Aktuelle Entwicklungen auf den Getreideund Ölsaatenmärkten wo geht die Reise hin?

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Transkript:

Aktuelle Entwicklungen auf den Getreideund Ölsaatenmärkten wo geht die Reise hin? TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT LANDESANSTALT FÜR LANDWIRTSCHAFT UND GARTENBAU SACHSEN- ANHALT BERNBURG, 2. NOVEMBER 217 Dr. Klaus-Dieter Schumacher Teil 1 Markt was bringt die zweite Hälfte 217/18? Teil 2 Markt und Politik Herausforderungen und Unwägbarkeiten 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 2 1

Weltmarkt für Getreide (ohne Reis) nach 4 Jahren erstmals Verringerung der Bestände (Mio.t) Produktion und Verbauch in Mio. t 2.25 2.5 1.85 1.65 1.45 1.25 1.5 85 65 45 25 1.447 1.472 1.481 1.445-16 -62-63 Veränderung Produktion Verbrauch 1.643 57 1.6 2.121 2. 2.41 2.71 1.995 1.856 1.792 1.799 1.75 1.693 1.84 1.585-17 -45 18 7 38-4 1-18 64 58 28 26-21 135 11 85 6 35 1-15 -4-65 Veränderung der Lagerbestände in Mio. t Quelle: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 3 Weltmarkt für Getreide Relation der Bestände zum Verbrauch aber weiter hoch (% bzw. Mio. t) Lagerbestände in Mio. t 6 5 4 3 2 1 China Andere Verhältnis in % 27, 22,7 21,2 21, 22,6 19,7 2,1 18,2 19,4 18,9 21, 23,4 25,1 24,8 23,8 16,8 17,4 279 35 29 241 215 189 259 247 197 213 263 293 25 244 22 259 287 214 214 162 127 89 76 71 77 79 98 17 19 116 122 148 178 28 3 2 1-1 -2-3 Lagerbestände zu Verbauch in % Quelle: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 4 2

Weltmarkt für Getreide Entwicklung der Nachfrage (Mio. t) 2.5 Nahrung + Industrie Futtermittel Ethanol (Fuel) Verbrauch in Mio. t 2. 1.5 1. 1.92 1.96 2.5 2.58 1.978 43 57 81 11 135 136 128 138 141 142 157 167 169 16 1.493 1.54 1.526 1.584 1.61 1.628 1.671 1.714 1.758 1.782 1.829 1.829 34 865 887 94 948 956 714 712 718 756 757 749 762 774 782 773 89 88 5 769 763 775 785 795 798 88 85 839 871 891 879 913 916 914 935 933 Quelle: USDA, IGC 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 5 Weltmarkt für Weizen Ernten besser als erwartet (Mio. t) 8 Delta Production Consumption Production and Consumption in MMT 75 7 65 6 55 5 45 4 584-4 627 619 57 555 21-3 -34-34 684 687 597 613 41 34-5 -2 697 65-4 715 659 17-21 728 735 23 24 754 751 15 12 85 65 45 25 5-15 -35 Chang in Ending Stocks in MMT Quelle: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 6 3

Weizen Russland Erzeugung und Exporte (Mio. t) 9 85 8 75 7 65 6 55 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 1/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 Mai 17/18 Juni 17/18 Juli 17/18 Aug. 17/18 Sep. 17/18 Okt. Produktion Exporte 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 7 Weltmarkt für Weizen Relation der Bestände zum Verbrauch weiter sehr hoch China Andere Verhältnis in % Lagerbestände in Mio. t 3 25 2 15 1 5 35 31 3 28 28 28 26 26 26 25 23 22 21 127 19 92 118 119 95 89 123 149 14 143 124 13 77 6 43 39 34 39 39 46 54 59 56 54 65 31 142 76 34 35 36 141 146 144 111 127 97 4 3 2 1-1 -2 Lagerbestände zu Verbrauch in % -3 Quelle: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 8 4

