Schulprogramm. Toulouse-Lautrec-Schule. Förderschwerpunkt. des Sonderpädagogischen Förderzentrums. Körperliche und motorische Entwicklung

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Transkript:

Schulprogramm des Sonderpädagogischen Förderzentrums Toulouse-Lautrec-Schule Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

Impressum Herausgeber: Toulouse-Lautrec-Schule 12S06 Miraustraße 126 13509 Berlin Tel.: 030/433 20 97 Fax: 030/433 20 99 E-mail: seki-tls@t-online.de Internet: http://www.tls.cidsnet.de Verantwortlich: Eling, Uta Gieseke, Brigitte Richau, Jörg Redaktion: Eling, Uta Gieseke, Brigitte Richau, Jörg Licht, Peggy Steuergruppenmitglieder: Bergfeld, Klaus Eling, Uta Falkenberg, Dieter Gieseke, Brigitte Gildemeister, Astrid Licht, Peggy Richau, Jörg Schlegel, Gudrun Schroeder, Klaus Vogel, Monika Zoghlami, Donia 2. Fassung vom September 2012 1

Vorwort 3 Leitbild 3 1. Schulspezifische Rahmenbedingungen 4 1.1. Einzugsgebiet 4 1.1.1. Schulumgebung 4 1.2. Organisationsform 4 1.3. Schüler 5 1.4. Schulstruktur 6 1.5. Räume, spezielle Ausstattung und Besonderheiten 6 1.6. Personelle Ausstattung 7 1.6.1. Praktikumsmöglichkeiten 7 1.7. Schulsozialarbeit 8 1.8. Förderkreis für körperbehinderte Kinder e.v. 8 2. Beratung und Diagnostik der Toulouse-Lautrec-Schule (Stand Schuljahr 2011/2012) 9 3. Unterrichtsentwicklung 10 3.1. Spezifische Konzepte 10 3.1.1. Entwicklung zu einer Integrierten Sekundarschule 10 3.1.2. Werkstattkonzept 10 3.1.3. Berufsqualifizierender Lehrgang (BQL/VZ) und Förderlehrgang (BQL(FL)) 12 3.2. Klassenübergreifende Konzepte 13 3.2.1. Sport 13 3.2.2. Medien 14 3.2.3. UK 16 3.2.4. Schülerfirma Toulouser Catering 17 3.3. Fortbildungskonzept 18 4. Ganztagskonzept 18 5. Therapiekonzept 19 6. Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten 21 7. Kooperationen 22 8. Entwicklungsvorhaben 23 8.1. Leistungsbewertung 23 8.2. Schülerfirma Toulouser Catering 23 2

Vorwort Das erste Schulprogramm lag im September 2006 vor, es wurde im Mai 2007 erweitert. In den darauf folgenden Jahren wurden Ergänzungen erarbeitet. Politische Vorgaben und Interpretationen zum Begriff der Inklusion, Veränderungen von Verfahren, zentrale Vorgaben zur Diagnostik und Schließungen von Förderzentren im Einzugsgebiet der Toulouse-Lautrec-Schule sowie die voranschreitende Digitalisierung unserer Umwelt und die dadurch erweiterten methodischen Möglichkeiten haben unmittelbaren Einfluss auf die pädagogische Arbeit. Dadurch verändern sich die Beratungsbedürfnisse von Erziehungsberechtigten und Kollegien der Schulen und der Fortbildungsbedarf des Kollegiums der Toulouse-Lautrec-Schule. Diesen Entwicklungen Rechnung tragend, haben wir uns entschlossen, nicht wie ursprünglich geplant weitere Ergänzungen anzufügen, sondern ein neues Schulprogramm zu schreiben, das auf der ersten Fassung aufbaut. Unser Selbstverständnis, im Leitbild und in zahlreichen grundsätzlichen Aussagen zu unserer Schule bereits im ersten Schulprogramm formuliert, bleibt bestehen. Die Steuergruppe, in der Kollegen aller Berufsgruppen der Toulouse-Lautrec-Schule mitarbeiten, hat unter Leitung von Frau Dr. Borck (Coach) und mit freundlicher Unterstützung des Fortbildungskoordinators, Herrn Müller (Schulaufsicht Reinickendorf) das vorliegende Schulprogramm erarbeitet und mit dem Kollegium, der Schüler -und Elternschaft abgestimmt. Anmerkung: Der besseren Lesbarkeit wegen wird generell die grammatisch maskuline Form von Personenbezeichnungen verwendet. Gemeint sind jedoch grundsätzlich Menschen beiderlei Geschlechts. Leitbild Wir unterstützen die Entwicklung des Selbstbewusstseins und der Selbstständigkeit unserer Schüler, um auch ihnen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Jeder ist Teil der Schulgemeinschaft, die nur durch den Beitrag jedes Einzelnen gestaltet wird. Das Leben stellt unsere Schüler vor große Herausforderungen. Dafür stärken wir sie. In einer Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit vermitteln wir Freude am Lernen und stärken die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler. Die konstruktive Zusammenarbeit aller Berufsgruppen und Eltern zeichnet sich durch einen offenen Dialog und gegenseitige Wertschätzung aus. Wir nutzen unsere unterschiedlichen Kompetenzen zur Entwicklung gemeinsamer Handlungskonzepte. 3

Wir fördern und stärken die individuellen Fähigkeiten der Schüler durch ein Höchstmaß an Differenzierung und ermöglichen ihnen eine ganzheitliche Entwicklung. Alle Berufsgruppen bilden sich stetig fort, überprüfen Bewährtes und entwickeln es weiter. Wir akzeptieren alle Schüler als einzigartige Persönlichkeiten und gehen respektvoll miteinander um. Wir legen Wert auf das Erlernen der Kulturtechniken und grundlegender Arbeits- und Sozialverhaltensweisen 1. Schulspezifische Rahmenbedingungen 1.1. Einzugsgebiet Reinickendorf Mitte 1.1.1. Schulumgebung Die Toulouse-Lautrec-Schule liegt im Bezirk Reinickendorf, Ortsteil Borsigwalde, direkt neben der Borsigwalder Grundschule in einem Wohnmischgebiet. Das zweigeschossige Gebäude wurde 1986 als sonderpädagogisches Förderzentrum behindertengerecht und barrierefrei errichtet. Die Schule ist durch eine Busverbindung an den Ortsteil Tegel, der über S- und U- Bahnanschluss verfügt, erreichbar. 1.2. Organisationsform Die Toulouse-Lautrec-Schule ist seit der Gründung eine gebundene Ganztagsschule mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung. Die Klassenfrequenz beträgt 6 10 Schüler. Öffnungszeiten der Schule: Montag Donnerstag: 7.30 bis 15.45 Uhr, Freitag: 7.30 Uhr bis 14.00 Uhr Früh- und Spätbetreuung und Ferienbetreuung werden auf Antrag angeboten. Diese Module sind kostenpflichtig und richten sich nach den geltenden Rechtsgrundlagen. Die Früh-und Spätbetreuung findet in der benachbarten Borsigwalder Grundschule statt, die Ferienbetreuung an wechselnden Standorten. Der Unterricht findet nach der jeweils geltenden Stundentafel innerhalb der Zeit von 8.00 Uhr bis 13.20 Uhr sowie teilweise zwischen 14.00 Uhr und 15.30 Uhr statt. Es besteht die Möglichkeit zur Teilnahme am kostenpflichtigen Mittagessen. Es kochen die Lankwitzer Werkstätten für Behinderte in der Küche der Toulouse-Lautrec-Schule. 4

