B 303n, BAB A 9 A 93 westlich Schirnding. Erstellung einer Raumempfindlichkeitsanalyse (REA)

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B 303n, BAB A 9 A 93 westlich Schirnding Erstellung einer Raumempfindlichkeitsanalyse (REA) Abschätzung der erforderlichen FFH-Vorprüfungen Bearbeitung durch die ARGE GmbH und JESTAEDT + GbR Im Auftrag des Staatlichen Bauamtes Bayreuth

Auftraggeber: Staatliches Bauamt Bayreuth Postfach 11 01 63 95420 Bayreuth Auftragnehmer: GmbH www.bosch-partnergmbh.de Josephspitalstraße 7 80331 München JESTAEDT + GbR www.jestaedt-partner.de Zenettistraße 21 80337 München Projektleitung: Dipl. Ing. (FH) Klaus König Dipl. Geogr. Rainer Schwarzmeier Bearbeiter: Dipl. Ing. (FH) Klaus König Dipl. Geogr. Rainer Schwarzmeier Dipl. Ing. (FH) Juliane Matschiner

Inhaltsverzeichnis 0.1 Inhaltsverzeichnis B 303n, BAB A 9 A 93 westlich Schirnding...I Erstellung einer Raumempfindlichkeitsanalyse (REA)...I 1 Vorhaben...8 1.1 Anlass und Aufgabenstellung...8 1.2 Beschreibung des Vorhabens sowie der relevanten Wirkfaktoren...8 1.2.1 Mögliche Wirkfaktoren...9 1.2.2 Mögliche Beeinträchtigungen von Wechselbeziehungen zwischen Natura 2000-Gebieten...10 2 FFH-Vorprüfung der Korridore einschließlich ihrer Wirkbereiche...13 2.1 Vorgehensweise...13 2.2 FFH-Vorprüfung der nördlichen Korridore...14 2.2.1 Korridor A...15 2.2.2 Korridor B...20 2.2.3 Korridor B-C 1...26 2.2.4 Korridor B-C 2...29 2.2.5 Korridor B-C 3...34 2.2.6 Korridor C...37 2.2.7 Korridor C-D 1...47 2.2.8 Korridor D...48 2.3 FFH-Vorprüfung der südlichen Korridore...62 2.3.1 Korridor E...63 2.3.2 Korridor F...76 2.3.3 Korridor G...83 3 Einschätzung der Relevanz anderer Pläne und Projekte...90 4 Fazit...91 Seite 3

Inhaltsverzeichnis Anhänge Anhang 1 Korridorgenaue Empfehlung von FFH-VP für die einzelnen Natura 2000- Gebiete Anhang 2 FFH-Vorprüfung der B 303 Seite 4

Tabellenverzeichnis/Abkürzungen 0.2 Tabellenverzeichnis Tab. 1 Tab. 2 Tab. 3 Übersicht der durch potenzielle Wechselbeziehungen empfohlenen FFH-Verträglichkeitsprüfungen...11 Relevante Planungen Anderer...90 Übersicht der empfohlenen FFH-VP...92 0.3 Abkürzungsverzeichnis ALEO FFH-RL FFH-VorP FFH-VP LEK REA ROK SPA VSchRL Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie FFH-Vorprüfung FFH-Verträglichkeitsprüfung Landschaftsentwicklungskonzept Raumempfindlichkeitsanalyse Raumordnungskataster Special Protected Area (nach Vogelschutz-Richtlinie) Vogelschutz-Richtlinie (auch VS-RL) Seite 5

Quellenverzeichnis 0.4 Quellenverzeichnis ALEO BAY.LfU BAY.LfU RvO RvO StBA StBA Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken (2000): Verfahren der Sachgebiete am Amt für Ländl. Entwicklung Oberfranken, Maßstab 1: 200.000, Bamberg Bayerisches Landesamt für Umwelt (2004): Standard-Datenbögen zur abschließenden Gesamtmeldung 2004 der Natura 2000-Gebiete in Bayern mit Korrekturen Juni 2005 und März 2006 (unter http://www.bayern.de/lfu/natur/natura2000/index.html) Bayerisches Landesamt für Umwelt (2007): schriftliche Mitteilung zu Wechselbeziehungen zwischen den im Wirkbereich liegenden FFH- Gebieten untereinander im Zuge der REA 2006 Regierung von Oberfranken (2003): Landschaftsentwicklungskonzept der Region 5 Oberfranken Ost Bayreuth Regierung von Oberfranken (2006): Digitales Raumordnungskataster Regierungsbezirk Oberfranken Bayreuth Staatliches Bauamt Bayreuth (2006): vorläufige Ergebnisse der Straßenverkehrszählung (SVZ) 2005, in Überarbeitung, Bayreuth Staatliches Bauamt Bayreuth (2007): Korridore, geplante Brücken und Tunnel Seite 6

Literaturverzeichnis 0.5 Literaturverzeichnis Bernotat "Integration tierökologischer Daten in die Landschaftspflegerische Begleitplanung zu Straßenbauvorhaben unter besonderer Berücksichtigung der Avifauna. In: Handbuch für die Landschaftspflegerische Begleitplanung bei Straßenbauvorhaben im Land Brandenburg. Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (Potsdam, 2002) BMVBW Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (2004): Leitfaden zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau (Leitfaden FFH-VP), Bonn FFH-RL OBB VSchRL Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (2005): Vorläufige Regelungen zur Erstellung der Unterlagen zur FFH-Verträglichkeits- und Ausnahmeprüfung im Straßenbau Vogelschutzrichtlinie: Richtlinie des Rates vom 02. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (79/4089/EWG) Seite 7

