Handelsakademie für Wirtschaftsinformatik



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Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (DIGITAL BUSINESS) September 2009 Handelsakademie 13. Schulstufe Bildungsstandards in der Berufsbildung

Die vrliegende Brschüre Bildungsstandards in der Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (DIGITAL BUSINESS) Wirtschaftsinfrmatik dkumentiert das Ergebnis eines mehr als dreijährigen Entwicklungsprzesses und versteht sich als wrk in prgress. In einer ersten Piltphase 2009/2010 werden 69 Unterrichtsbeispiele erstmals an den 8 Standrten, welche den Schulversuch Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik DIGITAL BUSINESS anbieten, im V. Jahrgang im Unterricht erprbt und auf Basis der Rückmeldungen der Piltlehrer/innen im Sinne der Qualitätsentwicklung überarbeitet. Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (DIGBIZ) - Schulversuch BMUKK GZ 17.023/39-II/3a/2007 (erstmalige Genehmigung GZ 17.023/29-II/3/2001) für die Standrte: Bundeshandelsakademie/Bundeshandelsschule Klagenfurt II Bundeshandelsakademie/Bundeshandelsschule Spittal/Drau Bundeshandelsakademie/Bundeshandelsschule Mistelbach Bundeshandelsakademie/Bundeshandelsschule Rhrbach Bundeshandelsakademie/Bundeshandelsschule Graz, Grazbachgasse Bundeshandelsakademie/Bundeshandelsschule Weiz Bundeshandelsakademie/Bundeshandelsschule Bregenz Bundeshandelsakademie/Bundeshandelsschule Wien X, Pernerstrfergasse Lehrplan unter: http://www.abc.berufsbildendeschulen.at/uplad/1236_lehrplan_hak_digbiz_neu_ab2007.pdf 1. Auflage, September 2009

Inhaltsverzeichnis 1 Vrwrt der Steuerungsgruppe 7 2 Einleitung 11 2.1 Mitglieder der Arbeitsgruppe Bildungsstandards der Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik DIGITAL BUSINESS... 11 2.2 Präambel "Bildungsstandards zu Digital Business"... 12 2.3 Das zweidimensinale Kmpetenzmdell... 13 2.4 Die Vernetzung der Kmpetenzen... 15 2.5 Deskriptren... 16 3 Piltierung 25 3.1 Brief an die Piltlehrerinnen und Piltlehrer:... 25 3.2 Evaluierungsbgen Lehrer/innen... 27 3.3 Evaluierungsbgen Schüler/innen... 29 4 Referenzbeispiel 32 4.1 Zielniveau der Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (Digital Business)... 32 4.2 Zielniveau der Fachrichtung Infrmatinsmanagement und Infrmatinstechnlgie... 36 5 Unterrichtsbeispiele 40 5.1 Netzwerkmanagement: Neugründung einer Marketingabteilung... 41 5.2 Sftwareentwicklung: EDV Fehlermanager... 42 5.3 Sftwareentwicklung: Desktp-Anwendung Transprtabrechnung... 44 5.4 Sftwareentwicklung: Textdateien lesen... 46 5.5 Multimedia: Gästeflder... 48 5.6 Multimedia: Usability... 49 5.7 Multimedia: Pstprduktin eines Werbespts... 50 5.8 Webdesign: 2-spaltiges Layut... 53 5.9 Webdesign: Template... 55 5.10 Online Vting... 58 6 Gesetzliche Verankerung der Bildungsstandards 60 7 Hierarchie der Bildungsstandards in der Handelsakademie 61 7.1 Bildungsstandards als Teil der Qualitätsinitiative in der Handelsakademie... 61 7.2 Bildungsstandards in der Berufsbildung und in der Handelsakademie... 62 7.3 Intentinen der Bildungsstandards in höheren kaufmännischen Schulen... 62 7.4 Welche Bildungsstandards müssen Abslventinnen und Abslventen der Handelsakademie insgesamt erfüllen? (Stand: September 2009)... 63 7.5 Sziale und persnale Kmpetenzen in der Handelsakademie... 64 7.6 Für welche Unterrichtsgegenstände gibt es in der Handelsakademie Bildungsstandards? (Stand September 2009)... 64 7.7 Bildungsstandards und kmpetenzrientierter Unterricht... 66

8 Bibligraphie und weiterführende Literatur 67 Anhang 1: Deskriptren zu Bildungsstandards in angewandter Infrmatik 70 Anhang 2: Deskriptren zu Bildungsstandards Wirtschaftsinfrmatik und IKT 72 Anhang 3: Entwicklung der IT-Fähigkeiten 81 Anhang 4: Stundentafel der Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (DIGITAL BUSINESS)82

