1.0 Betrachtung einer sicheren Stromversorgung

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Transkript:

1.0 Betrachtung einer sicheren Stromversorgung In der Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen (Muster- Leitungsanlagen-Richtlinie MLAR), Stand: 17.11.2005, ergeben sich unter Abschnitt 5.3 Dauer des Funktionserhaltes folgende Anforderungen: 5.3.1 Die Dauer des Funktionserhaltes der Leitungsanlagen muss mindestens 90 Minuten betragen bei b) maschinellen Rauchabzugsanlagen und Rauchschutz-Druckanlagen für notwendige Treppenräume in Hochhäusern sowie für Sonderbauten, für die solche Anlagen im Einzelfall verlangt werden; abweichend hiervon genügt für Leitungsanlagen, die innerhalb dieser Treppenräume verlegt sind, eine Dauer von 30 Minuten. 5.3.2 Die Dauer des Funktionserhaltes der Leitungsanlagen muss mindestens 30 Minuten betragen bei f) maschinellen Rauchabzugsanlagen und Rauchschutz-Druckanlagen in anderen Fällen als nach Abschnitt 5.3.1. Bei einer MRA handelt es sich um eine sicherheitsrelevante Anlage ähnlich einer Sprinkleranlage. Für Sprinkleranlagen jedoch gibt es die Möglichkeit einen stromseitigen Abgriff der Energieversorgung vor dem Hauptschalter eines Gebäudes vorzunehmen, die sogenannte Sprinklerpumpen- /Sprinklerschaltung. Die Stromversorgung wird unmittelbar hinter dem Hauptzähler und vor dem Hauptschalter parallel abgegriffen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr haben dadurch die Möglichkeit, die Stromversorgung eines brennenden Gebäudes abzustellen, ohne dass dadurch die Sprinklerpumpe ausschaltet. Bei der "Sprinklerschaltung" handelt es sich nicht um eine "Sicherheitsstromversorgung" im herkömmlichen Sinn, da hier die zweite vom Stromnetz unabhängige Energieversorgung (z. B. durch einen Ersatzstromerzeuger) fehlt. Wenn in diesem Fall eine öffentliche Stromversorgung als sicher angesehen werden kann, ist diese Schaltungsart auch für eine MRA ausreichend. Dazu ein Auszug aus Secupedia: http://www.secupedia.info/wiki/sprinklerschaltung Der Begriff der "Sprinklerschaltung" steht umgangssprachlich für den stromseitigen Abgriff der Energieversorgung des Sprinklerpumpenschaltschrankes vor dem Hauptschalter der Niederspannungs - Hauptverteilung (NSHV) eines Gebäudes. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr haben dadurch die Möglichkeit, die Stromversorgung eines brennenden Gebäudes abzustellen, ohne dass dadurch die Sprinklerpumpe ausschaltet. Die Forderung der Sprinklerschaltung ergibt sich aus VdS-Richtlinien (VdS CEA 4001, VdS 2092), aus dem europäischen Regelwerk (CEA 4001) und aus der in Deutschland harmonisierten Norm (DIN EN 12845). Bei der "Sprinklerschaltung" handelt es sich nicht um eine "Sicherheitsstromversorgung" im herkömmlichen Sinn, da hier die zweite vom Stromnetz unabhängige Energieversorgung (z. B. durch einen Ersatzstromerzeuger) fehlt. 1