Vorhaben 1 Vorhaben 1.1 Anlass und Aufgabenstellung Die Arbeitsgemeinschaft Jestaedt wurde vom Staatlichen Bauamt Bayreuth beauftragt, eine Raumempfindlichkeitsanalyse (REA 2006) zur B 303n, BAB A 9 - A 93 westlich Schirnding (im Folgenden: B 303n) zu erstellen. Im Zuge der REA 2006 soll auch eine Vorabschätzung zur FFH-Verträglichkeit verschiedener Korridore durchgeführt werden. Gemäß der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (2005) soll mittels der FFH-VorP geklärt werden, ob ein Straßenbauvorhaben im konkreten Fall die eines Natura 2000-Gebietes erheblich beeinträchtigen kann und somit eine FFH-Verträglichkeitsprüfung (FFH-VP) durchzuführen ist. Da zum Zeitpunkt der REA jedoch noch keine konkreten Linien vorliegen, sondern lediglich unterschiedlich große Korridore untersucht werden können, kann die FFH-VorP im Zuge der REA 2006 nur eine grobe Einschätzung der durch das Vorhaben möglichen Einflüsse auf Natura 2000-Gebiete liefern. Kriterien für diese Einschätzung sind die Lage des Natura 2000-Gebietes im Einwirkbereich des Vorhabens und die Möglichkeit von erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgebiets in seinen n oder dem Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen. Berücksichtigung sollen in diesem Zusammenhang nicht nur die Reichweite der Immissionen, sondern auch die Zerschneidungswirkungen finden. Die Gliederung der vorliegenden Dokumentation orientiert sich am "Leitfaden zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau (Leitfaden FFH-VP)" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (2004). 1.2 Beschreibung des Vorhabens sowie der relevanten Wirkfaktoren Die B 303n soll als zweibahnig vierstreifige Bundesstraße die Verbindung zwischen der A 9, der A 93 und der Bundesgrenze bei Schirnding, mit Anschluss auf tschechischer Seite nach Eger (Cheb) und Prag (Praha), herstellen. Auf Grundlage der REA der ARGE Jestaedt wurden vom Staatlichen Bauamt Bayreuth anhand verkehrstechnischer Überlegungen sieben mögliche Korridore für eine zweibahnige autobahnähnliche Bundesfernstraße mit dem Auftrag der Raumwiderstandsbeurteilung übergeben. Zusätzlich zu den Korridoren wird im Anhang 2 der Ausbau der bestehenden B 303 einer FFH-Vorprüfung nach den gleichen Kriterien unterzogen. In diesem Bericht soll nachfolgend jedoch nur auf die Korridore eingegangen werden. Seite 8

Vorhaben Die FFH-Vorprüfungen bauen auf folgenden Grundlagen auf: entwickelte Korridore, einschließlich der Ingenieurbauwerke, die aus bautechnischer Sicht notwendig sind Natura 2000-Gebiete gemäß der abschließenden Gesamtmeldung 2004 inkl. der jeweiligen Standard-Datenbögen (BAY. LFU, 2004) Leitfaden zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (2004) REA 2006 Berücksichtigung fand weiterhin die Ausarbeitung der bayerischen Regelung zur Umsetzung der FFH-RL durch die "Gemeinsame Bekanntmachung zum Schutz des Europäischen Netzes "Natura 2000" vom 04. August 2000 (GemBek Natura 2000; AllMBI. 2000 S. 544 ff). Mögliche Verbindungen zwischen den Korridoren B und C sowie C und D wurden in die Untersuchung mit einbezogen. Die FFH-VorP der einzelnen Korridore wird in einer tabellarischen Aufbereitung in Kapitel 2 umgesetzt. Dort werden die vom Vorhaben ausgehenden Wirkfaktoren genannt und es wird auf die Wechselbeziehungen zwischen den Natura 2000-Gebieten eingegangen. Im nachfolgenden werden jedoch zuerst die Wirkfaktoren beschrieben und eine Übersicht zu den im Untersuchungsgebiet bestehenden Wechselbeziehungen gegeben. 1.2.1 Mögliche Wirkfaktoren Die Wirkfaktoren werden nach ihren Ursachen in drei Gruppen unterschieden: anlagebedingte Projektwirkungen, d. h. Wirkungen, die durch den Baukörper der Straße verursacht werden betriebsbedingte Projektwirkungen, d. h. Wirkungen, die durch den Straßenverkehr und die Unterhaltung der Straße verursacht werden baubedingte Projektwirkungen, d. h. Wirkungen, die mit dem Bau der Straße verbunden sind. Bei den anlagebedingten Projektwirkungen handelt es sich überwiegend um dauerhafte Wirkungen, die im Zusammenhang mit den Projektteilen stehen. Im Einzelnen sind folgende anlagebedingte Projektwirkungen möglich: Flächeninanspruchnahme durch Versiegelung oder Überbauung (Böschungen, Brücken, etc.) Veränderung der Geländemorphologie (insbesondere Dämme und Einschnitte) Seite 9

Vorhaben Eingriffe in den Grundwasserhaushalt (Tiefbauten, Tunnel) strukturelle Veränderungen von Oberflächengewässern Barriere- / Zerschneidungswirkung visuelle Wirkungen. Als betriebsbedingte Projektwirkungen lassen sich insbesondere Lärmimmissionen Schadstoffimmissionen benennen. Weitere mögliche betriebsbedingte Projektwirkungen sind visuelle Störwirkungen, Lichtimmissionen durch Fahrzeugverkehr Tierkollisionen, Barrierewirkungen des fließenden Verkehrs. Die wichtigste Größe zur der o. g. betriebsbedingten Wirkungen ist die Verkehrsstärke. Als potenzielle baubedingte Projektwirkungen lassen sich grundsätzlich folgende Wirkbereiche unterscheiden: temporäre Flächeninanspruchnahme durch Baustreifen, Baustelleneinrichtungen u. a. temporäre Grundwasserabsenkung oder Grundwasserstau bei der Herstellung von Baugruben, Gründungen und Tunnelbaugruben temporäre Geräuschimmissionen durch Baumaschinen und Baustellenverkehr temporäre Trennwirkungen und Zerschneidungen. Da auf der Ebene der REA noch keine konkreten Angaben zur Bauausführung vorliegen, ist eine Wirkungsbeurteilung derzeit nur eingeschränkt möglich. Der FFH-VorP werden keine konkreten Linien sondern Korridore unterzogen, innerhalb deren gesamter Fläche von einer gleichbleibenden Wirkintensität des Vorhabens ausgegangen wird. 1.2.2 Mögliche Beeinträchtigungen von Wechselbeziehungen zwischen Natura 2000-Gebieten Auf bestehende Wechselbeziehungen zwischen den Natura 2000-Gebieten wird in den Managementplänen der einzelnen Gebiete eingegangen. Nach derzeitigem Stand sind für die im Wirkbereich der Korridore erfassten Natura 2000-Gebiete die Managementpläne jedoch erst in Bearbeitung. Aussagen zu möglichen Wechselbeziehungen wurden daher vom Bayerischen Landesamt für Umwelt in Hof getroffen (BAY.LfU, 2006). Demnach sind potenzielle Wechselbeziehungen zwischen den Luchs-Habitaten und den FFH-Gebieten Zeitelmoos bei Wunsiedel, dem Schneebergmassiv mit Fichtelseemoor und dem FFH-Gebiet Luisenburg, Gipfel der Großen Kösseine und Kleines Labyrinth bekannt. Weitere potenzielle Beziehungen zwischen Lebensräumen von Anhang ll-arten der FFH-RL Seite 10

