Krankenhausmanagement 08.Juli 9.Juli Universitätsklinikum Tübingen. Birgit Gesche Stabsstelle Medizinplanung und Strukturfragen

Ähnliche Dokumente
Universitätsklinikum Regensburg Case Management am Universitätsklinikum Regensburg

Zentrales Belegungsmanagement - ein wichtiger Baustein im prozessorientierten Krankenhaus

Strukturierter Qualitätsbericht

Strukturierter Qualitätsbericht

Anforderungen an Informationssysteme in der Herzchirurgie

Capio Elbe-Jeetzel-Klinik

Erfolgsfaktor: Management der Kernprozesse einer Fachabteilung und konzeptionelle Einbindung der Leistungsträger. PD Dr.

Bitte gehen Sie bei der Beantwortung des Fragebogens folgendermaßen vor: Beispiel: Teilweise. voll zu

Entlassungsmanagement im Krankenhaus Der spezielle Fall - Demenzpatienten. HSK Wiesbaden Verbundenes Unternehmen der Rhön-Klinikum AG 1

HERAUSFORDERUNG PATIENTENKOORDINATION AN UNIVERSITÄTSKLINIKEN

Patientenbefragung zur Zufriedenheit mit der Beratung und Begleitung durch den Sozialdienst. am Universitätsklinikum Münster

Personalsteuerung in der Pflege mittels LEP

Übersicht Kontingente Stand 04/2016

Externe Qualitätssicherung im Umfeld heterogener IT-Systeme

Bernd Schulte Geschäftsführer Krankenhaus Maria Hilf ggmbh

Prozessorientierte Arbeitszeiten in einer Zentralen Notaufnahme Bericht über ein Umstellungsprojekt

Turnusevaluierung Abteilungsradar

Jährlicher Erfahrungsbericht der Patientenfürsprecherin 2016

Digitaler Befundeingang - Essentielles Tool der elektronischen Patientenakte. Dr. Alexander Müller, Bernd Vögel

Prozessoptimierung als Bestandteil des Sanierungsmanagements

Patientenzentrierte Dokumentation im Krankenhaus als Voraussetzung für eine erfolgreiche intersektorale Behandlungskette

medizinischen Leistungszentrum Kosteneinsparungen im Pflegebereich

Dokumentations- und Kodierungsaufgaben für die ärztlichen Mitarbeiter

PKMS Pflege Kann Man Sehen

VOR- UND NACHTEILE EINER HOLDINGAREA AUS SICHT DER PFLEGE

Schadensfälle in der Notaufnahme -standardisierte Triage aus Sicht der Versicherer (eines Risiko-Beraters)

Ziel ist es, alle Abläufe von der Aufnahme bis zur Entlassung aus einer Hand zu koordinieren.

- Ambulante Operationen (AOP) Johanniter-Krankenhaus Geesthacht

SimPat- Sicherung intersektoraler Versorgung durch ein IT-gestütztes Dienstleistungskonzept für multimorbide Patienten mit Demenz.

Sigrid Reifferscheidt Key Account Manager - d.velop AG

Die Notaufnahmen der Kliniken Südostbayern AG vor dem Hintergrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen Wie gelingt uns das?

Stationskonzepte berufsgruppenübergreifende Stationsorganisation als Königsweg

UKE Notaufnahme damals

IHRE GESUNDHEIT UNSERE KOMPETENZ. Ausbildung im.

Automatisierte OP Auswertung im OP- Management

Patientenfürsprecher im Klinikum Leverkusen

- Ambulante Operationen (AOP) Johanniter-Krankenhaus Geesthacht

Das Geschlecht des Patienten ist männlich Das Geschlecht des Patienten ist weiblich. Die Weite der rechten Pupille ist mittel

TK- Krankenhaus-Patientenbefragung 2013: Daten und Fakten zur Methodik

Qualitätsbericht 2010 JOSEPHINUM MÜNCHEN. Strukturierter Qualitätsbericht für das Berichtsjahr 2010 gemäß 137 Abs.3 Satz 1 Nr 4 SGB V

Prozessmanagement mit Hilfe von QlikView am Universitätsklinikum Tübingen

Bedeutung der sektorenübergreifenden Versorgung für das Klinikum Hanau

Kompetenzen bündeln im multiprofessionellen Team

ZENTRALE NOTAUFNAHME

13 Gesundheitswesen. Seite 151

Überleitung Problem erkannt, Problem gebannt?

