auf der Goldschmucknachfrage. Indien ist ein besonders bedeutender Markt im physischen Goldhandel. Indien ist traditionell für etwa 30% der Nachfrage verantwortlich. Die hohen Preise in der lokalen Währung, nachdem die INR sich gegen den USD abgeschwächt hat, haben den indischen Schmuckmarkt negativ beeinträchtigt. Nach den Zahlen der Bombay Bullion Association werden sich die Goldimporte in diesem Jahr auf 550t belaufen, verglichen mit 960t in 2011. Dies ist ein dramatischer Abschwung, der sich nicht allein durch die schwache Währung erklären lässt. Die indische Regierung hat Einfuhrzölle und Steuern auf Gold eingeführt, einige von diesen mussten zurückgezogen werden, nachdem die Schmuckindustrie Anfang des Jahres protestiert hatte. Wegen des negativen Einflusses auf die Handelsbilanz Gold ist die drittwichtigste Importware in USD gemessen gibt es Aussagen des Finanzministeriums, wonach es die Einfuhr von Gold begrenzen möchte. Die Käufe der Zentralbanken helfen das wachsende physische Angebot zu absorbieren. Nach nahezu zwei Jahrzehnten substanzieller Verkäufe von Gold haben sich die Zentralbanken im Jahr 2010 zu Käufern mit einem Volumen von netto 77t entwickelt. Nach Zahlen der BIZ hat sich die Geschwindigkeit, mit der die Zentralbanken die Goldkäufe tätigen, im Jahr 2011 mit einem netto Kaufvolumen von 456t dramatisch erhöht. Dies stellt den größten Betrag an von Zentralbanken getätigten Goldkäufen seit mehr als 40 Jahren dar. Die Manager der Zentralbanken von Entwicklungsländern werden voraussichtlich die Goldbestände in 2012 weiter erhöhen. Während weiterhin eine schwache Nachfrage nach Schmuck, hohe Raten von wieder verwertetem Altgold und wachsende Minenproduktion für ein höheres Goldangebot an den Investmentmärkten sorgen, ist die Nachfrage der Zentralbanken ein wesentlicher Teil, dieses Angebot aufzunehmen und wichtig als Element für unseren langfristig positiven Ausblick. Die Produktivität von Minen müsste weiter steigen, ebenso wie die des Altgoldmarktes oder die Nachfrage an Schmuck weiter fallen, um den Goldpreis weiter unter Druck zu stellen. Dies ist unwahrscheinlich, da die Produzenten schon mit voller Auslastung arbeiten, und bei den derzeitigen Preisen ist der Anreiz für höhere Kapazitäten der Aufbereitung begrenzt. Die Schmucknachfrage ist bereits auf historischen Tiefständen und die Verkaufszahlen zeigen keine weitere Verschlechterung. Es ist jedoch die Makroseite, auf der wir die Veränderung erwarten. Diese Entwicklungen könnten den Weg freimachen für eine Rallye im Goldpreis, hervorgerufen durch die Unsicherheiten, 10

