Den Frühling genießen Mit Tagesbedarfsangaben Typische Frühlingsrezepte und Ernährungstipps für Patienten mit Nierenerkrankungen aein Service von
Vorwort Leben im Frühling Ahh, Frühling! Die Tage sind deutlich länger, die Temperaturen steigen spürbar. Überall erwacht das Leben zu neuer Aktivität, die Natur legt ihr Wintergrau ab und zeigt sich in bunten Farben. Jetzt beschenken uns Gärten und Felder hierzulande wieder mit den ersten frischen Lebensmitteln, die unseren Speiseplan bereichern. Ist es da nicht sehr gut verständlich, dass der Frühling für viele die liebste Jahreszeit ist? Liebe Dialyse-Patienten, vielen Menschen ist heutzutage kaum noch bewusst, dass die Erdbeere eigentlich kein Ganzjahres-Obst, die Tomate kein Ganzjahres-Gemüse ist. In Zeiten, in denen man fast alle Lebensmittel fast das ganze Jahr über kaufen kann, ist das gar kein Wunder. Je nach Saison die typischen Lebensmittel und so auch die klassischen Gerichte gehört nicht dieser Abwechslungsreichtum zu den Dingen, die das Leben so interessant machen? Vor allem aber ist es in Sachen Genuss ein Gewinn, sich am aktuellen heimischen Angebot zu orientieren. Denn während der natürlichen Erntezeiten werden Obst und Gemüse normalerweise erst geerntet, wenn sie wirklich reif sind. Dann sind Geschmack und Aroma am intensivsten und auch der Nährstoffgehalt am höchsten. Ausnahmen wie Äpfel, die man bei guter Lagerung ohne Qualitätsverlust überwintern kann, bestätigen die Regel. Ganz nebenbei hat der Genuss von saisonaktuellen, heimischen Lebensmitteln auch noch den Vorteil der besseren Ökobilanz. Bewusst leben im Einklang mit den Jahreszeiten mit diesem Heft und den folgenden für Sommer, Herbst und Winter zeigen wir Ihnen, wie einfach das geht. Alle Gerichte sind selbstverständlich speziell für Dialyse- Patienten geeignet. Wenn Sie bei einer Zutat nicht sicher sein sollten, ob sie in Ihren individuellen Ernährungsplan passt, fragen Sie bitte vorab Ihren behandelnden Arzt. Für die wichtigen Kalium- und Phosphorwerte finden Sie wieder Nährwerttabellen mit Angaben zum Tagesbedarf. Viel Freude beim Zubereiten und Genießen unserer Frühlingsrezepte wünscht Ihnen Ihr MEDICE Nephrologie-Team
Köstliches aus Spinat und Nudeln Energie: 834 kcal Eiweiß: 29 g Fett: 48 g Kohlenhydrate: 69 g BE: 6 Natrium: 757 mg Kalium: 961 mg = 48 % vom Tagesbedarf Phosphor: 473 mg = 47 % vom Tagesbedarf Blattspinat- Nudel-Auflauf 200 g Blattspinat, frisch 150 g Nudeln 150 g Tomaten (Konserve) 100 g Mozzarella 1 Ei 1 kleine Zwiebel (40 g) 1 Knoblauchzehe (1 g) 2 Essl. Sahne, 40 % Fett (30 g) 2 Essl. Butter (40 g) 100 ml saure Sahne, 10 % Fett 2 Essl. Paniermehl (30 g) Pfeffer Muskat Paprikapulver Zwiebel und Knoblauch schälen und feinhacken. Blattspinat waschen und in Wasser bei mittlerer Hitze zerfallen lassen. Das Wasser abgießen und den Spinat abtropfen lassen. Zwiebel und Knoblauch in der Butter glasig dünsten, den Spinat und die Sahne dazugeben und alles kurz dünsten. In der Zwischenzeit die Nudeln in reichlich Wasser kochen. Eine Auflaufform mit etwas Butter einfetten. Nudeln, Tomatenstücke und Spinat mischen und in die Form geben. Mit und Pfeffer würzen. Die saure Sahne mit dem Ei verrühren. Mit Paprikapulver und Muskat würzen und über die Spinat- Nudel-Masse gießen. Den Mozzarella in kleine Würfel schneiden und mit dem Paniermehl auf dem Auflauf verteilen. Die Butter in kleinen Flöckchen ebenfalls darauf verteilen. Das Ganze ca. 30 Minuten bei 200 C im Backofen überbacken. Bei der Zubereitung mit Tiefkühlspinat reduziert sich der Kaliumgehalt auf 727 mg (36 % vom Tagesbedarf). Das Auftauwasser darf nicht verwendet werden. Wenn Sie Phosphor einsparen müssen, verzichten Sie auf den Mozzarella und überbacken den Auflauf nur mit Butterflöckchen und Paniermehl. Dadurch verringert sich der Phosphorgehalt auf 298 mg (30 % vom Tagesbedarf).
