Statuskolloquium Förderprogramm BW-PLUS 2014 Lokale Energieautarkie Teilprojekt Bürgerbeteiligung und Akzeptanz

Ähnliche Dokumente
Erste Ergebnispräsentation beim Ortschaftsrat Rottweil-Hausen zur Bürgerumfrage 2013

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Abteilung Systemanalyse und Technikbewertung

Diskussionsvortrag zum Workshop Urbane Energiesystemmodelle KIT Karlsruhe - Donnerstag,

Bürgerbeteiligung im Wandel: Veränderung von Methoden und Themen

Bürgerbeteiligung als Teil kommunaler Steuerung. Prof. Dr. Jürgen Kegelmann Hochschule Kehl Erfurt, 10. November 2017

»Vielfältige Demokratie«: Neue Partizipationsstudie der Bertelsmann Stiftung die Ergebnisse im Überblick

Nachhaltigkeitsprozesse in Kommunen steuern: Die Bedeutung der Bürgerbeteiligung

Was motivierte Sie als beteiligte Kommune besonders zur Mitwirkung?

Akteursbeteiligung am Beispiel des Heidelberger Masterplans 100 % Klimaschutz

Gegenwart und Zukunft: Integrität und Komplexität der Agenda 2030 und deren Übertragung auf Kommunen

Das integrierte Klimaschutzkonzept für die Städte und Gemeinden des Landkreises Heidenheim

Deutschland: Land der Energiewende? Ein Nationenimage zwischen Eigendarstellung und Fremdwahrnehmung

Leitlinien für Bürgerbeteiligung bei der Stadtverwaltung Soest

Planungszellen zur Kommunal- und Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz

Seminar VSP Stephan Müller Makroskopische Verkehrsmodellierung mit der Einflussgröße Telematik. Stephan Müller

Energiewende gemeinsam gestalten

Leitlinien Bürgerbeteiligung Bonn

Rolle der Kommunen für die nachhaltige Entwicklung Baden-Württembergs

Lioba Markl-Hummel (Autor) Multikriterielle Entscheidungsunterstützung für kommunale Klimaschutzmaßnahmen

Bürgerbeteiligung und Integration

Fachplanung Gesundheit in Baden-Württemberg Erste Ergebnisse eines Pilotvorhabens

Der Verband der Städte, die sich für die Energiewende einsetzen. Nina Malyna, shutterstock.com

Herausforderung Nachhaltigkeitsstrategie Bestandsaufnahme in den Kommunen

Erfahrungen mit der Umsetzung von Nachhaltigkeitsberichten und indikatoren in Kommunen

Klimaschutz durch den Ausbau erneuerbarer Energien

Baden-Württemberg: Zukunftsplan Gesundheit - Gesundheitsdialog

Partizipationsforschung und Partizipationsverfahren in der sozialwissenschaftlichen Klimaforschung

Integriertes Klimaschutzkonzept Rems-Murr-Kreis

Erfahrungen und Beispiele aus der beteiligungsorientierten Kommunalentwicklung. Thomas Ködelpeter Ökologische Akademie e.v.

Es gibt mehr als eine Energiewende in NRW. Wahrnehmung der Energiewende auf lokaler Ebene

Nachhaltigkeitschecks für kommunale Vorhaben Stand und weitere Arbeit des Pilotvorhabens

Nachhaltige Entwicklung in München gestalten Stadtbaurätin Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk

Sandra Holzherr Program Management Business Development Stuttgart, 1. Juli 2016

Green City e.v. Begrünungsbüro

Erste Ergebnisse der Evaluation des Beteiligungsprozesses zum Klimaschutzplan Kassel, 15. Januar 2016

Prof. Manfred Güllner. Einstellungen und Einschätzungen der Bundesbürger zur Energieversorgung in Deutschland

Bürgerbeteiligung und Direkte Demokratie in Baden-Württemberg

Ulrich Ahlke Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA 3) Das neue Rahmenprogramm des BMBF

Innovationen für eine nachhaltige Biomassenutzung in der Oberrheinregion

Vom Machen und Mitmachen

KONZEPT BÜRGERmitWIRKUNG WOLFSBURG. Bürgerbeteiligung zur Entwicklung eines Konzepts zur Institutionalisierung von Bürgerbeteiligung

Beteiligung schafft Akzeptanz für Erneuerbare Energien. Erkenntnisse aus Forschung und Praxis Energiekonferenz 2012, Strausberg, 6.