Die Zentralen Notaufnahmen

WICHTIGE INFORMATION Vergabe der POCT-Analytik (Blutgas-, Blutzuckeranalytik, IT-Integration) an die Fa. Radiometer: Ausrollungskonzept

Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen Nr. 42 vom 26. November Bezirksregierung

Krankenhaus Martha-Maria München. Abbildung: Krankenhaus Martha-Maria München, Luftaufnahme

ZERTIFIKAT ISO 9001:2008. Universitätsklinikum Frankfurt. DEKRA Certification GmbH bescheinigt hiermit, dass das Unternehmen

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/ Wahlperiode

Stationskonzepte berufsgruppenübergreifende Stationsorganisation als Königsweg. Oberhausener Pflegekongress 2013

Vor- und nachstationäre Behandlung - Umsetzung im G-DRG-System -

Klaus Rupp, Leiter FB Versorgungsmanagement, Berlin, 26. Februar 2015

Erfahrungen beim Aufbau eines Palliative Care Teams. Fridtjof Biging Pflegeberatung Palliative Care Hochtaunuskliniken Bad Homburg ggmbh

Portfolio-Strategien zur Zukunftssicherung. Dr. Josef Düllings, Krankenhaus-Träger-Forum, 37. Deutscher Krankenhaustag in Düsseldorf

Die Vinzenz Gruppe 2

13 Gesundheitswesen. Seite 151

Die Organisation einer Notaufnahme was ist wichtig für die Schnittstelle zum Rettungsdienst?

Fallkonferenzen Dekubitus

Das Geschlecht des Patienten ist männlich Das Geschlecht des Patienten ist weiblich. Die Weite der rechten Pupille ist mittel

FAOPI RELOADED 2015 Berlin. OP Management Wer soll es machen? Jörn Puls, OP-Manager

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/ Wahlperiode

Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH

Fallmanagement als Motor der interprofessionellen Zusammenarbeit in der Onkologie Darstellung praktischer Erfahrungen

Integrierte Versorgung mit dem Gefäßzentrum Regensburg

Datensatz Perkutane transluminale Angioplastie (PTA Hamburg) 20/1 (Spezifikation 2014 V01)

Interdisziplinäres und interprofessionelles Prozessmanagement als Instrument zur Qualitätssteigerung in der hochfrequenten Patientenversorgung

Seite 1 von 5. Erläuterung MitarbeiterIn S30 Dr. Markus Hauck, Tel

Drei Praxisbeispiele von der Unsicherheit zur Sicherheit

Die dezentrale ZNA!?

Modelle vernetzter Palliativversorgung. Standortbestimmung Möglichkeiten Gefahren

Weiterbildungsbefugnisse am Klinikum Augsburg

1301 ÄRZTE, ZAHNÄRZTE, APOTHEKEN Quelle: Landesapothekerkammer, Bezirksärztekammer Süd-Württemberg, Kassenzahnärztliche Vereinigung

k.a. sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft keine Angabe. St 06 HNO. St 06 Augen. St 15 Herzchirurgie.

MRE am UKW - Neue Regelungen der Hygienekommission!

Klinikum Stuttgart Medizin fürs Leben. Stuttgarter Archivtage 2011 Begrüßung durch das Klinikum Stuttgart

Universitätsklinikum Düsseldorf. 7. Netzwerkkonferenz 2013

Leistungsspektrum. Vollstationäre Pflege. Fachabteilung für Patienten im Wachkoma

Zielsetzung Methode Ergebnisse

Anlage 1: Fachabteilung Datensatz Schlaganfallversorgung (80/1)

Manchester Triage System im interdisziplinären Notfallzentrum

Wie gut sind Thüringer Krankenhäuser aufgestellt?

Stufenmodell in der Notfallversorgung. Wie könnte das aussehen?

Prozessmanagement im klinischen Alltag: Strukturierte Patientenaufklärung im Rahmen einer chirurgisch-anästhesiologischen Prämedikationsambulanz

DRK Krankenhaus Neuwied Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Bonn

Von der Leitlinie zum Behandlungspfad

Zentrales Aufnahmemanagement im Krankenhaus

13 Gesundheitswesen. Seite 151

Systematische Evaluation. konventioneller und EDV-gestützter Pflegedokumentation. am Universitätsklinikum Heidelberg

Transparenz im Sanierungsprozess durch innovative IT Plattform

Weiterbildungsbefugnisse der leitenden Ärztinnen und Ärzte

2 Mögliche Anforderungen an ein Anreizsystem

13 Gesundheitswesen. Seite 151

Klinische Forschung und Lehre sowie universitäre Krankenversorgung einschließlich Wirtschaftsführung und Administration

Vorwort 12. Danksagung EINFÜHRUNG: WARUM INVESTIEREN? 20

Die elektronische Patientenakte, zwischen Patientensicherheit durch Transparenz und Datenschutz

Transkript:

Belegungsmanagement am UKT Krankenhausmanagement 08.Juli 9.Juli 2011- Universitätsklinikum Tübingen Birgit Gesche Stabsstelle Medizinplanung und Strukturfragen

Warum Belegungsmanagement Hoher Zeitaufwand für Aufnahmen und Entlassungen für verschiedene Berufsgruppen Fehlender Überblick über die verfügbare Bettenkapazität Mangelnde Planung von Aufnahmen, Verlegungen und Entlassungen Kaum Berücksichtigung von Kontingenten für Notaufnahmen Unausgeglichene Belegungskapazität innerhalb der Abteilungen Kaum Anpassung der Zahl der Pflegekräfte/ Ärzte an den Versorgungsbedarf Existenz einer Aufnahmewarteliste t auf einzelnen Stationen ti (wenig Planungssicherheit für Patienten) 2