Der Hausanschlussraum braucht üblicherweise von anderen Räumen nicht brandschutztechnisch getrennt zu werden. Wenn eine sog. Sprinklerschaltung vorgesehen wird, wird dadurch der Hausanschlussraum sicherheitsrelevant. Dann ist eine feuerbeständige Trennung zu benachbarten Räumen anzuraten, ggfls. sind auch Türen als feuerbeständige, rauchdichte und selbstschließende Abschlüsse vorzusehen. Elektrotechnische Schaltungen, hier Sprinklerschaltung, die für Sprinkleranlagen als ausreichend erachtet werden, sind u. E. auch für MRA ausreichend. Eine darüber hinausgehende Sicherheit ist nur für wenige Anlagen erforderlich, z. B. für Druckbelüftungsanlagen von Sicherheitstreppenräumen in Hochhäusern. Die Sprinklerschaltung ist eine adäquate Möglichkeit für eine sichere Stromversorgung einer MRA, wie auch für die sichere Stromversorgung von automatisch öffnenden Zuluftöffnungen einer NRA (wird häufig vergessen, dass hier auch eine Ersatzstromversorgung vorzusehen ist). Bereits heute werden schon sehr viele Entrauchungsanlagen in dieser Form ausgerüstet. Um die adäquate Möglichkeit einer sicheren Stromversorgung einer MRA mittels einer Sprinklerschaltung zu nutzen, ist diese oftmals in bauaufsichtlich genehmigten Brandschutzkonzepten berücksichtigt, folglich vom Markt als Lösung schon anerkannt. 2.0 Netzsicherheit Das Ziel einer sicheren Stromversorgung ist, dass in einem möglichen Brandfall die installierte Anlage mit einer hohen Sicherheit in Betrieb geht. Hängt man nun am Netz der öffentlichen Betreiber ist in der Folge die Netzsicherheit zu betrachten. Wenn das öffentliche Netz eine sehr hohe Verfügbarkeit ausweißt, dann ist die Sprinklerschaltung für eine MRA als sicher anzusehen. Bundesnetzagentur: Deutsche Elektrizitätsnetzbetreiber übermitteln der Bundesnetzagentur gemäß 52 Energiewirtschaftsgesetz jährlich einen Bericht über die in ihrem Netz aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen des Vorjahres. Dieser Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Unterbrechungen. Für das zuletzt veröffentlichte Jahr 2011 meldeten 864 Netzbetreiber für 928 Netze, insgesamt 206.673 Versorgungsunterbrechungen. Die deutsche Stromversorgung zeichnete sich auch im Jahr 2011 durch eine große Zuverlässigkeit aus und lag weiterhin auf einem hohen Niveau. Dies zeigt der sog. SAIDI-Wert von 15,31 Minuten, der die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenem Letztverbraucher für das letzte Jahr wiedergibt. Dieser Wert liegt nur geringfügig über dem für das Jahr 2010 ermittelten Wert von 14,90 Minuten und deutlich unter dem Mittelwert von 17,44 Minuten für den Zeitraum von 2006 bis 2010. Beim SAIDI (System Average Interruption Duration Index)-Wert werden weder geplante Unterbrechungen noch Unterbrechungen aufgrund höherer Gewalt, wie etwa Naturkatastrophen, berücksichtigt. 2

Aktionsgemeinschaft Entrauchung In die Berechnung fließen nur ungeplante Unterbrechungen ein, die auf atmosphärische Einwirkungen, auf Einwirkungen Dritter, auf Rückwirkungen aus anderen Netzen oder auf andere Störungen im Bereich des Netzbetreibers zurückzuführen sind. Beim Strom muss die Unterbrechung zudem länger als drei Minuten dauern. "Deutschland zeichnet sich weiter durch eine hohe Versorgungsqualität mit Strom aus, das bestätigt die Auswertung des Berichts der Elektrizitätsnetzbetreiber. Mit einem SAIDI-Wert von 15,31 Minuten nimmt Deutschland einen Spitzenplatz im internationalen Vergleich ein. Dieses Niveau muss auch in der Zukunft gehalten werden", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Gerade in die Sicherheit der deutschen Netze wird ständig investiert, so dass davon auszugehen ist, dass die bereits hohe Zuverlässigkeit der Stromversorgung weiter ansteigen wird. Mit den Analysen der Bundesnetzagentur wird deutlich, dass die öffentliche Stromversorgung für eine sicherheitstechnische Anlage als sicher angesehen werden kann, der Ausfall der Stromversorgung im Brandfall sehr unwahrscheinlich ist. Die Randbedingungen, z. B. Sprinklerschaltung und feuerbeständige Abschottung des Hausanschlussraumes, sind nach unserer Auffassung ausreichend. 3