1.3. Schüler Auf Grundlage des Berliner Schulgesetzes und der geltenden Rechtsverordnung werden an der Toulouse-Lautrec-Schule Schüler gefördert, die wegen einer erheblichen körperlichen Behinderung ihre Fähigkeiten und Anlagen in der Schule ohne diese Förderung auch unter Einsatz von Hilfsmitteln nicht angemessen entwickeln können. Ziel der Förderung ist insbesondere die Erweiterung der Handlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler durch Anleitung zur effektiven Nutzung von spezifischen Hilfsmitteln und die Ausweitung der Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit. Zu fördern sind der Aufbau sozialer Beziehungen und die Realisierung der eigenen Leistungsmöglichkeiten. (Verordnung über die sonderpädagogische Förderung, Fassung vom 18.2.2011, 9) Die Schülerzahlen bewegen sich an der Toulouse-Lautrec-Schule zwischen 150 und 180 Schülern. Durch Zuzüge in den Einzugsbereich, notwendig werdende Schulwechsel durch plötzlich auftretende Behinderungen nach Unfällen, schweren Erkrankungen oder nach Rehabilitationsmaßnahmen ergibt sich eine höhere Schülerfluktuation als an anderen Schulen mit den daraus resultierenden organisatorischen Notwendigkeiten. Die Schule ist bestrebt, die Klassen so zu organisieren, dass Aufnahmen auch im Schuljahresverlauf möglich sind. Die Schulstruktur passt sich jeweils den demographischen und individuellen Gegebenheiten an. Nach Bedarf werden jahrgangs- und rahmenlehrplanübergreifende Klassen eingerichtet. Die Schüler werden nach folgenden Rahmenlehrplänen unterrichtet: Rahmenlehrplan der Grundschule Rahmenlehrplan der Integrierten Sekundarschule ISS Rahmenlehrplan der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen Rahmenlehrplan der Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung ab der Mittelstufe Rahmenlehrplan der Sonderberufsschule davon ein einjährige Berufsqualifizierender Lehrgang und ein zweijähriger Berufsqualifizierender Förderlehrgang Im Durchschnitt sind 30%-40% der Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache. 15%-25% der Schüler schwerstbehindert. 15%-25% der Schüler schwerstmehrfachbehindert. 5

1.4. Schulstruktur Grundschule mit Schulanfangsphase Klasse 1-6 Toulouse-Lautrec-Schule Sonderpädagogisches Förderzentrum Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung Integrierte Sekundarschule Klasse 7-10 Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen Klasse 3-10 Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung Mittel- bis Abschlussstufe Berufsschule mit sonderpädagogischer Aufgabe Klasse 11 + 12 Mögliche Schulabschlüsse bei entsprechenden Leistungen: Berufsbildungsreife: 9. Klasse Integrierte Sekundarschule[ 23 (4) SchulG] Erweiterte Berufsbildungsreife: 10. Klasse Integrierte Sekundarschule [ 23 (4) SchulG], [ 41 (1), 42 (1), 34 (2) Sek I-VO] Berufsorientierender Abschluss: 10. Klasse der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen (Vergleichsarbeiten) * 27 (10) SopädVO]. gleichwertige Berufsbildungsreife (Vergleichsarbeiten) [ 27 (11) SopädVO]. 1.5. Räume, spezielle Ausstattung und Besonderheiten Das gesamte Gebäude ist barrierefrei und in einem sehr guten Zustand. Hierauf achten alle im Hause Beschäftigten. Die Schüler werden aktiv dazu angehalten, das Gebäude und die Außenanlagen attraktiv zu gestalten, in Ordnung zu halten und vor Beschädigungen zu schützen. Jedem Schüler steht ein abschließbarer Garderobenschrank für seine persönlichen Dinge zur Verfügung. Die Schulflure sind breit und mit niedrigen, für Rollstuhlfahrer erreichbaren Handläufen ausgestattet. Die Fahrstühle im Hause sind vom Rollstuhl aus bedienbar, zudem gibt es vom Gebäudekomplex unabhängige Außenfahrstühle, die im Brandfall, ggf. auch mit Hilfe des im Keller befindlichen Notstromaggregates betrieben werden. Diverse mobile und stationäre Lifter sowie Dusch- und Pflegeliegen mit entsprechenden Desinfektionsmöglichkeiten unterstützen das Personal bei der Pflege und der hygienischen Versorgung der Schüler. Schwimmbad mit Hubboden und stationärem Lifter, Wassertemperatur bei 32 C Snoezelenraum Gruppenräume zwischen den Klassen mit eingebauten Küchenzeilen Lehrküche mit unterfahrbaren und höhenverstellbaren Küchenzeilen kreidefreie Schule seit 2011, Ausstattung mit interaktiven Whiteboards (Smart) Computerraum mit individuell einstellbaren elektrischen PC-Tischen Medienecken, bestehend aus zwei Rechnereinheiten, in allen Klassen 6

Fachräume in den Bereichen Küche, Holzwerkstatt, Textilwerkstatt, Naturwissenschaften, Kunst, Töpfern inklusive Brennofen, Fachraum für Unterstützte Kommunikation, Speiseraum, Therapieräume, Mehrzweckraum mit höhenverstellbarer Bühne 1.6.. Personelle Ausstattung An der Toulouse-Lautrec-Schule arbeiten: Lehrer, überwiegend Lehrer an Sonderschulen, davon einige teilzeitbeschäftigt Lehramtsanwärter für das Lehramt an Sonderschulen mit der Fachrichtung Körperbehindertenpädagogik Pädagogische Unterrichtshilfen Erzieher, davon einige teilzeitbeschäftigt Betreuer, davon viele teilzeitbeschäftigt Bundesfreiwilligendienstleistende Schulsekretärinnen in Teilzeitbeschäftigung Schulhausmeister Therapeuten: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden Schulsozialarbeiterin Praktikanten: Lehramtsstudenten, Praktikanten im Rahmen der Erzieherausbildung. 1.6.1. Praktikumsmöglichkeiten Praktikumsplätze werden für die an der Toulouse-Lautrec-Schule vertretenen Berufsbilder angeboten, sofern ein Ausbildungsverhältnis/Studium im Land Berlin besteht. Dies sind Erzieher, Pädagogische Unterrichtshilfen und Lehrer an Sonderschulen mit der sonderpädagogischen Fachrichtung Körperbehindertenpädagogik. Für erste Informationen stehen Hinweise für Interessierte auf der Internetseite der Schule und das Sekretariat zur Verfügung. Alle Praktikanten erhalten vor Beginn des Praktikums eine Informationsbroschüre der Schule und werden schriftlich verpflichtet, sich an Vereinbarungen der Schule zu halten. Textvorlagen für Praktikumsbestätigungen und Beurteilungen stehen dem anleitenden Kollegen zur Verfügung. Lehramtsstudenten der Humboldt-Universität: An der Toulouse-Lautrec-Schule können Praktika im Rahmen des Studiums der Rehabilitationswissenschaften angeboten werden. Wird das Fach Rehabilitationswissenschaften als Kernfach gewählt, können das Berufsfelderschließende Praktikum sowie das Unterrichtspraktikum absolviert werden. Die Meldung der Praktikanten erfolgt über das Praktikumsbüro der Universität. Die Anleitung der Praktikanten wird von Sonderpädagogen der Toulouse- Lautrec-Schule, die das studierte Fach der Praktikanten unterrichten, nach Absprache übernommen. Die Hospitationstermine werden von den Praktikanten mit der Universität vereinbart und mit der Schule abgestimmt. Erzieherpraktikanten: An der Toulouse-Lautrec-Schule können Praktika im Rahmen der Erzieherausbildung angeboten werden. Die Praktikanten nehmen Kontakt zur Koordinierenden Erzieherin der Schule auf. Sind Plätze frei, wird ein persönliches Vorstellungsgespräch vereinbart. Danach entscheidet die Koordinierende Erzieherin, ob ein Praktikum möglich ist. Die Anleitung der Praktikanten wird von Erzieherinnen übernommen. 7