Lebens- und Umweltgerechte Stadt

EFRE-Regionalförderung in Baden-Württemberg

Akzeptanz des Geothermie-Kraftwerks bei den Bürgern im Kreis Groß-Gerau. forsa. Q /13 Gü/Wi

Monitor Nachhaltige Kommune. Projektpräsentation

Umwelt Agentur Kyritz

Möglichkeiten und Grenzen von Suffizienzpolitik mit dem Ziel Ressourcenschutz

Bürgerbeteiligung und Direkte Demokratie in Baden-Württemberg

Das Leipziger Modell zur Bürgerbeteiligung im Trialog

ENERGIE BRAUCHT ZUKUNFT - ZUKUNFT BRAUCHT ENERGIE

Gemeindeentwicklungskonzept Auftaktveranstaltung zur Einwohnerbeteiligung. Beratungszentrum Landau

Ergebnisse aus der Projektarbeit InKoKa

Helmut Klages/Carmen Daramus,BÜRGERHAUSHALT BERLIN-LICHTENBERG'

Informelle Bürgerbeteiligung

- Erste praktische Erfahrungen und Einschätzungen -

Governance für Nachhaltige Entwicklung Prinzipien und praktische Relevanz

Ihre Meinung ist uns wichtig! 06. Mai 2015

Regionaler Dialog Energiewende

WIE SIEHT EINE ENERGIEWENDE MIT ERHÖHTER GESELLSCHAFTLICHER AKZEPTANZ AUS?

Lebensqualität in Gemeinde und Region

Mit der Bürgerbeteiligung auf dem Weg zur vertieften Demokratie

EnergieRegion Aller-Leine-Tal

Von der Stakeholderbeteiligung zur Kultur der Teilhabe?

Die Kommunale Initiative Nachhaltigkeit und die Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene

Leonhard Hennen Thomas Petermann Constanze Scherz

BürgerBündnis München Jahres-Mitgliedertreffen Wir stellen Fragen und reden mit!

Energieautonomie Vorarlberg mehr als eine Programm technische Herausforderung

Mittendrin statt außen vor

DIE ROLLE VON ERNEUERBAREN ENERGIEREGIONEN IM ENERGIESYSTEM

Etablierung einer Beteiligungskultur Sitzung des Personal- und Organisationsausschusses der Landeshauptstadt Düsseldorf. Düsseldorf, 16.

Unternehmensanalyse und Medienforschung. BR-Bayernstudie 2015 Ergebnisse für Oberbayern und den Ballungsraum München

Die Bedeutung von Innovation für die Zukunft der Energiewende.

Praxisbeispiele aus Rheinland-Pfalz

Der Klimawandel in der Gesellschaft: Wahrnehmungsmuster & Anpassungsstrategien

Klimaschutzkonzept der Stadt Jena

Verwaltung und gesellschaftliche Innovation. Univ. Prof. Dr. Hermann Hill, Speyer

Energiekompetenzcenter des Kreises Groß-Gerau

Dr. Steffen Sigmund Dienstleister II Bedarfserhebungsphase I Großer Bürgerworkshop am 03. Juni 2013

Untersuchung deutscher Tourismusdestinationen zum Nachhaltigen Tourismus

Energie-Speicher-Symposium DLR Stuttgart 12.März 2014

Bürgerbeteiligung in Deutschland mehr Demokratie wagen? VORANSICHT

Kollaborative Ökonomie Potenziale für nachhaltiges Wirtschaften

Familienfreundliche Stadt Velbert

Dr. Peter Moser IdE Zukunftsforum Energiewende

Gute IDEE n für. nachhaltige Kommunalentwicklung im Pilotprojekt:

Demokratische Depression eine Bestandsaufnahme nebst Ausblick

leadership profil Führungsstil by platypus

Projektpräsentation Trans Wind Akzeptanz braucht Gerechtigkeit Universität für Bodenkultur, Wien

Akzeptanz, Handlungsmöglichkeiten und kommunale Unterstützungsinstrumente

DTIHK-Umfrage Was brauchen Städte und Gemeinden um smart zu werden?

Inhaltsverzeichnis. 1 Einleitung... 11

Institut für ökosoziales Management e.v.

Kommunaler Klimaschutz. Wirtschaftliche Effekte für Kommunen. 22. November Regionalverband Vorpommern Kommunaler Klimaschutz in der Praxis

Kommunikation & Beteiligung am Beispiel der Konsultationsverfahren zum NEP

Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS:

Frau Noske, Leiterin Referat Bioökonomie

Städte und Gemeinden gemeinsam nachhaltig gestalten

Niedersächsisches Ministerium für f r Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit

Transkript:

Statuskolloquium Förderprogramm BW-PLUS 2014 Lokale Energieautarkie Teilprojekt Bürgerbeteiligung und Akzeptanz DLR Stuttgart Uwe Pfenning, Abteilung Systemanalyse und Technikbewertung

Aufgaben des DLR im Projektdesign: Messkonzepte Soziale Szenarien zu Handlungspfaden einer lokalen Energiewende auf empirischer Basis mit Hilfe von CIP-Verfahren entwerfen (Cross-Impact- Analysen zur Auswahl kongruenter Szenarien) agentenbasierte Modellierung von Simulationen von prototypischen Entscheidungsprozessen der Bürger_innen innerhalb dieser Pfade für die relevanten Handlungsfelder Energiekonsum und Effizienz, Rebound- Effekte, Mobilität, finanzielle (genossenschaftliche) und politische Beteiligung (Agenda21-Gruppen, u.a.) Lokale Leitstudie nach dem Vorbild der Bundesleitstudie 2010 (Fortschreibung dieses Konzeptes mit Bezug zur lokalen Ebene und lokalen Ressourcen)

Aufgaben des DLR im Projektdesign: Bürgerbeteiligung und Akzeptanzmaßnahmen Wissenschaftliche Zielsetzungen - Legitimation und Legitimität der Energie auf kommunaler Ebene generieren - Legitimation: formaler Ablauf der Entscheidungen und technische Funktionalität eines EE-basierten Energieversorgungsystems - Legitimität: Vertrauen in die Akteure und Sinnhaftigkeit ihrer Begründung (Klimaschutz + Klimawandel, intergenerative Nachhaltigkeit, Kostenakzeptanz, ökonomisches Innovationspotenzial u.a.) Zentrale Fragestellungen: - Verständnis von Energieautonomie - Akzeptanz der damit verbundenen technologischen Systeme - Daraus resultierende Anforderungen an das eigene Verhalten und Lebensweise - Mögliche eigene Beiträge und Engagement(s)

Operative Umsetzung Bürgerumfragen (Panelstudie) zur: - Erhebung von Einstellungen, Kognitionen und Verhaltensambitionen - Legitimation von Beteiligungsverfahren durch Auswahl und Abstimmung über alternative Beteiligungsformate (Quasi-Abstimmung, diskursive Kleingruppen) - Proxys für Cross-Impact-Analyse zu Szenarienmodellen - Akteurstypologisierung für agentenbasierte Modellierung Bürgergutachten zur: - Diskursiven Vertiefung von Detailfragen der Rahmenbedingungen einer lokalen Energiewende - Politische Empfehlung an Entscheidungsträger (CIB-Input) - Ernstcharakter und Verfahrenslegitimation Schülergutachten zur: - Einstellungen von Jugendlichen zur Energiewende - Antizipation zukünftig notwendiger oder gewünschter Verhaltensweisen - Heutige Akteure auf intergenerative Aspekte hinweisen Etablierung eines lokalen Energieparlaments zur: - Institutionalisierung der Bürgerbeteiligung (Ernstcharakter) - Austausch mit Stakeholder-Klientel

