Rede Eröffnung des Dialysezentrums an den Sonneberger Medinos-Kliniken

Ähnliche Dokumente
KURZ VORGESTELLT. Die Träger der Kampagne

Positionspapier - Nephrologie in Deutschland 2007

Gründung des Zentrums für Seltene Erkrankungen am in Würzburg Grußwort von Frau Barbara Stamm, MdL Präsidentin des Bayerischen Landtags

Die Würde des Menschen ist unantastbar Eine Herausforderung moderner Palliativmedizin

Das Kompetenz-Netzwerk Transplant-Psychologie

Nierentransplantation häufige Fragen

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie

Die Werbung für mehr Organspende bedeutet deshalb überaus große Sensibilität frühzeitige, behutsame, beständige Aufklärung.

Ich bin Organspender, und Sie?

Unsere Vision zieht Kreise... Das Leitbild der NÖ Landeskliniken-Holding.

Herzlich willkommen in Hannover zum BVMed-Forum Homecare ALTENPFLEGE 2014

Grußwort bei der Feierlichkeit zur Übernahme der Geschäftsbesorgung im. NLKH Wunstorf am 15. November 2007 in der Sporthalle 1

Statement von Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung

Nephrocare Starnberg GmbH Medizinisches Versorgungszentrum

Mit der OÖGKK im Krankenhaus gut versorgt

Patient/in. Meine Praxis - Rundum sicher versorgt. Umfassende und wohnortnahe Behandlung & Betreuung PRIMARY HEALTH CARE

Integration und Gesundheit Transkulturelle Psychiatrie/ Psychotherapie (J2)

Unternehmensphilosophie = Leistungsversprechen

Sozialdienst. Unsere Leistungen. Höchstgelegene Lungenfachklinik Deutschlands

Pflege der Warteliste was muss beachtet werden? Universitätsmedizin Rostock, Zentrum f. Innere Medizin Sektion f. Nephrologie Dr. med. A.

IMMANUEL MEDIZIN ZEHLENDORF Naturheilkunde. Rheumatologie. Handchirurgie. Handchirurgie. Legen Sie Ihre Hand in unsere Hände!

Kindern eine Zukunft geben

Prof. Dr. med. Andreas Kribben

Sozialräumliche Versorgungsketten Stark fürs Quartier

verbessern Uni-Leipzig: Forschungsprojekt will deutschlandweit psychosoziale Versorgung junger Krebspatienten ve

Kompetenz in Medizin und Pflege

Pflegebedürftiger. Workshop der Diakonie. Ministerialrat Joachim Becker. Damit Deutschland gesund bleibt.

Qualitätsbericht. für das Behandlungsprogramm IKKpromed COPD

Generelle Einschätzung der zukünftigen Bedeutung von Telematik und Telemedizin

Grußwort Marion Reinhardt Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz; Referatsleitung Pflege

SEITE AN SEITE FÜR IHRE GESUNDHEIT

Beiträge forschender Pharma- Unternehmen zur Schmerztherapie. Dr. Siegfried Throm

Schicksal Demenz Was brauchen die Betroffenen und ihre Angehörigen

07. Dezember Transplantationsworkshop Hinterzarten Die Ära nach dem Skandal - was wird, was hat sich geändert?

Augentagesklinik MVZ Düsseldorf-Holthausen

Ambulante Rheumaversorgung durch Kliniken Welche Ziele und Vorstellungen bestehen?

Wir über uns. Informationen zur Station 0.2// Mutter-Kind-Behandlung // Kompetent für Menschen.