Pädagogische Unterrichtshilfen: Im Rahmen der berufsbegleitenden Ausbildung zur Pädagogischen Unterrichtshilfe sind Praktika in den Klassen möglich, in denen Pädagogische Unterrichtshilfen tätig sind. Die Anleitung übernehmen die an der Schule tätigen Pädagogischen Unterrichtshilfen. Ergotherapeuten/Logopäden/Physiotherapeuten: Praktikanten der Therapieabteilung obliegen den Absprachen der Abteilung Gesundheit. 1.7. Schulsozialarbeit Das Programm Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen wird an der Toulouse-Lautrec-Schule seit 2007 in Kooperation mit dem Träger der freien Jugendhilfe, TRAPEZ E.V. (www.trapezberlin.de) durchgeführt. Das Programm zielt auf eine systematische Kooperation von Schule und Jugendhilfe im Sinne einer gemeinsamen Verantwortung für die Entwicklung und den Schulerfolg der Schüler. In diesem Rahmen stellt die Jugendsozialarbeit durch ihre Angebote und organisatorisch/methodischen Zugänge und Vernetzungsstrukturen den Bezug zum sozialen und personalen Lernen her, verknüpft Lern- und Lebenswelten und erschließt außerunterrichtliche Lernpotenziale. Ziele des Programms sind die Stärkung der Lernmotivation und der Abbau von Schuldistanz, die Förderung des Selbstbewusstseins und sozialer Kompetenzen sowie berufsorientierende Unterstützung der Schülerschaft. Eltern werden in ihrer Erziehungsverantwortung unterstützt und zu den Themen berufliche Zukunft ihrer Kinder, Wohnsituation, Hilfe bei der Antragstellung für Unterstützungsbedarf sowie bei Fragestellungen zur gesundheitlichen und medizinischen Versorgung ihrer Kinder beraten. 1.8. Förderkreis für körperbehinderte Kinder e.v. Der 1973 gegründete Förderkreis für körperbehinderte Kinder e.v. unterstützt die pädagogische und therapeutische Erziehung und Ausbildung der Schüler der Toulouse- Lautrec-Schule durch Bereitstellung ideeller und finanzieller Mittel. Besonders gefördert wird die Versorgung der Schüler mit orthopädisch-therapeutischen Hilfsmitteln und unterrichtsunterstützenden Lern- und Arbeitsmaterialien sowie die Anschaffung und Aktualisierung elektronischer Medien. Vereinseigene Schulbusse, die durch interne Schulwegbeförderung erwirtschaftet werden, stehen den Schulklassen kostenfrei für Ausflüge, Exkursionen, Teilnahme an Sportveranstaltungen etc. und vor allem für Klassenfahrten zur Verfügung. Dies ermöglicht den Schülern eine unabhängige Mobilität und somit eine zahl- und erfahrungsreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Veranstaltungen, Feste, Kurse, Arbeitsgemeinschaften und Angebote, die gemeinsam für behinderte und nichtbehinderte Menschen in der Toulouse-Lautrec-Schule stattfinden, werden zusätzlich gefördert und unterstützt. Die unterstützenden Maßnahmen schließen auch den Freizeit- und Ferienbereich ein. 8

Welche Inhalte hat die Beratung? Wer berät? Wer wird beraten? Wer fragt an? 2. Beratung und Diagnostik der Toulouse-Lautrec-Schule (Stand Schuljahr 2011/12) Beratung im Zusammenhang mit sonderpädagogischer Diagnostik Beratung in Grund- und Oberschulen Beratung Koordinierungsstellen für Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs Körperliche und motorische Entwicklung Reinickendorf und Mitte Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen Lehrerinnen und Lehrer an Oberschulen (Sekundarschulen, Gymnasium, Berlin-Kolleg) Schulleitungen Eltern Erziehungsberechtigte Ärzte, Kliniken Kindertagesstätten Therapeuten Schulleiter/innen Lehrer/innen Einzelfallhelfer Reha-Einrichtungen Erziehungsberechtigte Schulleitung und Lehrer/innen der zuständigen Grund- und Oberschulen Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen Lehrerinnen und Lehrer an Oberschulen (Sekundarschulen, Gymnasium, Berlin-Kolleg) Schulleitungen Erziehungsberechtigte Erziehungsberechtigte Ärzte, Kliniken Kindertagesstätten Therapeuten Schulleiter/innen Lehrer/innen Einzelfallhelfer Reha-Einrichtungen Sonderpädagogen der 12S06 Schulleitung der 12S06 Sonderpädagogen In der Regel Schulleitung der 12S06 In Einzelfällen auch Sonderpädagogen Information über die Empfehlung zum sonderpädagogischen Förderbedarf Information über die Rahmenbedingungen der Förderung in unterschiedlichen Organisationsformen Informationen über spezielle Krankheits- und Behinderungsformen sowie deren Auswirkungen auf den Unterricht Erarbeitung von Möglichkeiten der Kompensation Erarbeitung von Möglichkeiten der Realisierung individueller Ruhe- und Förderbedürfnisse Schullaufbahnberatung Information über Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Unterrichts und des Förderzentrums Information über das Feststellungsverfahren Ab dem Schuljahr 2012/2013 werden auf Grund der veränderten Vorgaben seitens der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft für die Feststellungsverfahren die 9