1 Vrwrt der Steuerungsgruppe Vielfalt und Qualität der Berufsbildung Die Bildungssysteme in den Mitgliedstaaten der EU weisen vr allem im Bereich der Berufsbildung eine beachtliche Bandbreite auf, die auch ein Erflgsfaktr für eine immer mehr vn innvativen Prdukten und Leistungen geprägte Wirtschaft ist. Die Vielfalt der Bildungswege fördert unterschiedliche Denk- und Handlungsansätze und schafft ein Ptenzial an Qualifikatinen, das zu riginellen Prblemlösungen befähigt. Dieses Ptenzial kann am eurpäischen Bildungs- und Arbeitsmarkt aber nur wirksam werden, wenn die vielfältigen Qualifikatinen transparent gemacht und ihrem Wert entsprechend anerkannt werden. Die Anerkennung und Verwertbarkeit erwrbener Qualifikatinen beruht zu einem wesentlichen Teil auf dem Vertrauen in die Qualität der einzelnen Bildungsanbieter. Das Bekenntnis zu einer nachhaltigen Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität vn Bildungsprzessen, die im Besnderen eine transparente Darstellung vn Lernergebnissen einschließt, steht daher auch im Mittelpunkt der grßen bildungsplitischen Themen der Gegenwart, wie der Schaffung eines Natinalen und Eurpäischen Qualifikatinsrahmens (NQR bzw. EQR) swie eines Eurpäischen Leistungspunktesystems (ECVET) 1. Kmpetenzmdell Es gehört zur guten Praxis in der Entwicklung vn Bildungsstandards, vn einem überschaubaren Kmpetenzbegriff auszugehen. Zu diesem Zweck wird der im Allgemeinen ziemlich kmplexe Kmpetenzbegriff über ein sgenanntes Kmpetenzmdell auf Grunddimensinen zurückgeführt. Dazu zählen die Inhaltsdimensin swie die Handlungsdimensin. Die Inhaltsdimensin weist die für einen Unterrichtsgegenstand (mehrere Unterrichtsgegenstände) der die für ein der mehrere Berufsfelder relevanten Themenbereiche aus. Mit der Handlungsdimensin werden die im jeweiligen Unterrichtsgegenstand/Unterrichtsgegenständen/Ausbildungsschwerpunkt/Fachbereich der im jeweiligen Berufsfeld (Berufsfeldern) zu erbringenden Leistungen zum Ausdruck gebracht. Ergänzend zur kgnitiven Leistungsdimensin finden auch persnale und sziale Kmpetenzen aus den jeweiligen Berufsfeldern Berücksichtigung. Man gelangt s zu einem Kmpetenzverständnis, das dem im Eurpäischen Qualifikatinsrahmen verwendeten Ansatz entspricht 2. Die Anfrderungen werden durch Deskriptren zum Ausdruck gebracht, d.h. durch Umschreibungen der Anfrderungen in Frm vn Ziel- der Themenvrgaben. Zusätzliche Erläuterungen und Klarstellungen vermitteln die beigefügten prttypischen Unterrichtsbeispiele. Das Kmpetenzmdell, die Deskriptren und die prttypischen Unterrichtsbeispiele sind Instrumente, die für die Darstellung der Bildungsstandards in der Berufsbildung verwendet werden. Bildungsstandards für die Berufsbildung Die Bildungsstandards der Berufsbildung fkussieren auf die Abschlussqualifikatinen. Sie sind smit auch ein Bildungsnachweis für das Leistungsprtfli einer Abslventin/eines Abslventen an der Nahtstelle in das Berufsleben der in eine weiterführende (tertiäre) Bildungseinrichtung. Dementsprechend knzentrieren sich die Bildungsstandards in der Berufsbildung auf: die berufsfeldbezgenen Kernkmpetenzen swie jene allgemeinbildenden Kernkmpetenzen, die zum lebensbegleitenden Lernen und zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben befähigen. Die Bildungsstandards für die berufsfeldbezgenen Kernkmpetenzen beziehen sich auf die fachtheretischen und -praktischen Unterrichtsgegenstände eines Bildungsganges, die in ihrer Gesamtheit auf die fachlichen Erfrdernisse des Berufsfeldes abgestimmt sind, für das der Lehrplan ausbildet. Sie beinhalten selbstverständlich auch persnale und sziale Kmpetenzen. Entsprechend kmplex sind die zu frmulierenden Kmpetenzmdelle. 1 Natinaler Qualifikatinsrahmen (NQR), Eurpäischer Qualifikatinsrahmen (EQR), Eurpäisches System zur Übertragung, Akkumulierung und Anerkennung vn Lernleistungen im Bereich der Berufsbildung (ECVET). 2 Indikatren des EQR: Kenntnisse, Fertigkeiten, Kmpetenz (im Sinne vn Übernahme vn Verantwrtung und Selbstständigkeit). 7