Herzhaft, würzig, lecker Energie: 686 kcal Eiweiß: 44 g Fett: 42 g Kohlenhydrate: 29 g BE: 2,5 Natrium: 274 mg Kalium: 748 mg = 37 % vom Tagesbedarf Phosphor: 452 mg = 45 % vom Tagesbedarf Buletten mit Kohlrabi 250 g Mett 1 altbackenes Brötchen (45 g) 1 Ei 2 Kohlrabi (350 g)* 2 Essl. Öl (24 g) 1 Essl. Butter (20 g) 1 Essl. Mehl (20 g) 1 Teel. Zitronensaft (5 ml) 150 ml Milch 1 Teel. Kerbel oder Petersilie Pfeffer Muskat * Berechnet wurden 300 g, da 50 g Küchenabfall sind. Das Brötchen 10 Minuten in lauwarmem Wasser einweichen und anschließend ausdrücken. Brötchen mit Mett und Ei mischen und mit und Pfeffer würzen. Aus der Masse 4 Buletten formen. Öl in einer Pfanne erhitzen und Buletten bei mittlerer Hitze 2 bis 3 Minuten anbraten. Die Buletten in einer feuerfesten Form im Backofen bei 180 C ca. 15 Minuten fertiggaren. In der Zwischenzeit Kohlrabi schälen, in 1 cm dicke Scheiben schneiden und in viel Wasser gar kochen. Butter in einem Topf erhitzen, Mehl einrühren, 150 ml Milch zufügen und aufkochen lassen. Mit, Pfeffer, Zitronensaft und Muskat abschmecken. Die Kohlrabi dazugeben und mit Kerbel oder Petersilie bestreuen. Verwenden Sie auf keinen Fall das Kohlrabi-Kochwasser, da es sehr viel Kalium enthält. Wenn Sie bei der Zubereitung der Kohlrabi anstelle von 150 ml Milch 100 ml Wasser und 50 ml Sahne verwenden, senken Sie den Kaliumgehalt auf 667 mg (33 % vom Tagesbedarf) und den Phosphorgehalt auf 397 mg (40 % vom Tagesbedarf).
Das schmeckt jedem Energie: 644 kcal Eiweiß: 33 g Fett: 47 g Kohlenhydrate: 22 g BE: 2 Natrium: 323 mg Kalium: 668 mg = 33 % vom Tagesbedarf Phosphor: 330 mg = 33 % vom Tagesbedarf Hähnchenbrustfilet mit Obst 250 g Hähnchenbrustfilet 1 kleine Dose Pfirsiche (Abtropfgewicht 240 g) 1 Essl. Öl (12 g) 200 ml Sahne, 40 % Fett Pfeffer Currypulver Curcuma Paprikapulver Hähnchenbrustfilets in lange Streifen schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen, Fleisch darin rundum anbraten. Das Fleisch aus der Pfanne nehmen. Sahne und Currypulver in die Pfanne geben und etwas einköcheln lassen. Das Fleisch wieder dazugeben. Die Pfirsiche abtropfen lassen, in Stücke schneiden und zum Fleisch geben. Nochmals kurz aufköcheln lassen. Mit Paprikapulver, Curcuma, Pfeffer und abschmecken. Dazu schmeckt Reis sehr lecker. Mit Ananasstücken aus der Konserve anstelle der Pfirsiche vermindert sich der Kaliumgehalt auf 602 mg (30 % vom Tagesbedarf) und der Phosphorgehalt auf 315 mg (31 % vom Tagesbedarf).