Weizen leicht fallende Bestände der großen Exportländer (Mio. t) 75 7 65 6 55 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 71,8 2,1,5 67,9 61,8 62,4 6,9 2,,5,6 5,1 4,8 3,2 8,9 5,6 52,4 5,2 5,5 5,7 2,5 5,6 3, 3,7 7,1 2,6 1,5 11,3 5,1 1,4 4,7 15,6 4,7 1,8 4,6 12,7 17,3 1,7 5,6 9,9 4,9 6,3 5,2 32,1 26,6 26,1 19,5 16,1 2,5...... 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 USA Russia EU Australia Canada Ukraine Argentina Gesamt Quelle: USDA, EU Kommission 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 9 Weizen-Exporte ausgewählter Länder (Mio. t) 16 15 14 13 12 11 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 19,1 3,6 7,2 19, 18,6 21,9 11,3 23,3 31,2 18,6 27,5 31,5 146,1 134,7 136,7 8,8 1,7 4,2 9,8 11,3 17,4 24,2 22,1 18,6 16,6 15,8 34,6 34,7 22,8 25,5 23, 21,8 157,4 156,5 12,3 12, 18,1 16,5 2,3 21, 22,1 2, 27,3 28,5 27,8 32,5 29,5 26, 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18*) USA Russia EU Australia Canada Ukraine Argentina Quelle: USDA, EU Kommission 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 1 5

Argentinien Weizenexporte ohne Politik (Mio. t) 13 12 12,3 12, 11 1 9 8 7 9,5 9,5 8,8 6 4,2 5 4 3,6 4-Y Low 3 1,7 2 1 1/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 Quelle: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 11 EU Exporte von Getreide back tonormal (Mio. t) 55, 51,7 5,8 5, 45, 4, 35, 3, 25, 31,6 1,7 1,8 7,8 43,5 1,6 3,1 8,8 1,7 1,6 4, 2,2 12,7 14,2 35,8 1,6 2,5 7,7 37,8 1,8 2, 7, 2, 15, 1, 2,3 3, 33,3 32,8 24, 27, 5,, 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18*) Wheat Barley Corn others total Quelle: EU Kommission 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 12 6

EU Weizen-Export deutlich hinter Vorjahr Quelle: EU Kommission 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 13 Export von deutschem Getreide fehlender Marktzugang immer noch ein Problem China: Weizen und Gerste Ursache: Weizenzwergsteinbrand Ägypten: Weizen Problem: Feuchtigkeit, (Mutterkorn) Indonesien Weizen Problem: kein phyto-sanitäres Abkommen Mexiko Brasilien Indien 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 14 7

Weltmarktpreise für Weizen Boden erreicht? (fob, EURO/t) 28 26 24 US HRW 22 2 18 16 14 EU Rouen Schwarzmeer 12 1 8 Quelle: International Grains Council 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 15 Weltmarkt für Mais China verfälscht das Bild (Mio. t) Produktion und Verbauch in Mio. t 15 95 85 75 65 55 45 35 25 62 64 628-24 -25-22 Veränderung Produktion Verbrauch 717 71 27 717-8 -15 796 8 825 836 19 16-3 -18 89 87 994 1.19 968 5 5 42 35 3 12 1.67 1.32-3 75, 65, 55, 45, 35, 25, 15, 5, -5, -15, -25, Veränderung der Lagerbestände in Mio. t Quelle: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 16 8