Vorhaben bestehen für die Mopsfledermaus zwischen Eger- und Röslautal und dem Kösseinetal. Fließgewässer bieten aufgrund ihrer linearen Gestalt von Natur aus Möglichkeiten für großräumige Wechselbeziehungen. Im Untersuchungsraum sind sie für die Arten des Anhangs ll der FFH-RL mit Biber, Fischotter, Bachneunauge, Groppe, Flussperlmuschel und Bachmuschel bekannt. Die genannten Wechselbeziehungen sind im Untersuchungsgebiet zwischen den FFH-Gebieten Eger- und Röslautal, Blumenau bei Bad Berneck, Heinersreuther Bach und Kösseinetal zu erwarten. Das Bayerische Landesamt für Umwelt weist im hiesigen Zusammenhang auf die Bedeutung der überregionalen Verbindungen der Luchslebensräume hin. Im Untersuchungsgebiet der REA sind demnach die Verbindungsachsen Spessart/Harz-Thüringer Wald Frankenwald-Fichtelgebirge-Oberpfälzer und Bayerischer/Böhmerwald/Waldviertel und Spessart/Harz-Thüringer Wald Frankenwald-Fichtelgebirge-Erzgebirge/Slowakei von besonderer Bedeutung. Potenzielle Wechselbeziehungen bestehen laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt im Untersuchungsgebiet flächendeckend für die Lebensraumtypen der Trocken- und Magerstandorte sowie der Wald-Lebensraumtypen und ihren charakteristischen Arten. Weitgehend flächendeckend ist von Wechselbeziehungen zwischen den Fließgewässer- Lebensraumtypen und ihren charakteristischen Arten auszugehen. Tab. 1 Übersicht der durch potenzielle Wechselbeziehungen empfohlenen FFH-Verträglichkeitsprüfungen Anhang ll-art der FFH-RL Luchs Mopsfledermaus Biber, Fischotter, Bachneunauge, Groppe, Flussperlmuschel, Bachmuschel FFH-Gebiet 5937-301 Zeitelmoos bei Wunsiedel l 5937-304 Luisenburg, Gipfel der Großen m Kösseine und Kleines Labyrinth 5937-371 Schneebergmassiv mit n Fichtelseemoor 5938-301 Kösseinetal o 5838-302 Eger- und Röslautal e 5935-303 Blumenau bei Bad Berneck g 5936-371 Heinersreuther Bach k 5938-301 Kösseinetal o 5838-302 Eger- und Röslautal e Bezeichnung in Karten FFH-VP wird bei folgenden Korridoren empfohlen D, E A, B, C, D, E, F, G A, B, C, D, E, F, G Seite 11

Vorhaben Beeinträchtigungen von Wechselbeziehungen zwischen den genannten Natura 2000- Gebieten würden beim untersuchten Vorhaben besonders durch die großflächige Zerschneidung dieser Wechselbeziehungen erfolgen. Folge davon wäre die Verhinderung des Austauschs zwischen den Populationen und eine Gefährdung der genetischen und biologischen Vielfalt, da die Populationen genetisch instabiler würden. Da keine genaue Kenntnis der Artenvorkommen innerhalb der Natura 2000-Gebiete vorliegt, wird in dieser Untersuchung jeder Gebietsteil als möglicher Ausgangspunkt einer Wechselbeziehung gewertet. Insgesamt gesehen bestehen komplexe Beziehungen über das gesamte Untersuchungsgebiet hinweg, so dass alle Natura 2000-Gebiete, für die Wechselbeziehungen verzeichnet sind, durch alle Korridore beeinflusst werden. Besonders bemerkenswert ist das FFH-Gebiet Eger- und Röslautal, welches über einen Großteil des Untersuchungsraumes mehrere Gebietsteile aufweist. Seite 12

FFH-Vorprüfung der Korridore mit ihren Wirkbereichen 2 FFH-Vorprüfung der Korridore einschließlich ihrer Wirkbereiche 2.1 Vorgehensweise Es sind sieben mögliche Korridore mit mehreren möglichen Verbindungen zwischen den Korridoren B und C sowie C und D zu untersuchen. Die Verbindungen werden hierbei einzeln bewertet. Grundlage sind derzeit Korridore und keine konkreten Linien, so dass die in Frage kommenden Wirkungen im gesamten Korridor mit gleicher Intensität angenommen werden. Um die Auswirkung der zukünftigen Straße auf das Umfeld zu betrachten, wurden die Korridore um den Wirkbereich erweitert. Grundlage hierfür sind die prognostizierten durchschnittlichen Tagesverkehre des Staatlichen Bauamtes Bayreuth. Der Wirkbereich wurde anhand dieser Zahl entsprechend auf die Fluchtdistanz von Vögeln abgestimmt, die durch ihre hohen Aktionsradien in allen Biotopen vorkommen. Bernotat (2002) gibt als planerisch zu berücksichtigende Fluchtdistanz der in den Natura 2000-Gebieten bekannten Anhang l-arten der Vogelschutzrichtlinie (VSchRL) maximal 500 m (zum Beispiel Schwarzstorch) an. Dies wird in dieser Untersuchung als maximaler Wirkbereich angenommen, um alle eventuell erheblichen Beeinträchtigungen erfassen zu können. Alle von diesem Umfang erfassten Natura 2000-Gebiete werden teilflächengenau der FFH-VorP unterzogen, wobei jedes Natura 2000-Gebiet, unabhängig von der Anzahl seiner Teilflächen im Korridor, nur einmal je Korridor gewertet wird. Hierbei werden auch vom Staatlichen Bauamt Bayreuth festgelegte bautechnische Maßnahmen, wie z.b. Brückenbauwerke oder Tunnel, berücksichtigt, die aus straßenbaulicher Sicht erforderlich sind. Sie können bei geeigneter Lage und Ausführung Vermeidungsmaßnahmen darstellen. Die der Beeinträchtigung geschieht anhand der in den Standard-Datenbögen zu den einzelnen Natura 2000-Gebieten genannten, d. h. aufgrund der spezifischen Empfindlichkeit der Arten und Lebensraumtypen gemäß FFH-RL und VSchRL gegenüber den im Natura 2000-Gebiet akuten Wirkfaktoren. Beachtung finden auch mögliche Wechselbeziehungen zwischen Natura 2000-Gebieten, zwischen denen Arten wandern und welche diese als Lebensraum nutzen. Die Korridore werden in West-Ost-Richtung geprüft. Stellt sich eine mögliche erhebliche Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes heraus, wird für das entsprechende Natura 2000-Gebiet im weiteren Planungsverlauf die Verträglichkeitsprüfung empfohlen. Seite 13