Die allgemeinbildenden Kernkmpetenzen, die zur Teilnahme am lebensbegleitenden Lernen und am gesellschaftlichen Leben befähigen, beziehen sich entweder auf einen einzelnen Unterrichtsgegenstand, wie Deutsch, Englisch, Angewandte Mathematik und Angewandte Infrmatik der auf eine Gruppe vn Unterrichtsgegenständen, wie die Naturwissenschaften, die Physik, Chemie und Bilgie umfassen. Die entsprechenden Kmpetenzmdelle bauen auf bereits bestehenden Entwicklungen auf, rientieren sich etwa am Gemeinsamen Eurpäischen Referenzrahmen für Sprachen des Eurparates swie an anerkannten Strukturen der entsprechenden Fachdidaktik. Funktinen der Bildungsstandards Im Bereich der Berufsbildung haben die Lehrpläne den Charakter vn Rahmenvrgaben. Diese Tatsache hat in Verbindung mit den schulautnmen Gestaltungsfreiräumen dazu geführt, dass die Umsetzung der Lehrpläne stark standrtbezgen erflgt. Die Frmulierung vn bundesweit gültigen Bildungsstandards sll dieser Entwicklung nicht entgegenwirken, aber Kernbereiche des Unterrichts in einer lernergebnisrientierten Darstellung nrmieren (Orientierungsfunktin für den Unterricht). S gesehen bringen die Bildungsstandards eine Knkretisierung der Lehrpläne in ausgewählten Kernbereichen und schaffen die Grundlage für die Implementierung eines kmpetenzrientierten Unterrichts, der jedenfalls die Erreichung der zentralen, in den Bildungsstandards festgelegten Lernergebnisse sichern sll, und zwar unabhängig vm Schulstandrt. Die schulautnmen Gestaltungsfreiräume der Schulen, die meist für standrtabhängige Spezialisierungen genutzt werden, sind davn nicht betrffen. Durch die Frmulierung vn gemeinsamen Zielvrstellungen und durch kmpetenzbasierten Unterricht wird die Vraussetzung für eine österreichweite Evaluierung des berufsbildendenden Unterrichts geschaffen (Evaluierungsfunktin auf Systemebene). S kann durch Messung der Leistung vn Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen im Rahmen vn standardisierten Tests, die aus den Bildungsstandards zu entwickeln sind, der durch entsprechend adaptierte abschließende Prüfungen im jeweiligen Schulbereich, Auskunft über die Erreichung der angestrebten Lernergebnisse gewnnen werden. In Verbindung mit der Befragung vn Abslventinnen und Abslventen erhält man ein umfassendes Systemfeedback, das die erfrderlichen Hinweise liefert, um steuernd auf das System einwirken zu können (Systemsteuerungsfunktin - wirkungsrientiertes Bildungsmanagement). Die Bildungsstandards im Bereich der Berufsbildung werden schließlich auch als Weiterentwicklung der Transparenzinstrumente verstanden, die in Frm der Zeugniserläuterungen (www.zeugnisinf.at) weitgehend umgesetzt wurden (Infrmatinsfunktin). Der Einstieg in die Standardentwicklung trägt dem eurpaweit sichtbaren Bemühen Rechnung, Bildungsgänge lernergebnisrientiert darzustellen. In diesem Zusammenhang sind die Bildungsstandards auch ein Beitrag zur Umsetzung des Eurpäischen Qualifikatinsrahmens, da sie Bildungsabschlüsse über zu erreichende Lernergebnisse transparent und nachvllziehbar machen. Zusammenfassend kann gesagt werden: Bildungsstandards sind: Erwartete Lernergebnisse aus den Kernbereichen eines der mehrerer Unterrichtsgegenstände zu einem bestimmten Zeitpunkt (13. Schulstufe). Bildungsstandards erläutern, über welche nachhaltigen Kmpetenzen eine Schülerin/ein Schüler verfügen muss, wenn das Bildungsziel einer bestimmten Schulart der -frm als erreicht gelten sll. Bildungsstandards definieren Kmpetenzen (kgnitive, sziale und persnale Fähigkeiten und Fertigkeiten), die dazu dienen, Aufgaben unter Anleitung und selbstständig zu lösen. Bildungsstandards verstehen sich als Regelstandards (mittleres Anfrderungsniveau). Bildungsstandards sind ergebnisrientiert (Outcme-Orientierung). Bildungsstandards betnen die Nachhaltigkeit (was nehmen die Abslvent/innen in ihr Berufsleben mit). Bildungsstandards beruhen auf Fachlichkeit (Bezug zum Kernstff der verschiedenen Unterrichtsgegenstände). 8