Ziele Einführung Belegungsmanagement 1. Steuerung der Belegungssituation (Steuerung aller Aufnahmen, Verlegungen und Entlassungen), 2. Erhöhung der Zufriedenheit der Patienten und Einweiser, 3. Erhöhung der Versorgungsqualität der Patienten, 4. Reduzierung des täglichen Aufwands für die Belegung auf den Stationen, 5. Optimale Auslastung der vorhandenen Kapazitäten, 6. Ausgleich der Belastungssituation innerhalb der Abteilungen, 7. Steigerung der geplanten Aufnahmen 3

Soll-Konzeption - Prozesse Geplante Aufn. Ungeplante Aufn. Notaufnahmen Verlegungen Belegungsmanagement Belegungskriterien Prioritäten Bettenkontigente / OP- Kontingente in Verwaltung auf Station Fallmanagement 4

Prozesse des Belegungsmanagements Kernprozesse: Langfristige OP- / Belegungsplanung Kurzfristige OP-Planung Kurzfristige Planung / Bettenvergabe Notaufnahmen Nebenprozesse: Verlegungen Patientenaufnahme 5

Planungsprozess kurzfristige OP-Planung Kurzfristige OP-PlanungPlanung Überprüfung OP- Kontingente, Überprüfung Anwesenheit Operateure 010 BM Am Donnerstag Abstimmung der OP-Planung der kommenden Woche mit stv.ärztl.direktor oder OA OP-Planung in Ordnung nein 030 BM Patienten absagen und neuen Termin vereinbaren Definition große OP lt. Belegungskriterien 020 BM ja 2-3 Tage vor der OP bei großen OP s bei Patienten anfragen OP-/ Belegungsplanung OP-Planung in Ordnung nein 040 BM Freie Kapazitäten kurzfristig mit Patienten von der Abrufliste füllen ja 050 BM OP-Planung und Aufnahmevormerkung ändern Kurzfristige Belegungsplanung 6

Was soll er tun der Belegungsmanager Klinikspezifisch unterschiedlicheausprägungen Terminvereinbarung Kapazitätsplanung Koordination und Zuordnung von Betten Terminvereinbarung Belegungssteuerung Aufgabenprofil als Rahmen definiert, der klinikspezifische Anpassungen zulässt um die optimale Wirksamkeit des Belegungsmanagements zu erreichen. 7

Aufgaben des Belegungsmanagements Entgegennahme g der Terminanfragen von allen internen und externen Einweisern Überprüfung der Notwendigkeit einer stat. Aufnahme nach 17c KHG Vergabe eines Aufnahme-/OP-Termins unter Berücksichtigung definierter Belegungskriterien (Betten-/OP-Kontingente) Anfordern und Einholen prästationärer Befunde und sonstiger wichtiger Informationen für den Aufenthalt Die tägliche Koordination und Zuordnung von Betten Organisation sämtlicher Termine die im Vorfeld bereits planbar sind Reaktion auf Kapazitätsengpässe bzw. freie Kapazitäten Der BM wird zu einer Schlüsselperson der Abteilung, der stets über die Patientenströme informiert ist und diese lenkt. 8

Schlüsselperson Belegungsmanager Krankenhaus UKT-Kliniken (Bsp) Augenklinik Haut- klinik Urologie Amb. II HKL Dialyse Externe Einweisungen (Bsp.) Hausarzt Reha- Klinik Ambulante Stationen (Bsp.) Intensivstationen Chefsekretari ate Zentrales Belegungs- management Aufnahmestation Klarer Prozess durch zentrales Belegungsmanagement 1 Klinikeigene Stationen 2 4 3 9

Belegmanager inzwischen in fast allen Kliniken Medizinische Klinik, Abteilungen II, III, IV Frauenklinik Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Neurologie Neurochirurgie Orthopädie Radioonkologie Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie Urologie Hautklinik Augenklinik Kinderchirurgie Psychiatrie 10

Auswirkungen in den Kliniken Bei Einführung häufig Widerstand der Ärzte und Pflegekräfte (Neue Funktion, Abgabe von Kompetenz, Einhaltung von Regeln) Nach kurzer Zeit Entlastung für die Ärzte deutlich spürbar Akzeptanz in der Pflege unterschiedlich. h In manchen Kliniken ik sehr gut. Manche Pflegekräfte sehen den BM aber als Arbeitsbeschaffer, der dafür sorgt, dass die Auslastung hoch ist und damit die Arbeitsbelastung höher wird. Belegungsmanager übernimmt zu ca. 70% Aufgaben vom Ärztlichen Dienst

Auswirkungen Reduktion der Aufnahmezeit auf den Stationen Vermeidung von Falschaufnahmen aufgrund fehlender Voruntersuchungen und Vorbefunden Steigerung der Kapazitätsauslastung t von Station ti und OP Gestiegene Terminsicherheit und treue für Patienten Einweiser OP Ambulanzen Funktionsbereiche Nebeneffekt: Standards durch Verständigung auf einheitliche Vorgehensweise 12

Universitätsklinikum Tübingen Kompetenz mit Herz www.uniklinikum-tuebingen.de Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!