Beratung und die Diagnostik für den Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung getrennt von ausschließlich zwei Kolleginnen angeboten. 3. Unterrichtsentwicklung 3.1. Spezifische Konzepte 3.1.1. Entwicklung zu einer Integrierten Sekundarschule Im Kollegium der Toulouse-Lautrec-Schule herrscht Konsens über die sukzessive Entwicklung hin zur ISS seit dem Schuljahr 2011/2012. Dies sieht das Kollegium als Chance zur Erweiterung des inhaltlichen Angebotes. Die Toulouse-Lautrec-Schule orientiert sich an den Förderbedürfnissen der Schüler. Dieser Grundsatz wird beibehalten bei der Entwicklung hin zur ISS. Unsere Schüler benötigen spezielle Hilfen und Einrichtungen, wie z.b. individuelle Betreuung, hygienische Versorgung mit zugehörigen Pflegeeinrichtungen, therapeutische Betreuung, betont tolerante Umgebung, Kommunikationshilfen... individualisierte Lernangebote Dies realisieren Sonderpädagogen, Erzieher, Betreuer, Therapeuten und Praktikanten in multiprofessionellen Teams. Die Toulouse-Lautrec-Schule stellt ihre ganzen Bemühungen darauf ein, für jeden einzelnen Schüler eine Perspektive für das Leben nach der Schulzeit zu entwickeln und die Schüler bei dem Übergang in die Arbeitswelt zu begleiten. Körperbehinderte finden ihren Platz im Leben und in der Arbeit meist unter völlig anderen Bedingungen als Nichtbehinderte. So bleibt für viele unserer Schüler oft eine Zukunft im Rahmen von Integrationsbetrieben und Wohngruppen. In der engen Kooperation der Toulouse-Lautrec-Schule mit solchen Einrichtungen werden Anforderungsprofile sichtbar, die auch Schwerpunkte für die Arbeit in der Schule setzen. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, jeden Schüler im Rahmen seiner individuellen Möglichkeiten zum höchstmöglichen Schulabschluss zu führen. Dies stellt eine besondere Herausforderung für unsere Schule dar. Hierbei ist uns auch die Kooperation mit den Erziehungsberechtigten ein Anliegen. Erweiterungskurse können bei ausreichender Schüleranzahl eingerichtet werden. Sollte dies nicht möglich sein werden Schüler und Erziehungsberechtigte beim Übergang an eine geeignete ISS unterstützt. Schüler, die das Abitur erlangen möchten, können nach der 10. Klasse die Sekundarstufe II der Bettina-von- Arnim-Schule besuchen. Individualisierung und Differenzierung: Individualisiertes Lernen ist Grundlage unserer Arbeit. Eine äußere Differenzierung in G- und E-Kurse ist auf Grund der geringen Schülerzahl pro Jahrgang häufig nicht zu organisieren. Durch die Schülerzahl von 6-10 Schülern pro Lerngruppe ist ein binnendifferenzierender Unterricht so möglich, dass alle Schüler optimale Leistungen erzielen können. Die Erziehungsberechtigten werden über die binnendifferenzierenden Maßnahmen informiert. 3.1.2. Werkstattkonzept Seit dem Schuljahr 2009/2010 arbeiten die Abschlussstufenklassen (Schüler mit dem zusätzlichen Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung 10., 11. und 12. Schulbesuchsjahr) klassenübergreifend im Werkstattunterricht zusammen. Sie werden in schuleigenen 10

Werkstätten an die Arbeitswelt herangeführt. Die Werkstätten sollen den Schülern Eigenverantwortung für das nachschulische Erwachsenenleben sowie berufliche Orientierung ermöglichen. Ihre Entscheidungsfähigkeit soll durch vielfältige praktische Angebote gefördert werden. Abhängig von den jeweiligen Schülerzahlen werden unterschiedliche Werkstätten, z.b. Fahrradwerkstatt, Keramikwerkstatt, Holzwerkstatt, Gartenwerkstatt, Textilwerkstatt, Hauswirtschaft, Kreativwerkstatt angeboten. Die Schüler wählen selbst aus, in welcher Werkstatt sie jeweils für ein Schulhalbjahr arbeiten wollen, danach erfolgt ein Wechsel. Ziel ist es, dass jeder Schüler möglichst viele verschiedene Arbeitsbereiche durchläuft und dadurch unterschiedliche Erfahrungen sammeln kann. In jeder Werkstatt arbeitet eine Lehrkraft mit einer Schülergruppe von 4 Schülern zusammen. Der Wochenstundenumfang von 8 Unterrichtsstunden wird auf 2 Tage verteilt. Die Stundenpläne der Klassen werden aufeinander abgestimmt. Der Werkstattunterricht wird von einer Lehrkraft konzipiert und durchgeführt. Betreuer werden je nach Gruppenbedürfnissen bzw. Einzelbedürfnissen unterstützend eingesetzt. Individuelle Interessen und Fähigkeiten der Mitarbeiter werden hierbei berücksichtigt und wirken so als Verstärker. Die Auswahl der Werkstätten wird durch vorhandene Fachräume z.b. Werkraum, Textilraum, Töpferraum, Lehrküche, Computerraum, naturwissenschaftliche Fachräume, Kunstraum, sowie durch vielfältige Fähigkeiten und handwerkliche Kompetenzen der Lehrkräfte und durch die im Hause tatsächlich anfallenden Arbeiten, terminierte Bestellungen und Reparaturen bestimmt. Durch die besondere Form des Unterrichts sollen vor allem Ziele verfolgt werden, die für den Übergang von der Schule in das spätere Arbeitsleben relevant sind: Arbeitsmotivation Ausdauer Konzentration Belastbarkeit Spezielle Fertigkeiten Eröffnung selbständiger Handlungsmöglichkeiten Entwicklung von Leistungswillen Entwicklung von Eigeninitiative Geeignete Vorbereitung auf das Arbeitsleben Neben verschiedenen Arbeitstechniken und Fertigkeiten werden vor allem grundlegende Kompetenzen für das Arbeiten in Nachfolgeeinrichtungen erlernt: produktorientiertes Arbeiten Verstehen und Umsetzen von Arbeitsaufträgen Durchhaltevermögen Erfahren eigener Möglichkeiten und Grenzen Einbringen eigener Ideen Verstehen eigener Arbeit als Zuarbeit für ein Produkt Übernahme von Verantwortung für die Qualität des Produktes Akzeptieren wechselnder Gruppenleiter und Bezugsgruppen 11

Schwerpunkte sind: alle Arbeitsschritte zum Herstellen eines Produktes erlernen Konzentration auf Teilschritte des Arbeitsprozesses nach individuellen Voraussetzungen Formen der Heranführung an die Arbeit in Einzelförderung Um die Kosten für die benötigten Materialien aufbringen zu können, wird die vorhandene Grundausstattung der Fachräume genutzt. Notwendige Neuanschaffungen werden durch Schulmittel, Förderkreis und Spenden finanziert. Materialkosten werden durch den Verkauf der hergestellten Produkte refinanziert. Evaluiert wird das inhaltliche Konzept durch: regelmäßige Schüler und Elternbefragungen nach einem Schulhalbjahr Erfolgsanalysen von Betriebspraktika in Folgeeinrichtungen Regelmäßiger Austausch mit Mitarbeitern der Folgeeinrichtungen bzgl. der Anforderungsprofile Informationsaustausch mit den Arbeitsagenturen (mindestens 1 mal pro Schuljahr) monatliche Werkstattleiterbesprechungen 3.1.3. Berufsqualifizierender Lehrgang (BQL/VZ) und Förderlehrgang (BQL/FL) Die beiden Organisationsformen in BQL, der einjährige Vollzeitlehrgang (VZ) und der zweijährige Förderlehrgang (FL), ermöglichen es den Schülern die einfache Berufsbildungsreife oder die erweiterte Berufsbildungsreife zu erlangen. Durch geänderte gesetzliche Vorgaben zählt dabei ausschließlich die Leistung. Die Lehrgänge sind in Form und Inhalt den Bedürfnissen der Altersgruppe, dem Leistungsvermögen und den körperlichen Möglichkeiten der Schülerschaft angepasst: Berufsorientierung und Praxisbezug stehen im Vordergrund, wichtige Inhalte werden dabei in Projektform vermittelt. Auf diese Weise finden sich sowohl lebenspraktische Fragen als auch die Leistungsanforderungen eines Schulabschlusses im Anforderungsprofil des Unterrichts wieder. Berufsorientierung Da die Schüler kurz vor dem Verlassen der Schule stehen, ist ein wichtiger Teil des Unterrichtes darauf ausgerichtet, die jungen Erwachsenen auf die Anforderungen der Zeit nach der Schule vorzubereiten: Was kann ich mit meinen Möglichkeiten beruflich oder beschäftigungsmäßig erreichen? Gehe ich in ein Berufsbildungswerk, in eine Werkstatt für behinderte Menschen, oder schaffe ich eine theoriereduzierte Ausbildung? Um praktische Erfahrung in dem nachschulischen Bereich zu sammeln, werden zweimal im Schuljahr dreiwöchige Praktika durchgeführt, in denen nach den Interessen und beruflichen Neigungen der Schüler gesucht werden kann. Praxisbezug Die Aufgaben des Unterrichts richten sich nach alltagsbezogenen Fragestellungen: Wie finde ich eine Wohnung? Wie viel Geld kann ich dafür ausgeben? Welche finanziellen Auswirkungen hat es, wenn ich einen Kredit aufnehme? Was ist Brutto, was Netto? Ein anderer Aspekt der Praxisbezogenheit findet sich im selbstständigen Bewältigen von Wegen in Berlin: Wie komme ich möglichst alleine von meiner Wohnung z.b. zum Grips- Theater oder zum Messegelände? Wie bestelle ich den Sonderfahrdienst für einen Kinobesuch? 12