Bildungsstandards definieren verfügbare Sll-Kmpetenzen an Schnittstellen (bei Eintritt in das Berufsleben, bei Beginn eines Studiums). Bildungsstandards dienen der Orientierung und Transparenz (Vergleichbarkeit trtz Schulautnmie). Bildungsstandards dienen der externen Systemevaluierung (Rückmeldung über die Qualität des Bildungssystems). Bildungsstandards sind ein Teilbereich der Qualitätsinitiative der Sektin Berufsbildung - QIBB (externe Qualitätssicherung und -verbesserung des Unterrichts). Bildungsstandards definieren grundlegende Handlungsanfrderungen (Kernkmpetenzen), denen Schülerinnen und Schülern im Lernbereich der in den Unterrichtsgegenständen ( Dmäne ) ausgesetzt sind. Bildungsstandards sind Zielmarken und benennen klar erwartete Kmpetenzen vn Schülerinnen und Schülern. Bildungsstandards haben einen kumulativen Aufbau, sie fkussieren, was am Ende sicher beherrscht werden sll, thematisieren aber nicht die Przesskmpnente des Lernens. Bildungsstandards sind Leitlinien, die Wissen und Kmpetenzen ausdrücken. Bildungsstandards dienen der Feststellung und der Bewertung vn Lernergebnissen. Bildungsstandards zielen darauf ab, die Wirkungen des pädaggischen Handelns sichtbar und messbar zu machen. Bildungsstandards sind nicht: Bildungsstandards sind keine Auflistung vn Bildungs- und Lehraufgaben bzw. vn Lehrinhalten der Lernzielen (= Input, Lehrplan). Bildungsstandards haben nichts mit Leistungsbeurteilung zu tun. Bildungsstandards legen nicht fest, was guter Unterricht ist. Bildungsstandards reglementieren nicht das Lernen und Lehren. Bildungsstandards sind kein Eingriff in die Methdenfreiheit der Lehrerinnen und Lehrer. Bildungsstandards sind nicht przessrientiert. Bildungsstandards bedeuten keine Standardisierung des pädaggischen Handelns. 9

Entwicklungsplan Man unterscheidet zwei aufeinanderflgende Entwicklungsabschnitte: I. die Entwicklung und Implementierung der Bildungsstandards als Grundlage für einen kmpetenzrientierten Unterricht und II. die Entwicklung und Implementierung vn aus den Bildungsstandards abgeleiteten Methden zur Überprüfung der Erreichung der Lernergebnisse auf Systemebene. Alle Aktivitäten der Initiative Bildungsstandards in der Berufsbildung finden derzeit in Abschnitt I statt. Für jeden einzelnen Bildungsstandard ist der Entwicklungs- und Implementierungsprzess in vier Phasen angelegt: Phase I.1 betrifft die Erstellung des Kmpetenzmdells und die Frmulierung der zu erreichenden Ziele in Frm vn Deskriptren und prttypischen (d.h. die Deskriptren veranschaulichenden) Unterrichtsbeispielen. In Phase I.2 wird eine größere Anzahl vn Unterrichtsbeispielen ausgearbeitet. Unterrichtsbeispiele stellen in sich geschlssene Aufgaben dar, die in den Unterricht eingebaut werden können. Sie eignen sich zur Anregung im Unterricht, zur Orientierung, aber auch zur Selbstevaluatin. Sie sllen zur laufenden Verbesserung der Unterrichtsqualität beitragen. Phase I.3 dient der Piltierung vn Unterrichtsbeispielen an ausgewählten Piltschulen. Unterrichtsbeispiele werden in den Unterricht einbezgen und die Erfahrungen an die Arbeitsgruppen zurückgemeldet. In Phase I.4 geht es vrnehmlich um die Knzeptin pädaggischer Grundlagen für einen kmpetenzrientierten Unterricht swie um die Implementierung der erfrderlichen Unterstützungsmaßnahmen. Im Abschnitt II ist die Entwicklung einer Methdik zur Evaluierung vn Lernergebnissen vrgesehen. Dies kann durch Einbindung der Bildungsstandards in die abschließenden Prüfungen erflgen (teilstandardisierte Reife- und Diplmprüfung), allenfalls in Verbindung mit weiteren Möglichkeiten externer Evaluatin auf Systemebene. Diese Phase bedarf einer srgfältigen Vrbereitung und intensiven Auseinandersetzung mit allen Qualifikatinsaspekten der berufsbildenden Schulen. Eine Reduzierung der Leistungsmessung auf das leicht Messbare sll aber unbedingt vermieden werden. Die Entwicklung vn Bildungsstandards für die berufsfeldbezgenen Kmpetenzen hat vrerst mit einzelnen berufsbildenden höheren Schulfrmen begnnen. Es ist geplant, auch die berufsbildenden mittleren Schulen und die Berufsschulen in die Bildungsstandardentwicklung einzubeziehen. Wichtig ist, dass die Bildungsstandards in der Berufsbildung nicht auf einzelne Jahrgänge, sndern nur auf die Abschlussqualifikatinen abzielen. Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen zur Entwicklung der Bildungsstandards wurden und werden in Einzelbrschüren dkumentiert. Diese können vn der Plattfrm herunter geladen werden: http://www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at/.. Die Dkumentatin enthält eine ausführliche Beschreibung der jeweiligen Bildungsstandards. Diese Beschreibung umfasst das Kmpetenzmdell, die Deskriptren und einige prttypische Unterrichtsbeispiele. Die Steuerungsgruppe verbindet mit der Überreichung dieser Brschüre die Einladung, sich am Przess der Bildungsstandardentwicklung zu beteiligen. Für die Steuerungsgruppe MR MMag. Hannelre Kempel BMUKK Abt. II/3a 10