Weltmarkt für Mais China baut Bestände ab Lagerbestände in Mio. t 25 2 15 1 5 China USA Andere Verhältnis in % 24,2 21,3 2,2 22, 21,3 19, 17,4 16,1 14,9 16,5 18,3 18,4 18,3 17, 14,5 14,5 15,4 65 58 65 59,7 62 26 44 58 5 46 44 41 34 41 38 48 44 45 53,6 45 31 35 39 28 21 43 43 25 54 24 5 41 29 33 1 111 11 85 81 81 65 45 51 51 59 68 49 37 35 37 38 25, 2, 15, 1, 5,, -5, -1, -15, -2, -25, Lagerbestände zu Verbrauch in % Quelle: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 17 Weltmarkt für Gerste Versorgung angespannt (Mio. t) 16, 14, 134,3 136,9 135,8 147, 142,7 141,1 143,6 133,6 15,1 143,1 146, 147,6 147,4 141, 142,4 135,8 135,2 129,9 4, 3, 12, 2, 1, 6,6 9,6 11,8 4,9 3,3 2, 1, 8, 6, -1,3-1,6-4,1-4,9-6,9 -,9-1,8 -,9 -,6-2,1-5,4, -1, 4, /11/2 2/33/44/55/66/77/88/99/11/1111/1212/1313/1414/1515/1616/1717/18-12,8 Change in Stocks Production Consumption -2, Quelle: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 18 9

Versorgungsbilanz für Sojabohnen Augenmerk liegt auf Südamerika (Mio. t) 375 35 325 3 275 25 225 2 175 15 125 1 75 5 351,3 347,9 32, 313,7 31,3 282,8 288,4 274,9 264,4 268,5 264,3 24,4 242,9 229,9 231,5 222, 27,7 15,9 17,2 6,3 2,1,2 1,1-17,4 1/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 Change Stocks Production Crush 1 95 9 85 8 75 7 65 6 55 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5-5 -1-15 -2-25 -3 Source: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 19 Erzeugung von Sojabohnen Amerikas dominieren (Mio. t) 375 35 325 3 275 25 225 2 175 15 125 1 75 5 25 264,4 49,4 49, 75,3 Source: USDA 24,4 49,5 4,1 66,5 268,5 54,4 49,3 82, 282,8 51,3 53,4 86,7 9,7 84,3 82,8 91,4 61,4 56,8 97,2 96,5 57,8 57, 114,1 17, 16,9 16,9 116,9 12,6 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 2 32, 54,5 313,7 53,5 351,3 347,9 62,5 63,3 1/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 USA Brazil Argentina ROW World 1

Weltmarkt für Sojabohnen wichtigste Ausfuhrländer (Mio. t) 16, 147,5 151, 14, 12, 1, 8, 6, 1,8 91,7 92,3 15,1 11,5 11,4 7,7 9,2 7,4 3, 36,3 41,9 112,8 13,6 7,8 46,8 126,1 14,8 1,6 5,6 132,5 15,3 9,9 54,4 18,3 6,9 63,1 17,8 8, 64, 4, 2, 41, 37,2 36,1 44,6 5,1 52,9 59,2 61,2, 1/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 Export Export Export Export Export Source: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 21 Weltweite Einfuhren von Sojabohnen it sall aboutchina (Mio. t) 16, 15, 14, 13, 12, 11, 1, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1,, 147,5 151, 132,5 126,1 41,8 42, 112,8 34,2 1,8 33,9 91,7 92,3 29,1 13,2 14, 15,1 28,4 13,9 21, 26,9 13,3 12,1 12,5 12,5 92,5 95, 78,3 83,2 7,4 52,3 59,2 59,9 1/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 Import Import Import Import Source: USDA 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 22 11

Zusammenfassung / Fazit Getreidemarkt bleibt sehr gut versorgt, insbesondere Weizen Niedrigere Preise haben bisher keine Verringerung des Betriebsmitteleinsatz nachgezogen Bestandsabbau vor allem durch China getrieben Damit Potential für höhere Preise begrenzt EU: Konkurrenz im Export bleibt hoch, begrenzt Exportpotential Weltmarkt für Sojabohnen wesentlich enger versorgt Wie werden Ernten in Südamerika? Money Funds werden für große Volatilität der Preise sorgen 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 23 Positionen der Money Funds an der CBOT Quelle: Reuters 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 24 12