FFH-Vorprüfung der Korridore mit ihren Wirkbereichen Auslöser für eine mögliche Erheblichkeit der Beeinträchtigung konnten folgende Faktoren sein: Teilflächen des Natura 2000-Gebietes liegen innerhalb des Korridors Teilflächen des Natura 2000-Gebietes liegen im erweiterten Wirkbereich, bei denen es sich gleichzeitig um Habitate von Arten oder Lebensräume nach der FFH-RL bzw. VSchRL handelt, die durch Wirkfaktoren mit einer größeren Reichweite betroffen sein können (Verlärmung, Nährstoffeinträge in oligotrophe Lebensräume, Änderungen im Wasserhaushalt) der Korridor und dessen Wirkbereich verläuft zwar außerhalb von Natura 2000-Gebieten, eine Trennwirkung von Arten, die mehrere Natura 2000-Gebiete nutzen können, ist jedoch nicht auszuschließen Zu jedem Korridor wird eine einleitende Beschreibung der Lage und des Verlaufs gegeben, welcher eine Übersicht zur Ausdehnung des Korridors sowie der Anzahl der im Korridor oder im Wirkbereich befindlichen Natura 2000-Gebiete folgt. Unterstützt wird dies durch eine unmaßstäbliche bildliche Darstellung des Korridors (grüne Fläche), des Wirkbereichs (dunkelgrüne Umrandung), der Natura 2000-Gebiete und der technischen Bauwerke, wie Brücken oder Tunnel. Die Natura 2000-Gebiete werden mit einer Kurzbezeichnung in der bildlichen Darstellung bezeichnet, die am Ende dieses Schriftstückes erklärt wird. In Tabellen wird anschließend jedes im Korridor oder Wirkbereich liegende Natura 2000-Gebiet mit seinen n vorgestellt, mögliche Beeinträchtigungen dieser genannt und eine Abschätzung hinsichtlich der Erfordernis einer FFH-VP gegeben. Diese Betrachtung bezieht sich allein auf die Wirkfaktoren im Korridor bzw. dem Wirkbereich, FFH-VP auslösende Wechselbeziehungen zwischen Natura 2000-Gebieten werden am Ende einer jeden Korridorbeurteilung benannt. Einen zusammenfassenden Überblick der zu prüfenden FFH-Gebiete gibt Tab. 3 (Kap. Fazit), ausführlicher gibt hier Anhang 1 Auskunft. Die wurden den Standard-Datenbögen des jeweiligen Natura 2000-Gebietes entnommen und bedeuten die Erhaltung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands der erfassten Lebensraumtypen (LRT) des Anhangs l der FFH-RL und der Arten des Anhangs ll der FFH-RL bzw. des Anhangs l der VSchRL. Prioritäre Lebensraumtypen nach Anhang l der FFH-RL sind in der Tabelle kursiv dargestellt. Zu den Vögeln wird der Nachweis bzw. der Status angegeben. 2.2 FFH-Vorprüfung der nördlichen Korridore Die folgenden Ausführungen beschreiben die FFH-VorP der nördlichen Korridore. Seite 14

FFH-Vorprüfung Korridor A 2.2.1 Korridor A Der Korridor A hat am westlichen Ende bei Straas Anschluss an die A 9, verläuft weiter zwischen Weißdorf und Sparneck und südlich vorbei an der Förmitztalsperre. Kirchenlamitz und Marktleuthen werden nördlich umfahren, um nach der Eger-Überquerung in weitem Bogen Höchstadt im Fichtelgebirge und Thierstein zu umrunden. Nördlich von Neuenreuth trifft der Korridor A mit den Korridoren B bzw. C zusammen und verläuft weiter bis Schirnding. Korridor A Wirkbereich 500 m Natura 2000-Gebiete: gelbe Flächen = FFH-Gebiet; orange Umrandung = SPA-Gebiet technische Bauwerke: oliv = Tunnel; rot = Brücke Gesamtlänge: ca. 37 km Gesamtfläche: ca. 1.874 ha Anzahl der zu prüfenden Natura 2000-Gebiete / Anzahl der empfohlenen FFH-VP: 5 / 4 Seite 15

FFH-Vorprüfung Korridor A Gebietsnummer: 5838-372.02 Gebietsname: Feuchtgebiete um Selb und Großwendern Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Feucht-Lebensraumtypen mit einem der wenigen Lebensräume der Großen Moosjungfer und mit Zwischenmooren in Nordbayern Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und / oder der Isoeto-Nanojuncetea Dystrophe Seen und Teiche Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Berg-Mähwiesen Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore Übergangs- und Schwingrasenmoore Moorwälder Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) en Die Teilfläche des FFH- Gebietes liegt nicht im Korridor, aber im Wirkbereich in etwa 380 m Entfernung vom Korridor. Diese Entfernung lässt eine erhebliche indirekte Beeinträchtigung der Lebensraum- typen wie auch der auf kleinem Raum mobilen Tierarten nicht erwarten. zum Planungsstand der REA keine Notwendigkeit einer FFH-VP erkennbar Arten nach Anhang ll der FFH-RL Abbiss- / Skabiosen-Scheckenfalter Große Moosjungfer nach Anhang l der VS-RL keine en Lärmimmissionen Seite 16

FFH-Vorprüfung Korridor A Gebietsnummer: 5838-302.05 Gebietsname: Eger- und Röslautal Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Eine der bedeutendsten naturnahen Flusslandschaften Bayerns, überregionale Bedeutung für den landesweiten und grenzüberschreitenden Biotopverbund, Lebensraum für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Übergangs- und Schwingrasenmoore Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-veronicion dillenii Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Flächeninanspruchnahme durch Versiegelung oder Überbauung temporäre Flächeninanspruchnahme durch Baustreifen, Baustelleneinrichtungen etc. Die Teilfläche des FFH- Gebietes wird direkt vom Korridor durchkreuzt. Dadurch ergibt sich eine Vielzahl von en der Lebensraumtypen und Arten. Als bautechnische Maßnahme ist eine Brücke vorgesehen. Die Beeinträchtigungen werden dadurch wesentlich gemildert und teilweise aufgehoben. Je nach Bauweise der Brücke können die Lärmimmissionen jedoch noch erheblich sein, außerdem ruft die Überbauung eine Flächeninanspruchnahme hervor. FFH-VP empfohlen Seite 17

FFH-Vorprüfung Korridor A Arten nach Anhang ll der FFH-RL Mopsfledermaus Biber Groppe, Koppe Abbiss- / Skabiosen-Scheckenfalter Bachneunauge Große Moosjungfer Fischotter Flussperlmuschel Grüne Keiljungfer Bitterling Kammmolch Bachmuschel, Gemeine Flussmuschel Flächeninanspruchnahme durch Versiegelung oder Überbauung Zerschneidungswirkung Lärmimmissionen visuelle Störwirkungen, Lichtimmissionen durch Fahrzeugverkehr Tierkollisionen, Barrierewirkung des fließenden Verkehrs nach Anhang l der VS-RL Raufußkauz Brutnachweis Eisvogel Brutnachweis Weißstorch Nahrungsgast Schwarzstorch Nahrungsgast Wachtelkönig unbekannt Schwarzspecht Brutnachweis Sperlingskauz Brutnachweis Neuntöter Brutnachweis Rotmilan Nahrungsgast Grauspecht Brutnachweis Seite 18