Projektarbeit Die in den obigen Punkten benannten Fragestellungen werden nach der unterrichtlichen Vorbereitung an außerschulischen Lernorten weiterbearbeitet. Dafür wird z.b. für das Lernfeld Wohnen die Beratungsstelle Lotse aufgesucht. Die Eltern sind dazu eingeladen, am Besuch der Projektziele teilzunehmen. Zusammenfassend können die angebotenen Inhalte den Bereichen Arbeit, Wohnen und Freizeit zugeordnet werden. Ziele Die Ziele des Berufsqualifizierenden Lehrganges liegen in der Förderung der Eigenverantwortung, der Verbesserung der Selbstständigkeit, dem Finden einer realistischen Selbsteinschätzung. 3.2. Klassenübergreifende Konzepte 3.2.1. Sport Der Sportunterricht an der Toulouse Lautrec Schule ermöglicht den Schülern, ihren individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechend ihrer Voraussetzungen zu erweitern. Als Bewertungsgrundlage im Fach Sport dient der in der Fachkonferenz Sport erarbeitete Maßstab, der die Auswirkungen der Körperbehinderungen berücksichtigt. Der Sportunterricht konzentriert sich auf das Einfache, Elementare, pädagogisch Machbare, wobei keine Festlegung auf bestimmte Lerninhalte erfolgt, da die Schüler der TLS aufgrund ihrer speziellen Individualität in keine normierten Sportarten gedrängt werden können. Psychomotorik als Grundlage jeder Sportstunde Koordinationsschulung spielerisches Konditionstraining Kleine Sportspiele, die auf die großen Mannschaftssportarten vorbereiten Rollstuhlbasketball als längerfristige Perspektive Brennball als das Sportspiel der Schule, Turnier ist in Berlin als Landescup anerkannt Lebenslanges Sporttreiben und Persönlichkeitsentwicklung stets im Vordergrund Die Fachkollegen organisieren den Sportunterricht klassenübergreifend, so dass zwei bis drei Klassen im Sportunterricht zusammengefasst werden. Dieses erscheint bei der geringen Schüleranzahl der einzelnen Klassen angebracht, um größere Lerngruppen für die Organisation von Mannschaftsspielen zur Verfügung zu haben. Die Klassenstufen SAPH und die Jahrgänge 3-6 Klasse erhalten wöchentlich 2 Stunden Schwimmen im schulhauseigenen Therapieschwimmbecken. (Dadurch reduziert sich der Sportunterricht auf eine Doppelstunde wöchentlich.) Durch diese intensiven und über Jahre dauernden Übungsmöglichkeiten sollen möglichst viele Schüler ihre Schwimmfähigkeiten individuell entwickeln können. In den höheren Klassenstufen wird gerade im GE-Bereich die Möglichkeit zum Schwimmunterricht beibehalten. Schüler mit ausreichenden Schwimmfertigkeiten nutzen die Schwimmzeiten außerhalb der TLS in der Schwimmhalle im Märkischen Viertel. Durch AG-Angebote können auch Schüler der höheren Jahrgangsstufen ihre Schwimmfertigkeiten ausbauen. Der Sportunterricht wird überwiegend in Doppelstunden angeboten. Das verhindert zwar ein regelmäßigeres wöchentliches Sporttreiben, aber um dem Ziel der Entwicklung der Selbständigkeit und der Hygieneerziehung gerecht zu werden, sollen die Schüler ausreichend Zeit haben, um möglichst in diesem Bereich ihre Kompetenzen zu entwickeln. 13

Der Sportunterricht wird an der Schule ergänzt durch zahlreiche AG-Angebote, die für alle Altersstufen angemessene Möglichkeiten zum Sporttreiben bieten. Die AGs werden berufsübergreifend von Erziehern, von der Therapieabteilung und von Lehrern angeboten. 3.2.2. Medien Geprägt ist die Lebenswirklichkeit der Schüler durch ständige Präsenz von Medien verschiedenster Art: Presse, Funk, Fernsehen und PC/Internet. Dazu kommen mit einem rasanten Entwicklungstempo Smartphone und Tablet-PC. Viele Lebensbereiche erschließen sich nur durch Nutzung dieser Medien, ein Nichtbenutzen kommt einem Ausschluss aus der sozialen Welt gleich. Gut und Böse liegen dicht beieinander und sind oft nur schwer zu unterscheiden. Manipulation und kriminelle Machenschaften von Informationen und sinnvoller Nutzung zu unterscheiden ist selbst Fachleuten oft nicht möglich. Erziehungs- und Unterrichtsziel ist der kompetente Umgang mit Medien. Wir wollen unsere Schüler dazu befähigen, angstfrei aber mit dem notwendig kritischen Blick moderne Medien jetzt und zukünftig zu nutzen. Zu dem oben genannten Erwerb des kompetenten Umgangs mit Medien kommt für Schüler eines Förderzentrums mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung ein wesentlicher Aspekt hinzu: Es müssen Möglichkeiten eines barrierefreien Zugangs zu den Medien geschaffen werden. Neben der Vermittlung kognitiver Inhalte müssen wir die Schnittstelle Mensch-PC gemeinsam mit unseren Schülern verbessern und uns an dieser Stelle zur permanenten Anstrengung verpflichten. Für Schüler der Toulouse-Lautrec-Schule bedeutet die Nutzung von Rechnern eine Chance zur aktiven Teilhabe am Unterricht. Wir stellen je nach Behinderung verschiedene, an den individuellen Bedürfnissen orientierte Eingabehilfen zur Verfügung. Für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen und schweren chronischen Erkrankungen stellt das Internet einen sehr wesentlichen Zugang zur Welt und damit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben dar. Diese Erkenntnis wird im Unterricht der Toulouse-Lautrec-Schule beachtet. Die Fortschritte in der Entwicklung der technischen Hilfsmittel und der Anwenderprogramme und ihre Verwendung sind so schnell und umfassend, dass eine Aufzählung an dieser Stelle den Rahmen eines Schulprogramms sprengen würde. Als Schule verpflichten wir uns diese Entwicklungen aktiv zu beachten und jederzeit ihren sinnvollen Einsatz zur Kompensation der körperlichen Einschränkungen zu überprüfen. Um einen modernen, medienorientierten Unterricht zu ermöglichen werden die Ausstattung, die Wartung und die Fortbildung der Mitarbeiter organisiert. Inhaltliche Standards sind im schulinternen Curriculum 2012 beschrieben und werden der Entwicklung entsprechend stetig angepasst. Ausstattung Das Vermitteln moderner Inhalte erfordert moderne Hardware und die andauernde Anpassung der technischen Ausstattung: Alle Klassenräume konnten in den Jahren 2008 bis heute sukzessiv modernisiert werden. Jede Klasse ist mit je zwei internetfähigen Multimediarechnern inklusive Lautsprecher, 19 TFT, Maus, Tastatur ausgestattet (Stand September 2012). Es steht ein Computerraum mit 10 Arbeitsplätzen und einem Lehrerarbeitsplatz, ortsfestem Beamer mit Projektionswand und einem Netzwerkdrucker zur Verfügung. 14