Widerspruchs- oder Zustimmungslösung: Die aktuelle Diskussion

Einfluss der Nierenersatztherapie auf die Lebensqualität

Hamburger Netzwerk Psychische Gesundheit

Sabine Riße Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, DEGUM II

Aktuelle Angebote und Strukturen für die hospizliche-und palliative Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen

Thüringer LandTag 5. Wahlperiode

Erfolgreiche "Doppel"-Transplantation

Ihr Gesundheitsassistent

Laudatio Kategorie 3: Lust auf ambulante Versorgung Wie Ärzte und Psychotherapeuten den medizinischen Nachwuchs für die Arbeit am Patienten begeistern

Erfahrungen mit einem Regionalen Budget für die Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kreis Steinburg

Lungenerkrankungen Kompetente Antwort auf Ihre persönlichen Fragen

Rubrikentitel. MutterKindZentrum. im Klinikum Ingolstadt

Leitbild der AWO SANO

Bauchzentrum - Interdisziplinäre Viszeralmedizin

Organspende Verstorbener

Informationen. K L I N I K S P R E C H E R Axel Dittmar. Claudia Schloemann Winnebrockstr. 1, Halle/West. Mobil:

Deutsche Nierenstiftung und Verein zur Unterstützung der Deutschen Nierenstiftung e.v.

Diagnosedatenauswertung zur Entwicklung von Prävention und Rehabilitation das Beispiel Herzensangelegenheiten im Revier

Gemeinschaftlich gebaut: Die Vision von Geburt, Leben und Sterben im Heilhaus - Haus der Mitte

Malteser Migranten Medizin (MMM) in Mannheim (Stand Dezember 2015)

Demenzkranke in der medizinischen Versorgung 17. FEBRUAR im BILDUNGS- ZENTRUM DES EVKK. VON 17:00 bis 19:30 UHR. Symposium

Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung und dem Deutschen Landkreistag

Gesundheit & Pflege. Gemeinsam in der Region Heinsberg. Caritasverband für die Region Heinsberg e. V.

Psychosoziale Beratungsangebote in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten: Ein neuer Weg des Zugangs zu schwer erreichbaren Gruppen?

Meine Organe. Meine Entscheidung

Organspende. Hilfreiche Informationen zu Ihrer Nierengesundheit

SYMPOSIUM demenzerkrankungen - NEUE ansätze IN

Wie sich der demografische Wandel auf das Leben von Menschen mit lebenslanger Behinderung auswirkt

AOK-Curaplan Koronare Herzkrankheit

!" # $$ ) * #+, -,. & /

WAS PASSIERT AM ORGANSPENDE? WIR WOLLEN ALLES WISSEN!

Das neue Hospiz- und Palliativgesetz, ein Beitrag zur würdevollen Versorgung am Ende des Lebens. Till Hiddemann Bundesministerium für Gesundheit

der Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Christine Lieberknecht (CDU)

Fleherstraße Düsseldorf-Bilk Tel Fax

Palliative Basisversorgung

Die Herausforderungen an das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt

Patient Advocacy: Was kann der Augenarzt vom Patienten lernen?

Lothar Wern: Selbsthilfe schafft Lebensqualität! Patientenliga Atemwegserkrankungen e.v.

Patientenfragebogen zur Bedeutung der Betreuung durch den Hausarzt

Rolle der Geriatrie in Netzwerkstrukturen der Medizin und Pflege in Baden Württemberg

Der Darm im interdisziplinären Netzwerk. Ihr Begleiter durch das interdisziplinäre Darmzentrum

Wir nehmen uns Zeit für Sie!

Overuse unnötige Behandlungen als Qualitätsproblem. Dr. med. Christoph Bosshard, Vizepräsident der FMH Departementsverantwortlicher DDQ/SAQM

P ä d i a t r i e. Ein Fach im erzwungenen? Wandel der Zeit: Von der Infektionsbekämpfung und Aufzucht zur Sozialmedizin und Prävention

Forward Thinking Healthcare

Organspende und Organtransplantation in Nordrhein-Westfalen, 2008

Entschließung des Bundesrates zur Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans

MedMobil Projekt MedMobil

Wir stellen vor. Eine Thüringer Erfolgsgeschichte Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) ggmbh Partner für eine starke berufliche Zukunft.