2 Einleitung Die vrliegende Brschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung für die Handelsakademien für Wirtschaftsinfrmatik (DIGITAL BUSINESS) dkumentiert das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprzesses und versteht sich als wrk in prgress. In der Piltphase im Schuljahr 2009/2010 werden - Unterrichtsbeispiele für Netzwerkmanagement und Betriebssystem - Unterrichtsbeispiele für Sftwareentwicklung - Unterrichtsbeispiele für Multimedia und Webdesign swie - Unterrichtsbeispiele, die sich fächerübergreifend mit den verschiedenen IKT-Unterrichtsgegenständen in der Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik beschäftigen, erstmals an den 8 Standrten, die den Schulversuch Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (DIGITAL BUSINESS) anbieten, im Unterricht der 13. Schulstufe (V. Jahrgang) im Unterricht erprbt. Die Ergebnisse der Piltierung und die Rückmeldungen der Piltlehrerinnen und -lehrer werden dann im Sinne der Qualitätsentwicklung vn der Arbeitsgruppe eingearbeitet und danach allen interessierten Lehrer/innen für den Einsatz im kmpetenzrientierten Unterricht über die Plattfrm http://bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at zur Verfügung gestellt werden. Zur Entwicklung der Bildungsstandards und der vrliegenden Brschüre haben Fachklleginnen und Fachkllegen aus verschiedenen Handelsakademien beigetragen, denen ich an dieser Stelle sehr herzlich danken möchte. 2.1 Mitglieder der Arbeitsgruppe Bildungsstandards der Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik DIGITAL BUSINESS Prf. Mag. Jhannes Berthld, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Mistelbach Prf. Mag. Alfred Grasmug, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Weiz, derzeit St. Gergs-Klleg Istanbul Dir. Mag. Hans Hebenstreit, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Zell am See Prf. Mag. Ing Lacheiner, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Rhrbach Prf. DI Markus Meisinger, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Rhrbach Prf. Mag. Helmut Neyer, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Bregenz Dir. HR Mag. Franz Praher, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Rhrbach Prf. Mag. Peter Rasser, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Zell am See Prf. MMag. Rland Rathgöb, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Salzburg II Prf. Mag. Andreas Riepl, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Steyr Prf. Mag. Herbert Rumpld, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Vöcklabruck Prf. DI Hagen Schmidhfer, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Weiz Prf. Mag. Christian Tassatti, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Neumarkt Leiterin der Prjektgruppe: MR MMag. Hannelre Kempel, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Abt. II/3a 11

2.2 Präambel "Bildungsstandards zu DIGITAL BUSINESS" Bildungsstandards in der Berufsbildung frmulieren fachliche und fächerübergreifende Kernqualifikatinen, die für die schulische und berufliche Ausbildung swie für den beruflichen Einsatz vn Bedeutung sind. Sie legen fest, welche Kmpetenzen unsere Schülerinnen und Schüler an wesentlichen Inhalten nachhaltig erwrben haben sllen. Die autnmen Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Schulen bleiben vllständig erhalten. Die Bildungsstandards der Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (DIGITAL BUSINESS) sind auf flgende Unterrichtsgegenstände des Spezialisierungsbereiches ausgerichtet: Betriebssysteme und Netzwerkmanagement Internet, Multimedia und Cntentmanagement Sftwareentwicklung Angewandte Prgrammierung Selbstverständlich basieren diese Bildungsstandards auch auf den Bildungsstandards für angewandte Infrmatik (schulartenübergreifende Bildungsstandards der Sektin Berufsbildung) und auf den hakspezifischen Bildungsstandards Wirtschaftsinfrmatik und Infrmatins- und Kmmunikatinstechnlgie. Durch die Schulautnmie kann das Stundenausmaß der ben angeführten Unterrichtsgegenstände verändert werden. In der Standardstundentafel*) sind die angeführten Unterrichtsgegenstände flgendermaßen dtiert: Betriebssysteme und Netzwerkmanagement (7 Jahreswchenstunden in den Jahrgängen II., III. und IV.) Internet, Multimedia und Cntentmanagement (12 Jahreswchenstunden vm I. bis V. Jg.) Sftwareentwicklung (8 Jahreswchenstunden im IV. und V. Jg.) Angewandte Prgrammierung (8 Jahreswchenstunden im II. und III. Jg.) Wird einer der genannten Unterrichtsgegenstände schulautnm auf weniger als 6 Jahreswchenstunden reduziert, s muss in der autnmen Stundentafel und im Zeugnis der Unterrichtsgegenstand als z.b. Grundlagen der Sftwareentwicklung bezeichnet werden. Die Bildungsstandards der Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (DIGITAL BUSINESS) können keine spezifischen Lösungen vrgeben, weil die knkreten Umsetzungen der Aufgabenstellungen in der Autnmie und Methdenfreiheit des Lehrers liegen. Sie reglementieren nicht das Lehren und Lernen und damit auch nicht den Przess der schulischen Bildung sndern geben vielmehr Ziele und das Ausmaß der Zielerreichung vr. Die Abslventinnen und Abslventen der Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (DIGITAL BUSINESS) müssen sich in einer kmplexen, vernetzten Welt zurechtfinden. Die Befähigung zu bestehen bzw. aktiv mitgestalten zu können, sll durch die Bildungsstandards garantiert werden. Diese decken jedch nur einen Teil der Ausbildung ab. Zusätzlich sllen in den IKTspezifischen Unterrichtsgegenständen des Spezialisierungsbereiches flgende Schlüsselqualifikatinen vermittelt werden: selbstständiges Lernen und Arbeiten Einsetzen vn Erlerntem bei neuen Prblemstellungen Lösungen für selbst erkannte Prbleme anbieten eigene Ideen einbringen (Querdenken, vernetztes Denken) abstraktes, analytisches Vrgehen swie unternehmerisches Handeln die für die Lösung vn Aufgaben erfrderlichen Infrmatinen beschaffen können *) die Standardstundentafel finden Sie im Anhang 12