Alle Rechner werden über einen Schulserver (Fernwartung Server: SBE) betrieben und nutzen das Betriebssystem Microsoft XP professional. Zentraler Netzwerkdrucker für alle Klassen drei Lehrerarbeitsplätze im Lehrerzimmer Video: ein Laptop mit Schnittsoftware, zwei Videokameras, Richtmikrofon, Stativ. Vollausstattung aller Klassenräume und dreier Fachräume mit Smartboards inklusive Rechnern, Soundsystemen, Funkmäusen, Funktastaturen. Die TLS ist eine kreidefreie Schule, d.h. Demontage der Kreidetafeln. Aufbau einer Sammlung von alternativen Eingabehilfen, zurzeit gibt es Kleinfeldtastaturen, Kopfsteuerung, Gestenmaus, Tastaturabdeckungen, Bluetooth- Steuerungen für Maus und Tastatur, Kombinationsmöglichkeiten von Elektrorollstuhl und PC-Steuerung. Für alle Rechner steht ein gemeinsames Image mit allen notwendigen Einstellungen und ausgewählter Software zur Verfügung. Hierdurch ist gewährleistet, dass alle Mitarbeiter und alle Schüler ein stabiles und immer gleiches Arbeitsumfeld vorfinden. Das Starten mit einem vereinheitlichten Image erleichtert die Wartung und sichert bei jedem Neustart des Rechners ein sicheres System. Begründung für das Servergestützte Schulnetz: Zentralgesteuerter Schulserver mit festgelegtem Startimage Virenschutz durch Server, Neustart gewährleistet einen virenbereinigten Rechner Arbeiten im sicheren Raum, kein Zugriff von außen Alle Rechner sind automatisch auf gleichem Stand der Software Zentrale Hardwaresteuerung als Erleichterung der Administration Zentrale Softwareverwaltung durch den Administrator Alle Schüler haben einen eigenen Account mit eigenen Zugangsdaten mit definierter Speichergröße und eingeschränkten Zugriffsrechten im Netzwerk Möglichkeit der zentralen Sperrung von definierten Internetseiten Erleichterung des Unterrichtsalltages durch modernes Netzwerkarbeiten mit der Möglichkeit der zentralen Datenverteilung und -einsammlung an/von einen oder mehrere Accounts, Druckvorgang zentral über den Server mit festgelegtem Druckkontingent für jeden Anwender Jeder Schüler und jeder Mitarbeiter hat einen eigenen Account und einen persönlichen Login im Netzwerk. Gearbeitet wird mit dem Betriebssystem Microsoft XP professional. Die Verwendung einer neueren und moderneren Betriebssystem-Version scheitert an den zur Verfügung stehenden Lizenzen. Die verwendete Software orientiert sich an einer Kosten-Nutzen-Rechnung. Verwendung findet überwiegend Open-Source-Software wie z.b.: Irfan View, VLC-Player, Foxit-Reader und das Open Office-Paket. Die geforderten Kompetenzen sind aber nicht abhängig von einer bestimmten Betriebssystemversion oder vom Hersteller der Anwenderprogramme. Die Vermittlung der notwendigen Basics ist möglich und stellt ein transferfähiges Wissen dar, aus dem sich eine Kompetenz entwickelt. Mit der Umstellung auf interaktive Whiteboards im November 2011 ist eine hervorragende Grundlage für die Einbindung moderner Medien in den Unterricht geschaffen worden. 15

Schüler und Lehrer erleben die modernen Medien als festen Bestandteil der täglichen Unterrichtskultur, der nicht mehr in isolierte Unterrichtseinheiten ausgelagert werden muss. Es findet eine individuelle Beratung von Kollegen bei Fragen zur Anwendung in der Klasse durch eine schulinterne Taskforce statt. Diese besteht aus Kollegen, die weitergehende Kenntnisse über Internetsicherheit, soziale Netzwerke usw. haben. 3.2.3. Unterstützte Kommunikation (engl.: AAC Augmentative and Alternative Communikation) Was ist UK? Warum UK? Für wen? Voraussetzungen? UK versucht, individuelle Kommunikationssysteme zu entwickeln, um eine effektivere Verständigung zu ermöglichen und eine soziale Integration zu erleichtern. Menschen, die sich nicht oder nicht ausreichend über Lautsprache mitteilen können. Keine Voraussetzungen von Seiten der Schüler nötig! Unterstützte Kommunikation ist eine Bezeichnung für alle Maßnahmen, die für Menschen mit Beeinträchtigungen in der Kommunikation die Verständigung und Mitbestimmung verbessern. Nicht kommunizieren zu können bedeutet für die Betroffenen: eine Einschränkung der Selbstbestimmung eine Störung der Identitätsentwicklung eine Erschwerung der kognitiven Entwicklung eine Einschränkung der sozialen Kontakte Es gibt unterschiedliche Formen und Strategien, welche die Kommunikation ergänzen (augmentativ) oder ersetzen (alternativ). Dabei werden körpereigene Kommunikationsformen (Vitalfunktionen, Blicke, Körperbewegungen, Haltungen, Gestik, Gebärden, Laute, Lautsprachreste, Zeigebewegungen, individuelle Signale) und externe Kommunikationsformen (Gegenstände, Bilder, Fotos, Symbole, Piktogramme, Wortkarten, Buchstabentafel, Computer, Kommunikationstafeln, Kommunikationsbücher, Schrift, Talker, Sprachcomputer) unterschieden. Die menschliche Kommunikation im Gesamten ist multimodal, d.h. verschiedene Kommunikationsformen müssen parallel eingesetzt werden, um eine eindeutigere Verständigung zu ermöglichen. Dies trifft vor allem auf unsere unterstützt kommunizierenden Schüler zu, denen wir alle ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationsformen anbieten. Seit einigen Jahren setzen wir bei Bedarf sprachunterstützend die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ein. Danach werden für alle über Die Gebärde der Woche (s. Ordner im Lehrerzimmer) zahlreiche Gebärden eingeführt. An unserer Schule gibt es mindestens einen Koordinator und Ansprechpartner für den Bereich Unterstützte Kommunikation. Ihre Aufgaben sind: Bedarfserfassung für Fördermaßnahmen 16