FFH-Vorprüfung Korridor A Potenziell durch Barriere- und Zerschneidungswirkungen gestörte Wechselbeziehungen, die eine FFH-VP auslösen Anhang ll-art der FFH-RL Mopsfledermaus Biber, Fischotter, Bachneunauge, Groppe, Fluss- und Bachperlmuschel Wechselbeziehungen zwischen folgenden Natura 2000-Gebieten 5838-302 Eger- und Röslautal 5938-301 Kösseinetal 5838-302 Eger- und Röslautal 5935-303 Blumenau bei Bad Berneck 5838-302 Eger- und Röslautal 5936-371 Heinersreuther Bach 5838-302 Eger- und Röslautal 5938-301 Kösseinetal Seite 19

FFH-Vorprüfung Korridor B 2.2.2 Korridor B Der Korridor B erstreckt sich von der A 9 bei der Ortschaft Fleisnitz über das Waldsteingebiet bis zur A 93 Höhe Dietersgrün. Bei Marktleuthen teilt sich der Korridor auf, wobei der Kühberg südlich und nördlich umgangen wird und umfährt die Ortschaften Habnith, Ruggenwald und Rügersgrün. Am östlichen Korridorende ab Neuenreuth verläuft er entsprechend dem Korridor A. Korridor B Wirkbereich 500 m Natura 2000-Gebiete: gelbe Flächen = FFH-Gebiet; orange Umrandung = SPA-Gebiet technische Bauwerke: oliv = Tunnel; rot = Brücke Gesamtlänge: ca. 36 km Gesamtfläche: ca. 2.999 ha Anzahl der zu prüfenden Natura 2000-Gebiete / Anzahl der empfohlenen FFH-VP: 6 / 5 Seite 20

FFH-Vorprüfung Korridor B Gebietsnummer: 5837-301 Gebietsname: Naturwaldreservat Waldstein Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Einer der wenigen naturnahen Hochlagenbestände, der aus den Baumarten der potentiellen natürlichen Vegetation (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) aufgebaut ist Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) Arten nach Anhang ll der FFH-RL keine nach Anhang l der VS-RL keine Flächeninanspruchnahme durch Versiegelung oder Überbauung Eingriff in Grundwasserhaushalt Das FFH-Gebiet liegt vollständig im Korridor und wird daher potenziell stark beeinträchtigt. Als bautechnische Maßnahme ist hier ein bergmännischer Tunnel vorgesehen. Bei Umsetzung des Tunnels werden die Beeinträchtigungen aufgrund der Abstände der Tunnelöffnungen zum FFH- Gebiet von mindestens 1000 m aufgehoben. Die mögliche Beeinträchtigung des Grundwasserhaushalts bleibt bestehen, löst hinsichtlich der vorkommenden Lebensraumtypen aber keine Erheblichkeit aus. zum Planungsstand der REA keine Notwendigkeit einer FFH-VP erkennbar Seite 21

FFH-Vorprüfung Korridor B Gebietsnummer: 5838-372.03 Gebietsname: Feuchtgebiete um Selb und Großwendern Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Feucht-Lebensraumtypen mit einem der wenigen Lebensräume der Großen Moosjungfer und mit Zwischenmooren in Nordbayern Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und / oder der Isoeto-Nanojuncetea Dystrophe Seen und Teiche Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Berg-Mähwiesen Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore Übergangs- und Schwingrasenmoore Moorwälder Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Arten nach Anhang ll der FFH-RL Abbiss- / Skabiosen-Scheckenfalter Große Moosjungfer nach Anhang l der VS-RL keine temporäre Grundwassersenkung oder Grundwasserstau bei der Herstellung von Baugruben oder Gründungen Die Teilfläche des FFH- Gebietes liegt nicht im Korridor, jedoch in nur fünf Meter Entfernung vom Korridor. Es ist von einer potenziell erheblichen Beeinträchtigung auszugehen. Hier ist vor allem die Barriereund Zerschneidungswirkung zu nennen, die eine Verbindung zu weiteren Biotopen und Artenvorkommen in den anderen Teilflächen des FFH- Gebietes verhindert. Schadstoffimmissionen in die empfindlichen Lebensraumtypen stellen eine mögliche erhebliche Beeinträchtigung der indirekten Art dar. FFH-VP empfohlen Seite 22

FFH-Vorprüfung Korridor B Gebietsnummer: 5838-302.04,.05 Gebietsname: Eger- und Röslautal Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Eine der bedeutendsten naturnahen Flusslandschaften Bayerns, überregionale Bedeutung für den landesweiten und grenzüberschreitenden Biotopverbund, Lebensraum für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Übergangs- und Schwingrasenmoore Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-veronicion dilleni Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Flächeninanspruchnahme durch Versiegelung oder Überbauung temporäre Flächeninanspruchnahme durch Baustreifen, Baustelleneinrichtungen etc. Die Teilflächen des FFH- Gebietes reichen mit etwa 40 m in den Wirkbereich hinein oder werden direkt vom Korridor durchkreuzt. Dadurch ergibt sich eine Vielzahl von en der Lebensraumtypen und Arten. Als bautechnische Maßnahmen sind an einigen Stellen Brücken vorgesehen. Die Beeinträchtigungen werden dadurch wesentlich gemildert und teilweise aufgehoben. Je nach Bauweise der Brücke können die Lärmimmissionen jedoch noch erheblich sein, außerdem ruft die Überbauung eine Flächeninanspruchnahme hervor. FFH-VP empfohlen Seite 23

FFH-Vorprüfung Korridor B Arten nach Anhang ll der FFH-RL Mopsfledermaus Biber Groppe, Koppe Abbiss- / Skabiosen-Scheckenfalter Bachneunauge Große Moosjungfer Fischotter Flussperlmuschel Grüne Keiljungfer Bitterling Kammmolch Bachmuschel, Gemeine Flussmuschel Flächeninanspruchnahme durch Versiegelung oder Überbauung Zerschneidungswirkung Lärmimmissionen visuelle Störwirkungen, Lichtimmissionen durch Fahrzeugverkehr Tierkollisionen, Barrierewirkung des fließenden Verkehrs nach Anhang l der VS-RL Raufußkauz Brutnachweis Eisvogel Brutnachweis Weißstorch Nahrungsgast Schwarzstorch Nahrungsgast Wachtelkönig unbekannt Schwarzspecht Brutnachweis Sperlingskauz Brutnachweis Neuntöter Brutnachweis Rotmilan Nahrungsgast Grauspecht Brutnachweis Seite 24