Aufgabe der Schule ist es, Neugierde auf Neues zu wecken. Im Sinne der Einsicht in die Ntwendigkeit des lebenslangen Lernens ist den Schülerinnen und Schülern auch zu vermitteln, dass es eine hhe Eigenverantwrtung für die Aktualisierung des einmal erwrbenen Fachwissens gibt. Grundsätzlich sllen die Methden des Prjektmanagements angewendet werden. Dadurch kann die Qualität der Arbeit sichergestellt werden. Zu diesen Methden zählen unter anderem: Arbeitsaufträge erstellen und die Aufgaben entsprechend der Fähigkeiten der Teammitglieder zurdnen zielrientiert arbeiten Termine planen und einhalten Eigenständigkeit und Teamfähigkeit fördern mderne Kmmunikatinstechniken verwenden Die ben angeführten Kenntnisse und Erfahrungen sllen in der abschließenden Prjektarbeit und bei der Fachdiplmarbeit umgesetzt werden. Dabei sll ein externer Auftraggeber für das Prjekt angestrebt werden. 2.3 Das zweidimensinale Kmpetenzmdell Die Kmpetenzbereiche sind auf Schüler/innen aller beruflichen Schultypen gemeinsam für die 9. bis 13. Schulstufe ausgelegt. Das Kmpetenzmdell unterscheidet zwei fachliche Teildimensinen, nämlich die Handlungskmpetenzen Es handelt sich um fachlich rientierte Aktivitäten, die für die Bearbeitung und zur Nutzung der inhaltlichen Teilbereiche erfrderlich sind. Durch eine Unterteilung werden charakteristische Handlungsbereiche spezifiziert, die sich aus dem allgemeinen Bildungsziel und der Rlle des Lern- und Arbeitsbereiches ableiten lassen. und die Inhaltsbezgene Kmpetenzen Das sind Kmpetenzen, die vn Schülerinnen und Schülern bei der Auseinandersetzung mit facheinschlägigen Inhalten erwrben werden und die beim Nutzen dieser Inhalte erfrderlich sind. Die angeführten Kmpetenzklassen entsprechen den in den Lehrplänen enthaltenen Inhaltsbereichen. Dimensin 1: Handlungskmpetenzen Die flgenden Kmpetenzbereiche beschreiben Handlungen, die für die Bearbeitung und Nutzung der inhaltlichen Teilbereiche der angewandten Infrmatik erfrderlich sind. A.1 Verstehen A.2 Anwenden A.3 Analysieren A.4 Entwickeln 13