welche mit dem US-Defizit verbunden sind, die Präsidentschaftswahlen im November und weiteren Zinssenkungen. Es wird immer klarer, dass ein großes Verlangen nach Diversifikation weg vom USD und EUR besteht. Gold war bislang nicht die erste Wahl für Investoren, aber wir glauben, dass es an Attraktivität gewinnen wird. Der wichtigste Wert der Welt ist Geduld. AUD ist mit gutem Grund Profiteur der Diversifikation aus USD und EUR Was soll den Australischen Dollar noch stoppen? Wie wir schon zuvor ausgeführt haben, erscheint es so, als ob der Markt weg vom EUR und USD diversifizieren möchte. Der AUD war einer der Hauptbegünstigten dieses Phänomens er verbesserte sich um 8.6% dem USD gegenüber seit Anfang Juni und erreichte ebenfalls Rekordhochs gegenüber dem EUR. Die starke Performance könnte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass sich der Markt mehr auf die Situation des jeweiligen Landes fokussiert und sich Investoren stärker bemühen, Währungen zu finden, die eine Abkopplung von der globalen Wirtschaftsabschwächung darstellen. Die jüngsten Nachrichten haben gezeigt, dass Australiens Wirtschaft, verglichen mit dem Rest der Welt, gut dasteht. Der australische Surprise Activity Index hat sich nach oben bewegt, da die Wirtschaftszahlen besser als vom Markt erwartet waren. So wuchsen zum Beispiel im Juni die Einzelhandelsverkäufe um 1% (0.5% erwartet) und die Baugenehmigung um starke 10,2% auf Jahresbasis, die Markterwartungen von -5,5% deutlich übertreffend. Die Stärke des AUD gegenüber dem EUR kann auch durch die Vorteile des von Investoren in Anspruch genommen Carry Trades erklärt werden, der an Attraktivität gewonnen hat, seit die EZB im Juli die Zinsen auf 0.75% gesenkt hat. Hinzu kommt, dass der Markt erwartet, dass der AUD im nächsten Jahr weniger volatil sein wird: die implizierte Volatilität von EUR-AUD über das nächste Jahr ist seit Anfang 2012 geringer geworden und macht so diesen Trade attraktiver. Zu berücksichtigen sind ebenfalls die künftigen Auswirkungen des Zinsvorteils des Australischen Dollars. Da sich die Inflation dem unteren, von der RBA ausgegebenen Inflationszielband nähert, erwartet der Markt, dass die RBA mit niedrigeren Zinsen antwortet und hat eine Senkung von 50 Basispunkten im Laufe des nächsten Jahres bereits eingepreist. Weiterhin bleibt der AUD trotz fallender Rohstoffpreise widerstandsfähig. Dies hat Diskussionen in Australien dahingehend angeheizt, dass die RBA intervenieren könnte, um weitere Anstiege zu 11

NZD hat fundamental Schwächen gegenüber dem AUD verhindern. So hat zum Beispiel am 2. August ein früheres Direktoriumsmitglied der RBA gesagt, die Zentralbank solle einen weiteren Anstieg des AUD gegenüber dem USD verhindern. Obwohl wir eine Intervention für unwahrscheinlich halten, könnten derartige Kommentare darauf hindeuten, dass Australien das nächste Land wird, das dem Währungskrieg beitritt. Eine andere Sorge betrifft die Tatsache, dass der AUD überwiegend risk on ist, mit der anhaltenden Eurokrise und dem anhaltenden US Doppeldefizit erwarten wir ein risk off Umfeld in der näheren Zukunft. Wenn sich ein solches Szenario durchsetzt, könnten wir uns vorstellen, dass der AUD die Parität zum USD bricht und 0.95 zum Jahresende erreichen könnte. Neuseeland Dollar Kiwi klettert wieder Der NZD profitierte ebenfalls stark von der Abkehr des Marktes von Euro und US-Dollar, mit einem Anstieg von nahe 7% gegen den USD und ungefähr 8% gegenüber dem EUR seit Juni. Das erscheint uns konsequent, da der NZD eine Reihe der Faktoren erfüllt, die wir an anderer Stelle erwähnt haben. Er offeriert einen attraktiven Carry und ist verglichen mit vielen EM Währungen relativ liquide. Die fiskalische Position ist weniger attraktiv die Leistungsbilanz hat sich seit 2008 stark verschlechtert. Die Staatsverschuldung ist ebenfalls stark gestiegen. Dies wird jedoch teilweise durch einen relativ gesunden Wachstumsausblick ausgeglichen. Der Wiederaufbau der Region um Canterbury sollte in der zweiten Hälfte dieses Jahres abgeschlossen sein und sollte das Wachstum mittelfristig unterstützen. Die RBNZ hat Anfang des Jahres ernsthafte Sorgen zum Ausdruck gebracht, dass der starke NZD negative Auswirkungen auf das Wachstum haben könnte. Diese Ängste sind aufgrund der scharfen Korrektur des NZD im Mai zunächst verschwunden, aber die Währung ist seitdem wieder auf Niveaus gestiegen, bei der sich die Zentralbank wieder unwohl fühlen könnte. Es ist wahrscheinlich, dass dies eine neue Runde von Versuchen von Gouverneur Bollard einleitet, die Währung nach unten zu reden, vergleichbar mit dem was wir im April des Jahres gesehen haben. Es ist zweifelhaft, ob die RBNZ einen neuen Versuch startet, den Markt zu beeinflussen, angesichts der noch frischen Erinnerung an die Interventionsversuche vom Juni 2007, so dass eine direkte Aktion in den FX Märkten unwahrscheinlich erscheint, solange der NZD nicht exponentiell ansteigt. Trotzdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Währung eine spürbare Reaktion zeigt, auch wenn die Aktion der RBNZ nicht über rhetorische Maßnahmen hinausgeht. Rohstoffpreise stellen einen anderen Risikofaktor da. Der NZD hat sich bisher relativ unbeeindruckt gezeigt vom starken Fall seiner Exportrohstoffpreise, die angesichts der schwachen globalen Wachstumsaussichten noch weiter fallen können. Wir gehen davon aus, dass sich der NZD dieser Schwäche anschließen wird. 12