Quelle: http://www.bundesnetzagentur.de/de/sachgebiete/elektrizitaetgas/sonderthemen/saidiwertestro m/saidiwertestrom_node.html 3.0 Angaben zum Zustand von bereits installierten Entrauchungsventilatoren Als weiteres Argument gegen den Einsatz einer MRA wird gelegentlich angeführt, dass mögliche Instandhaltungskosten zu hoch sind und dass die Verfügbarkeit der Anlage, im weiteren Verlauf des Lebenszyklus nicht permanent gegeben ist. Hierzu gibt es schon lange bekannte Untersuchungen, die in den zurück liegenden Jahren an bereits installierten Entrauchungsventilatoren durchgeführt wurden, und ständig weiter ergänzt werden. Bisher sind dabei über 100 Entrauchungs-Ventilatoren mit einem Altersdurchschnitt von 9,21 Jahren an verschiedenen internationalen Großflughäfen und Industriebauten untersucht worden. Der älteste Ventilator war 35 Jahre alt. An keinem der untersuchten Entrauchungs-Ventilatoren waren Schäden an den Motoren festzustellen. Ein Fett- oder Lageraustausch war nicht erforderlich, so dass eine einhundertprozentige Funktionssicherheit bescheinigt werden konnte. Die kompletten Untersuchungsergebnisse mit einer kostenoptimierten zustandsabhängigen Wartung bei gleichzeitig hoher Verfügbarkeit finden Sie in folgenden Publikationen, die wir Ihnen natürlich auch zur Verfügung stellen können: HLH Artikel Diagnose vor dem Ernstfall, Udo Jung Heft 5 /2006 und in dem TÜV-Heft Artikel Entrauchung: Funktionssicherheit durch individuelle Diagnose, Udo Jung TÜ Bd.48 (2007) Nr. 6 Juni 4

4.0 Fazit Eine sicherheitstechnische Anlage muss funktionstüchtig, sicher und wirksam sein, eine Kostenoptimierung bei hoher Sicherheit ist anzustreben. Die Bundesnetzagentur untersucht die Stabilität u. a. der öffentlichen Stromversorgung. Im Jahr 2011 lag die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenem Letztverbraucher bei 15,31 Minuten/à. Dieser Wert liegt nur geringfügig über dem für das Jahr 2010 ermittelten Wert von 14,90 Minuten/à und deutlich unter dem Mittelwert von 17,44/à Minuten für den Zeitraum von 2006 bis 2010. Die Sprinklerschaltung, bei der hinter dem Hauptzähler und vor dem Hauptschalter die Stromversorgung parallel abgegriffen wird, stellt eine sichere Stromversorgung für Sprinklerpumpen und MRA dar. So ist es möglich, eine funktionstüchtige und automatisch einschaltende MRA für die Unterstützung des Feuerwehrangriffes zu errichten, die gleichzeitig auch dem Personenschutz dienende Anlagenvariante sein kann. Mit der Sprinklerschaltung hat die Feuerwehr die Möglichkeit, die allgemeine Stromversorgung der Liegenschaft abzuschalten, ohne die Stromversorgung für die MAR zu unterbrechen. Mit den Analysen der Bundesnetzagentur wird deutlich, dass die öffentliche Stromversorgung für eine sicherheitstechnische Anlage als sicher angesehen werden kann, eine Sprinklerschaltung ausreichend ist. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die öffentliche Stromversorgung gerade bei einem Brandereignis ausfällt. Die Sprinklerschaltung wäre eine adäquate Möglichkeit für eine sichere Stromversorgung einer MRA, übrigens auch für die sichere Stromversorgung von automatischen Zuluftöffnungen einer NRA. Auch heute werden schon sehr viele Entrauchungsanlagen in dieser Form ausgerüstet. Um die adäquate Möglichkeit einer sicheren Stromversorgung einer MRA mittels einer Sprinklerschaltung zu nutzen ist diese oftmals in bauaufsichtlich genehmigten Brandschutzkonzepten berücksichtigt. Eine darüber hinausgehende Sicherheit ist nur für wenige Anlagen erforderlich, z. B. für Druckbelüftungsanlagen von Sicherheitstreppenräumen in Hochhäusern. Wir empfehlen, bei Sprinklerschaltungen nachfolgendes zu beachten. Der Hausanschlussraum braucht üblicherweise von anderen Räumen brandschutztechnisch nicht getrennt zu werden. Wenn eine sog. Sprinklerschaltung vorgesehen wird, wird dadurch der Hausanschlussraum sicherheitsrelevant. Dann ist eine feuerbeständige Trennung zu benachbarten Räumen anzuraten, ggfls. sind auch Türen als feuerbeständige, rauchdichte und selbstschließende Abschlüsse vorzusehen. Mit den aufgezeigten Punkten - sichere Stromversorgung i. V: mit Sprinklerschaltung - Hausanschlussraum mit feuerbeständigen Umfassungsbauteilen - Ventilatoranalyse stellen MAR, auch in der Brandentstehungsphase, eine sichere, wetterunabhängige, funktionierende und kostengünstige Anlagenvariante dar. -AGE- 5