Energiewende II Die Energiewende hat politische Fehler ist technisch nicht ausgereift Abs. In % Abs. In % 1 stimme vollkommen zu 22,3 69 7,4 23 2 stimme weitgehend zu 25,6 79 23,3 72 3 stimme eher zu 20,7 64 23,0 71 4 teils / teils 24,9 77 26,2 81 5 stimme eher nicht zu 4,2 13 13,6 42 6 stimme weitgehend nicht zu 1,0 3 3,2 10 7 stimme überhaupt nicht zu 1,3 4 3,2 10 Gesamt 100,0 309 100,0 309 Mittelwert 2,71 3,38 - Hohe Zweifel an politischen Akteuren und Entscheidungen - Mittlere Zweifel an technischer Lösungskompetenz - Trend zur Skalenzentralität i.e. viele abwägende oder unsichere Meinungen - Lokale Politik scheint besser und glaubwürdiger in ihren Entscheidungen zur lokalen Energiewende wahrgenommen zu werden - Je höher die Zufriedenheit mit der Bürgerbeteiligung und Information vor Ort ist, desto weniger wird die Energiewende vor Ort mit politischen Fehlern verbunden. Anders ausgedrückt: Die Energiewende ist in Hausen positiv angekommen und wird als hinreichend politisch unterstützt angesehen

Bereitschaft zur Beteiligung in der Bürgerschaft an der Energiewende Bereitschaft sich an Verfahren der Bürgerbeteiligung zur lokalen Energiewende zu beteiligen Abs. In % In % Kum % 1 würde gerne mitmachen 31 9,3 10,4 10,4 2 finde ich gut, kann aber leider nicht aktiv mitmachen 58 17,5 19,4 29,8 3 fände gut, wenn andere Bürger mitmachen 47 14,2 15,7 45,5 4 finde ich nicht gut weil die gewählten Gemeinderatsmitglieder entscheiden sollen 14 4,2 4,7 50,2 5 nicht möglich und sinnvoll wg. Komplexität 45 13,6 15,1 65,2 6 nicht sinnvoll und nicht legitim, weil nur wenige mitmachen 8 2,4 2,7 67,9 7 kann ich nicht beurteilen 67 20,2 22,4 90,3 8 bin noch unentschieden 29 8,7 9,7 100,0 Gesamt 299 90,1 100,0 - Hohe Bereitschaft sich einzubringen, aber: - soziale Erwünschtheit ist zu berücksichtigen (reales Engagement) - Delegation ist üblich, aber als Legitimation auch sinnvoll - Weisheit der Vielen Diskurse und agentenbasierte Modellierungen

www.dlr.de Folie 7 > Vortrag > Autor Dokumentname > Datum Einschätzung der Bürger_innen zur Machbarkeit einer lokalen Energieautonomie in RW-Hausen 1,6 in % 22,4 17,4 9,0 41,9 7,8 vollkommen möglich nicht möglich kann ich nicht beurteilen eingegrenzt möglich nur mit neuen Technologien möglich ambivalent / unentschieden

www.dlr.de Folie 8 > Vortrag > Autor Dokumentname > Datum Für Risiken und nachhaltige Nebenwirkungen fragen Sie ihren Soziologen oder Energieversorger Ihres Vertrauens DLR Stuttgart Abteilung Systemanalyse und Technikbewertung Prof. Dr. Uwe Pfenning Wankelstraße 5, 70563 Stuttgart 0711 6862 545 uwe.pfenning@dlr.de