Geschäftsführer der Caritas-Altenhilfe für die Region Konstanz 3

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Reutlingen

11. Februar Prof Dr. Hartmut Bertz Department Innere Medizin Klinik Innere Medizin I Hämatologie/Onkologie und Stammzelltransplantation

Das Netzwerk Gesundes Neukölln Ziele. Aufgaben. Mitmachen

Patienteninformation. AOK-Curaplan. Mehr Lebensqualität! M Diabetes mellitus Typ 2 M Koronare Herzkrankheit

Elke Flister. Häusliche Krankenpflege. Seniorenhaus \\Am Schwanenteich" Tel.: / {,8J>~7-0. Tel.: /

BEWERBUNG für den Medizin-Management-Preis 2011

Ambulantes Geriatrisches Therapiezentrum

Europa Uomo Switzerland. Pressekonferenz Zürich, den 22. Oktober 2010

Maßnahmen zur Sicherung einer qualifizierten pflegerischen Versorgung im Kreis Soest. Irmgard Soldat 1. stellv. Landrätin

Entschließung des Bundesrates zur Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans. Der Ministerpräsident Kiel, 6. Juni 2014 des Landes Schleswig-Holstein

Persönlich. Engagiert. Akutgeriatrie Rehabilitation Palliative Care

Informationen zum Thema Elektronische Patientenakte (EPA)

Interview mit dem Schauspieler Michael Lesch und Prof. Dr. Michael Hallek, Uni zu Köln

Transkript:

Rede Eröffnung des Dialysezentrums an den Sonneberger Medinos-Kliniken Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Gäste, Wir begehen heute die Eröffnung des neuen Dialysezentrums und dass heute so viele den Weg hierher gefunden haben, zeigt, dass Ihnen allen die heimatnahe medizinische Versorgung und damit das Wohl der Bürger dieser Region am Herzen liegt. Ich darf an dieser Stelle all jene begrüßen, die zur Realisierung des Bauvorhabens beigetragen haben, sei es durch politische Unterstützung, fachliche Planung, aktive Mithilfe, kompetente Beratung oder schnelle Entscheidungen. Ihnen allen möchte ich danken! Heute ist ein denkwürdiger Tag, denn mit der Einweihung dieses neuen Dialysezentrums gibt es jetzt 1

eine direkte Anbindung der Dialyse an das Krankenhaus. Dieser Übergang verbessert die Versorgung der Patienten in der Region erheblich. Nach der unermüdlichen Initiative der Selbsthilfegruppe und mit Unterstützung durch den Krankenhaus-Chef Friedrich Albes konnte 2004 das erste Nierenzentrum in Sonneberg etabliert werden. Als Träger auch des neuen Dialysezentrums fungiert das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation, dass durch Kooperationen mit örtlichen Partnern wesentlich zur Schaffung des Zentrums beigetragen hat. Das neue Zentrum ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung - bietet es doch eine integrative und interdisziplinäre Behandlung, welche besonders für Nierenkranke notwendig ist. Durch die Vernetzung ambulanter und stationärer Versorgungsstrukturen kann die Arbeit mit und am Patienten in engster Zusammenarbeit mit allen Fachkompetenzen der Klinik erfolgen. 2

Mit 32 Behandlungsplätzen ist das neue Nierenzentrum zudem größer, was dem Bedarf sehr entgegenkommt. Immerhin sind allein in Thüringen etwa 2000 Menschen wegen chronischen Nierenversagens auf Dialyse angewiesen. Ich freue mich, dass den Dialysepatienten aus unserer Region nun eine wohnortnahe Versorgung in einem nach modernsten medizinischen und technischen Gesichtpunkten gestalteten Zentrum angeboten werden kann. Hier können Fachärzte verschiedener Fachrichtungen kooperieren und den Betroffenen bestmöglich helfen. Meine Mutter ist niedergelassene Ärztin und daher kenne ich auch die organisatorischen Schwierigkeiten, die Ärzte und Patienten oft zu meistern haben. Ich kann nachempfinden, welche Erleichterung das neue Nierenzentrum für alle Betroffenen bedeutet. Die Notwendigkeit einer Dialysebehandlung ergibt sich aufgrund verschiedener Krankheitsbilder. Für Patienten, die dies betrifft ist die Dialyse lebensnotwendig. Gerade 3