Frisch aus dem Gemüsegarten Spitzkohl mit Putenbruststreifen Kohl putzen, waschen, Strunk entfernen, den Kohl in Streifen schneiden. Möhre putzen, waschen und in Stifte schneiden. Spargel schälen und in 1 bis 2 cm große Stücke schneiden. Jede Gemüsesorte einzeln in reichlich Wasser bissfest kochen. Nur so erreicht man eine optimale Kaliumreduktion. Energie: 300 kcal Eiweiß: 33 g Fett: 15 g Kohlenhydrate: 7 g BE: 0,5 Natrium: 263 mg Kalium: 779 mg = 39 % vom Tagesbedarf Phosphor: 318 mg = 32 % vom Tagesbedarf 250 g Putenbrust 200 g Spitzkohl 1 mittelgroße Möhre (80 g) 125 g Spargel 1 kleine Zwiebel (30 g) 2 Essl. Öl (24 g) Pfeffer 1 Msp. Sambal Oelek (wenn gewünscht) Öl in einer Pfanne erhitzen. Das Fleisch darin rundherum kräftig anbraten. Mit Pfeffer und würzen. Das gekochte Gemüse dazugeben, mit dem Fleisch noch einmal kurz durchbraten und abschmecken. Wer möchte, kann das Gericht mit 1 Messerspitze Sambal Oelek würzen. Dazu schmeckt am besten Reis. Wer Kalium einsparen muss, verzichtet auf die Möhre. Dadurch reduziert sich der Kaliumgehalt auf 678 mg (34 % vom Tagesbedarf). Ersetzen Sie den Spitzkohl durch Chinakohl, verringert sich der Kaliumgehalt zusätzlich auf 625 mg (31 % vom Tagesbedarf).
Nachtisch muss sein Werte pro Stück: Energie: 324 kcal Eiweiß: 4 g Fett: 18 g Kohlenhydrate: 36 g BE: 3 Natrium: 119 mg Kalium: 123 mg = 6 % vom Tagesbedarf Phosphor: 117 mg = 12 % vom Tagesbedarf Apfelkuchen mit Streuseln Rezept für 24 Stück 1,25 kg leicht saure Äpfel* 30 ml Zitronensaft 375 g Zucker 625 g Mehl 1 Pck. Vanillinzucker (8 g) 1 Pck. Backpulver (20 g) 50 g gemahlene Haselnüsse 450 g Margarine 4 Eier (240 g) 75 ml Milch Zimt Puderzucker * Berechnet wurden 1,1 kg, da 150 g Küchenabfall sind. Äpfel waschen, schälen, vierteln, das Kerngehäuse herausschneiden, in kleine Stücke schneiden und mit Zitronensaft beträufeln. Für die Streusel 200 g Margarine, 125 g Zucker, 250 g Mehl, 1 Prise, Zimt und die gemahlenen Haselnüsse erst mit dem Knethaken des Handrührgerätes verkneten, dann mit den Händen zu groben Streuseln verarbeiten. Für den Rührteig 250 g Margarine, 150 g Zucker, 1 Packung Vanillinzucker und 1 Prise in einer großen Schüssel cremig rühren. Eier nacheinander unterrühren. 375 g Mehl und Backpulver mischen und im Wechsel mit der Milch unterrühren. Die Apfelstückchen unterheben. Die Apfel-Teig-Masse auf ein großes gefettetes Backblech (ca. 35 x 40 cm) streichen. Die Streusel gleichmäßig darauf verteilen. Den Kuchen im heißen Backofen 30 bis 35 Minuten bei 175 C backen. Abkühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen. Wenn Sie anstelle von Backpulver Weinsteinbackpulver verwenden, beträgt der Phosphorgehalt pro Stück Kuchen nur noch 57 mg (6 % vom Tagesbedarf).
Erfrischend und fruchtig Energie: 464 kcal Eiweiß: 8 g Fett: 28 g Kohlenhydrate: 43 g BE: 3,5 Natrium: 76 mg Kalium: 348 mg = 17 % vom Tagesbedarf Phosphor: 163 mg = 16 % vom Tagesbedarf Apfel-Birnen- Kompott 1 kleine Birne (150 g*) 1 kleiner Apfel (150 g*) 125 ml Apfelsaft 125 g Speisequark, 45 % Fett 100 ml Sahne ½ Vanilleschote ½ Pck. Vanillepuddingpulver 2 Essl. Zucker * Berechnet wurden 120 g, da 30 g Küchenabfall sind. Apfel und Birne schälen, entkernen und klein würfeln. Mit Apfelsaft und 1 Esslöffel Zucker aufkochen und zugedeckt ca. 5 Minuten köcheln lassen. Puddingpulver mit 3 Esslöffeln Wasser glattrühren, unter das Obst mischen und ca. 1 Minute köcheln lassen. Dann das Obst auskühlen lassen. Vanilleschote längs aufschneiden und Mark herauskratzen. Quark mit 1 Esslöffel Zucker glatt rühren und das Mark der Vanilleschote unterrühren. Sahne steif schlagen und unter den Quark heben. Das abgekühlte Obst im Wechsel mit dem Quark in Dessertgläser schichten. Kochen Sie das Obst anstelle von Apfelsaft mit Wasser und Zucker, reduziert sich der Kaliumgehalt auf 276 mg (14 % vom Tagesbedarf). Mit Birnen aus der Konserve verringert sich der Kaliumgehalt auf 242 mg (12 % vom Tagesbedarf).
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