Potential für den NZD scheint begrenzt Das externe Umfeld wird weiterhin sehr herausfordernd sein. Viele Euroländer sind in der Rezession und obwohl Neuseelands direkte Handelsbeziehung mit der Eurozone überschaubar ist, ist der indirekte Bezug durch seine asiatischen Handelspartner und dem australischen Nachbarn groß. Hinzu kommt, dass die Situation in der Eurozone und den USA stark den Risikoappetit des Marktes beeinflussen wird und damit auch die Preisentwicklungen in einer so starken risk on Währung wie dem NZD. Wir denken, dass der Fokus sich stark auf die unhaltbare Fiskalsituation in den USA konzentrieren wird, je mehr wir uns den Präsidentschaftswahlen im November nähern. Entwicklungen, welche sich zu einem richtigen Drama für den risk on Kiwi Dollar ausweiten könnten. Entwicklung unseres nach den Währungsbandbreiten zusammengestellten Währungskorbes Wie man aus der Performance-Übersicht August 2012 erkennen kann, liefern die Erfolge aus Optionsgeschäften den größten Beitrag zur Performance unseres Musterportfolios. Die Wertentwicklung aktuell liegt bei 1,72% absolut (Stand 23. August 2012 13.04 MEZ). Die deltagewichtete Investitionsquote liegt aktuell bei 3,65%. Die geringe Investitionsquote bietet uns Gelegenheit, um im September auf Volatilität reagieren zu können und uns neu zu positionieren. Unsere Einschätzung zu Bandbreiten bei ausgewählten Währungspaaren ist unter Bandbreiten zu finden. Einen Überblick und eine Bewertung der aktuellen Optionspositionen finden Sie unter offene Options- Positionen. Ebenfalls als Anlage sind offene Outright-Positionen verfügbar. Alle bereits geschlossenen, verfallenen oder erloschenen Positionen finden Sie in unserer Tradinghistorie 2012. Alle bestehenden Aufträge auf Orderbasis sind unter Limit-Orders zu finden. Wenn Sie Interesse an einem professionellen, bankunabhängigen Zugang zu den Edelmetallmärkten oder Devisenmärkten haben, wenn Sie von einem professionellen Back- und Middle Office profitieren wollen, wenn Sie Fragen haben setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung. 13

Denkmann Family Office GmbH & Co. KG Lindenplatz 5 D- 24582 Bordesholm Geschäftsführer: Ralf Denkmann Devisen Depesche August 2012 - Datum der ersten Veröffentlichung: 23. August 2012 Redaktion: Ralf Denkmann Büro +49 4322 6993 20 Antonio Divita Büro +49 4322 6993 10 Carola Tilch Büro +49 4322 6993 40 Bent Ole Hansen Büro +49 4322 6993 11 Email Kontakt: divita@denkmann.biz Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder ihre Nachricht, um uns bei Ihnen zu einer für Sie passenden Zeit zu melden. Wichtige Hinweise / Haftungsausschluss: Diese Depesche richtet sich ausschließlich an interessierte Leser in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich, der Schweiz und Singapur. 14

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