FFH-Vorprüfung Korridor B Potenziell durch Barriere- und Zerschneidungswirkungen gestörte Wechselbeziehungen, die eine FFH-VP auslösen Anhang ll-art der FFH-RL Mopsfledermaus Biber, Fischotter, Bachneunauge, Groppe, Fluss- und Bachperlmuschel Wechselbeziehungen zwischen folgenden Natura 2000-Gebieten 5838-302 Eger- und Röslautal 5938-301 Kösseinetal 5838-302 Eger- und Röslautal 5935-303 Blumenau bei Bad Berneck 5838-302 Eger- und Röslautal 5936-371 Heinersreuther Bach 5838-302 Eger- und Röslautal 5938-301 Kösseinetal Seite 25

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 1 2.2.3 Korridor B-C 1 Der Korridor B-C 1 stellt die westlichste der möglichen Verbindungen zwischen den Korridoren B und C dar. Er beginnt bei Zettlitz umfährt Zell im Süden, um nordöstlich von Weißenstadt an den Korridor B anzuschließen. Wirkbereich 500 m Korridor B-C 1 Natura 2000-Gebiete: gelbe Flächen = FFH-Gebiet; orange Umrandung = SPA-Gebiet technische Bauwerke: oliv = Tunnel; rot = Brücke Gesamtlänge: ca. 11 km Gesamtfläche: ca. 459 ha Anzahl der zu prüfenden Natura 2000-Gebiete / Anzahl der empfohlenen FFH-VP: 2 / 2 Seite 26

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 1 Gebietsnummer: 5836.371 Gebietsname: Serpentinstandorte am Haidberg südwestlich Zell Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Primäre Bedeutung wegen der Silikatfelsen (Serpentinit), kleinflächig randlich auch Borstgrasrasen und Berg-Mähwiesen Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Berg-Mähwiesen Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-veronicion dillenii Arten nach Anhang ll der FFH-RL keine nach Anhang l der VS-RL keine Das FFH-Gebiet liegt nicht im Korridor, reicht jedoch weit in den Wirkbereich hinein und nähert sich dem Korridor bis auf 40 m. Von den möglichen indirekten Beeinträchtigungen ist, relativ zur Gesamtgröße, nur eine kleine Fläche des FFH-Gebietes betroffen. Zusätzlich ist die Geländeneigung in Richtung Straße zu beachten. Aufgrund der relativ geringen Entfernung zum Korridor sind erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensraumtypen jedoch nicht vollends auszuschließen. FFH-VP empfohlen Seite 27

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 1 Gebietsnummer: 5838-372.03 Gebietsname: Feuchtgebiete um Selb und Großwendern Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Feucht-Lebensraumtypen mit einem der wenigen Lebensräume der Großen Moosjungfer und mit Zwischenmooren in Nordbayern Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und / oder der Isoeto-Nanojuncetea Dystrophe Seen und Teiche Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Berg-Mähwiesen Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore Übergangs- und Schwingrasenmoore Moorwälder Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Arten nach Anhang ll der FFH-RL Abbiss- / Skabiosen-Scheckenfalter Große Moosjungfer nach Anhang l der VS-RL keine temporäre Grundwassersenkung oder Grundwasserstau bei der Herstellung von Baugruben oder Gründungen Die Teilfläche des FFH- Gebietes liegt nicht im Korridor, jedoch in nur fünf Meter Entfernung vom Korridor. Es ist von einer potenziell erheblichen Beeinträchtigung auszugehen. Hier ist vor allem die Barriereund Zerschneidungswirkung zu nennen, die eine Verbindung zu weiteren Biotopen und Artenvorkommen in den anderen Teilflächen des FFH- Gebietes verhindert. Schadstoffimmissionen in die empfindlichen Lebensraumtypen stellen eine mögliche erhebliche Beeinträchtigung der indirekten Art dar. FFH-VP empfohlen Seite 28

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 2 2.2.4 Korridor B-C 2 Der Korridor B-C 2 bildet eine weitere Möglichkeit einer Verbindung zwischen den Korridoren B und C. Er liegt mit mehreren Armen zwischen Weißenstadt und Röslau und spart dabei die Ortschaft Röslau aus. Korridor B-C 2 Wirkbereich 500 m Natura 2000-Gebiete: gelbe Flächen = FFH-Gebiet; orange Umrandung = SPA-Gebiet technische Bauwerke: oliv = Tunnel; rot = Brücke Gesamtlänge: ca. 10 km Gesamtfläche: ca. 825 ha Anzahl der zu prüfenden Natura 2000-Gebiete / Anzahl der empfohlenen FFH-VP: 3 / 2 Seite 29

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 2 Gebietsnummer: 5838-302.01,.02,.03 Gebietsname: Eger- und Röslautal Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Eine der bedeutendsten naturnahen Flusslandschaften Bayerns, überregionale Bedeutung für den landesweiten und grenzüberschreitenden Biotopverbund, Lebensraum für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Übergangs- und Schwingrasenmoore Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-veronicion dilleni Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Flächeninanspruchnahme durch Versiegelung oder Überbauung temporäre Flächeninanspruchnahme durch Baustreifen, Baustelleneinrichtungen etc. Die Teilflächen des FFH- Gebietes reichen mit etwa 55 m in den Wirkbereich hinein oder werden direkt vom Korridor durchkreuzt. Dadurch ergibt sich eine Vielzahl von en der Lebensraumtypen und Arten. Als bautechnische Maßnahmen sind an einigen Stellen Brücken vorgesehen. Die Beeinträchtigungen werden dadurch wesentlich gemildert und teilweise aufgehoben. Je nach Bauweise der Brücke können die Lärmimmissionen jedoch noch erheblich sein, außerdem ruft die Überbauung eine Flächeninanspruchnahme hervor. FFH-VP empfohlen Seite 30

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 2 Arten nach Anhang ll der FFH-RL Mopsfledermaus Biber Groppe, Koppe Abbiss- / Skabiosen-Scheckenfalter Bachneunauge Große Moosjungfer Fischotter Flussperlmuschel Grüne Keiljungfer Bitterling Kammmolch Bachmuschel, Gemeine Flussmuschel Flächeninanspruchnahme durch Versiegelung oder Überbauung Zerschneidungswirkung Lärmimmissionen visuelle Störwirkungen, Lichtimmissionen durch Fahrzeugverkehr Tierkollisionen, Barrierewirkung des fließenden Verkehrs nach Anhang l der VS-RL Raufußkauz Brutnachweis Eisvogel Brutnachweis Weißstorch Nahrungsgast Schwarzstorch Nahrungsgast Wachtelkönig unbekannt Schwarzspecht Brutnachweis Sperlingskauz Brutnachweis Neuntöter Brutnachweis Rotmilan Nahrungsgast Grauspecht Brutnachweis Seite 31