In deutschen Publikatinen firmieren diese Kmpetenzen unter Przessbereiche, und fixieren, auf welche Weise Schüler/inne mit Infrmatikinhalten umgehen können müssen. Dabei gibt es in wesentlichen zwei Ansätze: Grundlagenpädaggische und berufsbezgene. In diesem Mdell werden genaus wie in allen anderen Fächergruppen die berufsbezgenen gepflegt. Sie können wie flgt umschrieben werden: Verstehen Umfasst die Kmpetenz infrmatinstechnlgische Grundkenntnisse wiederzugeben und deren Zusammenhänge zu erkennen. Dazu ist es erfrderlich, sich die ntwendige Fachsprache anzueignen und zu verwenden. Anwenden Umfasst die Kmpetenz, berufsspezifische und praxisnahe Aufgabenstellungen mit Hilfe der geeigneten Werkzeuge umzusetzen. Analysieren Umfasst die Kmpetenz, berufsspezifische und praxisnahe Aufgabenstellungen mit Hilfe infrmatinstechnischer Methden zu analysieren. Entwickeln Umfasst die Kmpetenz, berufsspezifische und praxisnahe Aufgabenstellungen mit Hilfe infrmatinstechnischer Methden ggf. zu analysieren und die dafür passenden Lösungswege und/der Mdelle mit Wissenstransfer auf verschiedenen Ebenen zu entwickeln. In einigen dieser wissenschaftlichen Mdelle wird als erste Kategrie auch Reprduzieren genannt. Dies erscheint in Hinblick auf den knzeptiven und anwendungsrientierten (berufsbezgenen) Charakter der Bildungsstandards für die Handelsakademie für Wirtschaftsinfrmatik (DIGITAL BUSINESS) aber nicht sinnvll. Sachverhalte, die nur reprduziert werden müssen, wurden in die anderen Attribute wie Anwenden der Analysieren integriert. Dimensin 2: Inhaltliche Kmpetenzen Die inhaltlichen Kmpetenzen wurden in flgende vier Dimensinen aufgeteilt: I.1 Betriebssysteme/Netzwerk I.2 Sftwareentwicklung I.3 Multimedia I.4 Webdesign 14

2.4 Die Vernetzung der Kmpetenzen Diese Vernetzung der allgemeinen und inhaltlichen Kmpetenzen wird in flgender Graphik dargestellt. Die Realisierung eines slchen Kmpetenzpaares in Frm vn Aufgaben kann in verschiedenen Kntexten erflgen; ein persönlicher Bezug der Schüler/innen zu den Aufgabenstellungen ist aber sehr nützlich. Die Gitterpunkte des zweidimensinalen Kmpetenzmdells repräsentieren Ansatzpunkte für Deskriptren, die als ntwendig für die prttypischen Beispiele, mit denen sie erklärt werden, gelten können. Erklärung: 3-2 bedeutet: dieses Beispiel ist der Inhaltsebene 3 Multimedia und der Handlungskmpetenz 2 Anwenden zugerdnet. Die integrative Sichtweise der infrmatins- und kmmunikatinstechnlgischen Unterrichtsgegenstände spiegelt sich im Kmpetenzmdell wider. Die Bildungsstandards bestehen aus einem Kmpetenzmdell, Deskriptren swie Unterrichtsbeispielen. Die Hinweise und Beispiele verstehen sich nicht als taxative Aufzählungen und die Reihenflge der Deskriptren ist nicht hierarchisch zu verstehen. Die Unterrichtsbeispiele sind als möglicher Bestandteil des Unterrichts in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen und als Orientierungshilfe in Bezug auf die Erreichung der Ziele gedacht, die in Frm vn Deskriptren frmuliert sind.. 15

2.5 Deskriptren Betriebssysteme und Netzwerk UG Betriebssysteme und Netzwerkmanagement : 7 Wchenstunden (210 Unterrichtseinheiten) Handlung 1.1. Ich kann eine Netzwerkstruktur planen 3, 4 Anmerkungen: - Planung, Kstenanalyse, Sicherheitsaspekte, Geschwindigkeit, Erweiterbarkeit 1.2. Ich kann aktuelle Client-Betriebssysteme installieren und knfigurieren 2 Anmerkungen: Vraussetzung aus Wirtschaftsinfrmatik: - lkale Benutzerverwaltung, Kennwrt ändern - Druckerverwaltung lkal und im Netz - Desktpeinstellungen - Datum-, Zeit- und Reginaleinstellungen - Fehleranalyse und Behebung einfacher Prbleme Task-Manager - Erweiterungen: Treiberinstallatin, Netzwerkanbindung Erweiterungen: - Treiberinstallatin, Netzwerkanbindung, - Einrichtung virtueller Umgebungen 1.3. Ich kann die Adressierung für ein LAN planen und umsetzen 2, 3 Anmerkungen: - Aufbau vn IP-Adressen, Subnetmask, Subnetting, Netzwerkprtklle, Mac- Adressen 1.4. Ich kann Netzwerkkmpnenten zweckptimiert einsetzen und knfigurieren 2, 3 Anmerkungen: - Netzwerkkarte, Switch, Ruter, 1.5. Ich kann ein aktuelles Server-Betriebssystem installieren und knfigurieren 2, 3 Anmerkungen: - Planung, NTFS-Berechtigungen, Freigaben, UNC, DHCP, Verzeichnisdienst, DNS 1.6. Ich kann Serveranwendungen installieren und knfigurieren 2, 3 Anmerkungen: - Web-, FTP-, Mail-, Print-, Fileserver, Firewall, 16