Einberufung einer Fachkonferenz im Bereich UK Beratung von Lehrern, Therapeuten und Eltern bezüglich der einzelnen Fördermaßnahmen Begleitung und Durchführung von Fördermaßnahmen Fortbildungen im Bereich der Unterstützten Kommunikation organisieren (kollegiumsinterne FB in regelmäßigen Abständen um die Kollegen zu informieren und zu sensibilisieren) Verwaltung von schuleigenen Kommunikationshilfen Kontakte zu den Hilfsmittelfirmen Unterstützung bei der Beantragung von Hilfsmitteln Interessierte und qualifizierte Kollegen führen neben der Förderung im Unterricht der Klasse Fördermaßnahmen in Einzel- oder Gruppensituationen durch. Das beinhaltet unter anderem: Erprobung neuer Kommunikationsmöglichkeiten Pflege und Wartung der Geräte in Kooperation mit Kommunikationshelfern, Teamkollegen und Eltern Dokumentation der kommunikativen Möglichkeiten (Vokabularverwaltung) in Absprache mit der Kommunikationshelferin Erstellung von Medien Verknüpfung von Therapie und Fördermaßnahmen Unterstützung bei unterrichtsimmanenter Kommunikationsförderung Individuelle Auswahl und Anpassung der Hilfsmittel (Ansteuerung und Halterung, Transportmöglichkeiten, ) Kontakt zum Elternhaus 3.2.4. Schülerfirma Toulouser Catering Pädagogisches Ziel der Arbeit der Schülerfirma ist die Stärkung der Schülerpersönlichkeiten und die Erhöhung der Sozialkompetenzen (Höflichkeit, Sauberkeit, Zuverlässigkeit, Mitdenken, Aufgaben selbständig sehen und gemeinsam lösen können). Jeder Schüler-Mitarbeiter soll eine lösbare Aufgabe erhalten. Neues Wissen, neue Fertigkeiten werden im Ablauf vermittelt. Wir nehmen häufig Aufträge von Kunden an, die nicht viel mit Sonderschule zu tun haben. Die Kundenwünsche müssen wir erfüllen, dabei geht es um Sicherstellung von Qualität. Die Schülerfirma realisiert diverse Catering-Aufträge von schulischen und außerschulischen Veranstaltungen. Bei der Herstellung der Speisen arbeiten Schüler und Kollegen klassenübergreifend nach Auftragslage. Kooperationsvereinbarungen mit Festpreisen gibt es innerhalb des Hauses mit den verschiedenen Werkstattgruppen des GE-Bereiches. Im Service arbeiten einzelne Schüler der Klassen 9, 10 und BQL (FL). Die Schülerfirma finanziert sich zu 100 % selbst. Aus dem Gewinn unterstützt die Schülerfirma die Ferienfahrt, die Garten-AG, die Back-AG, die Trommel-AG, die LEGO-AG und Anschaffungen für die Lehrküche. 17

3.3. Fortbildungskonzept Um den Bedarf an Fortbildung für die Berufsgruppen feststellen zu können, werden mehrere Verfahren angewendet. In den Schulgremien wird das Thema diskutiert. An einem Infobrett kann über das gesamte Schuljahr ein Austausch im Kollegium stattfinden. Dazu ist das Brett in drei Bereiche aufgeteilt: Fortbildungswünsche, Aktuelle schulinterne Fortbildungsangebote und Themen, über die ich informieren kann. Das Infobrett wird von drei Kolleginnen betreut. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Fortbildungswünsche vom Infobrett und aus den Gremien zu sammeln und an die Schulleitung weiterzuleiten, die an der planerischen Koordination beteiligt ist. Die Fortbildungen werden schulintern (SCHILF) und schulextern (SCHELF) durchgeführt. Neben Referenten, die schulinterne Veranstaltungen an der Schule zielgruppengerecht durchführen, leisten kompetente Mitglieder des Kollegiums Beiträge. Darüber hinaus organisiert die Schule Veranstaltungen, zu denen interessierte Schulen und Einzelpersonen eingeladen werden. Bei interessanten Veranstaltungen können die Ergebnisse in die einzelnen Gremien weitergeleitet und Empfehlungen ausgesprochen werden. Dies geschieht ebenso über Informationen am Infobrett. Beide Verfahren dienen der Kurzevaluation der Veranstaltungen. 4. Ganztagskonzept Die Toulouse-Lautrec-Schule ist ein Förderzentrum im gebundenen Ganztagsbetrieb. Unser schul- und sozialpädagogisches Konzept orientiert sich an den Bedürfnissen und der Lebenssituation unserer Schüler. Unterricht und Betreuung sind an den Vormittagen und Nachmittagen so verteilt, dass alle Schulen unter dem Dach der Toulouse-Lautrec-Schule den allgemeinen Bildungsauftrag des Schulgesetzes erfüllen können. In der gebundenen Freizeit werden Arbeitsgemeinschaften angeboten. Ein Tag der Woche ist frei von verpflichtenden Veranstaltungen, die tägliche Anwesenheit von 8 Stunden wird nicht überschritten. Mit dem Stundenplan wird dem Unterricht und der außerunterrichtlichen Förderung und Betreuung im Wechsel viel Raum gegeben, immer aber wird sich am gesundheitlichen Zustand der Schüler orientiert. ab 7.30 Uhr betreuen Erzieher und Betreuer die Schüler bis zum Unterrichtsbeginn 08.00 Uhr - 09.30 Uhr Unterricht im Klassenverband ggf. differenzierte Gruppen in Zusammenarbeit mit Erziehern/PUs 09.30 Uhr 10.00 Uhr gemeinsames Frühstück und/oder aktive Hofpause 10.00 Uhr 11.30 Uhr Unterricht (s.o.) 11.30 Uhr 11.50 Uhr aktive Hofpause ab 12.00 Uhr Essensmöglichkeit für die jüngeren Schüler oder Unterricht (s.o.) 18