Teil 2 Markt und Politik Herausforderungen und Unwägbarkeiten 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 25 Markt Unwägbarkeiten / Risiken Geopolitik (Nordkorea, Syrien, ) Zinspolitik der Zentralbanken Währungsrelationen Handelspolitik der USA BREXIT Marktzugang für deutsches Getreide Düngeverordnung Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln Neue Züchtungsverfahren Zukunft des Agrarexports / Agrarhandels EU Agrarpolitik nach 22 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG Seite 26 13

BREXIT Austrittsverhandlungen werden mindestens 2 Jahre dauern Erst danach Verhandlungen über neues Freihandelsabkommen Ohne Freizügigkeit der Arbeitnehmer kein Freihandelsabkommen VK und EU-27 Dann Rückkehr zu Zöllen und nicht-tarifären Handelshemmnissen Hauptbetroffene aus deutscher Sicht: Automobilindustrie Deutscher Agrarexport 4,5 Mrd. - VK viertwichtigster Abnehmer in der EU (Fleisch, Milchprodukte, Wein, Weizen) Größte Unbekannte: Finanzierungslücke der GAP ca. 4-5 Mrd. 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG Seite 27 BREXIT-Folgen für die deutsche Agrarwirtschaft erste Analyse des Thünen-Institut für Marktanalyse Überwiegend negative Effekte für die deutsche Agrar-und Ernährungswirtschaft Keine nennenswerten Effekte bei primären Agrargütern wie Getreide Starke Effekte bei verarbeiteten Agrargütern, insbesondere Milch sowie Schweine- und Geflügelfleisch Deutlicher Rückgang des Exportüberschusses mit dem Vereinigten Königreich Quelle: Thünen Working Paper 7 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG Seite 28 14

Einsatz von Pflanzenschutzmitteln welche Wirkstoffe werden noch verfügbar sein? Zulassungsverfahren werden immer aufwendiger und länger Seit 211 Anträge für 39 neue Wirkstoffe, aber nur 12 bisher genehmigt Und nur eins von diesen 12 hat in einem EU-Land bisher die Zulassung erhalten In den nächsten Jahren müssen eine Vielzahl von Wirkstoffen neu bewertet werden: Zulassungschaos bedroht Verfügbarkeit von Wirkstoffen 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG Seite 29 Pflanzenschutzmittel Neue Zulassungskriterien bedrohen Verfügbarkeit Wenn es bei den Vorschlägen der Kommission bleibt: Wegfall von bis zu sechs der 1 wichtigsten Fungizide im Getreideanbau Wegfall von vier der 1 wichtigsten Fungizide im Kartoffelanbau Wegfall von zwei der wichtigsten Insektizide bei Kernobst Folgen: eingeschränktes Resistenzmanagement, höherer Krankheitsbefall, Ertragsverluste, schlechtere Qualitäten. 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG Seite 3 15

Neue Züchtungsverfahren GVO ja oder nein? Rechtliche Bewertung als GVO führt sehr wahrscheinlich dazu, dass kleine und mittelständische Züchtungsunternehmen diese Methoden wegen des enormen und sehr teuren Regulierungsaufwandes in der EU nicht nutzen können Folge: Unternehmen, Wissen und Innovation wandern ins Ausland ab Konsequenz für die Landwirtschaft in der EU: Abnehmende Sortenvielfalt Abnehmende Verfügbarkeit von auf den Anbau in der EU zugeschnittenen Produkten Weitere Konzentration unter den Unternehmen der Pflanzenzüchtung Verlust an Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG Seite 31 EU Agrarpolitik nach 22 gezielte Anpassungen oder grundsätzliche Neuausrichtung? Vorschläge der EU Kommission für 29.November geplant Echte Beratungen im Agrarministerrat ab 218 Unsicherheitsfaktoren: Wieviel Geld wird tatsächlich zur Verfügung stehen (BREXIT)? Wann entscheiden Regierungschefs über Budget für 221-227? Hauptthema: Zukunft der Direktzahlungen Verschiebung der Mittel von der 1. in die 2. Säule? Gleiche Höhe für alle Landwirte in allen Mitgliedsländern? Mehr für kleinere Betriebe und weniger für große? Deutlich stärkere Bindung an Umwelt-und Tierschutzauflagen? 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG Seite 32 16

