Jagd und Umwelt Die Jagdausübung in Hofkirchen unterlag in den letzten Jahrzehnten großen Veränderungen. Einen wesentlichen Einfluss auf die Landschaft und dementsprechend auf den Lebensraum unserer Wildtiere hat die Landwirtschaft. Mit fortschreitender Mechanisierung und dem Einsatz von Mineraldüngern und Pflanzenschutzmitteln wurde auch die Bewirtschaftung der Felder und Wiesen intensiviert. Die intensivierte Kulturführung führte zu einem Wandel in der Agrarstruktur. Die Landwirtschaft in Hofkirchen hat sich von einem multifunktionalen Bewirtschaftungskonzept mit Nutztierhaltung in eine sehr spezialisierte Form der Landwirtschaft mit intensivem Ackerbau gewandelt. Hofkirchen 1960
Diese Veränderung finden wir natürlich in unserer Landschaft wieder. Vor allem die Grünlandbewirtschaftung musste einer intensiven Ackerwirtschaft weichen. Aber nicht nur die Landwirtschaft unterlag einem großen Wandel auch unsere Wälder haben sich stark verändert. Der bei uns natürlich vorkommende Eichen-Hainbuchenwald musste in den letzten Jahrzehnten oftmals einer Fichtenaufforstung weichen. Der Wald ist eine wichtige Rückzugsmöglichkeit für unsere Wildtiere und deswegen besonders wichtig. Die Bedeutung der Forstflächen wird noch unterstrichen durch den geringen Flächenanteil im Bezirk Linz-Land und besonders auch in der Gemeinde Hofkirchen. Hofkirchen 2007
Vor diesem Hintergrund ist die jagdliche Entwicklung zu sehen. Sowohl Jäger als auch Wildtiere bewegen sich in einer von Menschen beeinflussten Kulturlandschaft. Die Erhaltung dieser Kulturlandschaft wird aus Sicht der Landwirtschaft zu Recht als Schutz der Produktionsgrundlage verstanden. Der Jäger hat deshalb die schwierige Aufgabe ein gutes Einvernehmen mit den Grundbesitzern zu wahren und gleichzeitig einen gesunden artgerechten Wildtierbestand zu sichern und zu fördern. Diese Herausforderung findet jedes Jahr bei der Festlegung des Abschussplanes seinen Höhepunkt. Durch die umfassende Nutzung der Natur durch Freizeitsportler und Naturliebhaber werden die Rückzugsmöglichkeiten unseres Wildes immer geringer. Der dadurch verursachte Stress führt beim Rehwild oftmals zu vermehrtem Verbissdruck. Die Gemeinde Hofkirchen war in den letzen Jahren eine der am stärksten wachsenden Gemeinden im Bezirk Linz-Land. Mit dieser Entwicklung geht auch eine Einschränkung des Lebensraumes einher. Jeder "Gast der Natur" ist deshalb Begehung 2007 angehalten sich dementsprechend rücksichtsvoll zu verhalten, die gekennzeichneten Wege nicht zu verlassen und Waldspaziergänge im Winter zu vermeiden. Einen weiteren wichtigen Einfluss auf unsere Wildtiere hat der Straßenverkehr. Durch den Ausbau des Verkehrsnetzes steigt auch die Anzahl von Wildunfällen. Meist enden diese Unfälle für Mensch und Maschine relativ glimpflich. Das betroffene Tier verendet aber oft sehr langsam im Nahbereich der Unfallstelle. Eine rechtzeitige und genaue Meldung an die Polizei oder einen Jäger könnte das verhindert.
Quelle Statistik Austria Gemeinde Hofkirchen Bezirk Linz-Land Land Oberösterreich 1995 % 1995 % 1995 Ackerfläche in ha 1083,0 80,8 972,0 81,3 28558,0 74,9 28353,0 76,2 296112 29,3 293222 29,7 Forstfläche in ha 179,0 13,3 159,0 13,3 7058,0 18,5 6538,0 17,6 437086 43,2 421607 42,7 Dauergrünland in ha 60,0 4,5 55,0 4,6 1975,0 5,2 1948,0 5,2 271471 26,8 267056 27,0 % Bevölkerungsentwicklung von 1869 2008 (Statistik Austria) Jahr Bevölkerungsanzahl Jahr Bevölkerungsanzahl 1869 846 1951 917 1890 834 1961 873 1900 797 1971 855 1910 855 1981 1030 1923 791 1991 1133 1934 772 2001 1394 1939 725 2008 1691 Hege und Naturschutz Der Jägerschaft obliegt in der Gesellschaft im Hinblick auf die Nutzung von ökologischen Ressourcen einer besonderen Verantwortung. Die Hofkirchner Jäger sind sich dessen in besonderem Ausmaß bewusst. Unter den Begriff "Jagdliche Hege fallen eine ganze Reihe an Maßnahmen. Die Jagdgesellschaft Hofkirchen versuchte in den letzten Jahren vor allem durch Verbesserung des Habitates den oben dargelegten landschaftlichen Veränderungen entgegen zu wirken. Konkrete Maßnahmen waren der Anbau von winterharten Zwischenfrüchten, und die Anlage von Naturschutzflächen und Hecken.
Alle diese Maßnahmen zielen darauf ab den einzelnen Tierarten zusätzliche Rückzugsund Äsungsmöglichkeiten zu bieten. Seit 2005 wurden im Rahmen des Projektes Hecke auf Zeit 4000 heimische Sträucher und Bäume in Form von Hecken gepflanzt. Besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch den Hofkirchner Landwirten, die ihre Flächen für die Pflanzungen zur Verfügung gestellt haben. Ein Erfolg dieser Maßnahme Heckenpflanzung 2006 ist, dass man seit einigen Jahren wieder regelmäßig Rebhühner in Hofkirchen beobachten kann. Rebhühner, sowie Hühnervögel allgemein, haben besondere Ansprüche an ihre Umgebung. Durch die landschaftlichen Veränderungen zählen sie zu den Verlierern des Strukturwandels. Da die Jägerschaft den durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Änderungen ausgelösten Strukturwandel nicht wesentlich beeinflussen kann, versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten Verbesserungen zu erreichen. Ökologisch vertretbare Jagd ist sinnvolle Nutzung und Bewahrung natürlicher Ressourcen. Durch das Wissen um die Gesetze der Natur verstehen sich die Jägerinnen und Jäger als Partner des Naturschutzes.