daher ist es ein Stück Lebensqualität, wenn die Dialysebehandlung wohnortnah und so unkompliziert wie möglich genutzt werden kann. Nicht nur die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verbessert. Noch zu DDR-Zeiten waren es nur wenige Orte in Thüringen, an denen eine Dialysebehandlung möglich war. Man kann nur erahnen, wie schwierig es für die Patienten damals wohl gewesen sein muss, wenn sie unzählige Kilometer absolvieren mussten, um die notwendige Behandlung zu erfahren. Das nun erreichte flächendeckende Netz der Dialyse in Thüringen trägt daher erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität, von den ohnehin beeinträchtigten Patienten bei. Die direkte Nähe des neuen Zentrums zum Krankenhaus hat zahlreiche Vorteile für die Patienten: Durch die enge Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung ist eine gut aufeinander abgestimmte Behandlung der Patienten garantiert. Und auch Dialysepatienten, die wegen einer anderen Erkrankung stationär aufgenommen werden müssen, 4

können nun auf kurzem Wege direkt an der Klinik versorgt werden. Mein Respekt und mein Dank gelten allen, die an der Realisierung und Gestaltung dieses Projekts mitgewirkt haben. Ganz herzlich danken möchte ich auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denen ich weiterhin viel Freude an Ihrer Arbeit nun an Ihrem neuen Arbeitsplatz wünschen möchte. Bereits vor einiger Zeit habe ich mich persönlich im ehemaligen Dialysezentrum von der hervorragenden Arbeit der Ärzte und Mitarbeiter überzeugen können. Die Dialysebehandlung ist für Patienten oft ein schwerer Gang. Dank Ihnen fühlen sich die Patienten dabei gut aufgehoben. Und gerade ein Lächeln kann dabei so manches Leid, auch wenn es nicht immer medizinischer Natur ist, zumindest mildern. Die Lebensqualität von Dialysepatienten kann tatsächlich durch die Transplantation einer Niere 5

erheblich erhöht werden. Für Menschen, denen eine Niere übertragen wurde, ist dieser Tag nach meist langjähriger Dialysebehandlung ein Tag der Befreiung. Wie überall in der Bundesrepublik ist es auch in Thüringen so, dass zwar eine große Anzahl von Organtransplantationen stattfindet, es aber eine lange Warteliste gibt. Obwohl eine positive Haltung gegenüber der Organspende überwiegt, besitzen nur wenige Bürgerinnen und Bürger einen Organspendeausweis. Im Vordergrund unserer Bemühungen muss daher die Aufklärung der Menschen stehen. Nach dem Transplantationsgesetz hat die persönliche Entscheidung absoluten Vorrang. Deshalb ist es wichtig, die Menschen über das Thema Organspende zu informieren und sie zu einer positiven Entscheidung zu motivieren. Untersuchungen haben ergeben, dass mehr als 40 % aller neu begonnenen chronischen Dialysebehandlungen Diabetiker betreffen. Daher ist auch eine umfassende Information der Bevölkerung, wie man dieser Krankheit durch eine gesunde Lebensführung vorbeugen kann, von immenser 6

Bedeutung. Aber auch bereits Erkrankte benötigen Hinweise, wie sich durch eine vernünftige Lebensweise schwerwiegende Komplikationen vermindern oder vermeiden lassen. Was am Gesundheitsstandort Sonneberg in den vergangenen Jahren geleistet wurde, verdient meine Anerkennung und meinen Dank. Nicht nur durch die enorme Finanzleistung des Landes Thüringen konnten die Neubauten und auch die technischen Ausstattungen auf neuestem Niveau realisiert werden. Dies setzt vor allem das gemeinsame Wirken aller Akteure der Medinos -Kliniken, sowie den handelnden politischen Verantwortungsträger voraus! Dass hier in Sonneberg auch auf eine zukünftige Sicherung der wohnortnahen medizinischen Versorgung gesetzt wird, zeigt zuletzt auch der Länder- und Landkreisübergreifende Zusammenschluss Regio- Med. 7

Im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger können Sie sich meiner Unterstützung auch für künftige Gesundheitsprojekte in Sonneberg sicher sein. Ich wünsche dem neuen Dialysezentrum zufriedene Patienten, engagierte Mitarbeiter und Ärzte, sowie weiterhin unermüdliche Gönner! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 8