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 2 Gebietsnummer: 5837-303 Gebietsname: Paradiesteiche Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Einer der hochwertigsten Feuchtgebietskomplexe im Fichtelgebirge mit Vorkommen zahlreicher seltener Moor- und Quellarten (z.b. Moorlibellen) Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und / oder der Isoeto-Nanojuncetea Übergangs- und Schwingrasenmoore Arten nach Anhang ll der FFH-RL Große Moosjungfer nach Anhang l der VS-RL Schwarzstorch Lärmimmissionen Das FFH-Gebiet liegt nicht im Korridor, reicht jedoch zu etwa der Hälfte der Fläche in den Wirkbereich des Korridors. Die Entfernung zu diesem beträgt etwa 190 m. Die möglichen Beeinträchtigungen können besonders für den Schwarzstorch erheblich sein, dessen Fluchtdistanz bei 500 m liegt. Zusätzlich besitzt der Korridor Barrierewirkung gegenüber anderen möglichen Lebensräumen des Schwarzstorches. FFH-VP empfohlen Seite 32

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 2 Gebietsnummer: 5837-302.02 Gebietsname: Buchberg bei Dürnberg Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Einer der wenigen naturnahen Laubwaldbestände im Fichtelgebirge mit Vorkommen gefährdeter Vogelarten Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Arten nach Anhang ll der FFH-RL keine nach Anhang l der VS-RL Raufußkauz Brutnachweis Sperlingskauz Brutnachweis Grauspecht Brutnachweis Lärmimmissionen temporäre Geräuschimmissionen durch Baumaschinen und Baustellenverkehr Das FFH-Gebiet liegt nicht im Korridor, reicht aber größtenteils in den Wirkbereich desselbigen und hat einen Mindestabstand von etwa 200 m zum Korridor. Mögliche Beeinträchtigungen sind für die Arten aufgrund deutlich geringerer Fluchtdistanzen von maximal 80 m nicht zu erwarten. Die Entfernung sowie die Geländeneigung zum Korridor hin lässt erhebliche indirekte Beeinträchtigungen bezüglich der Lebensraumtypen nicht erwarten. zum Planungsstand der REA keine Notwendigkeit einer FFH-VP erkennbar Seite 33

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 3 2.2.5 Korridor B-C 3 Der Korridor B-C 3 zeigt die östlichste der möglichen Verbindungen zwischen den Korridoren B und C auf. Er würde diese östlich von Röslau verbinden und stellt den kürzesten Verbindungskorridor dar. Korridor B-C 3 Wirkbereich 500 m Natura 2000-Gebiete: gelbe Flächen = FFH-Gebiet; orange Umrandung = SPA-Gebiet technische Bauwerke: oliv = Tunnel; rot = Brücke Gesamtlänge: ca. 2 km Gesamtfläche: ca. 104 ha Anzahl der zu prüfenden Natura 2000-Gebiete / Anzahl der empfohlenen FFH-VP: 1 / 0 Seite 34

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 3 Gebietsnummer: 5838-302.04 Gebietsname: Eger- und Röslautal Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Eine der bedeutendsten naturnahen Flusslandschaften Bayerns, überregionale Bedeutung für den landesweiten und grenzüberschreitenden Biotopverbund, Lebensraum für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Übergangs- und Schwingrasenmoore Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-veronicion dilleni Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Eingriffe in Grundwasserhaushalt Die Teilfläche des FFH- Gebietes liegt nicht im Korridor reicht aber mit einem Teilbereich in den Wirkbereich des Korridors und liegt in einer Entfernung von etwa 320 m zu diesem. Durch die längsseitige Lage sowie den Anschluss zu weiteren Biotopen auf der korridorabgewandten Seite wird nicht von einer potenziell erheblichen Beeinträchtigung der Arten ausgegangen. Der Schwarzstorch ist hier Nahrungsgast, weshalb seine Fluchtdistanz von 500 m keine Erheblichkeit auslöst. Weiterhin sind indirekte erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensraumtypen aufgrund der Entfernung zum Korridor nicht zu erwarten. zum Planungsstand der REA keine Notwendigkeit einer FFH-VP erkennbar Seite 35

FFH-Vorprüfung Korridor B-C 3 Arten nach Anhang ll der FFH-RL Mopsfledermaus Biber Groppe, Koppe Abbiss- / Skabiosen-Scheckenfalter Bachneunauge Große Moosjungfer Fischotter Flussperlmuschel Grüne Keiljungfer Bitterling Kammmolch Bachmuschel, Gemeine Flussmuschel Zerschneidungswirkung Lärmimmissionen nach Anhang l der VS-RL Raufußkauz Brutnachweis Eisvogel Brutnachweis Weißstorch Nahrungsgast Schwarzstorch Nahrungsgast Wachtelkönig unbekannt Schwarzspecht Brutnachweis Sperlingskauz Brutnachweis Neuntöter Brutnachweis Rotmilan Nahrungsgast Grauspecht Brutnachweis Seite 36

FFH-Vorprüfung Korridor C 2.2.6 Korridor C Der Korridor C erstreckt sich von der A 9 bei Gefrees weiter südlich von Weißenstadt und Röslau bis nördlich von Arzberg, wobei im Westen die Ortschaften Witzleshofen und Gefrees nördlich und südlich umgangen werden. Im Verlauf teilt sich der Korridor, um die Orte Wundenbach, Schönlind, Franken, Brücklas und Bibersbach beidseitig zu umfahren. Ab Kothigenbibersbach entspricht der Verlauf dem der Korridore A und B. Korridor C Wirkbereich 500 m Natura 2000-Gebiete: gelbe Flächen = FFH-Gebiet; orange Umrandung = SPA-Gebiet technische Bauwerke: oliv = Tunnel; rot = Brücke Gesamtlänge: ca. 37 km Gesamtfläche: ca. 2.759 ha Anzahl der zu prüfenden Natura 2000-Gebiete / Anzahl der empfohlenen FFH-VP: 9 / 8 Seite 37