ab 13.20 Uhr 14.00 Uhr ab 14.00 Uhr 15.35 Uhr ab 16.00 Uhr Essenspause für alle älteren Schüler Unterricht, Teilnahme an den variabel angebotenen AGs, Neigungsgruppen oder Therapien Betreuung bei nachgewiesenem Bedarf In allen Abschnitten der Tagesplanung sind Klassenlehrer, Erzieher, Pädagogische Unterrichtshilfen und Betreuer verantwortlich. Zusätzlich werden qualifizierte Personen für kulturelle, soziale, sportliche und praktische Entwicklungen von außen einbezogen. Der Tagesabschluss findet in den einzelnen Klassen/Gruppen statt. 5. Therapiekonzept Die im Hause befindliche Therapieabteilung untersteht der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales und ist für die Therapie sowie die Hilfsmittelversorgung der Schüler der Schule zuständig. Der Weg zur Therapie Bei Aufnahme in die Schule bitten die Mitarbeiter der Therapieabteilung die Erziehungsberechtigten um Kontaktaufnahme. Ein Arzt des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes untersucht die Schüler nach Absprache mit den Erziehungsberechtigten und ggf. in deren Beisein in der Schule. Bei Bedarf wird eine Verordnung für die Therapie ausgestellt. Die Therapien werden mit der zuständigen Krankenkasse abgerechnet. Die therapeutische Arbeit an der Toulouse-Lautrec-Schule Die Therapeuten an der TLS verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Die Schüler mit ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Therapeuten unterstützen und begleiten sie bei ihren alltäglichen Aufgaben und schulischen Anforderungen mit dem Ziel, die größtmögliche Selbständigkeit zu erreichen. Es finden Einzel- und Gruppentherapien in den gut ausgestatteten Therapieräumen, im Schwimmbad sowie in den Unterrichtsräumen statt. In Einzel- und Gruppentherapien soll die Handlungsfähigkeit der Schüler erweitert werden, so dass sie ihren Alltag in der Schule, der Freizeit und der Familie so selbstständig wie möglich bewältigen können. Die ergotherapeutische, physiotherapeutische und logopädische Behandlung wird je nach Befund individuell auf den Schüler abgestimmt und altersentsprechend umgesetzt. Ergotherapie Die Ergotherapeuten unterstützen dabei u.a. den Schreiblernprozess die Entwicklung von sozialen und emotionalen Kompetenzen die Wahrnehmungsverarbeitung Physiotherapie Um Fortbewegung und Bewegungsübergänge zu ermöglichen, unterstützen wir die Schüler u.a. bei der Entwicklung von koordinativen Fähigkeiten Gleichgewicht Kraft 19

Logopädie Um die sprachliche Kommunikationsfähigkeit zu stärken, unterstützen wir u.a. die Entwicklung des Sprachverständnisses der Artikulation und Stimme der Grammatik Außerdem leiten wir den Gebrauch von elektronischen Kommunikationshilfen an. Gruppentherapie Die Therapieabteilung bietet folgende Gruppen interdisziplinär unter der Leitung von zwei Therapeuten an: Psychomotorik Graphomotorik Mundmotorik Basale Stimulation Auditive Wahrnehmungsförderung Soziales Lernen Sport -und Bewegungsgruppen Psychomotorik Innerhalb der psychomotorischen Entwicklungsförderung werden Spiel- und Bewegungssituationen gestaltet, die die Kinder zu Eigenaktivitäten herausfordern und sie in ihrer Körperwahrnehmung, sozialen Kompetenz sowie ihrer Kommunikationsfähigkeit unterstützen. Graphomotorik Innerhalb der graphomotorischen Gruppe wird das Erlernen des Schreibens therapeutisch unterstützt und die Feinmotorik spielerisch gefördert. Mundmotorik Spiele zur Förderung der Mundmotorik helfen den Schülernn, ihren Mundraum besser kennenzulernen und die fehlerhaften Funktionen im Mund- und Gesichtsbereich zu korrigieren. Dadurch werden u. a. ein physiologisches Schluckmuster und die korrekte Zischlautbildung angebahnt. Basale Stimulation Die basale Stimulationsgruppe zielt darauf ab, eine Beziehung zu den schwerstbeeinträchtigten Schülern aufzubauen und sie in ihren sozialen Wahrnehmungsmöglichkeiten anzusprechen. Über elementare Wahrnehmungs- und Bewegungsangebote werden den Schüler Möglichkeiten angeboten, sich ihre Umwelt zu erschließen. Soziales Lernen Soziale Fähigkeiten werden erweitert durch die therapeutisch begleitete Auseinandersetzung mit sich und anderen im Klassenverband. Themen sind z.b. Freundschaft und Streit. Sport und Bewegungsruppen Rollstuhltischtennis, Rollstuhlbasketball, Nordic Walking, Bogenschießen Hilfsmittelversorgung Die frühzeitige Versorgung mit notwendigen Hilfsmitteln ist ein wichtiger Baustein in der Förderung der Selbständigkeit der Schüler. Die Therapeuten der TLS bieten Eltern und Schülern eine intensive Hilfsmittelberatung sowohl in der Schule als auch bei Bedarf im häuslichen Umfeld an. 20

Zur Erprobung und Anpassung kommen Reha- und Orthopädietechniker der verschiedenen Sanitätshäuser in die Schule. Auch Reparaturen und Veränderungen vorhandener Hilfsmittel sind möglich. Schüler, Eltern und das beteiligte Schulpersonal werden im Umgang mit den Hilfsmitteln angeleitet. 6. Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten Information, Beratung und Mitarbeit von Eltern und Erziehungsberechtigten, deren Kinder an der Toulouse-Lautrec-Schule beschult werden Elterninformationsabend: Der Erstkontakt zur Toulouse-Lautrec-Schule vor der Einschulung findet in der Regel am regelmäßig stattfindenden Elterninformationsabend für Schulanfänger oder im Rahmen der Feststellungsverfahren statt. Der Elterninformationsabend wird jährlich nach dem Anmeldezeitraum der Grundschulen in der Toulouse-Lautrec-Schule veranstaltet. Anhand eines Powerpoint-Vortrages werden die Schulstruktur mit Bildungsgängen und Abschlüssen sowie der Ablauf der Feststellungsverfahren und die Entscheidungsmöglichkeiten der Erziehungsberechtigten vorgestellt. Die Schulleitungsmitglieder, die Koordinierende Erzieherin und Therapeuten beantworten im Anschluss Fragen und bieten einen Hausrundgang an. Elternabende: Der erste Elternabend im Schuljahr wird von der Schulleitung im Rahmen der Schuljahres-Terminplanung festgelegt. Im Anschluss daran findet die erste Gesamtelternversammlung mit den entsprechenden Wahlen statt. Regelmäßige Elternabende informieren die Klassenelternschaft über Unterrichtsvorhaben, Aktivitäten und dienen der allgemeinen Absprache. Teilelternabende finden anlassbezogen und/oder schulübergreifend statt. Die Elternabende zu den Ferienfahrten werden von den Erzieherinnen durchgeführt. Gesamtelternvertretung: Der Lernmittelfonds ist von der Gesamtelternvertretung eingerichtet worden, eine jährliche Kassenprüfung wird extern durchgeführt. Im Rahmen der Gesamtelternvertretung, der Gesamtkonferenz und der Schulkonferenz werden z.b. die Möglichkeiten der Mitarbeit von Eltern und Erziehungsberechtigten bei Schulfesten und schulischen Veranstaltungen abgestimmt und organisiert. Eine Elternbroschüre, jeweils überarbeitet und aktualisiert von der/dem Gesamtelternvorsitzenden wird zur Einschulung und vor dem Abgang den Erziehungsberechtigten zur Verfügung gestellt. Aktuelle Informationen: Die Internetseite informiert die Eltern und Erziehungsberechtigten, bei Bedarf informieren einzelne Schreiben der Schulleitung. Tägliche Informationen: Im Schulalltag informieren die Klassenteams die Erziehungsberechtigten über ein Mitteilungsheft, persönlich oder telefonisch. Anlassbezogene Gespräche: Prognosegespräche bei Schullaufbahnwechsel oder Beratung bezogen auf die zu erreichenden Abschlüsse. Bei Bedarf werden Helferrunden einberufen oder es finden auf Wunsch aufsuchende Gespräche statt. Die Beratung der Schulsozialarbeiterin als 21