EU Agrarpolitik nach 22 gezielte Anpassungen oder grundsätzliche Neuausrichtung? Agricultural Market Task Foce : Schaffung größerer Preistransparenz Eindämmung unfairer Handelspraktiken Preisberichterstattung Hersteller von Lebensmitteln Mehr Warenterminbörsen (Milch, Fleisch, Obst und Gemüse) Stärkung Erzeugerorganisationen (Kartellausnahmen) Integrierte Risikomanagementpolitik Preisabsicherung Kombinierte Versicherungslösungen: Ernteausfall und Einkommensabsicherung Probleme: Rückkehr zu stärker gekoppelten Zahlungen Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt der EU Einstieg in den Ausstieg einer Gemeinsamen EU Agrarpolitik? 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG Seite 33 Rahmenbedingungen für den Agrarhandel stark verändertes Marktumfeld Mehr oder weniger vier Rekordernten in Folge haben zu kräftigem Bestandsaufbau und Preisdruck geführt Preise werden aufgrund der großen Bestände weiter relativ niedrig bleiben Besonders betroffen: reine traditionelle Handelsfirmen Niedrigere Preise = kleinere Margen = abnehmende Gewinne Zusätzlicher Margendruck durch verändertes Kaufverhalten: Verarbeiter kaufen nur hand-to-mouth : zusätzlicher Margendruck; erschwert Aufbau eines physischen Handelsbuchs Zudem insgesamt Verringerung der physischen Handelsvolumina durch anhaltende vertikale Integration bei den ABCDs Und: Notwendigkeit, Rückverfolgbarkeit sicherzustellen, verringert Handelsvolumina in den Papiermärkten 2.11.217 KDS AGRICONSULT 34 17

Rahmenbedingungen für die Agrarwirtschaft kleinere Agrarproduktion zu erwarten? Regulative Maßnahmen für eine artgerechtere Tierhaltung werden aller Wahrscheinlichkeit nach zu kleineren Tierbeständen führen Notwendigkeit, Nitrateinträge zu verringern und Klimaschutzmaßnahmen werden zusätzlichen Druck auf Umfang der Tierhaltung ausüben Konsequenz: weniger Mischfutter, kleinerer Getreidebedarf Zudem Druck auf die Pflanzenproduktion durch zum Teil zu enge Fruchtfolgen (zunehmende Resistenzen) und Nitrateinträge Konsequenz: Abkehr von an reiner Effizienzsteigerung ausgerichteten Produktionsverfahren Zu erwarten für Deutschland und die EU: rückläufige (stagnierende) Agrarproduktion Verlangsamung des Wachstums der Agrarexporte, eventuell sogar Rückgang 2.11.217 KDS AGRICONSULT 35 Langfristig geben Mega-Trends auf den Agrarmärkten unverändert die Richtung vor Wachstum der Weltbevölkerung 25 müssen 9-1 Mrd. Menschen ernährt werden FAO: Nahrungsmittelproduktion muss um mindestens 6 % gesteigert werden Zusätzlicher Bedarf an Agrargütern für Verwendung als nachwachsende Rohstoffe (Biokraftstoffe, Biogas, Bioökonomie) Veränderung der Ernährungsgewohnheiten in Ländern mit Einkommenszuwächsen Zunächst weg von der Schüssel Reis hin zu Brot und Teigwaren Im zweiten Schritt Hinwendung zu Fleisch, Milch, Eiern Urbanisierung Zunehmende Verstädterung führt dazu, dass Eigenversorgung für viele Menschen schwieriger wird Agrahandel wird weiter steigen 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 36 18

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Klaus-Dieter Schumacher klaus.schumacher@agri-consult.de 2.11.217 Klaus Schumacher TAG DER BETRIEBSWIRTSCHAFT BERNBURG 37 19