1.7. Ich kann Sicherungsknzepte für das Netzwerk umsetzen 2, 3 Anmerkungen: - USV, Ausfallssicherheit (Raid), Backup 1.8. Ich kann Sicherheitsknzepte für das Netzwerk umsetzen 2, 3 Anmerkungen: - Zugangskntrllen, Serverraum, Spam-Filter, Virenschutz, AAA, Firewall 1.9. Ich kann Fehler im Netzwerk lkalisieren 3 Anmerkungen: - Benutzer kann sich nicht anmelden, Hinweis: Die rt unterlegten Deskriptren gehen über die inhaltlichen Anfrderungen der Fachrichtung und des Ausbildungsschwerpunkts hinaus der sind in dieser gar nicht enthalten. 17

Sftwareentwicklung UG Sftwareentwicklung 8 Jahreswchenstunden im IV. und V. Jahrgang. 240 Unterrichtseinheiten Handlung 2.1. Ich kann eine praxisbezgene kaufmännische Aufgabenstellung analysieren und daraus ein Pflichtenheft erstellen 3, 4 Anmerkungen: - Vgl. Schiverleihbeispiel 2.2. Ich kann aus einer praxisbezgenen kaufmännischen Aufgabenstellung UML-Diagramme entwerfen 4 Anmerkungen: - Anwendungsfalldiagramm - Aktinsdiagramm - Klassendiagramm - Sequenzdiagramm 2.3. Ich kann aus einer praxisbezgenen kaufmännischen Aufgabenstellung ein ER-Diagramm entwerfen 4 2.4. Ich kann für ein Sftwareprjekt ntwendige Applikatinen und Werkzeuge auswählen Anmerkungen: - - Analyse des technlgischen Umfelds beim Auftraggeber - - Erkennen Bedarf Datenbank, Webserver - - Auswahl passender Technlgien (Access, SQL-Server, MySQL, IIS, Apache, ) - - Auswahl einer Prgrammiersprache und einer passenden Entwicklungsumgebung 1, 3 2.5. Ich kann SQL-Statements einsetzen 2 Anmerkungen: - Select - Insert - Update - Delete 2.6. Ich kann eine Verbindung zu einer Datenbank herstellen 2 Anmerkungen: - Vn Prgrammier-/Skriptsprache aus - ODBC - Assistent - Lkale und Remte Datenbanken 18

2.7. Ich kann Anwendungsprgramme mit Datenbankzugriff für Wrkstatins erstellen 4 2.8. Ich kann einen bestehenden Sftwareentwurf im Sinne der Mehrschichtenarchitektur abbilden 2, 3 Anmerkung: - N-Tier 2.9. Ich kann über definierte Schnittstellen Daten imprtieren und exprtieren 2 Anmerkungen: - Textdateien (z.b. CSV, XML) erstellen, lesen, schreiben 2.10. Ich kann die Knzepte der Objektrientierung erklären 1 Anmerkungen: - Datenkapselung - Klassen-/Objekt-Begriff - Methden, überladen vn Methden, Knstruktren, Destruktren - Vererbung, Basisklasse, abgeleitete Klasse, Überschreiben vn Basisklassenelementen - Zugriffsmdifizierer 2.11. Ich erreiche Prblemlösungskmpetenz durch gezielte Recherchen 3, 4 Anmerkungen: - Internetrecherche - Fachliteratur - Fachzeitschriften - (Online-)Hilfe, Dku und Whitepapers - Htline - Expertenbefragung 2.12. Ich kann meine Arbeit dkumentieren und ein Benutzerhandbuch erstellen 2 Anmerkungen: - Cde-Kmmentare Hinweis: Die rt unterlegten Deskriptren gehen über die inhaltlichen Anfrderungen der Fachrichtung und des Ausbildungsschwerpunkts hinaus der sind in dieser gar nicht enthalten. 19

Multimedia Unterrichtsgegenstand Internet, Multimedia und Cntentmanagement 12 Jahreswchenstunden vm I. bis zum V. Jahrgang (360 Unterrichtseinheiten) Handlung 3.1. Ich kann Grundregeln des Designs anwenden 2 Anmerkungen: - im Print- und Screenbereich - typgrafische Grundregeln - Wirkung vn Schriftarten - Farblehre - Usability 3.2. Ich kann Multimediaprduktinen planen 3, 4 Anmerkungen: - Prduktinsvrbereitung - Kalkulatin, Angebt - Medienauswahl - Machbarkeitsanalyse - Drehbuch/Strybard 3.3. Ich kann Fts und Vides in guter Qualität erstellen 2 Anmerkungen: - Kameratechnik - Kameraführung - Mtivauswahl - Bildaufbau/Kmpsitin - Beleuchtung - Tiefenschärfe - Erstellungsdkumentatin 3.4. Ich kann vrhandenes Bildmaterial bearbeiten 2 Anmerkungen: - Bildfrmate, Auflösung - Farbmdelle - Kmprimierungstechniken - Ebenentechnik 20