FFH-Vorprüfung Korridor C Gebietsnummer: 5936-302.01 Gebietsname: Berg- und Moorwiesen bei Kornbach Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Einer der letzten größeren im Naturraum repräsentativen Feuchtgebietslebensräume Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Berg-Mähwiesen Übergangs- und Schwingrasenmoore Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) Moorwälder Arten nach Anhang ll der FFH-RL keine nach Anhang l der VS-RL keine Eingriffe in Grundwasserhaushalt Die Teilfläche des FFH- Gebietes liegt nicht im Korridor, nähert sich aber mit mehreren Ausläufern bis auf maximal 110 m dem Korridor an. Dadurch sind Eingriffe in den Grundwasserhaushalt, die sich erheblich auf die empfindlichen Feuchtgebietslebensräume auswirken können, nicht auszuschließen. FFH-VP empfohlen Seite 38

FFH-Vorprüfung Korridor C Gebietsnummer: 5936-303 Gebietsname: Torfmoorhölle Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Einer der zentralen Hochmoorkomplexe des Fichtelgebirges mit hohem Regenerationspotential Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore Übergangs- und Schwingrasenmoore Moorwälder Arten nach Anhang ll der FFH-RL keine nach Anhang l der VS-RL keine Eingriffe in Grundwasserhaushalt Das FFH-Gebiet liegt nicht im Korridor, ragt jedoch mit mehreren Flächen in den Wirkbereich und nähert sich dem Korridor bis auf ca. 260 m. Potenziell erhebliche Beeinträchtigungen durch den Korridor sind hier nicht zu erwarten. Bei Umsetzung des vorgesehenen Tunnels, werden allerdings durch mögliche Eingriffe in den Grundwasserhaushalt erhebliche Beeinträchtigungen für die Feuchtgebietslebensräume verursacht. FFH-VP empfohlen Seite 39

FFH-Vorprüfung Korridor C Gebietsnummer: 5937-371.01 Gebietsname: Schneebergmassiv mit Fichtelseemoor Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Eines der wenigen Gebiete mit größeren Vorkommen von Silikat-Felsen und -Blockhalden im Fichtelgebirge, daneben Moore und im Osten Bergwiesen mit Borstgrasrasen Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Dystrophe Seen und Teiche Trockene europäische Heiden Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Berg-Mähwiesen Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore Übergangs- und Schwingrasenmoore Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) Kalkreiche Niedermoore Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Nicht touristisch erschlossene Höhlen Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Moorwälder Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) Das FFH-Gebiet liegt nicht im Korridor. Im Verhältnis zur Gesamtfläche ragen nur minimale Flächenanteile in den Wirkbereich des Korridors, die sich bis auf 260 m dem Korridor nähern. Indirekte Beeinträchtigungen der Lebensraumtypen als auch der Arten werden aufgrund der Entfernung zum Korridor nicht erwartet. Insgesamt wird nicht von potenziell erheblichen Beeinträchtigungen ausgegangen. zum Planungsstand der REA keine Notwendigkeit einer FFH-VP erkennbar Seite 40

FFH-Vorprüfung Korridor C Arten nach Anhang ll der FFH-RL Grünes Besenmoos Luchs nach Anhang l der VS-RL keine Zerschneidungswirkung Lärmimmissionen visuelle Störwirkungen, Lichtimmissionen durch Fahrzeugverkehr Tierkollisionen, Barrierewirkungen des fließenden Verkehrs temporäre Geräuschimmissionen durch Baumaschinen und Baustellenverkehr Seite 41

FFH-Vorprüfung Korridor C Gebietsnummer: 5938-471.01 Gebietsname: Schneeberggebiet und Goldkronacher / Sophientaler Forst Gebietstyp: SPA Schutzgebietsbeschreibung Außeralpine Kernpopulation des Auerhuhns in Bayern, reiner Wildbestand, wertvoller Lebensraum weiterer gefährdeter Waldvogelarten (Dreizehenspecht, Schwarzstorch usw.) Arten nach Anhang l der VS-RL Raufußkauz Brutnachweis Uhu Nahrungsgast Schwarzstorch Brutnachweis Schwarzspecht Brutnachweis Sperlingskauz Brutnachweis Dreizehenspecht Brutnachweis Grauspecht Brutnachweis Auerhuhn Brutnachweis Zerschneidungswirkung Lärmimmissionen visuelle Störwirkungen, Lichtimmissionen durch Fahrzeugverkehr Tierkollisionen, Barrierewirkungen des fließenden Verkehrs temporäre Geräuschimmissionen durch Baumaschinen und Baustellenverkehr Das SPA-Gebiet liegt nicht im Korridor. Im Verhältnis zur Gesamtfläche ragen nur minimale Flächeanteile in den Wirkbereich des Korridors, die sich bis auf 260 m dem Korridor nähern. Da für den Schwarzstorch eine Fluchtdistanz von 500 m nachgewiesen ist, wird hier die Empfehlung einer Prüfung des SPA-Gebietes ausgelöst. FFH-VP empfohlen Seite 42

FFH-Vorprüfung Korridor C Gebietsnummer: 5838-302.01 Gebietsname: Eger- und Röslautal Gebietstyp: FFH Schutzgebietsbeschreibung Eine der bedeutendsten naturnahen Flusslandschaften Bayerns, überregionale Bedeutung für den landesweiten und grenzüberschreitenden Biotopverbund, Lebensraum für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten Lebensräume nach Anhang l der FFH-RL Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Übergangs- und Schwingrasenmoore Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-veronicion dillenii Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Die Teilfläche des FFH- Gebietes liegt nicht im Korridor reicht aber mit etwa der Hälfte der Gesamtfläche in den Wirkbereich des Korridors und liegt in einer Entfernung von etwa 310 m zu diesem. Durch die längsseitige Lage sowie den Anschluss zu weiteren Biotopen auf der korridorabgewandten Seite wird nicht von einer potenziell erheblichen Beeinträchtigung der Arten ausgegangen. Der Schwarzstorch ist hier Nahrungsgast, weshalb seine Fluchtdistanz von 500 m keine Erheblichkeit auslöst. Weiterhin sind indirekte erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensraumtypen aufgrund der Entfernung zum Korridor nicht zu erwarten. zum Planungsstand der REA keine Notwendigkeit einer FFH-VP erkennbar Seite 43

FFH-Vorprüfung Korridor C Arten nach Anhang ll der FFH-RL Mopsfledermaus Biber Groppe, Koppe Abbiss- / Skabiosen-Scheckenfalter Bachneunauge Große Moosjungfer Fischotter Flussperlmuschel Grüne Keiljungfer Bitterling Kammmolch Bachmuschel, Gemeine Flussmuschel Lärmimmissionen nach Anhang l der VS-RL Raufußkauz Brutnachweis Eisvogel Brutnachweis Weißstorch Nahrungsgast Schwarzstorch Nahrungsgast Wachtelkönig unbekannt Schwarzspecht Brutnachweis Sperlingskauz Brutnachweis Neuntöter Brutnachweis Rotmilan Nahrungsgast Grauspecht Brutnachweis Seite 44